Interviews

Vor vier Jahren wurde Karoline Haderer in den Vorstand der Garanta-Versicherungs AG, eine Tochtergesellschaft der Nürnberger, berufen. ABW sprach mit der Expertin über Trends, Vorsorgetipps und Diversity.

 

„Unser Kerngeschäft ist und bleibt es, Risiken zu versichern. Das können wir richtig gut – schon seit knapp 140 Jahren. Aber es gibt selbstverständlich Bereiche, in denen wir unser Engagement noch weiter ausbauen wollen, und zwar jenseits von klassischer Versicherung. Schlagwort Gesundheit: Was können wir als Versicherung tun, dass unsere Kunden nachhaltig gesund bleiben und erst gar nicht krank werden? Hier entwickeln wir als großer Einkommensschutz-Versicherer ständig neue Angebote, um den Kunden optimale Lösungen bieten zu können“, sagt Karoline Haderer.

Auch der Mega-Trend Nachhaltigkeit spiele mittlerweile in allen Bereichen eine entscheidende Rolle. Wer hier als Unternehmen nicht mitgehe, werde ihres Erachtens den Anschluss schnell verlieren. Nachhaltigkeit habe ganz viele Facetten. Und daraus würden sich wiederum neue Trends und Entwicklungen ableiten. Wie zum Beispiel beim Thema Mobilität: Wie werden wir zukünftig unterwegs sein? Bleibt das Auto das beliebteste Verkehrsmittel? Wird aufgrund von Homeoffice und Pandemien die Mobilität ein ganz anderes Gesicht bekommen? „Auf diese Fragen müssen wir als Branche Antworten finden“, so die Garanta Vorständin.

Beliebte Gesundheits-App

„Wir erleben gerade, wie sich immer mehr Menschen für das wichtige Thema Einkommensschutz interessieren. Das ist ein gutes Zeichen! Und mit unserer BU4Future bieten wir beispielsweise eine Berufsunfähigkeitsversicherung an mit besonders nachhaltiger Ausrichtung und entsprechenden Features. Und damit treffen wir offensichtlich den richtigen Nerv der Kunden. Das gilt auch für unsere Krebsversicherung, die wir online verkaufen“, so Haderer, die davon überzeugt ist, dass BU4Future auch jüngere Menschen anspricht.

„Schließt eine Kundin diese Versicherung ab, kann sie unsere Gesundheits-App Coach:N kostenfrei in ihrem Alltag nutzen. Mehr als 3.000 digitale Gesundheitskurse zu den Themen Bewegung, Achtsamkeit und Ernährung sorgen für ein breites Spektrum an Trainingsmöglichkeiten. Ich bin davon überzeugt, dass solche Angebote besonders gut geeignet sind, gerade die jüngere Zielgruppe für Versicherungsprodukte zu gewinnen.“

Licht am Ende des Niedrigzins-Tunnels

Trotz herausfordernder Zeiten habe die Nürnberger Versicherung die Corona-Pandemie bisher gut überstanden. Ob im Leben-, Schaden- oder Krankensegment. „Corona hat uns vor allem gezeigt, wie schnell und flexibel wir als Unternehmen reagieren können, wenn nur alle an einem Strang und in eine Richtung ziehen. Das war wirklich beeindruckend. Was den Ukraine-Krieg angeht, so gibt es lediglich beim Thema Kapitalanlagen unmittelbare Berührungspunkte. Doch es ist klar: Wir halten nur in sehr überschaubarem Umfang Kapitalanlagen, die von Sanktionsmaßnahmen gegenüber Russland betroffen sind“, sagt Dr. Haderer und freut sich, dass langsam auch Licht am Ende des Niedrigzins-Tunnels zu sehen ist.

Schließlich habe die EZB nun entschieden, dass der Leitzins wieder angehoben werden solle. Doch generell lasse sich der Trend zu immer mehr Regulierungen – auch auf europäischer Ebene – wohl nur schwer umkehren. Zwar stehe bei vielen Regulierungs-Vorhaben oft der Kunde im Mittelpunkt der Überlegungen, was per se zu begrüßen sei. Doch paradoxerweise würden viele Vorgaben dazu führen, dass eben Prozesse aufwändiger und somit am Schluss teurer werden. 

Die digitale Zukunft im Fokus

Eines der Top-Themen im Haus sei die Digitalisierung. „Hierbei denke ich natürlich auch an unser komfortables Kundenportal, in dem alle Verträge hinterlegt sind und viele Anpassungen sofort selbst durchgeführt werden können. Darüber hinaus bieten wir unseren Vertriebspartnern eine optimale Anbindung an unsere Systeme, sodass sie Kunden bei Bedarf bestmöglich und schnellstmöglich beraten und helfen können. Grundsätzlich werfen wir immer einen Blick in die digitale Zukunft und wollen natürlich wissen, wie wir uns als Versicherer noch weiter verbessern können. So sind wir in vielen wichtigen Innovations- und Start-up-Netzwerken aktiv. Und wir beteiligen uns an Hackathons und diversen Pitches und Bar Camps.“ 

Jede Meinung zählt

Um gute und engagierte Mitarbeitende zu halten und neue zu gewinnen, tue das Unternehmen sehr viel. So können sich Mitarbeitende beispielsweise in allen Bereichen des Unternehmens einbringen und den Kulturwandel, der seit Jahren erfolgreich vorangebracht wird, aktiv mitgestalten. Etwa auch beim Thema Nachhaltigkeit: „Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen entwickeln gemeinsam Ideen, wie wir im Umgang mit Kunden, Vermittlern und der Umwelt nachhaltiger agieren können. Jede Meinung ist wichtig. Das ist gelebte Diversity – eines der wichtigsten Elemente eines attraktiven Arbeitgebers“, so Haderer.

Altersvorsorge schon in jungen Jahren

Stichwort Gender-Pension-Gap: Welche Produkte empfiehlt die erfahrene Versicherungsexpertin Frauen zur ergänzenden Altersvorsorge?

„Zunächst einmal ist es wichtig, dass gerade Frauen schon in jungen Jahren beginnen, etwas für ihre Altersvorsorge zu tun. Und gerade in Niedrigzins-Zeiten, wie wir sie ja immer noch erleben, ist es umso wichtiger, auf Aktien zu setzen. Viele haben Angst, hier zu investieren. Aber die Geschichte zeigt: Wer langfristig in Aktien oder Fonds investiert, hat gute Chancen, ein ordentliches Vermögen aufzubauen“, sagt die Vorständin.

