Fortbildung & Jobs

Onboarding-Prozesse richtig gut gestalten

Fachkräfte können sich heute aussuchen, bei welchem Unternehmen sie einsteigen. Leider sind die Rekrutierungs- und Onboarding-Prozesse oft nicht so gestaltet, dass man den Eindruck hat, die Unternehmen suchen Fachkräfte und wollen diese auch langfristig an sich binden, weiß Prof. Elke Müller, Expertin für kultursensible und diversitätsbewusste Zusammenarbeit.

Um Mitarbeiter dauerhaft zu binden, sollten Unternehmen das Onboarding von Anfang an mitdenken. Wie sieht die Person, die wir rekrutieren wollen, konkret aus, was erwartet diese Person, wie wird die Einarbeitung gestaltet und welche Maßnahmen werden ergriffen, um eine nachhaltige Bindung zu gewährleisten?

Meine Tipps dazu: Im Recruiting mit Personas arbeiten, je konkreter die Beschreibung, umso leichter gelingt ein zielgruppenspezifisches Recruiting und Onboarding. Den Onboarding-Prozess auf den Karriereseiten des Unternehmens sichtbar machen. Und Pre-Boarding – also die Zeit zwischen Vertragsunterzeichnung und dem ersten Arbeitstag – aktiv nutzen! Hier muss ein enger Kontakt zu den neuen Kolleginnen und Kollegen hergestellt werden, hier können Buddies ins Spiel kommen, hier können erste (virtuelle) Veranstaltungen für die Newbies organisiert werden.

Das große schwarze Loch der Pre-Boarding-Phase

Fast 20 Prozent der neu eingestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treten ihre Stelle nicht an - das sagen verschiedene Studien. Von vielen hört man in den Unternehmen nie wieder etwas, andere sagen zumindest ab. Die Gründe, warum jemand seine neue Stelle nicht antritt, sind sicher vielfältig. Darunter sind auch Gründe, die im Unternehmen liegen.

Es ist keine Seltenheit, dass nach der Vertragsunterzeichnung und dem eigentlichen Starttag Monate vergehen - Monate, in denen die neuen Kollegen absolut nichts mehr von ihrem neuen Arbeitgeber hören. So kann man natürlich keine Beziehung aufbauen, so weckt man kein Interesse an den neuen Aufgaben und so bindet man ganz sicher niemanden an das Unternehmen.

Meine Tipps dazu: Die Preboarding-Phase aktiv nutzen! Informieren Sie die Newbies über das Unternehmen, schicken Sie Geburtstagsgrüße oder eine kleine Aufmerksamkeit, kommunizieren Sie regelmäßig! Jetzt kann das Buddy-Programm losgehen: Stellen Sie den Newbies einen Buddy zur Seite, der einen Teil der Kommunikation übernimmt und erste (datenschutzkonforme!) Einblicke in den Unternehmensalltag geben kann. Hier entsteht Beziehung! 

Die fachliche Einarbeitung macht noch lange kein Onboarding!

Die Realität in vielen Organisationen ist, dass unter Onboarding die fachliche Einarbeitung verstanden wird. Doch so einfach ist es nicht! Natürlich soll das Onboarding eine optimale fachliche Einarbeitung in den neuen Aufgabenbereich gewährleisten. Dazu gehört, dass die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den notwendigen Ressourcen (Arbeitsmitteln) und Informationen versorgt werden, die ihnen das schnelle Erlernen ihrer Aufgaben erleichtern.

Fast noch wichtiger ist die Integration in das „emotionale und kulturelle Wertesystem“ des Unternehmens oder der Organisation. Dabei geht es um die Übereinstimmung der Werte und den Aufbau einer Identifikation mit dem Unternehmen.

Dazu gehört auch die soziale Integration in das Team und in die relevanten Abteilungen, um Beziehungen zu allen notwendigen Ansprechpartnern aufbauen zu können. Die neuen Kolleginnen und Kollegen sollen sich von Anfang an im Unternehmen wohlfühlen, Wertschätzung erfahren und eine Bindung zum neuen Arbeitgeber aufbauen, was in der Folge die Fluktuationsrate senkt.

Und es geht darum, eine tragfähige Feedbackkultur zu etablieren. Wenn für die ersten Wochen klare Ziele vereinbart werden, die dann in regelmäßigen Feedbackgesprächen abgeglichen werden, wissen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wo sie stehen, und die Führungskraft oder auch das Team sieht, wo noch nachgesteuert werden muss. So findet Einarbeitung und Integration nicht in einer „Black Box“ statt, sondern ist transparent und vor allem steuerbar.

Es kommen viele verschiedene neue Kollegen und Kolleginnen!

Zielgruppenspezifisches Onboarding

Im Onboarding-Prozess ist es wichtig, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen der neuen Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Standardisierte Maßnahmen reichen oft nicht aus, denn die Vielfalt der „Newbies“ ist groß: Es gibt Führungskräfte, Auszubildende, internationale Mitarbeitende, Hochschulabsolventen, Produktionsmitarbeitende oder Menschen mit Einschränkungen.

Das Onboarding sollte daher zielgruppenspezifisch gestaltet werden, ähnlich wie im Marketing die Kunden in Zielgruppen eingeteilt werden. So kann der Einarbeitungsprozess auf die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten der jeweiligen Gruppe abgestimmt werden. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn bestimmte Gruppen häufiger rekrutiert werden, z.B. internationale Mitarbeitende oder mehrere Auszubildende pro Jahr. Ein maßgeschneidertes Onboarding kann dazu beitragen, die Erwartungen besser zu erfüllen und eine frühzeitige Fluktuation zu vermeiden, indem die Vielfalt der neuen Mitarbeitenden berücksichtigt und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen wird.

Zur Person

Nach Stationen im Personalbereich eines internationalen Unternehmens, als Beraterin und Interims-Managerin im Bereich Handel & Dienstleistungen, macht Elke Müller sich 1996 selbstständig im Bereich der interkulturellen Kommunikation. 2002 übernimmt sie einen Relocation-Dienstleister und führt beide Themen immer enger zusammen. Ihr Unternehmen, die compass international gmbh steht für interkulturelle Kompetenz, Diversity & Inclusion, nachhaltiges Onboarding & die Integration internationaler Mitarbeitender.

Sie ist Betriebswirtin mit Spezialisierung im Human Resources Management und seit 30 Jahren als Trainerin mit ihren Herzensthemen interkulturelle Sensibilisierung, Workshops im Bereich der Antidiskriminierung oder die Sensibilisierung für Diversity – meist für Führungskräfte oder vielfältig zusammengesetzte Teams - am Markt unterwegs. 2014 wurde sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen der Initiative „FRAUEN unternehmen“ als Vorbildunternehmerin ausgezeichnet. Als Beraterin steht sie für Themen wie die Internationalisierung im Personalbereich, der Einführung und Umsetzung von Diversity- & Inclusion-Projekten sowie dem strategischen Onboarding (internationaler) Mitarbeiter. In ihrem Berufsalltag sieht und erlebt sie, dass über Onboarding zwar viel geredet wird - vor allem in Zeiten von Fachkräftemangel - aber gerade der Mittelstand sich noch sehr schwertut, hier nachhaltige und strategische Prozesse auf den Weg zu bringen.

Foto: Uwe Klössing/Ben Schulz & Partner AG

Quantentechnologie für Unternehmen

Lange Zeit waren leistungsfähige Quantencomputer und der Hype um ihre Möglichkeiten eher ein Fall für Hollywood als für eine Hochschule. Doch in vielen Branchen hat bereits jetzt die Auseinandersetzung mit Quantenalgorithmen begonnen, weil Quantencomputer Optimierungsaufgaben wesentlich effizienter lösen können als klassisch-binäre Rechner. In naher Zukunft werden Quantencomputer die Lösung von Aufgaben der Logistik, der Portfoliogestaltung, des Machine Learnings sowie die Entwicklung von Wirkstoffen und neuen Materialien revolutionieren. Quantencomputer werden die klassischen Computer nicht einfach ersetzen, doch zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. Für Entscheidungsträger*innen ist es daher an der Zeit zu lernen, wie die Quantentechnologie im Unternehmen einen Unterschied machen kann.

Seminar: „Quantentechnologie – get quantum ready“

In dem eintägigen Praxisseminar geben Expert*innen der theoretischen und angewandten Quantentechnologie Antwort auf folgende Fragen:

  • Was ist Hype und was funktioniert wirklich in Sachen Quantencomputing?
  • Welche Chancen ergeben sich im eigenen Unternehmen und zu welchen Kosten?
  • Was sind die Gefahren für Daten und Infrastruktur, welche Lösungsansätze gibt es?

Neben dem Quantencomputing ist auch die Quantenkryptographie für nahezu alle Branchen relevant. Denn Quantencomputer werden die derzeitigen Verschlüsselungsmethoden wie RSA mühelos aushebeln. Auch wenn Quantencomputer dafür noch nicht leistungsfähig genug sind, ist die Sicherheit der Daten bereits bedroht: Sensible Informationen können jetzt abgegriffen und später nachträglich entschlüsselt werden. Das Seminar setzt hier an und stellt zwei Ansätze vor, wie Daten gegen diese Bedrohung geschützt werden können.

Das Praxisseminar findet am 12.10.2023 statt und richtet sich in erster Linie an interessierte Personen im Management, in Fachabteilungen, aber auch an Consultants, die mittel- und längerfristig die Sicherheit der Daten eines Unternehmens im Blick haben müssen bzw. an Optimierungsaufgaben arbeiten. Technische Vorkenntnisse sind nicht notwendig, aber von Vorteil.

Die Zukunft ist jetzt

Oft besteht der Eindruck, dass die Quantentechnologie erst in ferner Zukunft relevant sein wird, doch der Schein trügt. 2007 kam das erste System zur Quantenkryptografie auf den Markt, was vermuten lässt, dass die weitere Entwicklung wohl zügig voranschreiten wird. Expert*innen gehen außerdem davon aus, dass es in diesem Bereich keine Fast Follower gibt und Pionier*innen entscheidende Marktvorteile haben werden. Wer also über die nahe Zukunft von Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft auf dem neusten Stand bleiben will, muss sich bereits heute mit der neuen Technologie auseinandersetzen.

Anmeldungen sind über die Website der Technikum Wien Academy möglich: Quantentechnologie | Praxisseminar (technikum-wien.at)

Foto: FH Technikum Wien

Open Day an der FH Technikum Wien

Am 25.11. findet der diesjährige Open Day der FH Technikum Wien statt. Der ganze Tag dreht sich um das umfangreiche Angebot an Bachelor- und Masterstudiengängen.

All jene, die sich für ein Studium an der FHTW interessieren, können sich vom vielfältigen Angebot an der einzigen rein technischen Fachhochschule Österreichs überzeugen. Am Open Day steht die Studienberatung für Bachelorstudiengänge ganztägig zur Verfügung. Beratung zu den Masterstudiengängen gibt es ab 14.00 Uhr. Interessierte können ihre Fragen rund um Studienorientierung, Bewerbungsverfahren und zur Vorbereitung und dem Ablauf des Reihungstests stellen.

Technik hautnah
Ein Highlight für die Besucher*innen sind alljährlich die Ausstellungen von Projektarbeiten. Studierende zeigen ihre Arbeiten aus verschiedensten Themengebieten und Laboren und berichten live aus ihrem Studium an der FH Technikum Wien. Die Laborführungen sind eine weitere Möglichkeit, den Campus hautnah kennenzulernen.

