Interviews

Als heimatverbundene Politikerin wünscht sich Petra Steger mehr Unabhängigkeit und Souveränität für die einzelnen Nationalstaaten. Frauen empfiehlt sie sich mehr zuzutrauen. 

 

Bei dieser Wahl geht es um die zukünftige Ausrichtung der EU: Entweder die ‚Vereinigten Staaten von Europa’ mit immer mehr Zentralismus bis hin zu einer Aufgabe des unabhängigen Staates Österreich, wie es beispielsweise die NEOS fordern. Oder – und das wollen wir – einer subsidiären EU der souveränen Nationalstaaten, die sich auf die großen Fragen der Sicherheit, des Außengrenzschutzes, der Wirtschaft und des Umweltschutzes konzentriert“, hält die FPÖ-Politikerin fest.

Darüber gäbe es viele weitere wichtige Themen mit denen sich Petra Steger derzeit intensiv beschäftigt. Der Umgang mit Asyl, Migration, dem Brexit, Umweltschutz sowie der Wahrung des sozialen Friedens sind nur einige davon. 

Die richtigen Lehren ziehen 

Bedenken äußert die gebürtige Wienerin in Bezug auf die Schuldenpolitik der EU: „Das Einstehen für die Schulden anderer Staaten, wie es derzeit immer wieder geschieht, führt nur zu immer mehr Schulden und es ist bei Fortführung dieses Kurses nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Finanzkrise vor der Tür steht.“

Die IT-Unternehmerin ist Tirols Spitzenkandidatin für die EU Wahl. Besondere Anliegen sind ihr Lösungen für die Transitproblematik und die Förderung Europas als Digitalisierungs- und Innovationsmotor.

 

Jeder einzelne der 12 Sterne auf der Europaflagge steht für sie nicht nur für einen Gründungsstaat, sondern für Zusammenhalt und Frieden. Aktuell würden alle über den Brexit reden. Doch dabei dürften nicht die Herausforderungen der Zukunft aus den Augen verloren werden. „Für Tirol ist das sicherlich die Belastung des internationalen Transits.

Jährlich fahren 2,5 Millionen LKWs über den Brenner, aneinandergereiht wäre das ein Stau rund um den Äquator. Die EU forciert die Reduktion des Schwerverkehrs auf der Straße, deshalb setzte ich mich für eine Verlagerung auf die Schiene und die notwendigen Maßnahmen, wie die Zulaufstrecken für den Brennerbasistunnel auf bayrischer und italienischer Seite, ein. In meinem Programm für ein erfolgreiches Europa geht es aber auch um Chancengleichheit, Steuer- und Standortgerechtigkeit, einem starken Binnenmarkt und Investitionen in die digitale Infrastruktur“, sagt die Stellvertreterin von Landeshauptmann Günther Platter.

2009 startete sie als Quereinsteigerin in der Politik. Jetzt ist sie Spitzenkandidatin der steirischen ÖVP bei der EU-Wahl. Das ABW-Porträt einer zielstrebigen Frau, Mutter und Landwirtin.

 

Wenn Sie an die Europäische Union denkt, dann kommt Simone Schmiedtbauer Gemeinschaft in den Sinn, denn Europa sei nicht bloß Brüssel – Europa beginne vor unserer Haustüre, in unseren Regionen und Gemeinden. „Wir alle müssen in Europa unsere Kräfte bündeln und uns richtig weiterentwickeln – statt uns von außen und von innen schwächen zu lassen.

Wir brauchen ein starkes Europa, das wieder vom Reden ins Tun kommt, das für Sicherheit, Freiheit und für den Erhalt unseres Wohlstandes sorgt“, so die engagierte Bauernbündlerin, für die die gemeinsame Agrarpolitik (Anm.: GAP) ein wesentliches Thema ist, denn starke Budgetkürzungen seien angedacht. Die GAP-Reform dürfe keinen Bruch mit sich bringen, sondern solle die österreichische Land- und Forstwirtschaft wieder wettbewerbsfähiger machen. Sie müsse auch einfacher werden, und zwar direkt am Schreibtisch der Bäuerinnen und Bauern. 

