Interviews

Michelle Calope übernimmt die Position des General Manager von Bristol-Myers Squibb (BMS) Österreich und Schweiz. Sie hat zuletzt die Geschäftseinheit Oncology von BMS Australia & New Zealand geleitet. 

 

BMS hat in Österreich und der Schweiz in den letzten Jahren hervorragende Ergebnisse im Pharmageschäft erzielt und gilt zudem als vorbildlicher Arbeitgeber. Das Great Place to Work® Institute zeichnete BMS im März 2018 bereits zum vierten Mal als einen von Österreichs besten Arbeitgebern aus. Der Auszeichnung in der Kategorie „Mittelgroße Unternehmen“ gingen bereits die Auszeichnungen für Wien 2014 und die Auszeichnungen 2015 und 2016 voraus.

Erfolgreiche Laufbahn bei Bristol-Myers Squibb

Michelle Calope wird auch weiterhin zum Erfolg des Unternehmens in Österreich und in der Schweiz beitragen. Seit 1991 hat sie ihre gesamte berufliche Laufbahn bei BMS aufgebaut und erwarb während dieser Zeit umfangreiche Erfahrung im Kerngeschäft von BMS sowie in der internationalen Führung. Nach mehr als 25 Jahren in verschiedenen Positionen verfügt sie über ein ausgeprägtes Verständnis der Produkte und ist mit der Leitung unterschiedlicher Teams vertraut.

In ihrer letzten Position als Business Unit Director bei Bristol-Myers Squibb Australia & New Zealand leitete Michelle Calope die Sales- und Marketingteams der Bereiche Immunologie, Hämatologie und Onkologie. Vor ihrem Wechsel nach Australien startete sie ihre berufliche Karriere bei Bristol-Myers Squibb in Plainsboro, New Jersey, USA.

Gemeinsam für die Patienten

Die Vision und Strategie von Bristol-Myers Squibb basieren auf der Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung innovativer Medikamente für Patienten mit schweren Erkrankungen. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, Patienten in Therapiebereichen wie Onkologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunologie und fibrotische Erkrankungen zu helfen. BMS ist Vorreiter auf dem Gebiet der Immunonkologie und strebt unermüdlich danach, Krebs zu heilen und Lösungen zu entwickeln, die gewährleisten, dass kein Patient benachteiligt wird.

"Schon meine bisherige Laufbahn war darauf ausgerichtet sicherzustellen, dass die Patienten Zugang zu unseren innovativen Medikamenten erhalten und von deren positiven Auswirkungen auf ihr Leben profitieren. Dieses Ziel werde ich auch als General Managerin Österreich und Schweiz weiterverfolgen, da ich der Überzeugung bin, dass es unsere Aufgabe ist, mit Kostenträgern, Ärzten, Patienten und der Gesellschaft zusammenzuarbeiten, um den Patientenzugang zu verbessern. Mein Wunsch ist, dass durch diesen kooperativen Ansatz nachhaltige Ergebnisse für die Patienten und Gesundheitssysteme erzielt werden", sagt Michelle Calope.

Foto: BMS

Die Geschäftsführerin von Rail Tours Touristik im ABW-Talk über die neue Lust am Zugfahren und den Boom der Pauschalreisen und Reisebüros.

 

Wie sieht die derzeitige Buchungslage aus? 

Zuerst die gute Nachricht: die Buchungen steigen seit Mitte bis Ende Februar rasant an – wir verzeichnen nun bereits seit etwa sechs Wochen ein Buchungsniveau von 2019. Was allerdings wirklich auffällig ist: die Kunden buchen wesentlich kurzfristiger und die Stornobedingungen bzw. Reiseversicherungen sind wichtig wie nie zu vor. Uns allen stecken wohl noch die letzten beiden Jahre in den Knochen….

Der Wettbewerb schläft nicht. Was macht die Rail Tours-Angebote so attraktiv? 

Zugfahren liegt absolut im Trend. Unsere ÖBB Nightjets werden gestürmt, für die Feiertage im Frühsommer grenzt es fast an ein Wunder noch ein Plätzchen zu ergattern. Wir bei ÖBB Rail Tours wissen, dass Bahnbuchungen nicht immer ganz trivial sind, viele Kunden, seien es Privatkunden oder Reisebüros, greifen deshalb gerne auf unser sehr spezifisches Know-How und unsere Erfahrung zurück.

Ihr Erfolgsrezept in schwierigen Zeiten?

Wir sind eine Branche, die traditionell lieber optimistisch nach vorne, statt mit schreckgeweiteten Augen nach hinten blickt. In unserem Möglichkeitsbereich versuchen wir alles zu tun, damit sich unsere Kunden mit unserer Beratung sicher und gut betreut fühlen. 

Welche Kernbedürfnisse orten Sie bei den Urlaubern? Hat sich das Urlaubmachen grundlegend und anhaltend verändert?

Die Pauschalreise und sogar das Reisebüro wurden lange totgesagt – nun sind beide wieder im Kommen! Viele Kunden schätzen nun die Sicherheit des vorpaketierten Urlaubes und die hochstehende Beratungsqualität unserer Reisebürobranche. Damit fangen wir auch viele Fragen und Verunsicherungen ab – was wir allerdings durchgehend feststellen, ist die Kurzfristigkeit der Fixbuchungen.

Wird der Inlandstourismus – coronabedingt – auch in den kommenden Jahren weiter an Attraktivität gewinnen?

Der Inlandsurlaub wird sicher weiterhin boomen, wir verspüren in der Branche allerdings schon auch einen „Drang zu mehr Meer“. Ein idyllischer griechischer Strand oder eine Pizza in „bella Italia“ haben für die österreichischen Urlauber schon eine besondere Bedeutung!

Ihr Rezept gegen den andauernden Fachkräftemangel im Tourismus?

Dieses Problem wird nicht nur unsere Branche noch länger beschäftigen. Wir müssen gemeinsam alles tun, um das Jobprofil weiterhin attraktiv zu gestalten und die schönen, spannenden, vielfältigen Aspekte der Tourismuslandschaft hervorzuheben.

Welches Thema beschäftigt Sie derzeit besonders?

Wie viele meiner Kollegen bin ich oft in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine. Man wünschte sich wirklich, mehr und effektiver helfen zu können…..

Ihre Pläne und Wünsche für die heurige Sommersaison?

Noch keine – ich lass mich von mir überraschen. 

Foto: Rail Tours Touristik

Seit Juli 2023 ist Sigrid Burkowski neu im Vorstand der RLB OÖ – verantwortlich für die Themen Governance, Compliance, Recht und Nachhaltigkeit (ESG).

 

Im ABW-Interview spricht sie über ihren Werdegang, Arbeitsschwerpunkte und erklärt, warum es wichtig ist, sich neuen Herausforderungen des Lebens zu stellen.

Sie haben Ihre Karriere vor mehr als 27 Jahren in der Raiffeisenlandesbank OÖ im Rechtsbüro gestartet. Durch Ihre zahlreichen Funktionen und Ihre laufenden Vortragstätigkeiten und Publikationen im Bereich Compliance und Geldwäschebekämpfung gelten Sie als ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet. Was begeistert Sie am Rechtsbereich? 