Ihr Wunsch für das heurige Geschäftsjahr? „Dass wir im Einkommensschutz-Segment noch weiterwachsen. Und speziell als Verantwortliche für das Marketing und den Direktvertrieb wünsche ich mir, dass wir unseren Online-Verkauf noch weiter ausbauen können. Letztes Jahr haben wir beispielsweise unsere Krebsversicherung auf den Markt gebracht. Hier gehören wir zu den Vorreitern in Deutschland.“ 

Zur Person

Die gebürtige Österreicherin hat in Wien und Buenos Aires Betriebswirtschaft studiert. 2004 promovierte sie an der Karl-Franzens-Universität Graz in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Über die Wirtschaftsprüfer KPMG und den Energieversorger EnBW Energie Baden-Württemberg AG kam sie zur HEAG Südhessische Energie (HSE) AG/ENTEGA, wo sie bis 2014 das Marketing steuerte. 2015 wechselte sie zur Nürnberger Versicherung, wo sie für Marketing und Kommunikation verantwortlich ist.

Foto: Nürnberger Versicherung

Die Vorständin der Garanta Versicherung und Leiterin des Konzernmarketings der Nürnberger Versicherung im ABW-Interview.

 

Die Zahl der persönlichen Kundentermine hat sich natürlich reduziert. Doch dank der guten technischen Infrastruktur im Außendienst konnten wir wesentliche Einbrüche im Neugeschäft vermeiden. Denn Kunden und Vertriebspartner können Verträge aufgrund digitaler Lösungen auch ohne persönlichen Kontakt abschließen.

Zudem wurde eine Initiative für unsere Vertriebspartner ins Leben gerufen, um ihnen in Corona-Zeiten bestmögliche Unterstützung zu geben. Und was uns auch sehr freut: Bei uns im Versicherungsbetrieb hat sich noch niemand mit dem Corona-Virus angesteckt. Dazu haben auch die umfassende Informationspolitik, die Hygienemaßnahmen im Haus und natürlich das Homeoffice beigetragen. Denn der Großteil der rund 3.000 NÜRNBERGER Beschäftigten bei uns im Business Tower arbeitet nach wie vor von zu Hause aus“, schildert Dr. Karoline Haderer.

Zufrieden mit den Zahlen

Erfreut zeigt sich Haderer darüber, dass in allen Versicherungssparten eine Erholung verzeichnet werden konnte. In der Schadenversicherung sei die Bestandsentwicklung robust und lege im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. So stiegen die gebuchten Bruttobeiträge bisher um über drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

In der Lebensversicherung zahle sich das vorausschauende Wirtschaften in „guten Jahren“ nun aus.

„Wir sind grundsolide aufgestellt und hatten ein richtig gutes Jahresendgeschäft 2020 und ein ordentliches erstes Quartal. Und auch in der Krankenversicherung sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden. So haben wir im Bereich der Krankheitskosten-Vollversicherung als auch bei den Zusatzversicherungen deutliche Zuwächse“, sagt die Versicherungsexpertin.

Seit dem Vorjahr ist sie im Vorstand der Garanta Versicherungs-AG, sie leitet auch die Kommunikations- und Marketingabteilung. Dr. Karoline Haderer im ABW-Porträt. 

 

Die GARANTA ist Teil der NÜRNBERGER Versicherung und Dr. Karoline Haderer ist vor allem für die Themen Marketing, Kommunikation und Online Vertrieb verantwortlich. „Deshalb schlagen manchmal zwei Herzen in meiner Brust: Als Marketingleiterin und Verantwortliche für den Online Vertrieb stehen für mich der Ausbau der Online-Aktivitäten und die Positionierung der Marke NÜRNBERGER Versicherung im Vordergrund. Aber als GARANTA-Vorständin habe ich auch die Aufgabe, Kosten niedrig zu halten. Es überwiegt jedoch der Vorteil, dass ich als Teil des Konzerns einen sehr tiefen Einblick in die komplexen inneren Zusammenhänge habe, was meiner Vorstandsarbeit die richtige Perspektive gibt“, sagt Dr. Haderer, die ein Umdenken in der Branche ortet.

„Die größte Herausforderung ist es, sich stringent an den Bedürfnissen der Kunden auszurichten. Das erfordert einen tiefgreifenden Kulturwandel. Die Rahmenbedingungen dafür sind aktuell alles andere als förderlich: Die Zinspolitik der EZB lässt die Renditen schmelzen, die regulatorischen Vorgaben werden immer anspruchsvoller und die Digitalisierung gewinnt zunehmend an Fahrt. Die Versicherungsbranche wird also an allen Fronten gefordert.“

Ihre größte Herausforderung sei es, die Ausrichtung des Unternehmens auf eine Kundenzentrierung voranzubringen. Dies sei eine Aufgabe, die das gesamte Unternehmen und alle Arbeitsabläufe durchdringen müsse. Es sei aber eine Herausforderung, die Jahre in Anspruch nehmen werde.

Zwei der drei Vorstandsmandate der ÖBB Personenverkehr haben Frauen inne – Silvia Hackl und Evelyn Palla im Doppeltalk.

 

Vor zehn Jahren erschien die erste Ausgabe ABW. Ein Blick zurück: Wo waren Sie vor zehn Jahren beruflich tätig, in welcher Funktion?

Valerie Hackl: Vor zehn Jahren war ich als Consultant bei Bain & Company tätig. Die Jahre in der Beratung waren für mich eine wertvolle Basis für meine berufliche Laufbahn. Dort habe ich gelernt, wie man strukturiert und zielorientiert Ergebnisse erreicht und dafür auch Akzeptanz gewinnt.

Evelyn Palla: Die Zeit um 2007 herum war sowohl in meiner beruflichen Laufbahn als auch privat eine ganz besondere. Mit dem Aufbau des Online-Energieunternehmens E-wie-Einfach für den deutschen Energiekonzern E.ON habe ich meine erste kaufmännische Führungsposition übernommen. Gleich danach bin ich als Leiterin des Controllings in die große Italien-Holding von E.ON nach Mailand gezogen.

Und dazwischen lag als privates Ereignis – für mich das größte Wunder dieser Welt – die Geburt meines ersten Sohnes, der heuer wie das ABW seinen zehnjährigen Geburtstag gefeiert hat. Das war eine spannende Zeit: neuer Job, neue Stadt, das erste Kind. Im Nachhinein denke ich mir manchmal, ich muss verrückt gewesen sein, das alles auf einmal zu machen. Aber danach sind noch zwei Kinder dazu gekommen und beruflich ist es auch gut weitergegangen. Das hat also schon gepasst.

Bitte nennen Sie uns Ihr Business-Highlight der vergangen zehn Jahre?


Valerie Hackl: Stolz bin ich auf unser Produkt ÖBB Nightjet. Damit haben wir uns in die internationale Liga katapultiert und sind mittlerweile DER mitteleuropäische Anbieter von Nachtreisen im Bahnsektor. Der Nightjet ist somit ein ganz wesentlicher Bestandteil der Internationalisierung im ÖBB Personenverkehr.