Die letzten fünf Jahre war sie Abgeordnete des Europäischen Parlaments. Für die gebürtige Salzburgerin Claudia Schmidt ist Politik vor allem eines: Eine Persönlichkeitsfrage. 

 

„EU-Politik ist länderübergreifend, spannend und extrem fordernd. Die vielen Möglichkeiten, die man hat, Themen zu be- und zu erarbeiten und mit interessanten Menschen aus den verschiedensten europäischen Ländern und unterschiedlichsten Meinungen in Kontakt zu kommen, machen sicher auch einen großen Teil der Faszination aus.“

Ein großer Motor ihrer politischen Arbeit ist der Wille gemeinsam mit Betroffenen und Kollegen etwas nachhaltig besser zu machen. Als EU-Parlamentariern erlebe Claudia Schmidt gesellschaftliche Entwicklungen intensiver, immerhin trage sie ja die Verantwortung den Bürgern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. „Auf der anderen Seite wird man ehrfürchtiger, weil man in vielen Bereichen einen Einblick bekommt und realisiert, wie komplex jeder Bereich unserer Gesellschaft mittlerweile ist, erklärt die ÖVP-Politikerin zudem. 

16 Jahre lang war Claudia Wolf-Schöffmann Begleitlehrerin, danach Bildungssprecherin und Abgeordnete des Kärntner Landtages. Nun ist sie Europawahl-Kandidatin der ÖVP.

 

Die europäische Union ist unser wichtiges Friedensprojekt! Den Wohlstand, die Stabilität und den Frieden, den WIR heute genießen, verdanken wir jenen, die den Grundstein für die Europäische Union gelegt haben. Der Aufbau des Kontinents aus seinen Trümmern, der Schutz der Nachkommen vor Krieg und Zerstörung und die Sicherung des sozialen und wirtschaftlichen Fortschritts, standen am Beginn des gemeinsamen Weges zur europäischen Einheit. Es ist unsere Pflicht, diese Errungenschaften weiterzuentwickeln, denn auch unsere Kinder haben ein Recht auf ein erfülltes Leben in einem starken, geeinten Europa“, so ÖVP-Kandidatin Claudia Wolf-Schöffmann.

Dementsprechend hält sie auch den Brexit für die größte Herausforderung für die EU. „Dem britischen Blick auf die europäische Gemeinschaft, durch Eigeninteresse getrübt, fehlt die notwendige Schärfe für das gemeinsame „große Ganze“. Es fehlt auch die Erkenntnis, dass in einer globalisierten Welt, kein EU-Staat mehr groß genug ist, um die Herausforderungen allein zu meistern.“

Die Spitzenkandidatin der Oberösterreichische Volkspartei für die EU-Wahl ist nicht nur erfolgreiche Unternehmerin sondern auch eine versierte Politikerin. Eine ABW-Interview.

 

Die EU ist dasgrößte Friedensprojekt unseres Kontinents. Man bedenke, dass in den 300 Jahren vor 1945 zwischen den derzeit 28 EU-Staaten 123 kriegerischen Auseinandersetzungen stattfanden“, sagt Dr. Angelika Winzig, die trotz ihrem Bekenntnis zu Europa mit der Detailverliebtheit und der Regelflut der EU Probleme hat. Denn vor allem bäuerliche Familienbetriebe und Unternehmen würden darunter leiden.

Sie fordert daher Verhältnismäßigkeit für mehr Bürgernähe und die Lösung so großer Themen wie Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit zur Sicherung der Arbeitsplätze, Energie- und Klimaschutz sowie die Migrationsfrage. Für die Nationalratsabgeordnete ist die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Wirtschafts- und Forschungsraumes die größte Herausforderung.

Jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich hänge direkt oder indirekt vom Export ab und derzeit seien internationale Handelsbeziehungen sehr fragil. „Die politischen Alphawölfe dieser Welt haben mit Sicherheit kein Interesse an einem geeinten, wirtschaftlich erfolgreichen Europa“, so Dr. Winzig, die als Budgetsprecherin ihrer Fraktion und Vorsitzende des Budgetausschusses im Nationalrat weiß, dass es wichtig ist, den Fokus auf Zukunftsthemen zu richten: Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung, Unterstützung der kleinstrukturierten Familienbetriebe in Landwirtschaft und Wirtschaft als Rückgrat unserer Gesellschaft sowie eine aktive Handelspolitik zur Absicherung der Exporte und somit Arbeitsplätze.

Die smarte Juristin aus Salzburg gilt als Kandidatin für zahlreiche politische Spitzenjobs. Parteikollegen sind davon überzeugt, dass sie künftig österreichische EU-Kommissarin werden könnte. 

 

Die Europäische Union ist ein einzigartiges Friedensprojekt, das auf Basis der Vision des Europarates, nämlich der Wahrung der Menschenrechte, der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit, eine noch engere Kooperation auch in Form einer Wirtschaftsgemeinschaft und einer politischen Gemeinschaft geschaffen hat. „Um den Frieden und den Wohlstand in Europa zu bewahren, brauchen wir mehr denn je eine starke, handlungsfähige Europäische Union“, so Mag. Karoline Edtstadler, die der Meinung ist, Europa müsse bei den wichtigen, großen Themen Stärke zeigen und gemeinsam sinnvolle Lösungen entwickeln

„Wir brauchen ein Europa, das sich auf Lösungen in den großen Fragen Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit, Klimaschutz oder Digitalisierung konzentriert. Europa muss auch mit einer Stimme in der Welt sprechen. Dafür braucht es rasche und effiziente Entscheidungsprozesse, die in außenpolitischen Fragen nicht am Einstimmigkeitsprinzip scheitern dürfen.

Andere Themen hingegen können wiederum besser in den Ländern und in den Regionen gelöst werden. Denn Europa lebt von der Vielfalt und Stärke seiner Mitgliedstaaten, die im Rahmen der Europäischen Union gut und verantwortungsbewusst kooperieren“, sagt die Staatssekretärin und Nummer 2 hinter Othmar Karas auf der ÖVP-Liste für die EU-Wahl. 

Als erfahrener Europa-Politiker hat er federführend zahlreiche Gesetze mitverfasst und ist er der ÖVP-Spitzenkandidat bei der EU-Wahl.

 

„Die Europäische Union ist meine Leidenschaft, mein Lebensprojekt und die Zukunft für uns alle. Sie ist eine der größten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Wie keine andere Partei war die Österreichische Volkspartei von Beginn an treibende Kraft des österreichischen Beitritts zur EU. Aber Die EU ist noch nicht fertig. Wir müssen Europa verändern und weiterentwickeln, um es zu bewahren. Ein starkes Europa ist ein Garant für ein starkes Österreich“, sagt ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas.

In der letzten Plenarsitzung des Europäischen Parlaments vor wenigen Tagen wurden sieben Gesetze beschlossen, die federführend von Karas mitverfasst wurden. „Unter anderem die Reform der europäischen Finanzmarktaufsicht, neue Maßnahmen gegen Geldwäsche, außerdem müssen die Onlineanbieter Amazon und Ebay für gefährliche Produkte haften, und ein 700-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm haben wir auf den Weg gebracht.“

Jetzt im Wahlkampf gehe es um die Zukunft Europas nach der Europawahl am 26. Mai. „Ich möchte ein starkes und selbstbewusstes Europa in der Welt. Dafür braucht es rasche und effiziente Entscheidungen. Durch Innovation in der Forschung und dem digitalen Binnenmarkt soll Europa an die Spitze der digitalen Revolution geführt werden. Um Europa für die Zukunft zu sichern braucht es auch einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Finanzen. Die Schulden von heute sind die Krisen von morgen. Die EU-Regeln müssen von allen Staaten eingehalten werden.“

Seit mehr als sechs Jahren ist sie für den Werbezeitenvermarkter IP Österreich tätig, seit 2017 verantwortet das Gesamtmarketing sowie das Programmmarketing für die beliebtesten Privatsender.