Recht ist und war für mich nie etwas Abstraktes, sondern ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wenn man sich beispielsweise mit der Verfassung näher beschäftigt, dann sieht man, dass sie für viele gesellschaftsrechtliche und politische Probleme Antworten findet. Für mich ist Rechtswissenschaft aber auch eine Art des Dolmetschens – komplexe Rechtsthemen so herunterzubrechen, dass sie auch für Nicht-Juristen verständlich sind.

Sie sind im Juli 2023 neu in den Vorstand der Raiffeisenlandesbank OÖ eingezogen und dabei für die Themen Compliance, Recht und Nachhaltigkeit (ESG) verantwortlich. Welche Ziele haben Sie sich vorgenommen?

Ich habe mir drei größere Ziele gesetzt. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das die ganze Gesellschaft betrifft. Gerade mit Blick auf die Zukunft stellt ein gesamthaftes und kundenorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement (ESG) in der Raiffeisenlandesbank OÖ eine zentrale und fundamentale Säule dar, um unsere Kundinnen und Kunden bei der grünen Transformation zu unterstützen. Es ist eine absolute Notwendigkeit, unsere ESG-Aktivitäten daher konsequent entlang der gesamten bankbetrieblichen Wertschöpfungskette zu entwickeln und koordinieren. 

Zweites Ziel ist eine strikte Governance als starkes Fundament für den nachhaltigen Unternehmenserfolg unseres Hauses, um die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kundinnen und Kunden zu jeder Zeit bestmöglich und so unkompliziert wie möglich erfüllen zu können. Als weiteres Ziel möchte ich Frauen vor den Vorhang holen und die Diversität in unserem Unternehmen erhöhen.

Was sehen Sie als die größten Herausforderungen in den nächsten Jahren für Banken generell, insbesondere in Ihrem neuen Vorstandsbereich?

Die gesamte Bankenbranche ist mit einem stetig komplexer werdenden regulatorischen Umfeld konfrontiert. Dies zu bewältigen, ist sicher eine immense Herausforderung für Banken. In diesem Zusammenhang werden wir alle Anstrengungen unternehmen, damit die Raiffeisenlandesbank OÖ auch künftig am Markt so gut reüssieren kann wie bisher. Darüber hinaus befinden wir uns generell in einer makroökonomischen Situation mit hoher Inflation und einer Zinsentwicklung, die Banken große Herausforderungen bereiten wird.

Wie setzt die Raiffeisenlandesbank OÖ im eigenen Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit um?

Banken sind als Kapitaldrehscheiben für die grüne Transformation und damit für das verpflichtende Ziel Klimaneutralität 2050 gemäß dem European Green Deal entscheidend. Die Europäische Union versucht, mit neuen Normen und Regelwerken nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten zu fördern. Investitionen in Nachhaltigkeit bieten somit große Chancen und Wachstumspotenziale.

Die Raiffeisenlandesbank OÖ setzt bereits seit mehr als zehn Jahren Akzente für nachhaltige Unternehmensführung und gesellschaftliche Verantwortung. Um das Ziel Klimaneutralität 2050 zu erreichen, werden sukzessive Maßnahmen gesetzt wie etwa unterschiedlichste Initiativen zum schonenden Umgang mit Ressourcen bis hin zu Bienenstöcken am Dach unserer Zentrale. Im Zuge dessen wird auch unser Fuhrpark bis 2030 auf Treibhausgas-neutrale Mobilität umgestellt sowie die Eigenproduktion an Strom aus erneuerbaren Energiequellen bis 2025 verdoppelt. Der zugekaufte Strom wird weiterhin emissionsfrei bezogen und möglichst auch unsere Wärme. 

Wie beurteilen Sie die Bedeutung von Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) in der Geldanlage?

Nachhaltigkeit in der Geldanlage hat für Kundinnen und Kunden einen immer höheren Stellenwert. Im Private Banking sind ethisch-nachhaltige Investments bei jedem Portfoliogespräch ein Thema und ein Großteil unserer Kundinnen und Kunden investiert in Veranlagungen mit nachhaltigem Schwerpunkt. Auch im Firmenkundenbereich spielt das Thema Nachhaltigkeit sowohl im Bereich Reporting als auch im Bereich grüne Finanzierungen eine immer größere Rolle. Die KEPLER-FONDS KAG, Fondstochter der Raiffeisenlandesbank OÖ, managt bereits seit dem Jahr 2000 ethisch-nachhaltige Anlageprodukte und verwaltet aktuell ein nachhaltiges Kundenvolumen von rund 6,7 Milliarden Euro.

Wie wichtig ist Ihnen ein steigender Frauenanteil bei der Raiffeisenlandesbank OÖ?

Mir liegt viel daran, mehr Diversität in unserer Unternehmenskultur zu verankern. Es geht dabei um die Vielfalt in der Gesellschaft und wie wir diese im Unternehmen abbilden können. Das meint also mehr als das biologische Geschlecht, sondern ebenso Alter, ethnische Herkunft, Religion, Weltanschauung etc. Studien belegen, dass der wirtschaftliche Erfolg und die Innovationskraft eines Unternehmens gesteigert werden, sofern es gelingt, die Vielfalt in der Belegschaft zu fördern.

Ihr Tipp für Frauen, die Karriere in der Finanzbranche machen möchten?

Frauen haben häufig eine sehr kritische Haltung sich selbst und ihrer Arbeit gegenüber. Daher rate ich ihnen: Traut euch, bringt euch ein! Legt den eigenen Perfektionismus etwas zur Seite und habt Mut, neue Herausforderungen anzunehmen. Daneben braucht es als Basis für berufliche Erfolge eine gute und fundierte Ausbildung, selbstständiges Arbeiten sowie die Bereitschaft, Entscheidungen zu treffen und zu verantworten. 

Foto: RLB OÖ/Hermann Wakolbinger

Die Glaubwürdigkeit der Politik wurde durch Skandale und Kurs-Krisen schwer erschüttert. Dennoch ist Doris Bures überzeugt: Wir haben eine starke und stabile Demokratie.

 

„Die multiplen Krisen unserer Zeit, die vielen Korruptionsskandale und die einfachen Antworten populistischer Vereinfacher haben Ansehen und Glaubwürdigkeit gekostet. Nur Integrität und eine Politik, die sich an den realen Lebensproblemen der Menschen orientiert, kann hier substanzielle Verbesserungen bringen“, so Bures, die zugleich betonte, dass wir eine starke und stabile Demokratie haben. Politik müsse durch Klarheit, Transparenz und Konsequenz überzeugen. Hier gebe es noch viel zu tun.

Unser Land habe den heutigen Wohlstand nur auf der Basis von sozialem Frieden, Solidarität und Leistungsgerechtigkeit erreicht. Wenn dieser soziale Zusammenhalt brüchig werde, sei es auch um unseren Wohlstand und die gesellschaftliche Stabilität schlecht bestellt, so Bures, die sich für eine solidarische Verteilung der enormen Kosten der Pandemie, der Klimakrise und der Kriegsfolgen des Ukraine-Konflikts einsetzt.

„Die Regierung hat hier mit einer undifferenzierten Gießkannenpolitik das Bundesbudget extrem strapaziert. Die Gegenfinanzierung dieses waghalsigen Kurses ist offen. Deshalb brauchen wir eine gerechtere Steuerstruktur, die Arbeit entlastet, aber Vermögen und ökologisches Fehlverhalten belastet“. Die Klimakrise erfordere einen gigantischen Transformationsprozess, der unsere Art zu leben und zu wirtschaften grundlegend verändern werde. „Dieser Weg wird aber nur dann nachhaltig erfolgreich sein, wenn wir die Menschen in Österreich mitnehmen und überzeugen können. Weder mit Verboten noch mit irritierenden Provokationen wird das gelingen“.