Ein ganz aktuelles Highlight ist die erfolgreiche Umstellung des bisherigen Vertriebssystems. Wir haben aus eigener Kraft eine neue Software und eine neue Benutzeroberfläche entwickelt und diese in sämtlichen Vertriebskanälen – von online, mobile über alle Ticketautomaten –  in ganz Österreich integriert, und das natürlich im laufenden Betrieb. Es ist essentiell, dass wir unseren Kundinnen und Kunden eine klare und einheitliche Verkaufslogik bieten und im Backend ein einheitliches Trägersystem haben. Die Entwicklung und Ausrollung ist in Anbetracht der Größe und Komplexität des Vorhabens sehr gut gelungen. Wir haben damit einen signifikanten Beitrag zur Digitalisierung des ÖBB Personenverkehrs geleistet und uns fit für die Zukunft aufgestellt.

Evelyn Palla: Mein größtes Highlight passiert eigentlich jeden Tag. Mit meiner Arbeit trage ich dazu bei, dass die ÖBB hunderttausende Menschen täglich dorthin bringen, wo sie es möchten – in die Schule, in die Arbeit oder zu Ihren Freunden und Familien. Gerade vor Weihnachten ist das wieder ein großes Thema.

Es macht mir Freude, dafür zu sorgen, dass die ÖBB ihre Sache jeden Tag ein bisschen besser machen. Wir schauen darauf, dass die Züge modern und sicher sind, pünktlich fahren und dass der Komfort an Bord stimmt. Und wenn uns das gelingt, ist das mein tägliches Highlight. Natürlich gibt es aber immer ein paar besondere Tage. Etwa wenn wir mit dem Land Vorarlberg und dem Bundesverkehrsministerium die Mobilität auf neue Beine stellen, mit modernsten Nahverkehrszügen. Oder wenn ich die neuen Cityjets in der Ostregion fahren sehe. Auch wenn ich durch Wien fahre und die neuen vernetzten Pläne von U-Bahn und Schnellbahn mit dem modernen Wegeleitsystem sehe, dann denke ich mir: Das war heute ein ganz besonders guter Tag!

Was umfasst Ihr Aufgabenbereich?


Valerie Hackl: Als Vorstandsmitglied der ÖBB-Personenverkehr AG fallen die Bereiche Fernverkehr, Marketing & Vertrieb, IT und Unternehmensentwicklung in meinem Aufgabenbereich.

Evelyn Palla: Ich habe zwei große Aufgabenbereiche. Zum einen bin ich die Finanzchefin der ÖBB-Personenverkehr AG. Wir stehen im Wettbewerb mit anderen Bahnbetreibern und da ist es wichtig, drauf zu schauen, dass die Zahlen stimmen. Wir müssen ja enorme Investitionen in moderne Züge stemmen und da schaue ich, dass sich das rechnet.

In meiner Position bin ich eigentlich in alle Themen tief involviert. Das hilft mir das große Ganze zu sehen. Mein zweiter großer Aufgabenbereich ist die Geschäftsverantwortung für den gesamten Nah- und Regionalverkehr in Österreich. Hier geht es darum, den Menschen ihre tägliche Mobilität zu ermöglichen, zur Schule, zur Arbeit, zu Freunden, zum Ausgehen und wieder nach Hause. Es macht mir Freude, neben meinem Schwerpunkt Finanzen auch operativ und ganz praktisch zu einem guten Service der ÖBB beizutragen.

Wie lief das Jahr 2017 für das Unternehmen?


Valerie Hackl: Der ÖBB Personenverkehr blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Wir freuen uns über einen Fahrgast- und Umsatzrekord. Wir haben den Roll-Out der neuen Oberfläche an den Ticketautomaten und die Einführung unseres Nightjets gut gemeistert. Erfolgreich waren wir aber auch mit der Vorteilscard 66, die von den Kunden sehr nachgefragt wird.

Evelyn Palla: Das Jahr 2017 war ein sehr gutes Jahr, in dem mein Team und ich sehr hart gearbeitet haben. Wir hatten uns ambitionierte Ziele im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Mobilität in Österreich gesetzt: Wir haben 60 neue Cityjets in den Fahrgastbetrieb genommen, wir haben begonnen, unsere Flotten mit WLAN und einem Onboard Portal auszustatten sowie den Sitzkomfort und das Fahrgastinformationssystem einiger älterer Flotten wesentlich zu verbessern. Darüber hinaus konnten wir zusammen mit unseren Partnern in ganz Österreich bei einigen Regional- und S-Bahn-Zügen den Takt weiter erhöhen und damit mehr Mobilität anbieten.

Wie schaut ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Valerie Hackl: Mein Terminkalender ist gut gefüllt. Das Spannende an meinem Job ist die immense Spannweite an unterschiedlichen Themengebieten – von Technik bis Vertrieb, von operativem Betrieb bis Strategie. Die Herausforderung ist, in einem sich massiv verändernden Markt ein qualitativ hochwertiges Leistungsversprechen sicherzustellen und dieses Tag für Tag unter Beweis zu stellen. Dazu braucht es oft rasche und mutige Entscheidungen.

Evelyn Palla: Mein Tag beginnt sehr früh. Als Erstes checke ich immer die Verkehrssituation, schaue ob der Zugverkehr regelmäßig läuft. Wenn alles normal läuft, dann ist erst mal Familienzeit. Mein Mann, der ebenfalls im Management arbeitet, und ich achten sehr darauf, dass wir mit unseren drei noch kleinen Kindern gemeinsam frühstücken und zusammen in den Tag starten.

Um kurz nach acht bin ich dann im Büro, schaue mir die Pünktlichkeits- und Zufriedenheitswerte an und starte mit den ersten Besprechungen. Ganz wichtig ist die enge Zusammenarbeit mit den Landesregierungen und dem Bundesverkehrsministerium. Denn sie sind für viele unserer Strecken Auftraggeber. Dieser Teil macht mir sehr viel Freude. Da gibt es großartige Menschen, die wirklich etwas für unser Land bewegen wollen. Es macht einfach Freude gemeinsam daran zu arbeiten, dass Mobilität in Österreich für alle Menschen in hoher Qualität und zu erschwinglichen Preisen zur Verfügung steht.

Am Abend esse ich meist mit den Kindern und bringe sie zu Bett. Und dann setze ich mich noch mal an die Emails und plane den nächsten Tag. Gute Organisation ist wichtig in meinem Job.

Was ist Ihr Erfolgsrezept


Valerie Hackl: Ich habe als Kind und Jugendliche Rhythmische Sportgymnastik ausgeübt. Dabei habe ich Leistungsorientierung und Zielstrebigkeit von klein auf verinnerlicht. Ziele festsetzen, Leistung erbringen und ergebnisorientiert arbeiten habe ich somit früh gelernt. 

Evelyn Palla: Ganz ehrlich: Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken. In bin, wer ich bin. Ich kann, was ich kann. Wenn ich damit gut durchs Leben komme, soll’s mir recht sein. Aber was für mich immer wichtig war, ist die Gewissenhaftigkeit. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick ziemlich unsexy. Ich bin aber davon überzeugt, dass die Gewissenhaftigkeit ein Erfolgsrezept sowohl für Karriere als auch für privates Glück ist.