Führungen zu den Labors finden zu folgenden Stunden statt: 11.00, 12.00, 13.00, 16:00 und 17:00 Uhr. Die Campusführung durch das Rektorat um 12:30 Uhr und 15:00 Uhr. In der „ENERGYbase“ (in der Giefinggasse, 1210) sind die Studiengänge Erneuerbare Energien zuhause. Ein kostenloser Shuttlebus fährt um 13.00 und 15.00 Uhr.Mit der Initiative WeCan-Tech macht die FHTW auf die erfolgreichen Frauen in unterschiedlichen technischen Bereichen aufmerksam. Unter dem Motto „Frauen, Zukunft, Technik“ gibt es eine eigene Führung rein für weibliche Interessentinnen, die um 14.30 Uhr startet.

Die Teilnahme am Open Day und an den Führungen ist selbstverständlich kostenlos, um Anmeldung wird jedoch gebeten. Alle Angemeldeten erhalten rechtzeitig Teilnahmeinfos sowie digitale Infomaterialien zur FH Technikum Wien. Auf Wunsch kann auch der neue Studienfolder kostenlos per Post zugeschickt werden. 

Über die FH Technikum Wien
Die FH Technikum Wien ist Österreichs Fachhochschule für Technik und Digitalisierung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 hat sie 15.000 Absolvent*innen hervorgebracht. Aktuell werden 4.500 Studierende in 28 Bachelor- und Master-Studiengängen zu Spitzenkräften für die Wirtschaft ausgebildet. Die FH ist ein Netzwerkpartner des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie. https://www.technikum-wien.at

Foto: Gorodenkoff/Shutterstock

Teams führen – aber bitte richtig

Ein Team zu führen, geht stets mit einer sehr großen Verantwortung einher. Über die Jahre hinweg wurden immer wieder neue Ansätze ausprobiert. Aber welcher Weg ist der richtige, um Vertrauen und Zuversicht bei den Mitarbeitern zu stärken.

Nachdem sich der autokratische Führungsstil mit einer teamorientierten Gesellschaft nicht mehr vereinbaren ließ und auch abflachende Hierarchien ein Vorgehen von oben nach unten (Top-Down) nach unserem sozialen Verständnis nicht mehr effektiv und praktikabel war, brauchte es andere Wege. So haben sich Führungsansätze durchgesetzt, die sich an situativen Begebenheiten, individuellen Fördermöglichkeiten und emotionalen sowie empathischen Aspekten orientieren. Immer mehr kommt in diesem Zusammenhang die systemische Gesprächsführung zur Anwendung. Häufig wird dann die Frage gestellt, was diese Art der Kommunikation beinhaltet und was sie so besonders macht.

Systemisch miteinander verknüpft – wie ein Mobile

Bei der Kommunikation in einem Team spielen viele Aspekte eine Rolle: die individuellen Persönlichkeiten, die jeweils zugeteilten und gelebten Rollen, die räumlichen Begebenheiten, der Ausbildungsgrad und vieles mehr. Wären diese Aspekte als Mobile dargestellt, kreisten sie fortwährend umeinander. Nach dem systemischen Gedanken stehen all diese genannten Aspekte im Einklang zueinander und können nur gemeinsam, gleichzeitig und ganzheitlich betrachtet werden. Würde man einen dieser Aspekte innerhalb eines Mobiles verschieben, wurde gleichzeitig das gesamte Gebilde aus dem Gleichgewicht geraten.

Das Systemische kümmert sich sozusagen um jedes einzelne Teil, so dass es wieder in einem Verhältnis zu den anderen Teilen steht. In der systemischen Gesprächsführung geht es demzufolge nicht nur um den Dialog zwischen zwei Menschen, sondern um die Berücksichtigung des gesamten anhängenden Systems mit all seinen Aspekten, die zu der aktuellen realen Situation geführt haben. 

Die systemische Gesprächsführung ist mehr eine Haltung als eine Technik. Es geht darum, die jeweilige Wirklichkeit einer Person so zu akzeptieren, wie sie ist – und zwar nach der Beschreibung der betreffenden Person selbst. Es hat sich dafür der Begriff Wirklichkeitskonstruktion etabliert, um zu verstehen, dass die Wirklichkeit der einen Person nicht mit der Wirklichkeit der anderen gleichzusetzen ist, auch wenn beide sich in einem Raum befinden und gerade dasselbe erleben. Zu sehr sind diese Situationen des Erlebens abhängig von dem, was jede Person mitbringt, die Geschichte sowie das soziale Umfeld, der Bildungsstatus, die Emotionen, vielleicht erfahrene Enttäuschungen und vieles mehr. All das spielt bei der persönlichen Wahrnehmung eine Rolle und wird in der systemischen Gesprächsführung sorgfältig miteinbezogen. Dazu werden alle Punkte nacheinander sozusagen „abgeklopft“.

Eine bewährte Technik in der systemischen Gesprächsführung sind die systemischen Fragestellungen. In der Schule werden meistens die Fragetechniken gelehrt, die in unserer deutschen Sprache üblicherweise zur Verfügung stehen, um gewisse Informationen zu gewinnen. Dazu zählen zum Beispiel offene und geschlossene Fragen, reflektierende Fragen, Suggestivfragen oder die beliebten W-Fragen, mit denen ganz kurz prägnante Inhalte geprüft werden. Bei den systemischen Fragen ist die Absicht eine andere. Es geht nicht nur darum, schnell Antworten zu bekommen oder eine Situation bzw. eine Aufgabe zu lösen, sondern die Befindlichkeiten des Befragten und die komplexen Zusammenhänge dahinter zu erfahren. 

Bei den zirkulären Fragen geht es beispielsweise kreisförmig im sozialen System der befragten Person umher: „Was würde Ihr Kollege dazu sagen?“, „Wie wäre die Reaktion Ihrer direkten Vorgesetzten?“, „Wie würde Ihre Familie das finden?“, „Was würden Ihre Freunde davon halten?“. 

Bei sogenannten Skalierungsfragen kann der Befragte auf einer Skala von 0 bis 10 seine Befindlichkeiten ausdrücken, wie sehr er bei einer Sache zustimmt oder diese ablehnt. Auf diese Weise lässt sich schnell ein Meinungsbild entwickeln. Thematisch sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt. Es kann sich auch um Abstufungen von Farben, von Temperaturen, von Gefühlen oder Bildern handeln, um diese Art der Fragetechnik zum Beispiel auch Kindern zugänglich zu machen.

Eine weitere Möglichkeit ist die ressourcenorientierte Frage. Hier richtet sich die Frage darauf, was bisher zu der angestrebten Lösung geführt hat: „Was hat Ihnen damals geholfen, als Sie in einer ähnlichen Situation waren?“, „Mit welchen Mitteln konnten Sie damals dieses oder jenes Projekt gut abschließen und wer hat Sie dabei unterstützt?“. 

All diese Fragetechniken haben eines gemeinsam: Sie richten sich einzig und allein auf die möglichen Ressourcen des Befragten. Es geht niemals darum, dass der/die Fragende Lösungsansätze vorschlägt aus denen der/die Befragte auswählen kann. Eine systemische Gesprächsführung zielt immer darauf ab, eine Person zu ihren eigenen möglichen Lösungen zu führen, indem man sie mit ihren eigenen Ressourcen verbindet. Oftmals liegt die Lösung ja schon zum Greifen nah, es fehlt lediglich die mentale Verbindung dazu. Diese wird mit der systemischen Gesprächsführung hergestellt. 

Eine andere beliebte Herangehensweise ist die sogenannte Wunderfrage. Dabei wird ein Szenario beschrieben, was denn wohl passieren würde, wenn sich über Nacht alles verändern würde, keine finanziellen Einschränkungen bestünden und man sich am nächsten Tag alles wünschen könnte, was man denn wollte. Die Antwort fällt häufig sehr „klein“ aus und stößt bei Führungskräften nicht selten auf Verwunderung. Denn oft sind es gar nicht die großen Dinge, die Mitarbeitende in diesem Moment brauchen, sondern kleine unscheinbarer Mittel und Werkzeuge, mit denen sie ihre Arbeit wesentlich effektiver oder kreativer gestalten könnten. Natürlich kann die Wunderfrage auch enorme Ausmaße annehmen, das kommt auf den jeweiligen Kontext an.

Auch paradoxe Fragen sind ein Mittel der systemischen Intervention. Hier wird mit einer besonderen Art der Fragestellung absichtlich Verwirrung gestiftet, um das Dilemma der befragten Personen zu verdeutlichen: „Und Sie wollen sich weiterhin von Ihrer Kollegin so ärgern lassen?“, „Wie intensiv dürfen Ihre Kopfschmerzen denn noch werden?“.

Mit dieser paradoxen Intervention erreicht man im ersten Moment einen geschockten Impuls bei der Person, weil niemand damit rechnet, auf diese Art und Weise angesprochen und regelrecht provoziert zu werden. Und eben weil es paradox ist, führt es dann erst recht dazu, dass die Person über die Situation nachdenkt und in der Regel recht schnell einlenkt und beteuert, nicht länger in dieser unzufriedenen Situation verharren zu wollen. Daran lässt sich anschließend gut anknüpfen, um die Lösungsfindung gemeinsam mit dem Gegenüber weiterhin systemisch gut begleiten zu können.

Aktives Zuhören als zugewandte Kommunikation

Neben zahlreichen Frageformen und -arten, geht mit der systemischen Gesprächsführung auch das aktive Zuhöreneinher. Im Mittelpunkt steht dabei, wirklich bewusst zuhören zu können und dies auch zu signalisieren. Wir können nicht nicht hören, also gehen wir häufig davon aus, dass unser Gegenüber doch mitbekommt, was wir sagen und vergessen dabei, dies auch zu zeigen. Das aktive Zuhören hingegen verdeutlicht, dass alle Informationen zudem gut angekommen sind. Nachfragen, Bestätigungen oder auch Äußerungen des Staunens geben dem Gespräch eine ganz neue Dimension und Tiefe.

Ein Lösungsassistent von außen

Alles in allem schafft die systemische Gesprächsführung einen sehr tiefgreifenden Einblick in das Umfeld der betreffenden Personen. Es werden alle Zusammenhänge offengelegt, ebenso sämtliche Verknüpfungen und Verkettungen, so dass häufig erst dann die Komplexität eines Dilemmas deutlich wird. Wenn jemand in seinem eigenen System „gefangen“ ist, kann er keine Perspektive von außen einnehmen, oder bildlich gesprochen: Das Boot lässt sich nicht von den Menschen anschieben, die in ihm sitzen!

Natürlich muss nicht immer zwangsläufig ein Dilemma vorliegen, um systemische Gespräche zu führen. Auch in normalen Alltagsgesprächen erreicht man eine sehr tiefgreifende Nuance, wenn systemische Aspekte hinzukommen. Das Gegenüber fühlt sich ernster genommen, viel mehr angenommen und ist daher umso mehr bereit, an einer eigenen Lösung zu arbeiten.