Foto: Rigaud

Im Gespräch mit Austrian Business Woman fordert die zweite Nationalratspräsidentin, dass den heimischen Unternehmen wesentlich schneller und unbürokratischer geholfen werden müsse.

 

Welche Folgen der Corona-Krise fürchten Sie am meisten?

Davor, dass wir die Hoffnung aufgeben und uns von Angst leiten lassen. Angst ist ein schlechter Berater. Das gilt in der Politik genauso wie in der Wirtschaft. Unsere Aufgabe als Politikerinnen und Politiker ist es nicht Angst zu machen, sondern Ängste zu nehmen. Viele Menschen sind arbeitslos geworden oder in Kurzarbeit beschäftigt, zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer wissen nicht wie es weitergehen soll. Sie alle machen sich berechtigte Sorgen um ihre Zukunft und ihre Familie. Wir dürfen sie jetzt nicht alleine lassen, sondern ihnen Hoffnung, Mut und Zuversicht geben.

Bereits im Alter von 18 Jahren war Doris Bures eine überaus engagierte, politische Frau. Sie ist es bis heute geblieben und setzt sich als Nationalratspräsidentin für ein offenes, lebendiges arbeitendes Parlament ein.

 

Vor zehn Jahren übten Sie Ihr erstes Ministeramt aus – was ist Ihnen von damals besonders stark in Erinnerung geblieben?

Dass es eine große Ehre und vor allem auch sehr große Verantwortung ist, für Österreich an so exponierter Stelle zu arbeiten.

Hätten Sie sich vor zehn Jahren vorstellen können, einmal Nationalratspräsidentin zu sein?

Nein. Damals investierte ich meine ganze politische Kraft und Energie in meine Aufgabe als Bundesministerin für Frauen, Medien und Öffentlichen Dienst.

Sie sind seit bald drei Jahren Nationalratspräsidentin – Ihr bisheriges Resümee?

Zu meinem Amtsantritt habe ich mich für ein lebendiges, selbstbewusstes und arbeitendes Parlament ausgesprochen. Das hat sich bis jetzt erfüllt. Und auch wenn die kommenden Monate im Zeichen der Neuwahl am 15. Oktober stehen, wird im Parlament bis dahin weitergearbeitet. 

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die man als Nationalratspräsidentin haben sollte?

Man soll die Bereitschaft und Fähigkeit zum Kompromiss als Stärke sehen und man sollte sich auf den Wettstreit um die bessere Idee mit Freude, Fairness und Respekt einlassen.

Sie sind eine Kämpferin für Frauenrechte – was möchten Sie diesbezüglich gerne sofort in die Tat umsetzen?

Ich denke, es ist höchste Zeit für einen Mindestlohn von 1500 Euro. Denn Frauen arbeiten besonders oft in Branchen, in denen im Durchschnitt weniger bezahlt wird. 

Welche Tipps haben Sie Ihrer Tochter auf den (beruflichen) Lebensweg mitgegeben?

Dass sie mutig und unbeirrt ihren eigenen Weg gehen soll. Und das hat sie zum Glück auch sehr erfolgreich getan.

Sind Sie für eine Frauenquote in Aufsichtsräten?

Es ist eine ganz zentrale frauenpolitische Forderung, dass Frauen in Politik, Wirtschaft und Kultur mit am Tisch sitzen sollen, wenn Entscheidungen getroffen werden. Unsere Gesellschaft kann nicht auf das Potential von 50 Prozent der Bevölkerung verzichten, das gilt für die Wirtschaft und für die Politik. Die Diskussion über die Quote ist daher sicherlich zu führen.

Aufgrund Ihrer eindrucksvollen Karriere sind Sie Vorbild für viele Menschen – welche Tipps würden Sie Frauen geben, die im Berufsleben Erfolg haben wollen?

Glaubt an euch, unterstützt euch gegenseitig und folgt dem beruflichen Weg, den ihr für euch selbst als am besten erachtet – auch wenn ihr dabei auf Widerstände stößt.

Wie beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise?

Ich bemühe mich, effizient und effektiv vorzugehen und rasch Wichtiges von weniger Wichtigem zu trennen.

Wie gehen Sie mit Widerstand und Kritik um?

Kritik ist wichtig, wenn sie konstruktiv ist. Sie kann dann eine sehr wertvolle Rückmeldung und Unterstützung sein. Wenn ich sie für falsch oder unbegründet halte, versuche ich, sie zu entkräften. 

Was fasziniert Sie an der Politik?

Politik bietet die Möglichkeit, gestaltend tätig zu sein und unser Land damit zum Besseren zu verändern.  

Was benötigt man (als Frau) in der Politik eher: Kampfgeist oder Ausdauer?

Ich würde sagen: Sportsgeist UND Ausdauer. Das brauchen aber auch Männer.

Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?

Ich bin mit großer Leidenschaft Nationalratspräsidentin und konzentriere mich voll und ganz auf diese Aufgabe.

Foto: SPÖ

 

Die Leiterin der ADEG Marketingabteilung über Erfolgserlebnisse, organisiertes Arbeiten und wie man seine Job-Chancen als Newcomer erhöht.

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrem Job?

Ich sehe mich als Brücke zwischen Kreation und unternehmerischem Handeln.

Beide Seiten sind spannend, herausfordernd und immer in Veränderung – dadurch gleicht kein Tag dem anderen. Und am Ende des Tages freue ich mich über unsere umgesetzten, stimmigen Werbekampagnen – wenn ich durch Österreich fahre, in unseren ADEG Märkten, auf Plakaten, als mobil Ad oder als TV-Spot.

Bitte beschreiben Sie uns Ihre Arbeitsweise?

Nach diversen Potenzialeinschätzungen würde ich mich zusammenfassend als eine Mischung aus „dominant“ und „innovativ“ sehen. Wie das zusammenpasst? Einerseits führe ich indem ich Coach und Sparringpartner bin, setze mich sehr für transparente und offene Kommunikation ein und fördere Aktionen für einen starken Zusammenhalt im Team.

Andererseits gebe ich meinem Team aber klare Leitblanken vor, innerhalb derer es sich bewegen kann – wie Meeting- und Dokumentationsstrukturen, unterstützende Projekttools und Erfolgsmessungen an vereinbarten Kennzahlen.

Sie blickt auf eine über 25-jährige Erfahrung im Finanzbereich zurück. Seit zwei Jahren verantwortet sie im Vorstand der Raiffeisen Centrobank AG unter anderem die Bereiche Risikomanagement und Finanzen.

 


Wir sind mit dem Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres sehr zufrieden“, sagt Mag. Marie-Valerie Brunner. Einerseits gelinge es der Raiffeisen Centrobank immer besser, Kunden von den vielen Vorteilen der hauseigenen Zertifikate zu überzeugen. Immer mehr Kunden würden deshalb die Anlageprodukte für ihre persönlichen Sparziele und zur Sicherung ihres langfristigen Vermögensaufbaus kaufen.

„Die vielen Initiativen, die wir in Richtung besserer Mediennutzung zur Erklärung der an sich einfachen Funktionsweise von Zertifikaten unternommen haben, werden sehr gut angenommen, die zweisprachigen Erklärvideos – mit unseren hauseigenen Experten als Laiendarstellern – tausendfach angeklickt, der innovative Zertifikate-Finder auf unserer neuen Website oft und wiederholt besucht, das alles freut uns sehr.