Und was vielleicht noch interessant ist: In den mittelalterlichen Allegorien wurde die Klugheit als Frau dargestellt. Und das wird schon einen Grund gehabt haben!

Wie schaut es mit Ihrer Work-Life-Balance aus?


Valerie Hackl: Mein Ausgleich zum Berufsalltag ist Musik und die körperliche Bewegung – vorzugsweise in den Bergen und im Wald. Das sind Orte, wo ich Energie tanke und Kraft schöpfe.

Evelyn Palla: Ich arbeite gerne und ich lebe gerne. Für mich sind das keine Gegensätze. Es geht immer nur darum, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige oder Richtigere zu tun. Meist geht sich das eh gut aus, aber manchmal brechen eben zwei Wellen gleichzeitig. Ich habe das Glück, einen Mann zu haben, der Familie als gemeinsame Aufgabe begreift und immer zur Stelle ist, wenn’s eng wird.

Er ist selbst ein erfolgreicher Manager und kennt die Situation. Wir müssen da nicht viel reden. Über allem stehen unsere drei Kinder. Manchmal sind wir beide da, manchmal ist einer von uns auf Reisen, mal kommt einer später, mal geht nur einer von uns zum Elternsprechtag. Aber wir sind da. Und unsere Kinder sind wunderbar. Sie sind noch klein und machen ihre Sache schon so großartig. Mit ihnen haben wir drei wundervolle Persönlichkeiten bei uns. So nahe wie jetzt haben wir sie ohnehin nur für kurze Zeit. Wir wissen, dass jede Minute mit ihnen kostbar ist.

Fotos: ÖBB/Sabine Hauswirth

Barbara Haas ist seit 2014 Chefredakteurin der Wienerin. Die Top-Blattmacherin ist eine selbstbewusste und moderne Frau – wie die Zielgruppe, die das Lifestyle-Magazin ansprechen will.

 

Ein ABW-Talk über das Business, gewolltes Chaos und Karriere im Journalismus.

Sie sind seit bald vier Jahren CR der Wienerin – was schätzen Sie an Ihrer Tätigkeit? 

Was ich bei der WIENERIN wirklich am meisten schätze, ist mein Team. Es gibt de facto keine cooleren und kreativeren Menschen, als jene, die bei uns arbeiten. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen abgehoben, aber es stimmt. Sowohl inhaltlich, als auch ästhetisch und egal, ob es um ein Geschichten-Brainstorming, ein Event, um große Shootings oder einfach eine witzige Insta-Story geht.

Ich merke hier so viel Engagement, so viel köstliche Ironie und dabei so große Ernsthaftigkeit, dass es mich immer wieder neu überrascht. Also meine Tätigkeit ist deshalb so toll, weil ich diesem Team helfen kann, so zu arbeiten, wie es möchte.  

Im Januar des Vorjahres hat Julia Guizani die Rolle als Country Lead und damit die Führung bei Sanofi in Österreich übernommen.

 

ABW hat mit der Geschäftsführerin über die Highlights die wichtigsten Themen des Jahres gesprochen.

Sind Sie zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr?

Ja, ich bin zufrieden, wir liegen genau im Plan. Kurz gesagt: Herausforderungen erfolgreich gemeistert!

Welche Trends haben die Pharma-Branche 2023 geprägt?

KI ist und bleibt ein großer Gamechanger - zum Beispiel in der personalisierten Medizin. Darüber hinaus werden uns in Österreich der Finanzausgleich sowie die EU-Pharmalegislation bis ins nächste Jahr begleiten. Vor allem die Reform des EU-Arzneimittelrechts wird uns auf Trab halten. Grundsätzlich unterstützen wir in der Branche deren Ziele. Die aktuelle Fassung enthält jedoch teilweise kontraproduktive Vorschläge, die sich negativ auf die europäische Wirtschaftsleistung, den Arbeitsmarkt und die Finanzierung unserer Sozial- und Gesundheitssysteme auswirken können.

Welche spezifischen Herausforderungen sind seit Ihrem Antritt als Country Lead im Jänner aufgetreten und wie haben Sie diese gemeistert?

Im Sinne unserer Unternehmensstrategie wollen wir unseren Patienten einen hohen Mehrwert bieten, indem wir mit unseren Therapien und Produkten entweder die Ersten oder die Besten sind. Das gilt es auch in Österreich umzusetzen. Dazu haben wir heuer einen Bereich neu aufgestellt - Vertrauen ist dabei ein wesentlicher Schlüssel. Meiner Erfahrung nach macht eine empathische Führung, die nah am Team ist, immer viel Sinn. So lebe und arbeite ich!

Gab es bedeutende Innovationen, die Sanofi in diesem Jahr eingeführt hat?

Speziell für Kinder hat Sanofi einen neuen Impfstoff gegen das bekannte RSV-Virus entwickelt, der mit nur einer Dosis während der gesamten RSV-Saison schützt. In Österreich wird er voraussichtlich im Herbst 2024 verfügbar sein. Einen weiteren Paradigmenwechsel in der Immunologie haben wir mit dem Wirkstoff Dupilumab eingeleitet. Es ist bereits in mehr als 60 Ländern zugelassen, darunter Europa, USA und Japan.

Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Jahr?

Bei Sanofi werden wir den eben erwähnten innovativen Wirkstoff Dupilumab auch für andere Erkrankungen weiter erforschen. Und ich bin mir sicher, dass wir davon noch einiges hören werden. Darüber hinaus gilt es, gemeinsam mit allen Beteiligten im österreichischen Gesundheitssystem strukturelle Themen anzugehen: Zum Beispiel braucht es mehr Anreize für Unternehmen, in Österreich zu forschen und zu produzieren. Preisgestaltung, Inflationsanpassung und Aufrechterhaltung des Patentschutzes sind dabei zentrale Themen und die Basis für Innovationen.

Welche Maßnahmen hat Sanofi ergriffen, um sozialer und ökologischer Verantwortung gerecht zu werden?

Sanofi engagiert sich für eine nachhaltige Zukunft. Das bedeutet, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und aktiv zum Wirtschaftswachstum und zu einem nachhaltigeren Planeten für zukünftige Generationen beizutragen. Um dies zu erreichen, verfolgen wir unsere Social Impact Strategie, die auf den drei Säulen CSR, Global Health Unit und Foundation S basiert.

Was war für Sie der wichtigste Moment im bisherigen Jahr?
Ehrlich gesagt, die schönsten Momente erlebe ich mit meiner zweijährigen Tochter! Denn sie stellt das Leben von meinem Mann und mir gerne mal auf den Kopf. Aber gleich danach kommt mein tolles Team bei Sanofi in Österreich. Ich habe hier vor einem Jahr die Geschäftsführung übernommen und bin von Anfang an sehr herzlich aufgenommen worden. Das ist nicht selbstverständlich, der Teamgeist beeindruckt mich immer wieder!