Längst hat die systemische Gesprächsführung den Hafen von Coaching, Mediation oder therapeutischen Interventionen verlassen und im Rahmen abflachender Hierarchien und menschenbewussten Managements auch in Unternehmen und Teams Einzug gehalten. Immer mehr ist die Rede von systemischer Lösungsorientierung. Parallel dazu haben sich die agilen Methoden wie Scrum oder Design Thinking fest in den Werkzeugkoffern der Führungskräfte etabliert. Der systemische Ansatz bringt ein neues Gefühl in die Führungsaufgabe. Es ist eine zugewandte Führungslinie erkennbar, die für die Mitarbeitenden die Möglichkeit schafft, ein ganzheitliches und nach allen Seiten abgeklärtes Vertrauensverhältnis aufzubauen. Sich dieser Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortung zu widmen und bewusst zu werden, ist die Aufgabe der Führungskräfte unserer Zeit. Vertrauen und Zuversicht sind Werte, die ein Team durch besondere Zeiten tragen – so wie gerade jetzt!

Zur Autorin: Petra Motte arbeitet seit vielen Jahren als Trainerin, Beraterin, Coach und Mediatorin. In Südostasien sammelte sie über zehn Jahre lang internationale Erfahrungen, die sie inzwischen auf Konzern- und Unternehmensebene einbringt. Prozessoptimierung, ganzheitliches Change-Management, virtuelle Entwicklung oder interkulturelle Fragen – die große Leidenschaft von Petra Motte sind die Menschen, die hinter den Zahlen stecken. 

Foto: Fizkes/Shutterstock

Vom Hörsaal ins Kaufhausregal

Im Studium arbeiten Studierende des Bachelorstudiengangs Internationale Wirtschaftsbeziehungen an einem Marktforschungsprojekt und haben dabei einen realen Auftraggeber. Das österreichische Traditionsunternehmen Maresi konnte bereits zum zweiten Mal für die Zusammenarbeit mit den Studierenden gewonnen werden.

Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit der FH Burgenland mit Maresi im letzten Jahr nahmen sich Marketingleiterin Maria Laubreiter und Brand Managerin Julia Limbeck wieder Zeit für die Bachelorstudierenden der Marketingvertiefung an der FH Burgenland. Während die Studentinnen und Studenten letztes Jahr an einem Verpackungs-Relaunch mitwirken durften, widmeten sich die Studierendenteams heuer der Verkostung eines neuen Produktes und der Frage, welche Verpackung für Kokosmilch sich Verbraucher*innen wünschen.

„Das Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, dass Studierende sich im Bereich Marktforschung ausprobieren können“, erklärt Lehrveranstaltungsleiterin Bettina König. „Besonders lehrreich ist es natürlich, wenn die Studierenden dabei mit realen Produkten arbeiten können.“ Auch für die Profis bringt die Kooperation einen Lerneffekt. „Auch wir haben manchmal Scheuklappen“, sagt Marketingleiterin Maria Laubreiter. „Die Insights, die wir in der Zusammenarbeit mit den Studierenden gewinnen, sind wertvoll.“ So regte eine Studierendengruppe etwa an, die Regalplatzierung eines Produktes zu überdenken. Eine weitere Gruppe plädierte nach Auswertung einer online-Befragung für Kokosmilch im wiederverschließbaren Tetrapack.

Kontakte zu den Mitarbeiter*innen von morgen knüpfen
„Die Zusammenarbeit hat auch den Vorteil für uns, dass wir potenzielle Praktikant*innen oder Mitarbeiter*innen kennenlernen können. Es geht für uns also durchaus auch um employer branding.“ Das Interesse der Studierenden an dieser Lehrveranstaltung der anderen Art, die teilweise im Einkaufszentrum Eisenstadt stattfand, war jedenfalls groß. Studentin Larissa Kraus findet die Lebensmittelbranche grundsätzlich sehr interessant. „Im Fokusgruppenlabor an der FH konnten wir unter sehr realen Bedingungen arbeiten und das theoretisch Gelernte ausprobieren. Ich habe für mich auf jeden Fall für einen möglichen Job im Marketing viel daraus mitgenommen.“

Facts zum Studiengang
Bachelorstudium – praxisorientiertes Wirtschaftsstudium mit zentral- und osteuropäischer Dimension – 6 Semester – Vollzeit (DI bis FR) oder berufsbegleitend (jede Woche: Freitag halbtags, Samstag ganztags) – Akademischer Grad „Bachelor of Arts in Business“ – Studienort Campus Eisenstadt – Zugang: Matura, Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung, Vorbereitungslehrgang mit Zusatzqualifikationsprüfung. Studierende erhalten die Möglichkeit, sich in folgenden Bereichen zu spezialisieren: Accounting & Controlling, Procurement & Logistics, Marketing & Sales sowie Tourism & Eventmanagement. Anmeldung unter www.fh-burgenland.at – es sind noch Restplätze für das Vollzeitstudium wie auch für die berufsbegleitende Organisationsform verfügbar! 

Informationen unter www.fh-burgenland.at, der InfoLine 05 7705 3500. Eine Anmeldung ist unter www.fh-burgenland.at für das Studienjahr 2023/24 möglich.

Foto: Poznyakov/Shutterstock

Alice Nilsson: Erfolgreich mit achtsamer Kommunikation

Schluss mit energieraubenden Diskussionen und endlosen Konflikten: Business und Life Coach Alice Nilsson zufolge kann achtsame Kommunikation uns allen zu mehr Lebensqualität verhelfen. Drei Säulen sollen dabei helfen.

Alice Nilsson ist überzeugt davon, dass die Art, wie wir mit uns selbst und anderen kommunizieren, in hohem Maße die Qualität unserer Beziehungen bestimmt. Für sie ist der wirksamste Schlüssel die Kunst der achtsamen Kommunikation. Denn die richtigen Worte können zum „Game Changer“ werden. Deshalb plädiert sie für ein strukturiertes Vorgehen nach klaren Regeln bei jedem Konflikt. Aber wie funktioniert achtsame Kommunikation? Wie lernt man sie? Worauf kommt es bei der Drei-Fragen Regel an? 

Die Drei-Fragen-Regel ist ein sehr praktikables und wirksames Modell. Im Prinzip geht es um drei Fragen, die man sich stellen sollte, um die Basis für ein gutes, gelungenes Gespräch herzustellen. Kurz gesagt steht im Mittelpunkt, die drei Säulen „ICH – DU - WIR“ zu ergründen. Wie das geht? Zuerst ist es wichtig, das eigene Bedürfnis zu erkennen. Im zweiten Schritt geht es darum, das Bedürfnis des Gesprächspartners zu erkennen. Der dritte Schritt schließlich zielt darauf ab, das gemeinsame Bedürfnis herauszufinden. Das legt die Basis für die Kunst der achtsamen Kommunikation.

Erste Frage: Was ist mein Bedürfnis? 

Mit diesem ersten Schritt ist es wichtig, Klarheit über die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu finden, um für herausfordernde Gespräche vorbereitet zu sein. Das hat mit Selbstfürsorge und mit Empathie zu tun, - Empathie für sich selbst. Gerade Frauen neigen oft dazu, zwar empathisch für die Bedürfnisse anderer zu sein, aber die Empathie für sich selbst ist nicht so stark ausgeprägt. Gerade das ist hingegen die Voraussetzung für gelungene Kommunikation auf Augenhöhe. Die gute Nachricht ist: Man kann das üben. Ich frage meine Klienten meistens: Wie oft am Tag gelingt es Ihnen, inne zu halten, hinein zu spüren und zu beantworten: „Wie geht´s mir gerade jetzt, in diesem Augenblick?“ „Was triggert mich da jetzt?“ „Was will ich wirklich?“ „Was treibt mich an?“ „Was ist mein eigenes Bedürfnis in dieser Sache?“ Mit sich selbst in Kontakt kommen, statt sich zu ärgern, ruhig zu bleiben, anstatt zu beschuldigen und zu bewerten, das lernt man in diesem ersten Schritt. Denn das Erkennen und Anerkennen der eigenen Bedürfnisse und Gefühle ist die Basis für alles, - für jedes gute Gespräch. Denn wer sich selbst spürt, kann zum Dirigenten der eigenen Gefühle werden. 

Zweite Frage: Was ist das Bedürfnis meines Gesprächspartners?

Gerade wenn man es mit einem Gesprächspartner zu tun hat, der wie ein „verbaler Revolverheld“ auftritt, ist es erfahrungsgemäß schwer, empathisch zu sein. Denn diese Hitzköpfe schießen oft wild drauf los, sie attackieren, sie beschuldigen, sie schüchtern uns ein und verletzen mit ihren Worten, Blicken und Taten.

Dennoch ist es entscheidend, den oder die andere in einem Wortgefecht zu verstehen, also wirklich achtsam hinzuhören, um herauszufinden was ihn oder sie bewegt. Das ist nicht einfach, aber es geht. Das Erfolgsrezept lautet: „Übernehmen Sie Kontrolle über Ihre Emotionen! Schalten Sie vorerst einmal auf Durchzug und stellen Sie gute Fragen!“ Das ist die Chance! Denn während der „Revolverheld“ sein Pulver verschießt und seinen Ärger ablässt, nimmt man sich einen Augenblick der Klarheit und fragt sich: „Was steckt da dahinter? Was will der Gesprächspartner mir eigentlich sagen? Welches Bedürfnis steckt in Wirklichkeit hinter diesem Ausbruch?“ Dieser Augenblick der Klarheit ist die Chance: Plötzlich kann man die Situation mit anderen Augen sehen und dem Gesprächspartner bzw. der Gesprächspartnerin mit Einfühlungsvermögen begegnen. Aus dieser Perspektive ändern sich auch die eigenen Gefühle.

Wie mit aggressiven, untergriffigen Gesprächspartnern umgehen? 

Viele meiner Klienten fragen mich in solchen Situationen: „Wenn ich angegriffen werde, wie soll ich da empathisch sein und meinem Gesprächspartner mit Verständnis begegnen können? Vielmehr bin ich defensiv und erst mal baff, weil es mir in solchen Situationen jedes Mal die Sprache verschlägt. Und im Nachhinein ärgere ich mich, weil ich das Gespräch so nicht wollte.“ Nun, es scheint unmöglich und ist eine Anstrengung, aber es geht, wenn man sich das Ziel setzt, das gemeinsame Bedürfnis herauszufinden. 

Klar, dazu braucht es eine Portion Gelassenheit und Souveränität. Aber das kann man lernen und im Alltag üben. Im Prinzip geht es um ein Bewusstmachen und um Kontrolle der eigenen Gedanken und Gefühle. Wenn man das schafft, wird jeder sofort sehen, dass sich das Gesprächsklima in der Sekunde ändert. Sobald das Gegenüber das Gefühl hat, dass man sich für seine bzw. ihre wahren Bedürfnisse interessiert und wirklich verstehen will, ist er oder sie wie ausgewechselt.

Welche Bedürfnisse haben wir beide gemeinsam? 

Wer die ersten beiden Schritte gemeistert hat und die zwei Fragen zu dem ICH und dem DU beantwortet hat, kann im Anschluss einen Konsens mit dem Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin finden. Dafür ist die dritte Frage entscheidend: Welches Bedürfnis haben wir beide gemeinsam? 

Wer im Sinne der Drei-Fragen-Regel das eigene Bedürfnis trotz hitziger Diskussionen nicht aus den Augen verloren, und es sogar geschafft, hat das Bedürfnis des Gesprächspartners zu durchschauen, muss jetzt nur noch den dritten Schritt angehen. Dabei geht es darum, sich die Situation mit etwas Abstand quasi „von oben“ anzusehen und sich „Lufthoheit“ zu verschaffen. Das sorgt für Objektivität. 