 

Nach dem Studium startete sie bei einem Film Distributor, arbeitete danach in New York für das Austrian Cultural Forum – ihr Zuständigkeitsbereich lag ebenfalls im Filmbereich. Dem Genre ist sie im Grunde treu geblieben: Auch heute geht es um Bewegtbilder, konkret um TV-Werbung. Seit mehr als sechs Jahren ist sie für den Werbezeitenvermarkter IP Österreich tätig, seit 2017 verantwortet das Gesamtmarketing sowie das Programmmarketing für die beliebtesten Privatsender.

Wann erwachte bei Ihnen das Interesse für die Marketingbranche? 

Ich hatte das Glück bereits während des Studiums durch zahlreiche Praktika Einblicke in die PR & Marketingwelt zu bekommen. In der Theorie ist ja dann doch vieles anders als im tatsächlichen Berufsalltag. Durch diese praktischen Erfahrungen war für mich sehr schnell klar, dass ich auch nach dem Studium in diesem Bereich Fuß fassen möchte. Die Verbindung mit der Medienbranche war mir dabei ebenfalls immer sehr wichtig. 

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz hat Mag. Kathrin Zierhut mit Wirkung vom 2. Mai 2019 mit der Leitung der ORF-Hauptabteilung „Strategische Planung und Administration“ betraut.

 

Zierhut ist damit unter anderem für die Bereiche Unternehmensplanung, insbesondere Personalentwicklung, Personaladministration, Organisationsentwicklung und Revision zuständig. Diese Bereiche übernimmt sie zusätzlich zu ihrer bisherigen Funktion als Leiterin des Bereiches Human Resources. 

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Kathrin Zierhut ist eine ausgewiesene und erfolgreiche Spezialistin mit umfassender Erfahrung sowohl im betriebswirtschaftlichen als auch im Personalbereich. Es freut mich, dass wir sie mit dieser für die strategische Weiterentwicklung des ORF wichtigen Funktion betrauen können.“ 

Mag. Kathrin Zierhut: „Ich freue mich sehr auf die spannende und wichtige Aufgabe und bedanke mich für das in mich gesetzte Vertrauen. Mit großem Engagement werde ich meinen Beitrag zur Erreichung der strategischen Ziele des Unternehmens leisten und freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinem kompetenten Team und den vielen verschiedenen Bereichen des Hauses.“ 

Mag. Kathrin Zierhut studierte Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. Sie arbeitete als Steuerberaterin in verschiedenen Wirtschaftsprüfungsunternehmen. Ab 2009 war sie im ORF in verschiedenen Funktionen innerhalb der Kaufmännischen Direktion, insbesondere im Beteiligungsmanagement für die Tochtergesellschaften, tätig. Ab 2015 war sie als Leiterin „Finanzen und Personal“ in der ORF-Tochtergesellschaft „ORF-Marketing und Creation GmbH“ für den Personalbereich mehrerer Unternehmen mit ca. 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verantwortlich. Im September 2018 wurde sie mit der Leitung der ORF-Abteilung für Personalentwicklung „Human Resources“ betraut.

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Dipl.-Ing. Sandra Schneider hat seit über vier Jahren die Stelle des International Business Development am Austrian Institute of Technology inne.