Foto: Zsolt Marton

Petra Gruber ist seit kurzem Mitglied der dm-Geschäftsführung. Das Unternehmen kennt sie allerdings schon viel länger. 2008 startete sie ihre Karriere bei dm, aber bereits als Studentin lernte sie die Drogeriemarkt-Kette besser kennen.

 

Petra Gruber schloss 2005 die Fachhochschule Internationales Logistikmanagement in Steyr ab, verfasste ihre Diplomarbeit in Zusammenarbeit mit dem dm Verteilzentrum Enns und absolvierte im Rahmen ihres Studiums ein viermonatiges Praktikum ebendort. Danach sammelte sie Erfahrungen in der Markenartikelindustrie. „Vor zehn Jahren hatte ich gerade meinen zweiten Job nach dem Studium bei einem Markenartikelhersteller. Ich war damals auf der Suche nach einem Aufgabengebiet, in dem ich mich verwirklichen und meine Talente bestmöglich einbringen konnte.

Eines war mir immer klar: Ich brauche eine Tätigkeit, bei der ich gemeinsam mit Menschen etwas Sinnvolles gestalten kann und an der ich wirklich Freude im täglichen Tun verspüre. Ich hatte damals keine Führungsverantwortung und wenig Freiraum bei meiner Tätigkeit. Ich war beruflich noch nicht angekommen und dabei, herauszufinden, was für mich das wirklich Richtige ist. Kurz danach hat mich mein Weg zu dm drogerie markt geführt“, erzählt Gruber. 

Seit dem Studium bei dm

Konkret startete Petra Gruber ihre Karriere bei dm im März 2008 als Sortimentsassistentin, im November 2008 wurde sie zur Sortimentsmanagerin befördert. 2011 übernahm sie für sechs Monate zusätzlich die Verantwortung als Gebietsmanagerin, um Vertriebserfahrung zu sammeln und damit die Zusammenarbeit zwischen Ressort und Region noch besser gestalten zu können.

Petra Grubers erster Kontakt zu dm drogerie markt liegt schon deutlich länger zurück als zehn Jahre, es begann bereits während des Studiums: „Ich wollte so viel wie möglich von meinem theoretischen Wissen im Bereich der Logistik mit Erfahrungen aus der Praxis anreichern. Ich wurde während meiner Diplomarbeit und eines Praktikums dort von Anfang an kompetent betreut und konnte die Freude spüren, mit denen die Mitarbeiter hier ihrem Aufgabengebiet nachkamen. Als Frau kann ich mich natürlich besonders gut mit dem verbinden, was dm ausmacht.“

Nur ein einzelnes berufliches Highlight der vergangenen zehn Jahre herauszupicken – das fällt Petra Gruber schwer, es gab mehrere. Sicherlich aber gehören zu den Höhepunkten „jene Momente, in denen die eigene Begeisterung auch andere ansteckt und dadurch tolle Teamleistungen entstehen. Ich konnte im Bereich der Organisationsentwicklung in den letzten Jahren gemeinsam mit meinen Kolleginnen viel bewegen.

Wir haben auch mutige, neue Wege eingeschlagen und uns von Altem gelöst. Wenn allen klar ist, wohin die Reise geht, dann können auch neue Verhaltens- und Arbeitsweisen im Unternehmen etabliert werden. Stolz bin ich immer dann, wenn mein Engagement und meine Ideen zu Verbesserungen oder positiven Veränderungen im Arbeitsalltag anderer Menschen führen. Sei es, weil die Tätigkeit dadurch mehr Spaß macht, der Prozess zu Arbeitserleichterungen führt oder der eigene Beitrag zum Ganzen für den einzelnen Mensch nachvollziehbarer geworden ist. Darüber freue ich mich – das ist mein Antrieb!“

Am meisten schätzt Petra Gruber an dm die Kultur des Zutrauens und Vertrauens in die individuellen Fähigkeiten und Talente jedes Einzelnen. „In jeder meiner bisherigen Funktionen konnte ich mich durch dieses Zutrauen fachlich und persönlich weiterentwickeln. Bei dm gehört man vom ersten Tag an zum Team. Erst die Freiheit in der Gestaltung des eigenen Arbeitsumfeldes ermöglicht selbstverantwortliches Handeln. Dies ist so wichtig, weil man hier die Auswirkungen seines täglichen Tuns unmittelbar erlebt. So erkennt man rasch, welche Dinge verbessert werden müssen.

Ein großer Fokus wird bei uns auch auf Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen gelegt. Dabei geht es nicht nur um fachliche Themen, sondern vor allem um Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen. Als Wirtschaftsgemeinschaft stellen wir den fairen und partnerschaftliche Umgang mit Mitarbeitern, Kunden und Partnern an erste Stelle.“

Kein Rezept ist ein Rezept

Ein sogenanntes Erfolgsrezept hat Petra Gruber keines, denn „ein Rezept würde bedeuten, dass man immer die gleichen Zutaten wählt, um das selbe Produkt zu erhalten. Die Arbeit mit so vielen unterschiedlichen Menschen erfordert aktives Zuhören, die Bedürfnisse verstehen wollen und gemeinsam an einer Vision zu arbeiten. Da braucht es unterschiedliche Kompetenzen und Herangehensweisen.

Ich denke, flexibles Handeln – angepasst an die Situation – ist ein Weg zum Erfolg. Entscheidend ist auch, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht den Weg eines anderen – nur dann kann man mit Überzeugung und Selbstbewusstsein Erfolge erzielen. Authentisch und selbstkritisch zu bleiben halte ich daher für wichtig. Und dazu gehört natürlich auch, zu seinen eigenen Fehlern stehen zu können und daraus zu lernen.“

Petra Grubers nächste beruflichen Ziele sind teamorieniert – die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen so zu gestalten, dass diese eigenverantwortlich handeln können und somit die Kundenbedürfnisse noch besser erfüllt werden. „Ein offener Dialog und echtes Interesse sind dafür Grundbedingung. Ich freue mich auf interessante Gespräche, sei es mit den Mitarbeiterinnen in den Filialen meiner Vertriebsregion oder in der Zentrale. Da ich erst seit Kurzem in der neuen Funktion als Geschäftsführerin bin, brauche ich die Unterstützung meines Teams, um die wichtigen Themen tiefgründig zu verstehen und gemeinsam voranbringen zu können“, so Gruber.

Familie und Freunde

Abseits ihres Berufes sind Petra Gruber Familie und Freunde sehr wichtig: „Ein gutes Abendessen, ein Kurzurlaub, Laufen gehen oder einen gemütlichen Nachmittagsplausch mit meinen Freundinnen – diese kleinen Auszeiten nehme ich mir bewusst um abzuschalten. Seit einiger Zeit habe ich auch sehr viel Freude mit meinem Patenkind und genieße es, diesen kleinen Menschen beim Aufwachsen begleiten zu dürfen.“ μ

3 Fragen an Petra Gruber

Was muss man mitbringen, um in Ihrer Branche erfolgreich zu sein?