Wer das beherzigt wird sehr schnell sehen, dass es trotz des schwierigen Gesprächsverlaufs und der Hitze des Gefechts Gemeinsamkeiten gibt. Genau diese Gemeinsamkeiten zu identifizieren und dabei anzusetzen ist die Trumpfkarte dafür, das Gespräch in friedliche Bahnen zu lenken und lösungsorientiert zu einem konstruktiven Ende zu bringen.

Die drei Säulen: ICH – DU – WIR.

  • Bei der ersten Säule, dem ICH, sowie bei der der Kommunikation mit uns selbst, geht es um die Kunst „Lufthoheit“ – also Kontrolle – über die eigenen Gefühle zu gewinnen. 
  • Die zweite Säule, das DU erfordert eine wachsame Gesprächssteuerung – auch bei heiklen Themen oder hitzigen Diskussionen. Wer das kann, erlebt ein wertschätzendes Miteinander und erfüllende Beziehungen im Privatleben und Beruf. 
  • Die dritte Säule, das WIR, also die Verbindung miteinander, ist gekennzeichnet vom Bewusstsein für kollektive Resonanz. Alles was wir denken oder tun hat eine Auswirkung. 

Foto: Robin Weigelt

DMVÖ Expert Group Influencer Marketing

Die neu gegründete DMVÖ Expert Group Influencer Marketing startet am 7. November 2024 mit ihrem ersten Event im IKEA Westbahnhof durch. Spannende Insights geben einen Überblick über aktuelle Erfolge und Entwicklungen im Nano- und Micro-Content. Der Eintritt ist kostenlos und alle Interessierten aus dem Bereich Influencer Marketing sind herzlich eingeladen. 

Am 7. November 2024 lädt die DMVÖ Expert Group Influencer Marketing Unternehmen und Agenturen um 16:00 Uhr zum Event „Influencer Marketing 2024 – Powering (Brand) Partnerships“ in die Skybar des IKEA Westbahnhof ein. Die Veranstaltung bietet eine Bühne für den Status quo des Influencer Marketings in Österreich und gibt Influencern und der DMVÖ Influencer Initiative eine Stimme. Mit dabei: IKEA Österreich, die ihre erfolgreiche Creator Kampagne „Sleepover“ präsentieren, sowie die ersten Mitglieder der neuen DMVÖ Expert Group Ilja Jay Lawal und Pedram Parsaian von Follow Austria, die Einblicke in Influencer-Strategien geben werden. Ein Highlight: Mithilfe einer Social Media Plattform wird aufgeschlüsselt, wie Influencer Marketing aktuell genutzt wird und welche Trends und Best Practices sich abzeichnen. Abgerundet wird das Event durch ein spannendes Panel mit dem Thema „Die Zukunft des Influencer Marketings in Österreich“.

Der DMVÖ bittet um kostenlose Anmeldung unter: https://www.dmvoe.at/events/influencer-marketing-2024-powering-brand-partnerships/

„Influencer Marketing ist zum fixen Bestandteil des digitalen Dialog Marketings geworden und rückt damit in den Fokus der Marketer. Allerdings hat sich gezeigt, dass es vielfach an Wissensvermittlung und Expertise bezüglich Transparenz und Rahmenbedingungen fehlt. Mit der neuen Expert Group füllt der DMVÖ diese Lücke und bietet der Community – also Creators, Werbetreibenden und Agenturen – eine Plattform für Wissen, Services und Impulse“, so DMVÖ Präsidentin Alexandra Vetrovsky-Brychta.

Die neue Heimat für Nano- und Micro-Influencer beim DMVÖ

Unter der Leitung von Lisa Riepl, Media Director bei HAVAS Media Austria, gibt die neu gegründete DVMÖ Expert Group Influencer Marketing österreichischen Nano- und Micro-Influencern eine Stimme. Das Programm der neuen DMVÖ Expert Group soll die Zusammenarbeit zwischen Creators, Unternehmen und Agenturen stärken, besonders durch exklusive Networking-Möglichkeiten. Umfassende Schulungsprogramme mit oder ohne Zertifikat sollen in Zukunft die berufliche Weiterentwicklung fördern. Ziel der Initiative ist es, Creators bei ihrer Professionalisierung zu unterstützen und mit werbetreibenden Unternehmen zu vernetzen.

Foto: Niklas Schnaubelt

Heroes of Data & Privacy am 24. und 25. Mai in Wien

Wien (OTS) - Wien wird für zwei Tage zur Daten-Hauptstadt Europas: Die Konferenz Heroes of Data & Privacy findet heuer am 24. und 25. Mai im Marx Palast statt. Die Veranstaltung bringt Interessierte aus den Bereichen Marketing, Recht und Technologie aller Branchen zusammen und gibt ihnen die Gelegenheit, die neuesten Entwicklungen und technischen Lösungen im Datenbereich kennenzulernen und sich unter Expertinnen und Experten auszutauschen. 

Lösungsorientierte Vorträge für das digitale Geschäft

Daten aller Ausprägungen sind aus modernen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Ob in Klein- und Mittelbetrieben oder Großunternehmen, digitales Marketing und Produktentwicklung bauen auf der Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Daten auf. 

Wie können Unternehmen Daten nutzen, um Wachstum zu erzielen? Wie können sie dabei den Datenschutz ihrer Nutzerinnen und Nutzer wahren? Wie sehen erfolgreiche Datenstrategien aus?

Diese wesentlichen Fragen stehen im Zentrum von Heroes of Data & Privacy 2023. Die Konferenz hat zum Ziel, lösungsorientierte Inhalte zu vermitteln, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren Organisationen praktisch anwenden können.

“Heroes of Data & Privacy soll Unternehmen ermöglichen, das meiste aus ihren Daten zu machen”, sagt Klaus Müller, Co-CEO des Wiener Webtracking-Start-ups JENTIS, dem Co-Sponsor der Konferenz. “Daten und Datenanalyse sind mittlerweile wesentliche Wettbewerbsfaktoren für Unternehmen, ganz egal, welcher Größe oder Branche.“ 

Große Namen im Programm

Mehrere internationale Top-Speaker haben sich für Heroes of Data & Privacy angekündigt. US-Softwareentwickler Lou Montulli wird aus dem Silicon Valley zugeschaltet sein, um den historischen Kontext der Konferenz zu schaffen und von seiner wichtigsten Erfindung zu erzählen: dem Web Cookie. Das Cookie gilt heute als Tracking-Instrument mit zweifelhaftem Ruf, doch seinen Ursprung hat es in den Datenschutz-Bestrebungen des frühen Webs.

Die führende kanadische Datenschutzexpertin Ann Cavoukian wird über Wachstumschancen sprechen, die Datenschutz für Unternehmen bietet. Cavoukian ist die Erfinderin des Konzepts “Privacy by Design”, das bei der Entwicklung der DSGVO eine wesentliche Rolle spielte. 

Wie deutsche Großunternehmen erfolgreich und auf ethische Art und Weise mit Daten umgehen, wird der Datenexperte und Podcaster Jonas Rashedi, Chief Data Officer der Funke Mediengruppe, auf einem Experten-Panel vermitteln. 

Diese und viele weitere Vortragende erwarten die Teilnehmer der Heroes of Data & Privacy 2023. 

Tickets erhältlich unter: https://www.heroesofdataprivacy.com/

Heroes of Data & Privacy im Wiener Marx Palast

Die praxisorientierte Konferenz für Datenstrategien in einer Privacy-First-Welt mit 30 internationalen Expert:innen aus Marketing, Technologie und Recht. 

Datum: 24.05.2023, 09:30 - 18:00 Uhr

Ort: Marx Media Vienna 
Maria-Jacobi-Gasse 2, 1030 Wien, Österreich

Url: https://www.heroesofdataprivacy.com/de/

Foto: JENTIS / primephoto.at

Burnout: Frühzeitiges Erkennen und Handeln als Prävention

Die Zahl der Burnout-Betroffenen ist in den letzten Jahren – nicht zuletzt befeuert durch die Corona-Pandemie – gestiegen. Mögliche Folgen: Jobverlust, Arbeitsunfähigkeit und Depressionen. Frühe Warnsignale erkennen und präventiv handeln können ein Burnout verhindern – hier sind auch die Führungskräfte in Unternehmen gefragt. 

Laut einer repräsentativen Umfrage des Sozialministeriums war bereits vor der Pandemie jeder Zweite in Österreich von einem Burnout betroffen, gefährdet oder zeigte Symptome einer Depression. Aktuelle Erhebungen wie der Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer zeigen: Heute ist die Arbeitsbelastung noch stärker als vor der Pandemie. „Die Zahlen sind alarmierend – darum ist es wichtig, dass auch Unternehmen sich für das Thema sensibilisieren“, sagt Gerald Käfer-Schmid, Geschäftsführer der ÖVS.

Früherkennung – Warnhinweise eines bevorstehenden Burnouts

Oft kündigt sich ein Burnout früh an. „Anfangs fühlen sich viele Betroffene wie in einem Hamsterrad – als ob niemand sie unterstützt und alles auf sie zurückfällt“, erklärt Patrizia Tonin, Vorsitzende der ÖVS. Durch einen ungesunden Lebensstil und Schlafmangel können in dieser Phase erste Fehler wie vergessene Termine und Verspätungen passieren.

Später werden die eigenen Bedürfnisse komplett verdrängt. Erste psychosomatische Symptome können auftreten, Fehler und Konflikte häufen sich. „Betroffene erwarten sich Anerkennung. Bleibt diese aus, kippt der anfangs typische Perfektionismus um in Frustration, Ermüdung, innere Unruhe und Konzentrationsprobleme“, so Tonin. 

Burnout-Symptome – wenn erste Warnzeichen ignoriert werden

Der soziale Rückzug ist eines der auffälligsten Warnzeichen, dass Betroffene sich bereits in den frühen Phasen eines Burnouts befinden. Die Arbeit wird nach und nach zur höchsten Priorität, soziale Kontakte und Hobbies werden immer mehr zur Belastung.

„Viele Betroffene fühlen sich dauernd erschöpft, schlafen schlecht und ziehen sich zunehmend zurück. Die Gedanken kreisen auch in der Freizeit ständig um die Arbeit“, erklärt Tonin. Die besonders kritische Phase startet laut Tonin da, wo ein Abschalten nicht mehr möglich ist und deutlich beobachtbare Verhaltensänderungen auftreten, zum Beispiel andauernd schlechte Laune, Gleichgültigkeit und Kritikunfähigkeit. „Wenn die Leistung auffällig abnimmt oder ein*e Mitarbeiter*in sich ungewohnt ablehnend verhält, sollten spätestens dann die verantwortlichen Führungskräfte das Gespräch suchen.“

Fühlen sich Betroffene wie „ferngesteuert“ und vernachlässigen ihre Gesundheit, steht ein Burnout kurz bevor. „Die Emotionen der Betroffenen werden kurz vor dem Burnout zur Achterbahnfahrt – erst sind sie erschöpft, innerlich leer, gereizt, haben Angst, die Aufgaben nicht mehr zu bewältigen, mitunter kann es sogar zu Panikattacken kommen“, sagt Tonin. 