 

Ihr Vater riet ihr vom Maschinenbau-Studium ab, sie absolvierte es dennoch erfolgreich. In der Chemiebranche leitete sie große internationale Projekte, lebte und arbeitete in Frankreich, Deutschland und China. Seit etwas mehr als vier Jahren hat sie die Stelle International Business Development am AIT übernommen und ist zuständig für die strategische Ausrichtung und den Technologietransfer der Auftragsforschung zu Digitalisierung, Dekarbonisierung sowie Industrie 4.0 am internationalen Markt.

Aktuell ist Dipl.-Ing. Sandra Schneider verantwortlich für das International Business Development der AIT Austrian Institute of Technology GmbH. Sie war auch schon Projektmanagerin für millionenschwere Chemieanlagen-Projekte, Betriebsleiterin, Chefin der Instandhaltung und Director Operations and Supply Chain, also Chefin über mehrere Produktionsbetriebe weltweit.

2006 gründete die Biologin mit ihrem Mann die Marinomed Biotechnologie. Der Fokus liegt auf der Entwicklung innovativer Produkte im Bereich Atemwegs- und Augenerkrankungen. 

 

Hat Sie die Biotechnologie schon immer interessiert?

Ich hatte grundsätzlich Interesse an Genetik – das war auch der Studienzweig, den ich gewählt habe. Später während der Tätigkeit bei Sandoz, beginnend als Werksstudent, kam dann das Interesse an biomedizinischer Forschung dazu.

Wie bewerten Sie die hierzulande angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten?

Man kann bei Ausbildung immer etwas verbessern und speziell die Budgets der Universitäten könnte meiner Meinung erhöht werden. Die Kürzungen an Stunden im Bereich der Naturwissenschaften in den höheren Schulen war auch ein Rückschritt. Das heißt, es könnte besser sein.

Die Marketingleiterin der UniCredit Bank Austria Andrea Schmitz-Dohnal im Austrian Business Woman-Talk über die Herausforderungen ihres vielfältigen Jobs.

 

Wie kamen Sie zur Unicredit Bank Austria? Wie verlief Ihr Werdegang?

Ich habe nach der Matura begonnen, Publizistik & Kommunikationswissenschaften / Politikwissenschaften zu studieren, wollte aber nach einem Studienjahr doch lieber mehr Struktur in meinem Lern-Alltag bringen. Ich habe mich daher für den Fachlehrgang für Wirtschaftswerbung (am Wifi Wien) entschieden, der der heutigen Werbeakademie entspricht. Danach habe ich mich auf die Suche nach der richtigen Branche begeben, war kurz in einer PR-Agentur und einer Filmproduktion tätig, bis ich bei der GGK Wien meinen ersten Job gefunden habe, der mir so richtig Spaß gemacht hat.

Nach einem sehr arbeits- und lehrreichen Jahr wurde ich schwanger, ging in Karenz und bekam meinen Sohn  Philipp. Das habe ich zum Anlass genommen, um parallel mein Studium zu beenden und auch noch den Hochschullehrgang für Markt- und Meinungsforschung zu absolvieren. Die Aufgaben auf Agenturseite fand ich so spannend, dass ich danach wieder in diese Branche wechselte und Account Directorin bei Young & Rubicam wurde.

Dr. Johanna Ullrich ist Senior Researcher bei SBA Research.Dort beschäftigt Sie sich mit Fragen rund um die Sicherheit in Kommunikationsnetzwerken wie zum Beispiel dem Internet. 

 

Zentrale Fragen dabei sind: Wie kann man das System angreifen? Welche Angriffe sind möglich? Wie kann man sich dagegen schützen?