An erster Stelle würde ich sagen: Neugierig bleiben, was Trends und Kundenbedürfnisse betrifft. Das heißt in weiterer Folge, am Puls der Zeit zu sein und Mut zu haben, Neues auszuprobieren. Selbstverständlich gehört die Fähigkeit dazu, die Balance zwischen Stabilität und Dynamik zu finden und entsprechend zu gestalten. Ebenso wichtig ist die Freude am Umgang mit Menschen und echtes Interesse am Gegenüber. Mir persönlich sind Zuverlässigkeit und Fairness besonders wichtig. Dann gibt es selbstverständlich Grundfähigkeiten, die gute Entscheidungen erst möglich machen: Analytisch-strategisches Denken, das Verstehen und das Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, Flexibilität und Umsetzungsstärke. 

Worauf legen Sie bei einem Drogeriemarkt wert?

Das ist einfach: Ein drogistisches Kernsortiment für alle Dinge des täglichen Bedarfs und eine kompetente Beratung durch ausgebildete Drogistinnen – für beides stehen wir bei dm. Im Bereich der Schönheit lasse ich mich gerne von neuen Trends im Bereich der Dekorativen Kosmetik inspirieren. Ein hochwertiges Sortiment in den Bereichen Gesundheit und Ernährung gehört ebenso zu einem Drogeriemarkt – wir sehen darin die Weiterentwicklung der Reformhaus Idee. 

Was schätzen Sie an Ihrem Job?

Ich liebe die vielfältigen Aufgaben und immer wieder wechselnden Herausforderungen. Und das gemeinsame Entwickeln dafür nötiger Konzepte und Lösungen. Wenn unsere Kundinnen dies vor Ort in unseren Filialen positiv erleben oder die Mitarbeiterinnen durch effizientere Prozesse unterstützt werden – dann macht mich das besonders stolz

Foto: Marco Riebl

Donauschifffahrten boomen, nicht zuletzt dank attraktiver Angebote. Austrian Business Woman sprach darüber mit Mag. Doris Größ-Menzinger, Leiterin des Bereichs Charter und Events der DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH.

 

Wo sehen Sie in den kommenden Jahren die größten Herausforderungen für die DDSG?

Mehr als 300.000 Passagiere sind jährlich auf den DDSG Blue Danube Schiffen zwischen den touristischen Hot Spots Melk, Krems, Wien und Bratislava unterwegs, Tendenz steigend. Da ist es für uns natürlich wichtig, den Gästen ein einzigartiges Erlebnis an Bord bieten zu können und den Kontakt auch zu neuen, jungen Zielgruppen aufrecht zu erhalten. Daher investieren wir fortwährend in die Renovierung unserer Flotte. Soeben wird unsere MS Wachau komplett umgestaltet und in neuem Chic mit maritimem Flair ausgestattet. Dabei setzen wir darauf, unsere Gäste die Donau tatsächlich erleben zu lassen: Wir bauen das Heckfreideck zur „Donauterrasse“ zum Chillen & Relaxen um, entlang der Reling bieten sich einzigartige Ausblickspunkte auf die Landschaft und das von den Schiffsschrauben aufgewühlte Wasser.

Zudem denken wir darüber nach, wie wir auch zukünftige Generationen für das Thema Schifffahrt begeistern können. In einem Zeitalter, wo sich die Passagierschifffahrt auf der Donau zu einem reinen Freizeitthema entwickelt hat, ist unser Mitbewerb vielfältig geworden. Da gilt es, den Kontakt zum Kunden nicht zu verlieren. Man muss sich jeden Tag aufs Neue Fragen: Was macht die Schifffahrt mit der DDSG Blue Danube einzigartig und attraktiv für die Gäste? Natürlich verändert sich da auch der Markenauftritt. Wir arbeiten daran, das Thema Schifffahrt aus einer vielleicht etwas verstaubten, altbackenen Ecke zu holen und in ein neues Licht zu setzen. Die Themen Spaß und Genuss sollen dabei im Vordergrund stehen, wir möchten, dass unsere Gäste „Glücksmomente am Schiff“ erleben.  

Die 47-jährige Unternehmensberaterin wird künftig die Interessen der rund 60.000 Wiener EPU noch stärker vertreten.

 

„Als Sprachrohr der Wiener EPU in der Wirtschaftskammer werde ich eine neue Kultur der Zusammenarbeit aufbauen. Es genügt nicht, Missstände nur aufzuzeigen und Beschwerden und Anliegen zu sammeln. Ich möchte gemeinsam mit allen zuständigen Stellen und den betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmern Lösungen erarbeiten und dann umsetzen“, gibt Greco, die selber EPU ist, die Linie vor.

Konkret setzt Greco auf drei Säulen: Interessenvertretung, Service und Netzwerken. So soll etwa der Arbeitsplatz im Wohnungsverband künftig steuerlich begünstigt werden. „Da der Arbeitsplatz bzw. das Büro von Ein-Personen-Unternehmern häufig im Wohnbereich liegen, soll die steuerliche Abzugsfähigkeit von Aufwendungen für ein Arbeitszimmer im Wohnungsverband erleichtert werden“, so Greco. Darüber hinaus braucht es mehr Rechtssicherheit bei Werk- und Dienstverträgen: „Die neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen brauchen noch mehr Flexibilität und Eigenverantwortung. Der Wechsel zwischen Angestellten - und selbstständigem Status wird künftig noch häufiger. Hier muss eine Vereinfachung gefunden werden, die auch rechtssicher ist.“

Parallel wird Greco den Ausbau der Qualifizierungsangebote und Netzwerkveranstaltungen im EPU Center forcieren. Dazu gehören neue Workshops zur Unternehmensentwicklung und Digitalisierung ebenso wie ein regelmäßiger EPU-Talk in den Bezirken.

„Die WK Wien ist bei der Betreuung der Wiener EPU spitze. Allein die Leistungen unseres EPU Centers werden pro Jahr von 17.000 Kleinstunternehmern in Anspruch genommen. Das ist erfreulich, aber gleichzeitig auch Auftrag, unser Angebot für die 60.000 EPU weiter auszubauen. Mit der Ernennung von Kasia Greco gehen wir den nächsten Schritt und geben den EPU eine zusätzliche starke Stimme“, so Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Foto: WK Wien/Florian Wieser

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Gabriele Graumann leitet das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser. In den vergangenen zehn Jahren hat sie den Sozialfonds der Stadt Wien zu einem Vorzeigeunternehmen gemacht.

 

Sie managen seit mehr als zehn Jahren das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser – was hat sich seither verändert?