Auch die Nachfrage nach Schulungen für Kundenberater nimmt stetig zu, weshalb wir unser gut ankommendes bisheriges Angebot in diesem Bereich gerne noch verstärken wollen. Andererseits erleben wir eine neue und verstärkte Belebung des Kapitalmarkts auf der Aktienseite unseres Geschäftsmodells, der Konjunkturzyklus ist zwar ein wenig abgeflacht, aber weiterhin zeigen die Unternehmenszahlen und das konjunkturelle Umfeld viele weitere und vielversprechende Wachstumschancen auf.

Seit zwei Jahren ist sie im Vorstand und führt gemeinsam mit dem CEO die Geschäfte der auf Aktien und Zertifikate spezialisierten Bank. Ein ABW-Gespräch mit Valerie Brunner.

 

Welche Veranlagungsstrategie empfehlen Sie in Zeiten wie diesen? Wie beschreiben Sie die Veranlagungspolitik der Raiffeisen Centrobank?

Viele Umfragen und Studien zeigen, dass gerade in Österreich eine hohe Skepsis gegenüber Aktieninvestments vorherrscht. Sowohl direkte als auch indirekte (z.B. über Fonds) Aktienquoten sind im europäischen und internationalen Vergleich niedrig, Bankeinlagen werden hingegen geschätzt. Solange sich Inflation und Zinsen die Waage halten, braucht der sicherheitsorientierte Anleger den realen Wertverlust seines Vermögens bei Spareinlagen nicht zu fürchten. Doch taucht die Inflation auf und keine Zinsen stellen sich ihr in den Weg, braucht es den Blick über den Tellerrand, um einem Kaufkraftverlust entgegenzusteuern.

In dieser für "sparbuch-affine" Anleger schwierigen Zeit befinden wir uns. Gerade dies motiviert uns als Raiffeisen Centrobank, den Mehrwert von Anlagezertifikaten in den Fokus zu stellen. Denn während das Risiko einer direkten Aktieninvestition vielen Anlegern zu hoch ist, stellen insbesondere Teilschutz-Zertifikate mit großzügig bemessenen Sicherheitspuffern eine renditestarke und risikoreduzierte Veranlagungsmöglichkeit mit überschaubarer Laufzeit dar.

Mag. Valerie Brunner, Vorstand Raiffeisen Centrobank

 

Stichwort Datenschutz – wie gut ist die Raiffeisen Centrobank auf die neuen Anforderungen vorbereitet?


Wir arbeiten seit fast einem Jahr an der Umsetzung der DSGVO. Der Aufwand ist hoch, aber wir halten die strenge Regulierung des Themas Datenschutz grundsätzlich für gerechtfertigt und im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung für absolut notwendig und sinnvoll. Daher unternehmen wir alle erforderlichen Anstrengungen, die DSGVO auf Punkt und Beistrich zu erfüllen. Mit dem Instrument des risikobasierten Ansatzes und der damit verbundenen Pflichten ist die Raiffeisen Centrobank AG bereits aus einer Vielzahl von anderen regulatorischen Vorgaben für Kredit- bzw. Finanzinstituten bestens vertraut.

Auch die neu eingeführten - durchaus sehr hohen - Strafandrohungen (bis zu EUR 20 Mio. bzw. 4% des weltweiten Jahresumsatzes) einhergehend mit weiten Befugnissen der Aufsichtsbehörde sind im Finanzmarkt keine Unbekannten.
Unabhängig davon sind uns als Finanzinstitut das Vertrauen unserer Kunden und Geschäftspartner und somit der Schutz ihrer Daten schon jeher ein großes Anliegen gewesen. Ein Grundsatz, der auch bei Entwicklung und Einführung innovativer Produkte oder neuer

Dienstleistungen stets berücksichtigt wird, sodass wir die Integrität und Vertraulichkeit von Kundendaten gewährleisten können. Die frühzeitige Befassung mit der Datenschutz- Grundverordnung durch ein Expertenteam der Bank sowie die umfassenden und unternehmensweiten Anstrengungen, die in den letzten Monaten bereits unternommen wurden, stimmen uns aber zuversichtlich, dass wir für den 25. Mai 2018 (Anwendbarkeit der Datenschutz-Grundverordnung) gut gerüstet sind.

In welchen Bereichen sehen Sie künftig die größten Herausforderungen für die Raiffeisen Centrobank?


Als kleine Spezialbank haben wir immer unsere Nischen gesucht und gefunden, um gegen die großen Bankhäuser zu bestehen. Dies gelang uns durch aufmerksame Marktbeobachtung und mit der notwendigen Flexibilität bei der Erfüllung der Anforderungen unserer Kunden. Darum sind wir seit Jahren Marktführer im Bereich der Zertifikate und ebenso einzigartig in dem Aktien- und Research-Universum, welches wir qualitativ hochwertig mit unserem Team von Analysten und Market-Makern für unsere Kunden betreuen. Die permanent verschärften Regulierungen der Finanzindustrie machen es immer schwieriger, solche Nischen zu finden.

Wir müssen daher noch aufmerksamer, noch schneller, noch hellhöriger werden und die Kundenerwartungen antizipieren. Als herausfordernd empfinde ich, für unsere Mitarbeiter die richtige Balance zu finden zwischen systematischen und dokumentierten Prozessen in jedem Geschäftsfeld und gleichzeitigem Fokus auf die für uns als Nischenplayer so wichtige Innovationskultur. Zu leicht bleibt der Pioniergeist auf der Strecke, wenn man ihm zu viel effizientes Prozessdenken, unbedingte Regularientreue, überbordende Meldeverpflichtungen, etc. abverlangt.

Was halten Sie von Kryptowährungen?

Dem allgemeinen Kryptowährungs-Bashing schließen wir uns nicht an. Ja, es ist ein aktuell noch völlig unregulierter und inhomogener Markt, der sehr viele Risiken birgt. Ich würde heute niemandem empfehlen, Kryptowährungen als Anlageprodukt zu sehen. Jedoch ist das zugrundeliegende Konzept eines von einzelnen Staaten bzw. Regierungen unabhängigen Währungssystems durchaus sehr interessant.

Und ich finde es für uns als Bank wichtig, dass wir uns mit der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie ausführlich auseinandersetzen, um die Potentiale daraus für unsere Bank nicht zu verschlafen.
Wir glauben, dass Kryptowährungen in einem regulierten Umfeld, gehandelt an zuverlässigen Handelsplätzen, durchaus hohes Zukunftspotential haben. Jedenfalls halte ich es für unwahrscheinlich, dass diese Themen einfach vom Markt verschwinden werden.

Die Digitalisierung macht immer mehr Arbeitsplätze überflüssig – welche Chancen und Risiken sehen Sie für die Bankenbranche?


Automatisierbare Bankaufgaben, die heute noch von Menschen erledigt werden, werden zunehmend automatisiert, daran besteht kein Zweifel. Banken, die hier eine Vorreiterrolle einnehmen, werden davon profitieren. Die Mitarbeiter werden letztlich auch profitieren, da ihnen repetitive, vielleicht gar langweilige Arbeiten abgenommen werden und sie mehr Zeit bekommen, sich mit wichtigen Fragestellungen in ihrem Spezialgebiet zu beschäftigen. Arbeitsplätze in Banken werden dadurch nicht zwangsweise verloren gehen, jedoch das Anforderungsprofil an Mitarbeiter wird sich verschieben und zwar in Richtung Business- Analysten und IT-Spezialisten.