„Computer waren bei mir zu Hause allgegenwärtig“, sagt Dr. Ullrich, dadurch konnte ich meine in der Grafiksoftware Paint gemalten Werke speichern, bevor ich den Befehl „Datei speichern“ überhaupt lesen konnte. Binär rechnen lernte ich mit acht oder neun Jahren. Mein Vater hat mir das mit Straßen-Malkreiden vor unserem Haus beigebracht. Ich fand es komisch, dass Mitschüler die Computer ihrer Eltern reparieren mussten. Konnten die das denn nicht selbst? Eltern konnten ja sonst auch alles. Dass es dann Elektrotechnik statt Informatik wurde, ist als Akt pubertärer Rebellion zu werten“, erzählt Dr. Johanna Ullrich, für die das Internet ein Experiment ist, das dem Labor entkommen ist. 

Annett Mendivil Benavente arbeitete bei den größten Werbeagenturen Österreichs. Dann wechselte Sie auf die Unternehmerseite. Heute ist sie für die Vermarktung der Casinos Austria zuständig – äußerst erfolgreich.

 

Bitte beschreiben Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang.

Meine Karriere im Bereich Marketing und Werbung begann auf Agenturseite. Über zehn Jahre war ich im Bereich der Kundenberatung in den erfolgreichsten Werbeagenturen Wiens tätig und durfte nationale und internationale Etats betreuen. Eine tolle Zeit, die mir Einblicke in die unterschiedlichsten Branchen ermöglichte. Da lernt man Kommunikation von der Pike auf – und was es heißt, stressresistent zu sein und viele Projekte gleichzeitig zu jonglieren. 

Doch irgendwann wollte ich selbst diejenige sein, die Briefings schreibt und Strategien entwickelt. Und so wechselte ich auf die Unternehmensseite und leite mittlerweile die Abteilung Branding and Advertising bei Casinos Austria. 

Christiane Holzinger hat Anfang des Jahres den Bundesvorsitz der Jungen Wirtschaft (JW) übernommen. ABW sprach mit der Steuerberaterin.

 

Die geprüfte Steuerberaterin und Unternehmensberaterin aus Kärnten ist seit 2011 Geschäftsführerin der Steuerberatungskanzlei „360° Business Planner GmbH“, sowie Co-Gesellschafterin und Geschäftsführerin der Unternehmensberatung „Start-up Stars GmbH“. 

„Ich möchte junge Unternehmerinnen und junge Unternehmer tatkräftig dabei unterstützen,mit ihren Ideen und Mut  dazu beizutragen, dass Innovationen umgesetzt und Arbeitsplätze  geschaffen  werden,“ so die neue Spitze der Jungen Wirtschaft.

Lebensziel „Entrepreneurin“

„Mein erste Berufsziel war, professionelle Springreiterin, mit der Matura hat sich dann der Plan gefestigt, vor dem 30. Geburtstag ein Unternehmen zu gründen,“ erzählt die gebürtige Klagenfurterin.  Möglicherweise war es auch ihr Engagement als Schulsprecherin, das ihr zweites Ziel geprägt hat: erste weibliche Bundespräsidentin Österreichs zu werden. 

Anita Ilic ist seit 1998 in der Finanzbranche tätig. Im Jahr 2008 hat sie die Leitung Marketing und Kommunikation in der Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft übernommen. 

 

Wie kamen Sie zum Marketing?

Ich bin seit mehr als 20 Jahren bei Privatbanken tätig und habe diverse Abteilungen, auch während turbulenten Zeiten begleiten und bei Problemlösungen mitwirken dürfen. Meine ersten Schritte waren im Private Banking und durch einen tollen Zufall bin ich ins Marketing und in die Kommunikation geschlittert.

War der Weg in die Kommunikationsbranche geplant?

Dass ich eine kommunikative Ader habe, wurde mir schon in meinen Kindertagen bewusst. Die Kommunikationsbranche habe ich dann durch die Arbeit in der Bank für mich entdeckt, als mir bewusst wurde, dass ich hier meine Stärken am besten umsetzen kann. 