Die Anforderungen haben sich stark verändert und werden in den nächsten Jahrzehnten noch viel stärker einem Wandel unterzogen sein. So kommt heute etwa die Individualität unserer Bewohner und unserer Mitarbeiter intensiver zum Tragen als früher. Als Organisation müssen wir mehr Möglichkeiten zur Selbstbestimmung – sowohl für Bewohner als auch für Mitarbeiter schaffen.

Welchen Stellenwert hat Ihr Beruf für Sie?

Ich erlebe meinen Beruf als persönliche Bereicherung. Er ist mit mir verknüpft und hat eine Wechselwirkung. Ich kriege im Rahmen meiner Tätigkeit Dinge mit, die mich auch privat dann noch beschäftigen. Da sind zum einen meine Mitarbeiter, deren Einsatz, Kompetenz und Ideen mich regelmäßig ins Stauen versetzen und zum anderen unsere Bewohner und Klubbesucher deren kreatives Potential mich oft regelrecht umhaut! Der Bestseller Autor Eugen Prehsler hat soeben ein Buch über die Häuser zum Leben geschrieben – „Das Lächeln des Alters“ – ich sehe dieses jeden Tag in den Gesichtern unserer Bewohner und Besucher – das schätze ich am meisten.

Mag. Gabriele Graumann leitet als Geschäftsführerin des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser einen der wichtigsten Sozialfonds der Stadt Wien. ABW traf sie zum Interview. 


Sie managen seit über 10 Jahren höchst erfolgreich das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser mit seinen 30 Häusern zum Leben und seinen 150 Pensionistenklubs der Stadt Wien. Das KWP ist somit der größte Anbieter für SeniorInnen-Wohnen und SeniorInnen-Betreuung in Wien. Was ist das Besondere an der Tätigkeit des KWP? 

Das Besondere am KWP ist, dass wir jeden Tag zehntausende Menschen betreuen, versorgen und pflegen – sowohl in 150 Klubs als auch in 30 Häusern. Die MitarbeiterInnen haben eine ganze Bandbreite an Menschen, die sie hier umsorgen: von sterbenden Menschen, die hier ihre letzten Tage, letzten Stunden bei uns verbringen bis hin zu lebenslustigen SeniorInnen, die beim SeniorInnen-Speed-Dating die neue Liebe finden wollen.

Diese Bandbreite ist die Besonderheit, die meine MitarbeiterInnen jeden Tag leisten. Die wirtschaftliche und operative Leitung von Pensionisten-Wohnhäusern und die Sicherstellung der Qualität des Leistungsangebots und der interdisziplinären Zusammenarbeit sind eine spannende und wichtige Aufgabe, die einen fordert und auch Spaß macht. Meine MitarbeiterInnen sprechen oft von einem Beruf mit persönlichem Mehrwert – dem kann ich nur beipflichten.

Die Tirolerin ist seit bald fünf Jahren Abgeordnete zum Europäischen Parlament. Sie tritt zwar nicht mehr zur Wahl an, bleibt aber weiter politisch aktiv – als SPÖ-Bezirksparteivorsitzende in Imst.

 

Woran denken Sie, wenn Sie „Europäische Union“ hören?

Die Erkenntnis, dass wir die großen Herausforderungen heute nur noch gemeinsam bewältigen können. Frieden, Klimaschutz, Demokratie - Wenn wir das in Europa erhalten und durchsetzen wollen, müssen wir uns trotz all unserer Gegensätze zusammentun. Das drückt sich ja auch im Motto der EU aus, „in Vielfalt geeint“. 

Mit welchen politischen Themen beschäftigen Sie sich?

Ich habe mich in den letzten Jahren vor allem für eine grundlegend andere Handelspolitik eingesetzt. Während in schönen Reden und Broschüren immer die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit, Menschenrechten und Umweltschutz betont wird, sucht man diese Ziele in den konkreten Politikvorschlägen oft vergeblich. Ich will, dass endlich alle von unseren Handelsabkommen profitieren, nicht nur die großen Konzerne.

Sie ist in einer politischen Familie aufgewachsen, hat sich immer für politik interessiert. Heute ist sie Abgeordnete zum Europäischen Parlament.

 

„An Politik bin ich seit jeher interessiert: Ich bin in einer politischen Familie aufgewachsen und erinnere mich gerne daran, wie ich gemeinsam mit meinem Vater im Wahlkampf SPÖ-Wahlplakate aufgehängt und bei Verteileraktionen aktiv mitgeholfen habe.  Mein Interesse für Politik begleitet mich also schon seit Kindertagen“, erzählt Karoline Graswander-Hainz, die es höchst bedenklich findet, dass in einem vermögenden Land wie Österreich die Schere zwischen Arm und Reich wieder größer wird.

Im März 2021 hat sie die Geschäftsführung des Forums mineralische Rohstoffe übernommen, eine Plattform, die die Interessen von 46 industriellen und 70 gewerblichen Unternehmen vertritt.

 

„Diese neue berufliche Herausforderung ist für mich natürlich eine tolle Chance, meine eigenen Vorstellungen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Obwohl ich diese Rolle in einer sehr herausfordernden Zeit übernommen habe, in der das gewohnte Arbeiten mit Präsenzterminen, Veranstaltungen oder Betriebsbesuchen nicht immer möglich war, macht mir mein neuer Job als Geschäftsführerin aufgrund der Vielfalt an Aufgaben sehr viel Spaß. Im Zentrum meiner Tätigkeit steht die Vertretung der Interessen unserer 117 Mitgliedsbetriebe, die Sand, Kies und Naturstein in Österreich gewinnen. Wir konnten heuer wichtige Themen erfolgreich vorantreiben und umsetzen“, so Dr. Gradischnig, die davon überzeugt ist, dass eine nachhaltige Versorgungssicherheit der österreichischen Bevölkerung mit mineralischen Rohstoffen ein überaus herausforderndes Thema sei, welches vor allem auf politischer Ebene vorangetrieben und geklärt werden müsse.

„In diesem Jahr haben wir die Österreichische Rohstoffstrategie 2030, die Biodiversitätsstrategie 2030+ und das Thema der Kreislaufwirtschaft erfolgreich mitgestaltet“, sagt die promovierte Juristin, die es besonders schätzt, mit Menschen aus den verschiedensten Bereichen – wie Rohstoffe gewinnenden Unternehmen, Ministerien, Verwaltung, Behörden, NGOs oder der Wissenschaft, auf nationaler und europäischer Ebene – arbeiten zu dürfen.

Wir alle benötigen mineralische Rohstoffe

„Für mich ist die Bewusstseinsbildung zur Notwenigkeit der Rohstoffgewinnung und der Versorgungssicherheit mit mineralischen Rohstoffen aus der Region für die Region ganz zentral. Jeder erwartet eine gut gewartete Infrastruktur aus Straßen, Gehwegen, Bauten oder viele wollen ihr eigenes Haus bauen. Aber die Gewinnung der dafür nötigen Baurohstoffe soll möglichst weit weg stattfinden. So funktioniert das aber nicht. Nicht nur zur Schonung der Umwelt, sondern vor allem auch aus Kostengründen werden mineralische Baurohstoffe regional gewonnen und maximal 25 Kilometer zu ihrem Einsatzort transportiert. Das der Bevölkerung zu erklären und nahe zu bringen, sehe ich als eine meiner größten Herausforderungen in den kommenden Jahren“, sagt die gebürtige Steirerin.