Auf welchen Bereichen liegt dieses Jahr der Fokus Ihrer Arbeit?

Wir haben im letzten Jahr einige Digitalisierungs-Initiativen gestartet, die heuer finalisiert werden. Mitte April starten wir mit einer neuen benutzerfreundlicheren Webpage, die interessante Features für jeden interessierten Anleger enthalten wird. Als führender Zertifikate-Anbieter in Österreich und CEE werden wir uns noch stärker auf risikoarme Anlageprodukte konzentrieren, die zwischen Sparbuch und Aktien angesiedelt sind.

Wir wollen damit ein noch breiteres Anlegerpublikum erreichen, insbesondere alljene, die aus Risikoüberlegungen nicht direkt in Aktien investieren möchten, aber dennoch höhere Renditen als am Sparbuch erwarten. Für diese breite Kundenbasis möchten wir den Zugang zu unseren Anlageprodukten möglichst einfach und barrierefrei gestalten. Dazu gehört viel Kreativität und ein agiles Vorgehen bei unseren digitalen Innovationen. Besonders spannend und herausfordernd ist es, diese digitalen „einfachen“ Lösungen an der Kundenfront auch durch kluge Automatisierungsschritte in den internen Abläufen zu begleiten.

Ein weiterer Schwerpunkt des heurigen Jahres ist die Erweiterung unseres Kundenfokus in den südosteuropäischen Bereich. Ich darf hier ein Kooperationsprojekt mit unserer Schwesterbank in Rumänien begleiten, welches für uns einerseits sehr komplex ist, andererseits aber auch sehr lohnend sein kann.
 Nicht zuletzt werde ich mich mit meinem Team wie schon bisher darauf konzentrieren, für unsere Kollegen an der Sales-Front die optimalen Bedingungen und Prozesse bereitzustellen, damit deren Akquisitionsstärke und Kundennähe voll zur Geltung kommen kann.

Sie sind nun seit etwas mehr als zwei Jahren im Vorstand der RCB – Ihr bisheriges Resümee?

Die Bank versucht, in all ihren Geschäftsbereichen eine führende Position in Österreich bzw. Osteuropa einzunehmen. Das gelingt jetzt schon immer öfter, aber wir wollen natürlich noch besser werden. Wir haben ein ausgezeichnetes Produktportfolio und ein junges und erfolgsorientiertes Team mit hohem Innovationsanspruch. Ein in so hohem Ausmaß für den

gemeinsamen Erfolg verschworenes und engagiertes Team an Topleuten auf allen Ebenen begegnet einem nicht so oft im Leben glaube ich Mein Resümee: Eine sehr coole Bank. Ich schätze mich glücklich, mit meinen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam die Zukunft der RCB als Teil der RBI Group gestalten zu dürfen.

Was wünschen Sie sich von der neuen Regierung?

Vorausschauende, über den nächsten Wahltag hinausgedachte Wirtschaftspolitik. Ein Umfeld, das die Österreicher endlich animiert, stärker in den Kapitalmarkt zu investieren, sei es durch steuerliche Anreize oder durch positive Meinungsbildung. Die Aufsichtskosten massiv zu senken gehört auch fix zu meinen Top 3 Wünschen.

Mehr Impulse für eine eingehende Finanzbildung von Jung und Alt unter Zuhilfenahme von Experten aus der Praxis. Top- Stellung innerhalb der EU bezüglich Förderung von Innovation. Die vielbesprochene Proportionalität diverser Regularien für kleinere Institute in den Bereichen umzusetzen, die uns viel Arbeit machen und keinerlei Mehrwert bringen.

Foto: Raiffeisen Centrobank

Endlich wieder die Anker lichten: Die Geschäftsführerin von Brandner Schifffahrt über eine Sommer-Saison in Corona-Zeiten.

 

Bitte beschreiben Sie uns die aktuelle Situation Ihres Unternehmens?

Die BRANDNER Schiffahrt startete ihre diesjährigen Wachauschifffahrten am Pfingstwochenende. Die MS Austria fährt zu Saisonbeginn 2021 einen kompakten Fahrplan mit fünf Fahrtagen, nämlich jeweils Donnerstag bis inklusive Montag mit jeweils zwei unterschiedlich langen Runden: Große Wachaurundfahrt mit 5 ½ Stunden und kleine Wachaurundfahrt mit 2 ¼ Stunden.

Der vorsichtige Start ist der aktuellen Situation geschuldet und der vor allem in der Schifffahrt stimmigen Haltung des „Fahrens auf Sicht”. Die Ausflugsschifffahrt, so wie wir sie leben, gehört zu den durch Corona massiv betroffenen Bereichen. Die diesjährige Schifffahrtssaison ist erneut um nahezu zwei Monate kürzer als übliche Saisonen. Dies stellt natürlich große Herausforderungen an das Ressourcenmanagement eines grundsätzlich saisonal strukturierten Unternehmens.

Ihre Schiffe stehen im Hafen, die Mitarbeiter sind im Kurzarbeit-Modus – dennoch muss es weitergehen. Was sie sich von der Zukunft erhofft, erzählt Barbara Brandner im ABW-Interview. 

 

Welche Folgen hat der Lockdown für die Brandner Schifffahrt? 

Der geplante Saisonstart für die BRANDNER Schiffahrt wäre der 4. April 2020 gewesen. Der tatsächliche Saisonstart wird nun der 30. Mai sein – fast zwei Monate später. Wir bieten schwerpunktmäßig tägliche Ausflugsschifffahrt im Weltkulturerbe Wachau an. Ein nennenswerter Teil der Passagiere kommt normalerweise aus Deutschland oder anderen europäischen Ländern sowie aus Nord- und Südamerika und Asien. Eine Schifffahrt durch die Wachau ist ein beliebter Angebotsbestandteil internationaler Reisebüros und österreichischer Incomer.

Aufgrund der Reisebeschränkungen wurden viele internationale Touren storniert und somit ist auch die Schifffahrt „ins Wasser gefallen.“  Ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld ist die Charterschifffahrt: Hochzeiten, private Feierlichkeiten, Firmenevents etc. Dieser Bereich ist extrem eingebrochen. Normalerweise sind die Monate Mai bis August „die Hochzeitsmonate“. An vielen Samstagen in diesen Monaten wird an Bord unserer „ms austria princes“s Hochzeit gefeiert und vor der Kulisse Dürnsteins „Ja“ gesagt. Heuer ist es ganz anders. Wir betreiben auch ein kleines, feines Weingut in Rossatz am rechten Ufer der Donau und „Die Flößerei“, ein Restaurant mit Blick auf Dürnstein – vor zwei Jahren fanden dort die ORF-Sommergespräche moderiert von Hans Bürger und Nadja Bernhard statt. Auch hier hat der COVID-19 bedingte Lockdown seine Wirkungen gezeigt.

Die Brandner Schiffahrt ist ein Familienbetrieb und wurde mit dem Erwerb der MS Austria im Jahre 1995 gegründet. Eine Erfolgsgeschichte.