Burnout wird gefährlich, wenn die Kräfte schwinden und die körperlichen Symptome wie Verspannungen, Herzrasen, Bluthochdruck sich verfestigen. Im schlimmsten Fall kann es zum körperlichen, psychischen und emotionalen Zusammenbruch kommen. „Spätestens hier muss professionelle Hilfe gerufen werden, weil ein Ausstieg aus diesem Teufelskreis aus eigener Kraft kaum mehr gelingt“, warnt Tonin.

Prävention – was Betroffene & Führungskräfte tun können

Bereits bevor Symptome auftreten, können Maßnahmen getroffen werden, um ein Burnout zu vermeiden. „Unternehmen und Führungskräfte können Supervisoren und Coaches für Teams oder einzelne Mitarbeiter beauftragen“, erklärt Gerald Käfer-Schmid. „Diese unterstützen dabei, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen. Gemeinsam werden Lösungsschritte im Sinne einer verbesserten Work-Life-Balance erarbeitet, Ziele und Prioritäten reflektiert und Rahmenbedingungen neu gestaltet.“

Zu den Früherkennungsmerkmalen eines drohenden Burnouts gehören:

  • der Zwang, sich beweisen zu müssen
  • Perfektionismus und Versagensängste 
  • das Gefühl, unentbehrlich zu sein – das Delegieren von Aufgaben fällt schwer
  • Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse

Beispiele für Maßnahmen zur Burnout-Prävention sind:

  • Vorhandene Ressourcen reflektieren – werden soziale Kontakte und Hobbies gepflegt? 
  • Gesunder Lebensstil – die Klassiker: Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf steigern die Stressresistenz und verbessern das allgemeine Wohlbefinden.
  • Sich selbst entlasten – Aufgaben delegieren und Kolleg*innen einbeziehen.
  • Bedürfnisse und Emotionen wahrnehmen und ernst nehmen – aktives, regelmäßiges Reflektieren der eigenen Bedürfnisse hilft, in Balance zu bleiben. Mit einem „Mood Tracker“ können Emotionen aufgezeichnet und retrospektiv reflektiert werden.
  • Stressquellen identifizieren und verringern – bei akutem Stress hilft es, Stressoren zu identifizieren. Auch Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen können helfen. Beispiele für hilfreiche Übungen hat die ÖVS auf ihrer Website gesammelt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.viertel-vor-burnout.at

Fotso: Tom Poe Photography, d.signwerk

 

 Expertenfotos bitte klein in einem Kreis

Junge Fachkräfte beim Lehrlings Welcome Day

GOURMET bietet Lehrlingen eine umfassende und hochwertige Lehrlingsausbildung in den unterschiedlichsten Bereichen. Von den insgesamt über 20 Lehrlingen, die derzeit ihre Lehre im Unternehmen absolvieren, haben 11 erst vor Kurzem mit ihrer Ausbildung gestartet. Beim Lehrlings Welcome Day werden die Nachwuchstalente bei GOURMET begrüßt, sie lernen ihre Ausbildner:innen, Kolleg:innen und auch das Unternehmen besser kennen. Die acht jungen Frauen und drei jungen Männer beginnen eine Lehre als Restaurantfachkraft, Koch (m/w/d) und Konditor:in in den Ausbildungsbetrieben Wiener Rathauskeller, Café Schwarzenberg und beim Gerstner K. u. K. Hofzuckerbäcker.

„Als Spezialist für Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie können wir vielfältige Ausbildungsplätze und attraktive Aufstiegsmöglichkeiten anbieten“, freut sich GOURMET Geschäftsführer Herbert Fuchs. „Wir legen großen Wert darauf, unsere Lehrlinge im Rahmen einer Onboarding-Phase sorgfältig und umfassend einzuschulen und ihnen somit den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern. Während ihrer gesamten Ausbildungszeit werden die jungen Fachkräfte bei uns intensiv geschult, betreut und gefördert.“ 

Benefits in der Lehrlingsausbildung bei GOURMET 
Als zertifiziert familienfreundliches Unternehmen hat die Ausbildung von Lehrlingen bei GOURMET eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Das Unternehmen unterstützt junge Menschen bei der Lehre mit Matura und bietet umfangreiche Benefits wie Prämien für besonders gute Leistungen in der Berufsschule und eine Überzahlung für erfolgreiche Lehrlinge in den Gastronomie-Lehrberufen. Die Teilnahme an Teamevents, spannenden Exkursionen und Berufswettbewerben stärkt das Gemeinschaftsgefühl. 
Am Ende ihrer Lehrausbildung sind die Nachwuchskräfte hoch qualifizierte und gefragte Fachkräfte. 

Foto: GOURMET

Mentale Resilienz: Stark sein, wenn's schwierig ist

Wien, 28.03.2023. Am 14. April 2023 findet in Wien ein öffentlicher Vortrag mit der international bekannten Meditationslehrerin und buddhistischen Nonne Gen-la Kelsang Kunsang statt. Unter dem Titel "Mentale Resilienz: Stark sein, wenn's schwierig ist!" wird sie Anleitungen geben und Meditationen erklären, die jedem helfen, in schwierigen Zeiten innerlich stark zu sein und den Herausforderungen unserer Zeit positiv und zuversichtlich zu begegnen. Die gebürtige Schweizerin unterrichtet weltweit buddhistische Meditation, lebt aktuell in Großbritannien und ist die nationale spirituelle Leiterin der Neuen Kadampa Tradition in Österreich.

Die Veranstaltung ist das Jahres-Highlight des KMC Österreich und für alle geeignet, unabhängig von Alter, Herkunft, Religion oder Ausbildung. Der Vortrag ist Teil der Österreichischen Dharmafeier 2023, die an dem Wochenende vom 14. bis 16. April stattfindet. Ziel der Veranstaltung ist es, Menschen in ihrer inneren Entwicklung und ihrem Streben nach innerem Frieden und Glück zu unterstützen.

"Wir freuen uns sehr, dass Gen-la Kelsang Kunsang zu uns kommt, um über das Thema mentale Resilienz zu sprechen", sagt Gen Kelsang Palden, buddhistischer Mönch und Zentrumslehrer des Kadampa Meditationszentrums Österreichs. "Sie ist eine sehr erfahrene und inspirierende Lehrerin, die auf der ganzen Welt für ihre kraftvollen und praktischen Vorträge sehr geschätzt wird. Wir sind sicher, dass dieser Vortrag für alle Teilnehmenden eine großartige Gelegenheit sein wird, von ihrer Weisheit und Erfahrung zu profitieren."

Der Vortrag wird am Freitag, den 14. April 2023, um 19 Uhr beginnen und etwa 90 Minuten dauern. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit anderen Teilnehmenden auszutauschen. Zudem steht der buddhistische Mönch und Zentrumslehrer am KMC Österreich Gen Kelsang Palden für Interviews zur Verfügung.

Weitere Informationen und Anmeldung zu diesem Vortrag wie auch anderen Veranstaltungen finden Sie auf der Webseite des Kadampa Meditationszentrums Österreichs unter: www.buddha.at

Finanztipps: Warum Frauen jetzt investieren müssen

Warum interessieren sich Frauen eigentlich nicht für Finanzen? Drehen wir diese Frage um: Interessieren sich Frauen eigentlich für Finanzen? Ja, das tun sie. Handeln sie auch danach? Leider noch nicht oft genug.

Gehen wir mal kurz zurück und schauen uns an, warum das Thema bisher kein weiblicher Selbstläufer war. Das oft mangelnde Interesse von Frauen am Thema Finanzen ist historisch bedingt und geht Hand in Hand mit der Emanzipation der Frau an und für sich. So waren dem Frauenservice des Bundeskanzleramts zufolge Frauen in Österreich erst mit der Familienrechtsreform in den 1970er-Jahren den Männern gleichgestellt. Trotzdem war jahrzehntelang der Mann der Finanzminister zu Hause. Oft ist er es noch. Zeit, die Regierung abzusetzen. 

Viele Frauen wissen inzwischen, dass sie die Finanzen selbst in die Hand nehmen müssen, um nicht im Alter ohne Geld dazustehen oder von ihrem Partner abhängig zu sein (und wer will das schon). Dieses wachsende Interesse spiegelt sich auch in der Gesellschaft wider.

Zahlreiche Influencerinnen, die Finanz- und Börseninhalte für Frauen anbieten, geben mittlerweile online den Ton an. Auf Plattformen wie Clubhouse oder Discord sind ebenfalls viele Frauen unterwegs. Es gibt Events wie z.B. Veranstaltungen der WKO oder das Female Future Festival, und ganz zaghaft steigen auch klassische Frauenmagazine ein und fangen an, Finanzthemen zu publizieren – leider immer noch oft hinter den Rubriken Rezepte, Beziehungstipps und Mode. Fakt ist: Das Thema Finanzen, Investieren und Geld ist ein Must-have und sollte viel prominenter platziert werden.  

Nächste Ausfahrt Altersarmut

Wer seinen Lebensstandard auch später halten will, kann sich nicht auf den Staat verlassen – das gilt vor allem für Frauen. Da Österreicherinnen der Statistik Austria zufolge immer noch deutlich weniger verdienen als Österreicher, wird ihre Pensionslücke noch größer ausfallen. So ist die Armutsgefährdung bei alleinlebenden Pensionistinnen (26%) höher als jene, alleinlebender Pensionisten (14%).

Die Teilzeitfalle, in die viele Frauen wegen ihrer Kinder geraten, verschlimmert die Lage noch. Frauen müssen selbst Geld investieren, um ihre Versorgungslücke zu schließen.  

Investieren, aber in was? 

Wegen der europäischen Niedrigzinspolitik lohnen sich Klassiker wie Sparbücher, Tagesgeldkonten oder auch Lebensversicherungen heute nicht mehr für eine langfristige Geldanlage. Es fallen so gut wie keine Zinsen an und durch die Inflation schrumpft das Vermögen.

Experten raten für die Altersvorsorge deshalb zunehmend zu Aktien oder zum Beispiel ETFs, börsengehandelten Fonds. Mit ETFs investiert man gleichzeitig in einen Korb von mehreren Unternehmen, streut also automatisch das Risiko. Die Kosten dieser passiven Fonds sind überschaubar, vor allem wenn man auf Angebote mit niedrigen Gebühren und ohne Provision achtet. Im Gegensatz zu Einzelaktien sind solche Fonds auch für Börsenanfängerinnen geeignet.

Investieren Frauen eigentlich anders? 

Auf unserer Investment-App BUX Zero investieren primär immer noch Männer, aber die Anzahl der Anlegerinnen steigt. Normalerweise sind etwa fünf Prozent der Kunden bei Brokern Frauen, bei BUX liegt dieser Durchschnitt bei ungefähr 20 Prozent. Frauen holen definitiv auf und Neo-Broker, die die Börse leichter für alle zugänglicher machen, helfen diesem Trend. Denn indem Investieren verständlicher wird, fallen weitere Hürden, um überhaupt damit anzufangen.

Studien zufolge investieren Frauen vorsichtiger und eher langfristig. Ich würde eher sagen, dass Frauen sich oft erst gründlich über ein Anlageprodukt informieren, ehe sie darin investieren, was genau richtig ist. Wenn wir auf die Top 10 der Einzelwerte auf unserer Plattform schauen, so sind die Werte, in die Frauen und Männern investieren, ziemlich homogen. 