Dr. Karin Garber leitet das Vienna Open Lab, ein Mitmachlabor im 3. Wiener Gemeindebezirk.Betrieben wird das Labor vom Verein „Open Science-Lebenswissenschaften im Dialog“ für den Garber als Geschäftsführerin tätig ist. 

 

„Mein Arbeitsalltag umfasst also vor allem Managementtätigkeiten, aber auch die Entwicklung neuer Praktika und Experimentierangebote. Dabei profitiere ich besonders vom Forschungsumfeld hier am Vienna BioCenter. Denn obwohl meine Arbeit vor allem organisatorische sowie strategische Tätigkeiten umfasst, muss ich auch über aktuelle Forschungsthemen und Methoden Bescheid wissen“, so Dr. Garber, die sich von Kindheit an für alle Vorgängen in der Natur interessiert.

„Wenn man sich bewusst macht, wie viele Dinge im menschlichen Körper rund um die Uhr ablaufen, so ist das unheimlich faszinierend. Wir nehmen das ganz selbstverständlich hin und merken meist erst wenn wir krank werden, wenn also etwas plötzlich aus dem Ruder läuft, was unser Körper leistet. Ich wollte schon früh wissen, wie das alles genau funktioniert und Biologie zählte in der Schule zu meinen Lieblingsfächern. In der Unterstufe wollte ich noch Medizin studieren, doch dann bekam unsere Klasse eine neue Biologielehrerin, die zuvor in der Forschung gearbeitet hatte. Sie hat mein Interesse an einem Genetik-Studium geweckt.“ Nach dem Studium absolvierte sie einen postgradualen Lehrgang für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Für die Wissenschaftsvermittlung eine optimale Kombination. „Es gab zum damaligen Zeitpunkt nur sehr wenige Personen, die diese beiden Qualifikationen gemeinsam vorweisen konnten. Wenn man in der Wissenschaftsvermittlung tätig sein will, gibt es auch heute noch keine dezidierte Ausbildung dafür in Österreich“, so Garber. Interessierte müssten sich quasi aus einzelnen Versatzstücken selbst ihr optimales Ausbildungsprofil zusammenstellen.

Deshalb biete sie an der Universität Wien beispielsweise zwei Lehrveranstaltungen für Naturwissenschaftler an – eine zum Thema Wissenschaftskommunikation und eine zum Thema Projektmanagement. Diese sollen einen ersten Einblick in die beiden Tätigkeitsfelder geben, seien aber nicht mit einer umfassenden Ausbildung zur Wissenschaftskommunikatorin oder zum Wissenschaftskommunikator zu vergleichen. „Eine praxisorientierte Ausbildung in diesem Bereich wäre in Österreich jedenfalls begrüßenswert“, meint Dr. Karin Garber. 

Der Glaube an das eigene Können

Um mehr Frauen für Technik und Forschung zu begeistern, sollte die Interessensförderung möglichst früh ansetzen. Kinder seien von Natur aus neugierig und entdecken und erforschen ihre Umwelt. Dieser Forschungsdrang müsse mit entsprechenden Angeboten – wie sie beispielsweise das Vienna Open Lab bietet – aufrechterhalten und gefördert werden. Ganz wichtig für die Interessensbildung – und damit für die spätere Berufswahl – sei auch das Fähigkeitsselbstkonzept, also der Glaube an das eigene Können. „Wenn ein Mädchen permanent zu hören bekommt, dass Buben sich bei technischen Dingen besser auskennen, wird es irgendwann einmal selbst daran glauben. Bei uns zu Hause hat beispielsweise meine Mutter alles repariert, ich habe also vorgelebt bekommen, dass auch Frauen technisch versiert sind. Viele Berufsbilder sind in der Öffentlichkeit wenig präsent und die Schüler können sich nur schwer vorstellen welche diversen Berufsbilder nach der Absolvierung eines bestimmten Studiums verfolgt werden können.“ Im Bereich der Molekularbiologie gäbe es allerdings ohnehin mehr weibliche als männliche Studierende, die Begeisterung für dieses Berufsfeld sei demnach bereits vorhanden. Allerdings verschiebe sich das Verhältnis in den oberen Positionen wieder und hier gelte es die Vereinbarkeit von Kind und Beruf – für beide Geschlechter –möglich zu machen. 