 

Die Brandner Schiffahrt ist ein Familienbetrieb und wurde mit dem Erwerb der MS Austria im Jahre 1995 gegründet. Davor transportierte man über Generationen Holz und Steine auf riesigen Holzflößen bis Wien und Budapest. Später erwarb man „schwarze“ Schiffe und beförderte Mineralöle und Trockengüter. Ab den 1970er Jahren konzentrierte man sich bis zum Jahr 2012 auf den Wasserbau auf der Donau. Eine Erfolgsgeschichte.

Nach ganz neuen Maßstäben wurde sie 1995 für den Einsatz in der Wachau umgebaut, die MS Austria. Ziel war es, ein völlig neues Gefühl der Ausflugsschifffahrt in der Wachau zu schaffen. Seit 23 Jahren ist die Eigentümergeführte Brandner Schiffahrt nun ein Leitbetrieb in Sachen Personenschifffahrt. Sauberkeit, große Fenster, lichtdurchflutete Innenräume, eine freundliche Crew und vor allem Sicherheit für die Passagiere stehen bei Brandner Schiffahrt an erster Stelle.

Im April 2022 übernahm sie die neu geschaffene Position Chief Sales Officer des Süßwarenunternehmens Josef Manner. Im ABW-Interview blickt sie auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück.

 

Sie sind seit April 2022 Manner CSO. Wie lautet Ihr bisheriges Resümee? 

Für den nationalen und internationalen Vertrieb bei einem so bekannten und vor allem beliebten Unternehmen wie Manner zu sein, macht mich sehr stolz und spornt mich jeden Tag an mein Bestes zu geben. Mit unseren Marktanteilen sind wir mehr als zufrieden, allerdings schlagen sich diese aufgrund der aktuellen Kostenstruktur nicht unbedingt im Gewinn nieder. 

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?  

Mit meinem herausragenden Vertriebsteam – auch gerade in herausfordernden Zeiten – am Erfolg von Traditionsmarken wie Manner, Casali, Napoli, Ildefonso oder Victor Schmidt aktiv mitzuarbeiten ist großartig. Mit diesen Marken auch im Vertrieb den Brückenschlag Tradition und Moderne zu schaffen ist für mich eine der wichtigsten Tätigkeiten. 

Welche Herausforderungen haben für Sie dieses Jahr Priorität? 

Unsere Marken im In- und Ausland – von den Klassikern bis zu den Innovationen – noch besser zu positionieren und weiterhin zu wachsen hat oberste Priorität. Gerade im Export, vor allem im wichtigsten Exportland Deutschland, sehe ich enormes Potenzial für Manner. Aber auch in Österreich gilt es im Handel die Nr. 1 Position im Waffelmarkt zu verteidigen und abseits dieses Kanals für Konsumenten neue Erlebnis-Orte für Manner zu finden, wie etwa in unseren neuen Pop-Up Stores oder am Christkindlmarkt am Rathausplatz. 

Ihre Wünsche und Ziele für 2023? 

Mein persönlicher Wunsch ist sicherlich Frieden und Unabhängigkeit für die Ukraine. Es ist schrecklich, was in diesem Land passiert. Beruflich – und das hängt auch mit dem Kriegsausbruch vom 24. Februar 2022 zusammen – wünsche ich mir eine Kehrtwende bei den enormen Preisen, denen Manner am Rohstoff-, Verpackungs-, Transport- und Energiemarkt gegenübersteht. 

Foto: Manner/Noll

Die promovierte Juristin ist seit Beginn des Vorjahres Global Head of People and Culture der Erste Group. Ein ABW-Interview über gute Führung, Benefits und bewusste Selbststeuerung.

 

Wie hat sich der Rekrutierungsprozess in den letzten Jahren verändert?

„Speed is king“ lautet unsere Devise im Angesicht der aktuellen Arbeitsmarktsituation. Das funktioniert nur mit Recruitern, die sich in kurzer Zeit ein Bild von Persönlichkeit und Fähigkeiten machen können. Bei der Vorauswahl hilft uns teilweise auch schon die künstliche Intelligenz, da wird in den nächsten Jahren noch eine große Entwicklung stattfinden. Zudem hat der Arbeitsmarkt dazu geführt, dass wir vermehrt direkt auf die Bewerber zugehen müssen. Dazu sei aber gesagt: In einem umkämpften Arbeitsmarkt werden aber schlussendlich nur die Unternehmen als beste Talentmagneten hervorgehen, die authentisch sind und wo gelebt wird, was nach außen versprochen wird.

Welche Methoden nutzen Sie, um die besten Kandidaten für eine Stelle zu finden?

Unser Weiterempfehlungsprogramm bewährt sich zunehmend, wir konnten dieses Jahr bereits viele Talente über unsere bestehenden Mitarbeiter gewinnen. Ein wunderbarer Beweis dafür, dass sie unsere besten Botschafter sind und es sich für Unternehmen immer bewährt, in die Zufriedenheit der eigenen Leute zu investieren. Abgesehen davon bedienen wir uns der klassischen Jobportale und Social Media als Recruiting-Kanäle. Auch das Direct Sourcing, also die direkte Ansprache von potentiellen Kandidaten, spielt eine bedeutende Rolle.  

Wie und wie oft führen Sie Leistungsbeurteilungen durch? 

Zu Beginn jedes Jahres definieren unsere Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern eine Zielvereinbarung. Im Zuge dieses Gesprächs wird gemeinsam ein Entwicklungsplan erstellt, um gezielt bei der Weiterentwicklung zu unterstützen. Da sich Prioritäten verschieben können und wir eine starke Feedbackkultur leben, können Zielvereinbarungen in Absprache jederzeit angepasst werden. In gewissen Abständen werden für Führungskräfte zudem 360-Grad-Feedbacks eingeholt, dessen Inhalt auf unseren Leadership Dimensionen basieren und in die Beurteilung von Leadership einfließen. Eine endgültige Beurteilung der Leistung erfolgt immer nach Jahresende. 

Was sind die Schlüsselstrategien zur Mitarbeiterbindung?

Niemals stehen bleiben! Wir haben eine der besten Employer Brands am österreichischen Markt, dennoch versuchen wir uns kontinuierlich zu verbessern. Das gelingt nur, wenn wir allen Mitarbeitern aktiv zuhören und unsere Handlungen anpassen. Ein HR-Konzept mit 20 Jahren Bestand wird nicht mehr funktionieren. Führungskräfte müssen authentisch sein und als Talentmagnete wirken.

Zudem verändern sich die Bedürfnisse der Menschen und die Unternehmen müssen zielgerichteter drauf reagieren. Benefits müssen vielfältig sein und an diese individuellen Bedürfnisse angepasst sein. Gehalt und finanzielle Sicherheit haben in den letzten Jahren nachweislich wieder einen höheren Stellenwert bekommen. Und wir haben mit der Einführung eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms ein Angebot geschaffen, dass nah an unserem Kerngeschäft liegt und gleichzeitig die Bindung der Mitarbeiter stärkt.

Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur bei der Talentbindung? 

Ich glaube, wir müssen diesen tonnenschweren Kulturbegriff loswerden. Ob du dich wohlfühlst in einem Unternehmen und engagiert arbeiten kannst, hängt von vielen kleinen Dingen ab. Man sollte sich jeden Tag überlegen, wofür man als Unternehmen steht und dementsprechende Handlungen setzen. Wir von People & Culture sehen uns in der Verantwortung, Kultur prägende Dinge mitzugestalten.