Was wir alle jetzt tun können

Die Frage ist nun, wie wir das Thema Finanzen und Anlegen noch mehr für Frauen öffnen können. Themen werden am besten enttabuisiert, indem man regelmäßig darüber spricht. Das heißt, Finanzbildung an der Schule, das heißt, feste Finanzrubriken in (Frauen)-Magazinen, das heißt, Frauen, die untereinander über die Themen Geld und Finanzen sprechen und das Thema auch innerhalb ihrer Familie für sich in Anspruch nehmen. 

Grundsätzlich sollte sich sowieso jeder über die Höhe der Pension im Alter informieren und sich fragen: Kann ich damit eigentlich leben? Für Frauen ist diese Thema, wie gesagt, noch viel wichtiger. Also, lasst uns darüber reden. 

Zur Person

Angelika Dehmel ist ehemalige Journalistin bei der Financial Times Deutschland, wo sie als Redakteurin für die Finanz-, Banken- und Anlageseiten tätig war. Außerdem hat sie für das Financieele Dagblad geschrieben, das sich auf Wirtschafts- und Finanznachrichten in den Niederlanden konzentriert. 

Nachdem sie fast sechs Jahre lang als Journalistin in die Finanzwelt eingetaucht war, nahm sie 2017 ihr Wissen und ihre Leidenschaft für die Finanzbranche mit zu BUX. Begonnen als Content Specialist für Deutschland und Österreich, hat sie inzwischen die Rolle als Content Lead übernommen. Sie leitet nun ein Team von Redakteuren und Autoren bei der Erstellung von lokalen Nachrichten, maßgeschneiderten Bildungsinhalten und tiefgreifenden Analysen der Märkte bei BUX. Dies umfasst die Niederlande, Belgien, Frankreich, Deutschland, Österreich und Irland. Die Content-Spezialistin glaubt, dass der Schlüssel zu einer sicheren Zukunft in der finanziellen Bildung liegt. Fakt ist: Es gibt immer noch eine Lücke zwischen den finanziell Gebildeten und einer neuen Generation, die noch nicht die Möglichkeit hatten, zu investieren – bis jetzt. Die berufliche Mission der Content-Managerin ist, die Welt der Finanzen zugänglicher zu machen, indem sie spannende, qualitativ hochwertige Bildungsinhalte für junge Europäer bereitstellt, die mehr mit ihrem Geld machen wollen.

Bild: Angelika Dehmel ©BUX

Aus- und Weiterbildung für Mitarbeiter

Das WIFI-Weiterbildungsbarometer 2024 zeigt: Unternehmer:innen spielen DIE zentrale Rolle in der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Österreich: So halten 85% der Unternehmer:innen Weiterbildung für wichtig/sehr wichtig (2023: 83%). Überdies plant mehr als ein Fünftel, in diesem Jahr noch mehr in die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter:innen zu investieren. Konkret sind es 22% der befragten Unternehmen, die heuer trotz des gestiegenen Kostendrucks die Mittel für die Weiterbildung der Mitarbeiter:innen aufstocken wollen (2023 waren es 18%).

Das zeigt: Die befragten Unternehmer:innen legen großen Wert auf die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung ihrer Belegschaft. Haupttreiber dieser Investitionen sind Innovationen innerhalb der Unternehmen, personelle Veränderungen durch Pensionierungen und Fluktuation bzw. steigender Qualifikationsbedarf. Das WIFI- Weiterbildungsbarometer 2024 ist eine Umfrage, die von IMAS International jährlich im Auftrag von WIFI Österreich durchgeführt wird. Heuer wurden dazu 300 Unternehmer:innen mit mindestens 10 Mitarbeiter:innen sowie 1.012 Erwerbstätige repräsentativ für die Gesamtbevölkerung über 16 Jahren befragt.

„Aus- und Weiterbildung hat für Österreichs Unternehmen besonders hohen Stellenwert: Dass in diesem schwierigen Umfeld gut ein Fünftel der Betriebe noch mehr in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter:innen investiert freut uns sehr - ebenso, dass Innovation und neue Technologien ganz oben auf der Agenda stehen. Um die Kompetenzen bei Künstlicher Intelligenz zu stärken, ist Weiterbildung von essenzieller Bedeutung. Das ist auch im Interesse des Standortes: Ein staatlich finanziertes Bildungskonto könnte Weiterbildung noch gezielter fördern und die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer:innen stärken. Eine klare Mehrheit der Erwerbstätigen und Unternehmen befürwortet diese langjährige WKÖ-Forderung: Denn es ist eine gemeinsame Verantwortung, den Turbo für Österreichs globale Wettbewerbsfähigkeit zu zünden“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich. 

Motivation und Leistungsbereitschaft sind entscheidend

„Weiterbildung ist DER Schlüssel zur Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Besonders erfreulich ist, dass viele Unternehmen bereit sind, vermehrt in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter:innen zu investieren, um Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit zu fördern. Wir dürfen hier aber keinesfalls nachlassen. Weiterbildung ist der Motor für Innovation und Wachstum, damit unsere österreichischen Unternehmen erfolgreich unsere gemeinsame Zukunft gestalten können", sagt Markus Raml, Kurator des WIFI Österreich.

Die Ergebnisse der Umfrage heben hervor, dass von Mitarbeiter:innen vor allem Leistungsbereitschaft und Motivation erwartet werden (für 99% der Unternehmer:innen wichtig). Diese Qualitäten, gepaart mit sozialer Kompetenz (95% wichtig), sind die entscheidenden Faktoren bei der Auswahl von Mitarbeiter:innen und kommen noch vor den Kenntnissen und Fähigkeiten (89% wichtig) oder formellen Bildungsabschlüssen (für 65% wichtig).

Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz: Zwei unterschiedliche Prioritäten

Eine spannende Diskrepanz gibt es bei der Bewertung der Themen Nachhaltigkeit und Künstlicher Intelligenz (KI) im Weiterbildungssektor. Während etwa 7 von 10 befragten Unternehmer:innen das Thema Nachhaltigkeit in den nächsten vier bis fünf Jahren schon als wichtig oder sehr wichtig ansehen, trifft dies bei der Künstlichen Intelligenz nur auf etwas mehr als die Hälfte zu. „Das deutet darauf hin, dass die konkreten Anwendungsfälle von KI noch zu wenig gesehen werden. Hier gilt es, die Unternehmer:innen mit ihren unterschiedlichen betrieblichen Herausforderungen noch verstärkt abzuholen. Schließlich kann gerade der Einsatz von KI helfen, die Effizienz in unterschiedlichen Unternehmensbereichen zu steigern“, erläutert Markus Raml aus seiner unternehmerischen Praxis. 

Der Kurator des WIFI Österreich verweist hierzu auf die zahlreichen Service-, Info- sowie Aus- und Weiterbildungsangebote der WIFIs (www.wifi.at/ki) und der Wirtschaftskammern Österreichs (www.wko.at/ki) zum Thema Künstliche Intelligenz.

Generell variieren die Wünsche an Weiterbildungsangebote je nach Thema stark: Bei Nachhaltigkeit und Green Skills sind multithematische Angebote von Energieeffizienz bis nachhaltiges Ressourcenmanagement gefragt, während bei Künstlicher Intelligenz Kenntnisse im jeweiligen Fachbereich und im Umgang mit KI-Tools im Vordergrund stehen.

Zufriedenheit und Herausforderungen in der berufstätigen Bevölkerung

Die Hauptmotive der Erwerbstätigen sind die gezielte Weiterbildung bei einem bestimmten Thema (81%), positive oder nützliche Erfahrungen vorangegangener Weiterbildungen (77%), der Wunsch, Neues kennenzulernen (77%), sowie Weiterbildungsangebote des Unternehmens (60%).

Es besteht aber noch viel unausgeschöpftes Potenzial: 46 Prozent der Erwerbstätigen messen dem lebensbegleitenden Lernen sehr große und 43 Prozent einigermaßen große Bedeutung bei. Eine andere Verteilung zeichnet sich bei der persönlichen Umsetzung: Hier konnten in den vergangenen drei Jahren nur 29 Prozent ihr Vorhaben zur Aus- und Weiterbildung sehr stark und 48 Prozent einigermaßen umsetzen. Als Haupthindernisse werden überwiegend ein unpassendes Alter („fühle mich zu jung bzw. zu alt für Weiterbildung“) und Zeitmangel genannt.

Dringlichkeit staatlicher Unterstützung

Das WIFI-Weiterbildungsbarometer 2024 zeigt deutlich, dass die Initiative zur Weiterbildung tendenziell vom Unternehmen selbst kommt, wobei die letzte Weiterbildung durchschnittlich zu 54 % von den Arbeitgeber:innen finanziert wurde. Ein Drittel der Beschäftigten zahlte selbst (32 %), während rund ein Achtel (13 %) staatliche Unterstützung erhielt. Eine absolute Mehrheit der Unternehmer:innen befürwortet die Einführung eines staatlich finanzierten Bildungskontos bzw. würde sich eine Aufstockung der staatlichen Förderungen im Bereich Weiterbildung wünschen.

Der Ruf nach Aufstockung der staatlich finanzierten Weiterbildung oder einem staatlich finanzierten Bildungskontos ertönt aber auch von einer Mehrheit der Erwerbstätigen. „Das WIFI ist ein verlässlicher Kompass für die berufliche Aus- und Weiterbildung in Österreich und unterstützt die Menschen und Unternehmen mit einem breiten Spektrum an Kursen und Trainings dabei, ihre beruflichen Fähigkeiten zu erweitern, damit sie für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt gerüstet sind. Daher unterstütze ich den allgemeinen Ruf nach staatlichen Anreizen für berufliche Aus- und Weiterbildung“, so Tatjana Baborek, Institutsleiterin WIFI Österreich. 

Die Präsentation finden Sie hier

Foto: Krisztian Juhasz

CoderGirl-Stipendienplätze auf 50 Prozent erhöht

Wien, am 07.03.2023 – Die internationale Programmierschule Codecool setzt anlässlich des Weltfrauentags ein klares Zeichen und vergibt für den Full Stack Developer Kurs mit Start im April erstmals 50 statt zehn Prozent der Kursplätze als Codergirl-Stipendium. Mit dieser Maßnahme will das Unternehmen Frauen dazu ermutigen, einen Karriereweg im IT- oder Tech-Bereich einzuschlagen.

Eine aktuelle McKinsey-Studie zeigt: Der niedrige Frauenanteil in Tech-Berufen bremst mittlerweile die EU-Wirtschaft aus. Würde, laut der Studie, der Anteil bis 2027 auf 45 Prozent verdoppelt werden, könnte das BIP der EU um bis zu 600 Milliarden Euro ansteigen. Mehr Frauen in die IT: Diesem Ziel widmet sich die Programmierschule Codecool mit ihrem CoderGirl-Stipendium.

„Mit der Jobgarantie bei unseren Partnerunternehmen wollen wir dem Fachkräftemangel entgegenwirken – Mit dem CoderGirl-Stipendium wollen wir unseren Beitrag leisten, um den Frauenanteil in Tech-Berufen zu erhöhen. Und die Zahlen sprechen für sich: Mittlerweile zählen wir 20 CoderGirls und 30 Prozent Frauenanteil in unseren Kursen“, erzählt Sigrid Hantusch-Taferner, Country Manager Österreich bei Codecool. „Aber da besteht noch Luft nach oben.”