Österreichs erfolgreichstes Mitmachlabor

Sehr stolz ist Dr. Karin Garber auf die tolle Entwicklung des Vienna Open Labs und das Team, das diesen Erfolg zu verantworten hat. Garber hatte das Glück, von Anfang an mit dabei sein zu dürfen. Begonnen hat das engagierte Projekt Ende 2004 in einem kleinen Kellerlabor am Institut für Strukturbiologie, in dem sporadisch Kurse für Schulklassen angeboten wurden.

„Parallel dazu bemühten wir uns um die Finanzierung, um das Ganze auf eine professionellere Stufe zu heben was mit der Übersiedlung an das Institut für Molekulare Biotechnologie und der offiziellen Eröffnung des Labors 2006 auch gelungen ist“, erinnert sich Garber. Der zur Verfügung stehende Laborraum für 20 Personen war bald voll ausgelastet und so galt es wieder Gelder für die Erweiterung aufzustellen. 2013 wurde expandiert und neben dem ersten, ein zweites Labor errichtet. Mittlerweile besuchen über 13.500 junge Menschen jährlich die angebotenen Praktika. Damit ist das Vienna Open Lab nicht nur das erfolgreichste Mitmachlabor Österreichs, sondern kann auch mit den größten deutschen Mitmachlaboren mehr als mithalten. Dr. Garber, die ihre naturwissenschaftliche Ausbildung nicht verleugnen kann, arbeitet klar und strukturiert. Wichtig ist ihr auch ein hohes Maß an Transparenz. Entscheidungen müssen begründbar und für alle Beteiligten nachvollziehbar sein. Das Feedback und die Erfahrungen des Teams fließen daher in ihre Planung mit ein. Für die Leitung ihres Teams, aber auch im Zusammenhang mit den Besucherinnen, sei außerdem das Gespür für andere Menschen und deren Bedürfnisse wichtig.

Die Freude der Kinder als Ansporn

An ihrer Tätigkeit schätzt Karin Garber die Abwechslung und den Umstand, dass Ergebnisse häufig direkt beobachtbar sind. „Wenn wir beispielsweise einen neuen Kurs entwickeln und man sieht, mit welcher Freude sich die Tutoren an die Vermittlungsarbeit machen, beziehungsweise wie gut die Inhalte von den Besuchern angenommen werden. Meine Bürotür ist aus Glas und ich beobachte regelmäßig, wie Besucher freudestrahlendes das Labor verlassen und höre, wie Kinder begeistert Ihren Eltern vom Praktikum berichten. Es freut mich auch, dass ich neben den vielen organisatorischen Aufgaben noch Zeit habe an den Experimenten mit zu tüfteln und bei Konferenzen oder im Austausch mit Wissenschaftlern Neues zu lernen – da kommt dann wieder mein kindlicher Entdeckungsdrang durch. All das führt dazu, dass ich auch nach fast 15 Jahren im Geschäft noch jeden Tag gerne zur Arbeit gehe. Und was empfiehlt sie jungen Frauen, die sich für Forschung interessieren? „Wenn das Interesse im Bereich der Lebenswissenschaften liegt, lade ich sie ein, bei uns in Vienna Open Lab vorbeizuschauen und einen Kurs zu besuchen. Hier haben sie die Gelegenheit kurz in das Arbeitsfeld hinein zu schnuppern und wissenschaftliche Arbeitsweisen kennen zu lernen. Danach können Sie vielleicht besser abschätzen, ob sie eine Karriere als Forscherin oder als Wissenschaftler anstreben sollen.“

Foto: Vienna Open Lab

 

 

 

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