So können wir in etwa viel dafür tun, gute Führung im Unternehmen zu etablieren. Die Menschen können sich ihren Arbeitgeber frei aussuchen und ob wir heute die richtigen Talente gewinnen, entscheidet über den Geschäftserfolg von morgen. 

Wie hat die Digitalisierung und KI den HR-Bereich beeinflusst?

Digitalisierung hat auch vor HR in den letzten Jahren nicht Halt gemacht hat, vielmehr ist sie zu einer Art Beifahrerin geworden. People Analytics in etwa gehört zu den wachsenden Bereichen des HR. Um das Thema der künstlichen Intelligenz gibt es aktuell in vielerlei Hinsicht einen Hype, auch wir beschäftigen uns stark damit.

Konkret nutzen wir in unserem Engagement Tool bereits KI Sentiment Analysen, um offene Kommentare unserer Mitarbeiter bestmöglich auswerten zu können und so sicherzustellen, dass wir die richtigen Follow-up Maßnahmen setzen. Außerdem zeigt sich am Beispiel von Recruiting, wie künstliche Intelligenz dabei unterstützen kann, Personen und Möglichkeiten zusammenzubringen. Weitere mögliche Anwendungsfelder im HR sind die Evaluierung von Skills im Unternehmen sowie das Ableiten zielgenauer Lernempfehlungen.

Was sind Ihre besten Praktiken für Stressmanagement am Arbeitsplatz?

Wir sprechen viel mit unseren Mitarbeitern und da zeigt sich eines klar: die Fülle an Terminen und Calls bringt großes Stresspotential mit sich. Eingeladen ist man schnell mal, ich empfehle hier bewusste Selbststeuerung: Wenn ich keinen Mehrwert in einer Teilnahme erkennen kann, darf ich auch höflich ablehnen und meine Zeit anders nutzen. Es muss auch nicht immer alles sofort sein. Ansonsten: im Vorhinein den anstehenden Tag gedanklich durchgehen. Zeit für Gespräche mit Kollegen einplanen. Wo möglich kurz das Handy weg und lieber mal raus an die frische Luft.

Welche Trends sehen Sie im HR-Bereich?

Die digitale Transformation macht auch vor HR nicht Halt. Wir müssen HR-Tech neu denken und ausbauen, um damit digital und gleichzeitig menschenzentriert zu werden. Bürokratie hat da keinen Platz mehr. Außerdem gilt es, Führungskräfte in eine Richtung zu entwickeln, dass sie die richtigen Talente anziehen. Karrierewege werden neu gedacht werden und Lernen muss im Unternehmen auf allen Ebenen verankert werden. Weitere Trends, die Unternehmen entwickeln und nachhaltig verbessern müssen, sind die Themen Skills und Engagement. Das wird die neue Königsdisziplin.

Stichwort Mitarbeitermangel: Ist auch die Erste Bank betroffen. Wenn ja, was wird dagegen unternommen?

Wir sind vermutlich weniger betroffen als andere Branchen. Die Arbeitsmarktsituation ist keine einfache, denn im Grunde haben wir einen Mangel an bestimmten Fähigkeiten. Das Wichtigste ist die Arbeitgebermarke, denn die richtigen Talente werden nur für uns arbeiten wollen, wenn sie positive Assoziationen mit unserem Namen verbinden. Das gelingt uns schon gut.

Bedeutet aber auch, wir dürfen uns nicht auf unserem guten Image ausruhen, sondern müssen uns ständig weiterzuentwickeln. Nur ein Unternehmen mit Führungskräften, die Talente anziehen, wird in der Lage sein, diese auch zu halten. Das wird wichtiger denn je. Wir hören bei unseren Mitarbeitern noch genauer hin und beobachten einen Rückgang in der Fluktuation und der offenen Stellen. Letztere konnten zu einem maßgeblichen Teil durch Weiterempfehlung besetzt werden - das zeigt mir, dass unsere Mitarbeiter gerne bei uns arbeiten und das auch nach außen tragen.

Welchen Rat haben Sie für Frauen, die eine Karriere im HR-Bereich anstreben?

Meine Ratschläge richten sich an Frauen gleichermaßen wie an Männer. Es braucht ein Bewusstsein dafür, wie strategisch der HR-Bereich ist. Wir leisten einen großen Beitrag dazu, ein Unternehmen zukunftsfit zu machen. Dafür braucht es ein Gespür für Zahlen und Datenanalyse ebenso wie ein großes Interesse für Trends und Entwicklungen am Markt.

Foto: © Philipp Horak

Ein ABW-Gespräch mit Uniqa Chief Corporate Business Officer International Markets & Austria, Olivera Böhm, über anvisierte Ziele, Versicherungstrends und die Liebe zum Job.

 

Wie hoch ist der Anteil der Industriesparte am gesamten Versicherungsgeschäft von UNIQA?

Der Anteil der Industriesparte am gesamten Geschäftsvolumen von UNIQA beträgt 12 Prozent mit jährlich mehr als 600 Millionen Euro Prämie in Österreich und Zentral- und Osteuropa.

Welche „klassischen Themen“ sind für einen Industrieversicherer besonders wichtig?

Unsere Hauptaufgabe ist es, unseren Industriekunden Risiko abzunehmen. Wir schauen die Risiken vor Ort an, evaluieren diese und helfen Ihnen Risiken zu vermindern. Tritt trotzdem ein Schaden ein, ist es wichtig, dass wir schnell und kompetent mit unseren Schadenexperten helfen. Denn für unsere Industriekunden ist es essentiell, nach einem eingetretenen Schaden möglichst rasch den normalen Betrieb wieder aufnehmen zu können. Da viele unserer Kunden international tätig sind, bieten wir auch grenzüberschreitende Lösungen an. Entscheidend sind im Industriegeschäft das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit den Kunden, Maklern und anderen Partner, wie Rückversicherern.  

Was sind die Zutaten eines Erfolgsrezeptes in der Versicherungsbranche?

Fachliche Expertise und langjährige Erfahrung sind aus meiner Sicht wesentliche Erfolgsfaktoren. Daneben sind Innovationskraft, Digitalisierung und Flexibilität auch für uns als Industrieversicherer entscheidend für den langfristigen Erfolg. 

Welche kurz- Mittel- und langfristigen Strategien haben Sie als Leiterin des Corporate Business Bereichs?

Kurzfristig haben wir das Ziel, gemeinsam mit unseren Industriekunden durch die Covid-19 Krise zu kommen.

Mittel- und langfristig ist es unser Ziel, gemeinsam mit unserem Kunden zu wachsen. Dafür haben wir unser Geschäftsmodell so weiterentwickelt, dass wir unseren Kunden nicht reine Versicherungsprodukte anbieten sondern Services und Lösungen für ihre Sicherheit. Ein spannendes neues Thema ist Affinity: das bedeutet, den Kernprodukten unserer Kunden einen Mehrwert durch unsere Versicherungslösungen zu verleihen [Anmerkung: z.B. eine Brillenversicherung einer Optikerkette].

Das bietet unseren Kunden zusätzliche Einnahmemöglichkeiten. UNIQA ist bereits heute der Versicherer vor Ort. Das wollen wir durch weitere Stärkung der Regionen forcieren. Speziellen Fokus legen wir auf ausgewählte Branchen, denen wir branchenspezifische Services und Lösungen anbieten werden. In Zukunft werden wir nicht mehr über Versicherungssummen reden, sondern mit unseren Kunden in ihrer Sprache arbeiten und ihre Kriterien erarbeiten.  