Als CoderGirl die Tech-Branche aufmischen

Stipendiums-Anwärterinnen sind all jene, die: sich weiblich fühlen, für einen Kurs zum Full Stack Developer aufgenommen wurden, volljährig sind, über Maturaniveau verfügen und über sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse verfügen. Pro Kurs werden zehn Prozent der Plätze als CoderGirl-Stipendium vergeben. Anlässlich des Weltfrauentags erhöht Codecool jedoch die Anzahl der Stipendienplätze beim im April startenden Kurs auf 50 Prozent, um noch mehr Frauen eine Tech-Ausbildung ermöglichen zu können.

„Man kann es im Grunde als Schneeball-Effekt bezeichnen. Je mehr Frauen in der IT- und Tech-Branche vertreten sind, desto eher werden weitere Frauen in der Zukunft ermutigt, diesen Schritt zu wagen und so schließlich nach und nach die ‚Männerdomäne IT‘ aufmischen”, erklärt Hantusch-Taferner. „Erfolgsbeispiele und Role Models können hier viel bewirken.“

„Wenn ich das kann, könnt ihr das auch!“

Sanitäterin, Kaufmännische Beraterin, Sicherheitsbeauftragte am Flughafen Wien – CoderGirl Derya Gesierich hatte schon vielfältige berufliche Stationen hinter sich, bevor sie sich als Quereinsteigerin für eine Full Stack Developer Ausbildung bei Codecool entschieden hat. Interessiert haben sie technische Themen schon immer, allerdings kannte sie bisher nur Männer, die in diesem Bereich tätig sind und das schreckte sie ab. Mittlerweile sagt Derya über ihren Ausbildungsweg bei Codecool: „Digitaler Wandel und Technologiefortschritt sind unaufhaltbar. Als Programmiererin hast du allerdings die Möglichkeit, die Zukunft aktiv mitzugestalten.“ Und allen Frauen, die technisch interessiert sind und über eine IT- oder Tech-Karriere nachdenken, gibt sie mit auf den Weg: „Wenn ich das kann, könnt ihr das auch! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“

Foto: codecool

 

Wie umgehen mit Lockdown-Stress und Impfangst?

Eine durch Corona veränderte Arbeitswelt und viele neue Sorgen. Wie man damit umgehen sollte, weiß Neurobiologe Dr. Manfred Täuber.

Die Covid-19-Situation hat die digitale Disruption sowie flexible Formen des Arbeitens beschleunigt. Auch wenn sich viele Menschen die alte Normalität wünschen, ist der Zenit der Transformation noch nicht erreicht.  Große Veränderungen in Zusammenhang mit elektronischer Automatisierung, künstlicher Intelligenz und virtuellen Realitäten werden die Arbeitswelt der nahen Zukunft prägen.  Für Management und Führungskräfte bedeutet dies, dass enorme Anstrengungen erforderlich sein werden, um diese Veränderungen in den Köpfen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umzusetzen.
 
Krisen erhöhen das Sicherheitsbedürfnis – eine Negativspirale 

„Krisen stellen außergewöhnliche Stressbelastungen dar. Menschen reagieren auf solche Ereignisse mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis. Sie sehnen sich nach alten Routinen“, so Bestsellerautor und Neurobiologe Dr. Marcus Täuber. „Doch die wirtschaftliche Situation erfordert gerade jetzt Flexibilität und Innovationskraft. Ein Widerspruch, der Unternehmen rasch in die Negativspirale führen kann“.   
 
Die drei Formen der Motivationssteigerung 
Die große Aufgabe für die Chefetagen großer Organisationen: Wie Motivation zum erforderlichen Wandel gelingen kann. Aus Sicht der Hirnforschung ist Motivation nichts anderes als Belohnungserwartung, wobei es grundsätzlich drei Formen der Belohnung gibt:

  • Materielle Belohnungen wie Prämien und Gehaltserhöhungen
  • Soziale Belohnungen wie Lob und Auszeichnungen  
  • Intrinsische Belohnungen wie Selbstverwirklichung

Während materielle und soziale Belohnungen meist nur kurzfristige Effekte erzielen und zu Abnutzungserscheinungen neigen, wirken intrinsische Belohnungen nachhaltig. Sie sind allerdings eng mit der Persönlichkeit verknüpft und erfordern ein individuelles Eingehen der Führungskraft auf die Mitarbeiterin und den Mitarbeiter.
 
„Faulheit“ versus Motivation  
Generell „faule“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Ausnahme. Die „Faulheit“ beruht meist auf mangelnder Motivation für eine bestimmte Aufgabe, weil diese zu wenig Belohnung verspricht. Die Tätigkeit muss zur Persönlichkeit und den Bedürfnissen passen. Führungskräfte können dies leicht erkennen: Wer bei Projekten andere arbeiten lässt, ist für diese Tätigkeit nicht geeignet.

Dr. Täuber, der selbst als Abteilungs- und Vertriebsleiter Personalverantwortung hatte, rät, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem Persönlichkeitsprofiling zu unterziehen. Er hat vier Typen charakterisiert, je nachdem, welche neuronalen Botenstoffe und Hormone das Verhalten besonders prägen.
 
Brainchanging is gamechanging: Mentale Intelligenz als härteste Währung der Zukunft 
Täuber: „Jeder von uns hat die Chance, persönlich gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Unser Gehirn ist in der Lage, Krisen zu bewältigen, und tut dies auch regelmäßig: Geburt, Krankheit, Altern, Schmerzen, Enttäuschungen, Niederlagen, Verluste – all das gehört zum Leben wie das Amen zum Gebet.“


Der Bestsellerautor hat das Konzept der „mentalen Intelligenz“ entwickelt. Es beschreibt die Fähigkeit, dass wir mit unserem Stirnhirn den Fokus auf Gedanken kontrollieren und so unser Denken lenken können. Neben der kognitiven Intelligenz (IQ) und der emotionalen Intelligenz (EQ) macht erst die mentale Intelligenz (MQ) unsere Trilogie der Grundfähigkeiten komplett. Für Täuber ist es erforderlich, dass wir uns regelmäßig aktiv dazu zwingen, alte Denkmuster zu durchbrechen und so den MQ zu trainieren. Sein Tipp: Jedes Unternehmen sollte regelmäßig fixe Zeiten reservieren, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ihrer regulären Tätigkeit nachgehen, sondern gezielt Neues lernen und auf kreative Weise das Erlernte mit anderen teilen sollen.  Für ihn ist die Fähigkeit, altes Denken über Bord zu werfen und sich mit Change anzufreunden, die „härteste Währung“ in einer unsicheren Umwelt.

Das Steinzeitprogramm in uns

Unsicherheiten lösen Sorgen aus, auch Blutabnahmen, Impfungen oder kleine Eingriffe können bei manchen Menschen sehr starke Ängste bis hin zur Panikreaktion auslösen. Besonders stark ist die Angst vor Verletzungen durch Nadeln bei jungen Erwachsenen ausgeprägt. Rund 25 Prozent weist eine entsprechende Phobie auf. Im Alter nimmt die Angst ab und erreicht eine Prävalenz von etwa 3 bis 5 Prozent.

„Die Angst vor Verletzungen ist ein Steinzeitprogramm unseres Gehirns“, so Neurobiologe Marcus Täuber. Wer sich verletzte, hatte ein deutlich erhöhtes Sterberisiko. Die Trypanophobie setzt bei diesem evolutionären Erbe an, und wird durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst.

Manche Menschen sind grundsätzlich eher ängstlich, andere wiederum haben negative Erlebnisse von ersten Arztbesuchen abgespeichert, die schmerzhaft waren. Auch der Kontrollverlust spielt eine bedeutsame Rolle. Eine Impfung wird von manchen Menschen mit einem Gefühl von ausgeliefert sein verbunden. „Dieser Kontrollverlust“, so Täuber, der in seinem neuen Buch „Falsch gedacht!“ Irrtümern in unserem Gehirn auf den Grund geht „bewirkt eine verzerrte Risikowahrnehmung“.

Das ist im Prinzip wie bei der Flugangst: Wir haben in der Regel mehr Angst vorm Fliegen, als vor der Autofahrt zum Flughafen. Statistisch gesehen ist aber zweiteres riskanter. Nur wenn wir selbst am Steuer sind oder auf den Fahrer einwirken können, gibt uns das ein Gefühl von Kontrolle und damit Sicherheit.


Angst ist nicht logisch

„Angst ist nicht logisch“, fasst der Neurobiologe zusammen. Viele Menschen haben ein mulmiges Gefühl, wenn sie im Meer baden. Die Angst vorm weißen Hai ist dabei besonders ausgeprägt. Allerdings: Nur etwa zehn Menschen sterben durchschnittlich pro Jahr weltweit an einer Haiattacke.
Insofern ist die Angst vor einer Impfung vergleichbar mit der Angst vorm weißen Hai. Bei beiden werden wir verletzt, empfinden wir einen Kontrollverlust bis hin zu einem Gefühl des „ausgeliefert seins“, und bei beiden malt sich das Gehirn entsprechende Schreckensszenarien aus. Die Alarmanlage im Gehirn, die sogenannte Amgydala, wird aktiviert und erhöht das Stresshormon Kortisol. Die Bilder aus Hollywood wie auch einzelner Medienberichte zu Haibissen brennen sich besonders leicht in die Amygdala ein.


Was wir gegen die Angst vor Nadel tun können

Marcus Täuber: „Das Tückische an der Angst: Sie führt zu einem Vermeideverhalten. Dadurch aber wird das Problem nicht gelöst. Auswege aus dieser Angst liegen in der kontrollierten Konfrontation.“
Für Täuber ist es wichtig, die Angst wahrzunehmen und zu akzeptieren. „Dazu müssen wir sie uns eingestehen und wie eine gute Freundin betrachten, die uns vor Gefahren beschützen möchte“. Wer sich mit faktenbasierten Aspekten des Impfens beschäftigt und Sorgen mit Vertrauenspersonen sowie der Hausärztin bzw. dem Hausarzt bespricht, legt den Grundstein zu einer Linderung. Tiefe Bauchatmung in Zusammenhang mit inneren Bildern von angsteinflößenden Situationen helfen, mehr Ruhe im Kopf zu erlangen. In ausgeprägten Fällen hilft eine Expositionstherapie, die auch über Virtual-Reality durchgeführt werden kann.

Über Dr. Marcus Täuber


Dr. Marcus Täuber ist promovierter Neurobiologe, Buchautor und Lehrbeauftragter an der Universität Wien sowie der Donau Universität Krems. Der Leiter des Instituts für mentale Erfolgsstrategien bringt Erkenntnisse der Hirnforschung als Vortragender auf den Punkt. Mit fünf erschienen Sachbüchern, unter anderem den Nummer 1-Bestseller „Falsch gedacht! Wie Gedanken uns in die Irre führen und wir mit mentaler Intelligenz zu wahrer Stärke gelangen“, gilt er als einer der Besten seines Faches. Sein Motto: Brainchanging is Gamechanging®.

Foto: IfMES

Lehrgang: nachhaltig und integriert managen

Unternehmen stehen unter dem Titel Nachhaltigkeit“ immer stärker unter öffentlicher Beobachtung. Davon betroffen sind alle Branchen gleichermaßen und die Größe des Unternehmens ist ebenso irrelevant. Insbesondere KMU als Zulieferer und wichtiger Bestandteil von erweiterten Lieferketten müssen zeigen, wo sie in Sachen ESG stehen. Für ein umfassendes und integriertes Management der ESG-Risiken ist es wichtig, dass alle im Unternehmen zusammenarbeiten um die ESG-Risiken optimal zu steuern. 