Auch die Themen Versorgungssicherheit und Lagerstättenschutz, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität sowie Aus- und Weiterbildung stünden weit oben auf ihrer Agenda. Für das kommende Jahr wünscht sie sich eine rasche Entspannung der Corona-Situation und dass bald wieder ein gemeinsames normales Arbeiten möglich sei. Als Geschäftsführerin des Forums mineralische Rohstoffe ist es ihr Ziel, die Akzeptanz der mineralischen Rohstoffgewinnung zu erhöhen und die Solidarität in der Bevölkerung zu verbessern. „Denn jeder von uns benötigt Tag für Tag 33 kg mineralische Rohstoffe – in ganz Österreich sind dies rund 100 Millionen Tonnen pro Jahr“, so Gradischnig abschließend. 

Foto: Lukas Lorenz

Gritta Grabner ist seit August Bundesgeschäftsführerin von Frau in der Wirtschaft. Ein ABW-Gespräch über ihre Arbeitsweise, Karrierefaktoren und Forderungen an die Politik. 

 

Sie stehen an der Spitze jener Vertretung, die die Interessen von 120.000 Unternehmerinnen vertritt. Welche Eigenschaften benötigt man für diese verantwortungsvolle Tätigkeit?

Wertschätzung für das Unternehmertum und ein offenes Ohr für Probleme und Anliegen unserer Zielgruppe.

Wie beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise?

Organisiert, strukturiert und teamfähig.

Antonia Gössinger ist seit 2015 Chefredakteurin der Kleinen Zeitung Kärnten und Osttirol. Die vielfach ausgezeichnete, unbeeinflussbare Journalistin ist für ihre klaren Worte bekannt und gefürchtet.

 

Speziell den Kärntner Freiheitlichen galt sie lange Jahre als Feindbild und Zielscheibe für persönliche Angriffe. Ihren geradlinigen Weg hat sie jedoch nie aufgegeben.

Antonia Gössinger wurde als Tochter einer Glantaler Bauernfamilie geboren. Nach Absolvierung der Pflichtschulen, einer AHS und dem Berufseinstieg mit einer mehrjährigen Bürotätigkeit folgten erste journalistische Engagements als freie Mitarbeiterin der Kärntner Volkszeitung und schließlich die hauptberufliche Anstellung als Lokal- und später Politikredakteurin bei der Volkszeitung.

Sie ist von der „Zeitung“ fasziniert, „denn dieses Medium ermöglicht Einblicke in alle Bereiche des Lebens, in alle Schattierungen der Gesellschaft und das rund um die Erde.“

Elena Gorschek. Trotz großer Konkurrenz ist die Produktmanagerin von Almdudler überzeugt: Wir haben die beliebteste Kräuterlimonade Österreichs.

 

Sie sind seit bald zwei Jahren Produktmanagerin bei Almdudler, was schätzen Sie an Ihrem Job?

An meinem Job bei Almdudler gefällt mir besonders die Abwechslung und die täglichen Herausforderungen. Es ist ein sehr dynamisches Arbeitsumfeld, in dem jeder Tag anders sein kann. Das herzliche und familiäre Betriebsklima, gepaart mit der Modernität als Arbeitgeber, macht Almdudler für mich zu einem ganz besonderen Arbeitsplatz. Wir sind digital sehr gut aufgestellt, haben sehr flexible Arbeitszeiten und ich kann von überall arbeiten, was mir persönlich sehr entgegen kommt.

Sind dieses Jahr Produktinnovationen geplant?

Im Inland konzentrieren wir uns in diesem Jahr ganz auf unser Kernsortiment, in Deutschland steht der Ausbau der Distribution für die 0,35 Liter Glas-Mehrwegflasche im Vordergrund, die wir seit Jahresbeginn für die Gastronomie von unseren bisherigen Vertriebspartnern übernommen haben. Bei der Marke Spezi arbeiten wir nach einem Rebranding im Jahr 2022 intensiv am weiteren Markenaufbau. Wir sind überzeugt, dass wir das beste Spezi haben und nun ist es an der Zeit, dies allen zu zeigen und vor allem auch schmecken zu lassen.

Wie leicht/schwer ist Almdudler zu vermarkten?

Almdudler zu vermarkten ist leicht und schwer zugleich. Leicht, weil die Marke ein Stück österreichische Identität ist und nicht nur für Qualität und Tradition steht, sondern als echtes Original zum österreichischen Kulturgut gehört. Schwer, weil der Getränkemarkt von großen Konzernen dominiert wird. Mit einer Markenbekanntheit von 96 Prozent und höchsten Sympathiewerten liegen wir als Österreichs beliebteste Kräuterlimonade trotzdem ganz vorne. Das macht uns natürlich sehr stolz, bedeutet aber auch, permanent in die Marke zu investieren, um in diesem hart umkämpften Markt bestehen zu können.

Was verbinden Sie persönlich mit dem Trachtenpärchen?

Das Trachtenpaar, aber auch Almdudler im Allgemeinen, steht für mich für die Verbindung von Tradition und Moderne. Als gebürtige Vorarlbergerin und Wahlwienerin verstehe ich diesen Spagat zwischen zwei Welten sehr gut. Almdudler steht nicht für ein Entweder-Oder, sondern für ein Sowohl-als-auch. Das Trachtenpaar Marianne und Jakob verkörpert diese Vielseitigkeit perfekt, sie fühlen sich in den Bergen genauso zu Hause wie im pulsierenden Stadtleben. Almdudler steht für diese Wandelbarkeit und Balance aus Tradition und Offenheit für Neues, das inspiriert und bestätigt zugleich.

Foto: Philipp Lipiarski

Seit 2015 ist Nicole Glöckl Marketing Managerin bei AIDA Cruises & Costa Kreuzfahrten. Eine Erfolgsgeschichte, die bereits vor 19 Jahren begann.

 

Ein Austrian Business Woman-Interview über die Faszination „Kreuzfahrt“, Work-Life Balance und Karrierefaktoren. 

AIDA schwimmt auf der Erfolgswelle – welche Highlights wird es in den kommenden Jahren geben?

Ein ganz großes Highlight ist AIDAnova, das erste Kreuzfahrtschiff der Welt, das mit eimissionsarmen Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden kann. Am 31. August findet in der Meyer Werft in Papenburg die AIDA Open Air mit einer spektakulären Taufshow und einem Livekonzert von Star-DJ David Guetta. Die feierliche Taufzeremonie wird von einer fulminanten Inszenierung und einem Feuerwerk gekrönt. 

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