Die promovierte Juristin war Sozialarbeiterin, Familienberaterin und Lehrende. Seit 2015 ist sie Rektorin der FH-Campus Wien – und freut sich über ein überaus erfolgreiches Studienjahr.

 

Das Studienjahr war sehr erfolgreich! Wir konnten unsere Forschungsleistungen markant steigern. Zudem hatten wir mit 1. September 2019 zum ersten Mal über 7.000 Studierende. Die viele Vorarbeit dafür haben die Kollegen im Laufe dieses Jahres geleistet. Dabei geht es mir weniger um eine Zahl im Sinne von Wachstum, sondern darum, dass es über 7.000 Menschen waren, die uns als Hochschule gewählt haben und uns für ihre Aus- und Weiterbildung das Vertrauen schenken. Darauf sind wir sehr stolz, sind uns aber auch der großen Verantwortung bewusst, die wir den Studierenden gegenüber eingehen“, resümiert Dr. Bittner, die sich auch darüber freut, dass auf ihrer FH bereits seit zehn Jahren Ausbildungen im Pflegebereich angeboten werden.

„2008 waren wir die ersten in Österreich und damit Vorreiterin eines entsprechenden Bachelorstudiums der Gesundheits- und Krankenpflege mit Berufsberechtigung. Aufgrund des demografischen Wandels bietet dieses Berufsfeld exzellente Möglichkeiten für unsere Absolventen – sie haben vielfältige Möglichkeiten und sehr gute Aufstiegschancen als Experten der Gesundheits- und Krankenpflege. Auch in der Forschung hat sich dieses Feld an unserer Fachhochschule sehr positiv entwickelt. Heuer haben wir ein Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung eröffnet. Es war schön zu sehen, wie gut sich dieser Bereich entwickelt hat und wieviel für die Gesellschaft relevante Forschung da mittlerweile passiert.“

Die Friseurmeisterin war schon früh politisch interessiert. Familie und Berufsausbildung führten dazu, dass sie 2009 aktiv in die Politik einstieg.

 

„Meine Themenbereiche sind Frauen, Familien und Kinderbetreuung. Frauen sollen im Pensionssystem nicht benachteiligt werden, wenn sie Kindererziehung oder Pflege übernehmen. Sonst bekommen wir die Altersarmut bei Frauen nie in den Griff. Heimische Familien müssen viel mehr gestärkt werden, denn sie sind der Grundpfeiler unserer Gesellschaft“, fordert Sabine Binder, für die ein guter Politiker seine Arbeit mit Leidenschaft macht und dabei nie die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung vergisst.

Dazu gehöre auch viel Einfühlungsvermögen. Man müsse auch die Fähigkeit besitzen, sich selbst und seine Rolle infrage stellen zu können. „Mir ist wichtig, keine leeren Wahlversprechen abzugeben, sondern immer ehrlich zu sein. Außerdem hat besonders die Politik eine besondere Vorbildwirkung, die in jeder Situation wahrzunehmen ist“, sagt Binder, die sich weniger parteipolitisches Denken und gemeinsames Arbeiten an Lösungen für Probleme wünscht.

Foto: FPÖ Klub

Brigitte Bichler ist seit 2018 Commercial Director von Arval Austria. Das Unternehmen ist Teil des französischen Leasing- und Mobilitätsanbieters Arval, der weltweit 1,4 Millionen Autos im Full-Service-Leasing betreibt. 

 

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung im Bereich der E-Mobilität in Österreich?

Die Elektromobilität in Österreich hat sich in den vergangenen zwei Jahren enorm verändert. Aktuell sind in Österreich über 70.000 vollelektrische PKW auf den Straßen unterwegs. Tendenz stark steigend. Auch bei den Unternehmen ist spürbar Bewegung in die Flotten gekommen. Immer mehr Firmen tauschen ihrer Dieselflotte gegen Elektroautos aus. Vor allem internationale Konzerne haben strengere CO2-Ziele formuliert als bisher. 

Firmen und Flottenmanager sind mehr denn je gefordert, ihren Fuhrpark kosteneffizient und umweltfreundlich zu managen. Der Einsatz alternativer Technologien könnte eine Antwort auf beides sein. Die Ergebnisse des Flottenbarometers des Arval Mobility Observatory aus 2021 unterstreichen diesen Punkt: bereits jetzt haben 37 Prozent der befragten Unternehmen in Österreich Fahrzeuge mit alternativem Antrieb im Fuhrpark, in drei Jahren werden es laut der Studie schon 72 Prozent der Firmen sein. 

Kritiker meinen, E-Mobilität sei noch nicht ausgereift (Reichweite, Ladestationen-Netz, Akkuleistung bei kälteren Temperaturen,…) – was entgegnen Sie diesen?

Beinahe jeder Automobilhersteller hat mittlerweile Elektro- und Hybridfahrzeuge im Angebot. Mit den neuen Modellen kommen auch höhere Reichweite: Im Schnitt schaffen E-Autos mit einer Ladung rund 300 bis 400 Kilometer Reichweite. Bei einer durchschnittlichen Autonutzung von täglich 50 Kilometer ist die Praxistauglichkeit gegeben.

Allerdings muss man im Einzelfall die Fahrzeugnutzung analysieren und entsprechend beraten, wann und wo Elektrofahrzeuge die optimale Lösung sein können. Dazu kommt, dass es nicht nur um die E-Autos geht, sie müssen auch geladen werden. Mit über 9.000 öffentlichen Ladepunkten steht Österreich im Europavergleich sehr gut da.

Die Anforderungen an das Ladenetz steigen aber laufend: etwa in Richtung Schnellladestationen an Autobahnen oder übersichtliche Ladetarife. Um bei all diesen Fragen den Durchblick zu bekommen, ist gute Beratung unerlässlich.

In welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen?

Derzeit sind es sicher die langen Lieferzeiten für E-Autos, im Schnitt sind es sechs Monate. Besonders für Unternehmen ist das eine lange Wartezeit. Daher muss man gute Angebote haben, um diese Wartezeit überbrücken zu können. Das gehört für uns als Mobilitätsanbieter zum täglichen Business.

Zum anderen verändern sich die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen immer schneller, die Planbarkeit wird kürzer. Das kann ich nach 15 Jahren in der Branche deutlich beobachten. Mobilität wird differenzierter, und neue Modelle, wie Car Sharing, Ride-Sharing (Fahrgemeinschaften), oder persönliche Mobilitätsbudgets für Mitarbeiter gewinnen an Stellenwert. Das macht meine Arbeit aber auch so lebendig.

Ihre Wünsche und Ziele für das neue Jahr?

Das sind viele! Ich hoffe sehr, dass 2022 kein Pandemiejahr mehr sein wird. Was den Standort betrifft, wünsche ich mir, dass Österreich gut aus der Krise kommt und dass sich die positiven Wirtschaftsprognosen bestätigen werden.

Als Unternehmen haben wir uns ebenfalls ambitionierte Ziele gesteckt: Entlang der „Arval beyond“-Strategie wollen wir unsere Position als Anbieter moderner und nachhaltiger Mobilitätslösungen weiter auszubauen. Ich bin stolz darauf, meinen Beitrag dafür leisten zu können. 

Foto: Arval/L. Schedl

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