Gemeinsam mit BDO Österreich, der renommierten Kanzlei Wolf Theiss aus Wien und Jasmin Ebner, Salzburg wurde ein 6-tägiger Lehrgang entwickelt, um die weitreichenden Implikationen von ESG für Unternehmen aufzuzeigen. An 3 x 2 Seminartagen werden aktuelle regulatorische Themenschwerpunkte zu ESG vermittelt, welche in praktischen Leitfragen bzw. Checklisten festgehalten werden. Einige Themenschwerpunkte sind: Energieeffizienz und Ressourcenmanagement, Lieferkettenmanagement, Soziale Verantwortung und Mitarbeiterwohlbefinden, Diversität und Inklusion, Gemeinwesen und lokale Entwicklung. 

Dieser Lehrgang richtet sich an Führungskräfte, Geschäftsleitung und Projektleiter*innen, die ein umfassendes Verständnis für das Thema ESG erlangen wollen. Durch sehr kompetente Vortragende aus der Praxis werden die Teilnehmer*innen Verständnis für die Herausforderungen entwickeln und Instrumente an die Hand bekommen, die sie benötigen um eine nachhaltige Transformation im Unternehmen zu erfolgreich zu managen. 

Lehrgangsstart: 12. Oktober 2023

Veranstaltungsort: Schloss Leopoldskron Salzburg

Information und Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | 0662 66 86 280 | www.ifm.ac.at | IfM-Institut für Management

Fotocredits: IfM/Schloss Leopoldskron

Bewerbungsphase Marketing & Sales Management

Auftakt zum Wintersemester 2023/24 Aufnahmeverfahren an der FHWien der WKW: Ab heute können sich Interessierte für die Ausbildung im Marketing-Bereich bewerben. Bewerbungen an der Fachhochschule für Management und Kommunikation sind bis 27. März 2023 möglich.

Bachelor- und Master-Studiengänge in 9 Studienbereichen

Die FHWien der WKW bietet 10 Bachelor- und 9 Master-Studiengänge in folgenden 9 Studienbereichen an:

  • Communication Management
  • Digital Economy
  • Financial Management
  • Human Resources & Organization
  • Journalism & Media Management
  • Management & Entrepreneurship
  • Marketing & Sales Management
  • Real Estate Management
  • Tourism & Hospitality Management

Die Unterrichtssprache ist in den meisten Studiengängen Deutsch, wobei einzelne Module auf Englisch unterrichtet werden. Drei Studiengänge werden komplett auf Englisch durchgeführt.

Lernen von Fach- und Führungskräften aus der Wirtschaft

Die Studiengänge der FHWien der WKW punkten mit großer Praxisnähe. „Zwei Drittel unserer Lehrenden sind Fach- und Führungskräfte aus der Wirtschaft mit viel Berufserfahrung. Unsere praxis­orientierten Bachelor- und Master-Studiengänge bereiten unsere Studierenden optimal auf das Berufsleben vor“, erklärt Michael Heritsch, Geschäftsführer der FHWien der WKW. „Das renommierte Hochschul-Ranking U-Multirank bestätigte 2020, dass wir unser Versprechen großer Praxisnähe einlösen: In der Kategorie ‚Kontakt zur Arbeitswelt‘ zählt die FHWien der WKW demnach zu den 25 besten Hochschulen – unter rund 1.800 weltweit“, so Heritsch weiter.

So kommt man zu einem Studienplatz an der FHWien der WKW

Der Weg zu einem der begehrten Studienplätze beginnt auf der Website der FHWien der WKW: Dort können sich Interessierte registrieren und den Bewerbungsbogen ausfüllen. Den ausgedruckten Bewerbungsbogen schicken sie mit den erforderlichen Dokumenten per Post an den Service Point der Fachhochschule. Sind die Unterlagen vollständig, können die BewerberInnen einen Termin für den IT-gestützten Aufnahmetest wählen. Dieser Test findet im April 2023 online statt; die BewerberInnen müssen dafür nicht an die FH kommen. Ist auch diese Hürde gemeistert, folgt als letzter Schritt im Bewerbungsverfahren je nach gewähltem Studiengang ein Aufnahmegespräch, in einigen Fällen kombiniert mit einer Präsentation, oder ein Assessment Center.

Studiengänge für Berufstätige

Immer mehr Berufstätige beginnen ein Studium neben dem Job, denn ein Hochschulabschluss verbessert die Karrierechancen. Die FHWien der WKW geht auf die Bedürfnisse dieser wachsenden Gruppe ein und bietet einige Bachelor-Studiengänge sowohl in Vollzeit als auch berufsbegleitend an. Andere Bachelor-Studiengänge und alle Master-Studiengänge werden nur berufsbegleitend durchgeführt. „So eröffnen wir auch Berufstätigen die Chance auf ein FH-Studium“, betont FHWien-CEO Michael Heritsch.

Der Bachelor-Studiengang Tourismus-Management wird ab Herbst 2023 erstmals wahlweise als Vollzeitstudium und als duales Studium durchgeführt (vorbehaltlich der Akkreditierung durch die AQ Austria). Bei der dualen Variante wechseln Theoriephasen an der FH und Praxisphasen im Betrieb einander ab.

Information über das Studienangebot – online und vor Ort

Wer sich für ein Studium an der FHWien der WKW interessiert, kann vielfältige Informationsangebote nutzen:

  • Laufend finden Info-Veranstaltungen einzelner Studiengänge statt – sowohl online als auch auf dem Campus der Fachhochschule. Sie geben Einblick in den jeweiligen Lehrplan, den Studienablauf und die Karriereperspektiven.
  • Der Online Info Day am 17. Februar 2023 bietet Wissenswertes zu einem Studium an der FHWien der WKW allgemein sowie zum Aufnahmeverfahren. Zudem beantworten Studierende Fragen der Teilnehmenden.
  • Am 17. März 2023 lädt die FHWien der WKW zum Open House auf ihrem Campus am Währinger Gürtel. An diesem Tag der offenen Tür können Interessierte und BewerberInnen bei geführten Campus-Touren mitmachen, den Probe-Aufnahmetest absolvieren und Info-Veranstaltungen der Studiengänge besuchen.

Viele Informationen zum Studienangebot der FHWien der WKW bietet die Website:

Zur Website der FHWien der WKW

Foto: Andreas Hofer

 

So vermeiden Sie die 5 größten Erfolgsverhinderer

Viele Frauen und vor allem Unternehmerinnen tanzen auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig. Beruf. Hobbies. Familie. Freunde. Auch die größten Organisationstalente fühlen sich manchmal überfordert, weiß Melanie Lohmann.

Das Gefühl der Überforderung kann dazu führen, dass Frauen einen ihrer Lebensbereiche praktisch aufgeben, meist Partnerschaft oder Beruf – oder sich ständig zu neuen Höchstleistungen antreiben.

Das Problem dabei: Mehr Arbeit bedeutet nicht zwangsläufig mehr Erfolg. Im Gegenteil: Oft endet dieser Weg im Burnout. 

Letztendlich gibt es fünf Dinge, die den meisten Frauen im Wege stehe, wenn es darum geht, im Job oder Privatleben erfolgreich zu sein.

1. Perfektionismus

Der Irrglaube, dass etwas nicht gut genug ist, kann dazu führen, dass es nie fertig wird. Perfektion gibt es nicht. Sie liegt im Auge des Betrachters und kostet schlicht und ergreifend zu viel Zeit. Ein neuer Leitsatz könnte sein: Erst fertigstellen, und gegebenenfalls später optimieren.

2. Anpassung an die Meinung anderer

Gerade Frauen wollen oft gefallen. Als Kinder haben sie gelernt, dass angepasstes Verhalten belohnt wird. Tatsächlich führt zu viel Anpassung oft dazu, nicht ernst genommen zu werden. Niemand kann allen gefallen. Und es ist viel zu anstrengend sich der Meinung aller anzupassen. Für ein entspanntes und erfolgreiches Leben ist es sehr wichtig, die eigenen Bedürfnisse, Werte und Meinungen zu kennen und sich nicht zu stark im Außen zu orientieren.

3. Konzentration auf Ängste und Sorgen

Wer sich ständig auf Negatives konzentriert und sich das Schlimmste und Fürchterlichste ausmalt, das passieren könnte, zieht es schlimmstenfalls an. Wer sich beim Klettern vorstellt zu fallen, wird vermutlich auch fallen. Wer sich vorstellt, erfolgreich einen Felsen oder Baum zu erklimmen steigert allein durch die Kraft der Gedanken, die Wahrscheinlichkeit, dass es auch klappt. Unsere Gedanken sind ein wichtiges Werkzeug, deshalb lohnt es sich, positives Denken zu trainieren.

4. Ungesunde Gewohnheiten

Gewohnheiten sind automatisierte Programme, die den Alltag erleichtern sollen. Sie steuern  Gedanken und Emotionen. Die meisten Entscheidungen entstehen aus der Gewohnheit heraus. 

Wenn alles gewohnheitsgemäß läuft, dann ist das Belohnungssystem im Gehirn happy. Es ist eine Schleife: Reiz, Reaktion, Belohnung. Das Schwierige dieser Gewohnheitsschleifen ist, sie durch neue Gewohnheiten zu ersetzen. Bevor ein neues Verhalten zur Routine wird, heißt es also, dieses neue Muster so lange zu wiederholen, bis es Routine ist. 

Anstatt unangenehme Aufgaben aufzuschieben, könnte eine neue Routine darin bestehen, genau diese Aufgaben immer als erstes zu erledigen.

5. Mangelndes Selbstwertgefühl

Menschen, die unsicher sind und nicht mit sich im Reinen sind, strahlen diese Unsicherheit auch aus. Sie werden weniger ernst genommen – und zwar sowohl im Privatleben als auch im Beruf. Viele unsichere Menschen denken über die Dinge in ihrem Leben nach, die in der Vergangenheit schlecht gelaufen sind. Solche Gedanken bestärken die Versagensangst und reproduzieren sie. Mein Tipp: Lassen Sie Gedanken wie „Ich kann das nicht – ich schaffe das nicht“ los und ersetzen Sie die Gedanken durch: Ich kann das das NOCH nicht. Ich habe NOCH nicht das gewünschte Ergebnis. Ich KANN nicht, bedeutet eigentlich ich WILL nicht, oder ich habe gerade andere Prioritäten. 

Denken Sie an Dinge, die gut gelaufen sind. Das gibt Selbstvertrauen!

Zur Person:

Melanie Lohmann ist psychologische Beraterin und Hypnose-Coach. Als Mutter von drei Kindern und ausgebildete Erzieherin brachte sie die Frage nach dem tieferen Sinn des Lebens dazu, eine Ausbildung in der Psychotherapie nach dem Heilpraktiker-Gesetz zu absolvieren. Im Rahmen dieser Ausbildung befasste sie sich intensiv mit Hypnose und lernte Hypnose als Veränderungstool kennen und lieben. Seit zehn Jahren führt sie ihre eigene Praxis und hat bereits über 5000 Menschen in ein glücklicheres, entspannteres und erfolgreicheres Leben begleitet. Besonders häufig unterstützt sie selbständige Mütter dabei, die Balance zwischen Privatleben und Beruf zu finden.

Foto: Lohmann

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