EU-Spezial: Vesna Schuster, FPÖ: "Ich will das jetzige Linke EU-System in eine andere Richtung lenken"

Vesna Schuster ist Politikerin, Unternehmerin und alleinerziehende Mutter. Seit März 2018 ist sie Abgeordnete zum Landtag Niederösterreich. Bei der EU-Wahl kandidiert sie für die FPÖ.

 

Wie so viele andere Politker und Politikerinnen auch macht sich Vesna Schuster besonders viele Gedanken über den „Brexit“, vor allem, wenn es um das Wohl des Landes Großbritannien geht: „Die Entscheidung von über 17 Millionen Briten zum Austritt aus der Europäischen Union muss akzeptiert und umgesetzt werden – hier geht es natürlich auch um die direkte Demokratie, die nicht in Gefahr kommen darf!“ Doch laut Schuster ist der „Brexit“ nicht das einzige Problem, dem sich die EU und ihre Bürger und Bürgerinnen momentan stellen müssen.

Die Problematik „straffällige Asylwerber“

„Die größten Herausforderungen sehe ich in der Migration aus islamischen Ländern und der Integration dieser Zuwanderer.“ Die Meinung der FPÖ gegenüber Asylwerbern ist klar: Das Wohl und die Sicherheit der österreichischen Bevölkerung steht immer an erster Stelle. Diese Meinung scheint auch Vesna Schuster zu vertreten: „Es ist mir wichtig und ein großes Anliegen als Mutter, Frau und Politikerin das jetzige Linke EU-System in eine andere Richtung zu lenken. Ich will nicht, dass Menschenrechte von straffälligen Asylwerbern über dem Schutz und der Sicherheit unserer eigenen Bevölkerung stehen.“

Vorbildwirkung als Frau

Gerade als alleinerziehende Mutter und Karrierefrau erkennt sich Schuster selbst als Vorbild für Frauen in der Politik und jene, die in der Politik aktiv werden wollen. Sie möchte ihnen vorleben, dass und wie es möglich ist, als Frau in der Politik Fuß zu fassen. Ihr sind die Hindernisse bewusst, die eine Frau möglicherweise überwinden muss, um Karriere zu machen: „Viele Frauen stellen sich die Frage: Familie oder Karriere? Diese Frage dürfen wir uns nicht mehr stellen, es ist beides möglich. Das Eine schließt das Andere nicht aus. Ich weiß, es ist schwer, ich bin selbst Alleinerzieherin, aber es ist möglich. Wir müssen uns viel mehr zutrauen, viel selbstbewusster werden und unseren Weg zusammen mit Familie, Kindern gehen.“

Viel persönlicher Kontakt

Ich bin viel unterwegs und treffe überall Menschen, von welchen ich angesprochen werde oder ich sie anspreche. Unabhängig davon, ob ich nun beruflich oder privat unterwegs bin, es ergeben sich immer tolle Gespräche. Es ist mir wichtig zu wissen, was den Leuten Sorgen macht, was ihre Wünsche und Ängste sind, was ihnen gefällt usw. Ich werde auch sehr viel über die sozialen Medien kontaktiert und oft treffe ich mich dann mit diesen Menschen, um ein persönliches Gespräch zu führen, welches natürlich immer viel besser ist, als Textnachrichten zu schreiben.“

Die sozialen Medien werden trotzdem nicht ignoriert und sind ein wichtiges Tool, um mit den Menschen auch auf lange Zeit in Kontakt zu bleiben. „Ich bleibe mit den Meisten in Kontakt. Ich verspreche nichts, was ich nicht halten kann. Selbstverständlich sind hier Facebook und Co. wichtig, um diese Kontakte zu halten. Jeder, der mich kennt und kennenlernt weiß, dass ich mich für unsere Bevölkerung einsetze und ich Europa im Kopf habe, aber Österreich im Herzen – das ist den Menschen wichtig. Ich bin eine von ihnen!“

Kritik an der EU

Schuster fehlt die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen an den Entscheidungen in der EU: „Was viele nicht wissen: über 90% der Entscheidungen (Gesetze) werden bereits von der EU getroffen. Es ist deswegen sehr wichtig zur Wahl zu gehen, denn schließlich betreffen uns alle diese Entscheidungen, die in Brüssel und Straßburg getroffen werden.“ 

Obwohl Vesna Schuster sich für die EU einsetzt, sieht sie die Union nicht durch eine rosarote Brille. Ihrer Meinung nach liegt die geringe Wahlbeteiligung bei den letzten EU-Wahlen nicht allein an den Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch an der EU selbst: „Die EU hat sich leider sehr von ihren Bürgern entfernt, sie ist nicht transparent. Viele Menschen verstehen das ganze überdimensionale, aufgeblasene EU-System samt ihrer Institutionen nicht mehr. Die EU muss wieder positiv werden, die Menschen müssen wieder einen Sinn im Projekt EU finden.“ 

Foto: FPÖ


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