Kultur

Architektur Tour 200 Jahre Frauenbad Baden

Vom Badehaus zum Kunstmuseum. Begeben Sie sich auf einen spannenden Rundgang durch die wechselvolle Geschichte des ehemaligen Frauenbades und heutigen Arnulf Rainer Museums.

Das Frauen- und Carolinenbad zählt zu den bedeutendsten Bauten des Klassizismus in Österreich. Sein Entwerfer, der Franzose Charles de Moreau, war einer der führenden Architekten dieser Epoche in Österreich. Er hatte zuvor für sich selbst das Dianabad in Wien errichtet. Deshalb und wegen seiner modernen Architekturausbildung in Paris war er der geeignetste Mann für die Errichtung dieses kaiserlichen Bades. Er verstand es, ein sowohl formal als auch balneologisch der Zeit entsprechendes Gebäude zu schaffen.

Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des 1821 errichteten Frauen- und Carolinenbades in der Kurstadt Baden dokumentiert die Ausstellung 
„QUELLEN DER ERINNERUNG. 200 Jahre Frauenbad in Baden“ die Baugeschichte des Hauses. Das Bauwerk selbst ist das bedeutendste Exponat. Darüber hinaus werden Dokumente, Pläne, alte Ansichten, Objekte und noch vieles mehr zu seiner Geschichte gezeigt. Das Gebäude nahm unter der Patronanz von Kaiser Franz II./I., der das Bad selbst oft nutzte, eine wichtige Stellung ein. Der Badebetrieb in Baden geht aber noch auf die Zeit der Römer zurück, die hier Körper und Geist regenerierten.

Erfahren Sie im Rahmen unserer Tour mehr über die Architektur- und Nutzungsgeschichte des klassizistischen Badehauses, das sich in 200 Jahren von einem "Tempel der Gesundheit" zu einem "Tempel der Kunst" gewandelt hat!


Dauer: 1 Stunde
Kosten: € 10,50/Person (Eintritt und Spezialführung)

Wir bitten um Ihre Anmeldung:

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Telefon: 02252 209 196

Weitere Termine: 
13.2. – 20.3. – 24.4. – 22.5. – 19.6. – 17.7. – 21.8. – 18.9. – 16.10. – 20.11. – 11.12.

Foto: Kupferstich Frauenbad

The Body Electric: Erwin Osen – Egon Schiele

Im Rahmen der Dauerpräsentation Wien 1900 widmet das Leopold Museum den kaum bekannten Darstellungen von Patienten in medizinischen Einrichtungen von Erwin Dominik Osen (1891–1970) und seinem Künstlerfreund Egon Schiele (1890–1918) eine Fokusausstellung.

Im Zentrum stehen kürzlich im Nachlass des Elektropathologen Stefan Jellinek (1871–1968) entdeckte, vom Leopold Museum erworbene Patientenporträts von Osen, der sowohl Weggefährte und Modell Schieles, als auch Mitbegründer der Neukunstgruppe war.

Die 1915 im Wiener Garnisonsspital II unter Jellinek angefertigten Zeichnungen werden seinen bereits 1913 in der psychiatrischen Klinik „Am Steinhof“ entstandenen Patientenporträts sowie jenen Darstellungen von Schwangeren und Neugeborenen gegenüber gestellt, die Schiele 1910 anfertigen konnte.

Bis 26. September 2021, Leopold Museum, www.leopoldmuseum.org

Foto: Egon Schiele, Erwin Dominik Osen als Akt mit überkreuzten Armen, 1910 © Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger

Der aktuelle Online-Spielplan der Staatsoper

01.02.2021

Das Wiener Staatsballett ist am Dienstag, 2. Februar 2020 mit Peer Gynt in der Choreographie von Edward Clug zu erleben - in der Aufzeichnung vom Dezember 2018 tanzen u. a. Jakob Feyferlik, Alice Firenze und Eno Peci.

Mozarts Idomeneo wird in dieser Woche zwei mal gestreamt, aufgezeichnet bei der Premierenserie der Produktion von Kasper Holten im Oktober 2014. Es singen u. a. Michael Schade, Margarita Gritskova, Maria Bengtsson und Chen Reiss, es dirigiert Christoph Eschenbach.

Auch eine Tosca-Aufführung aus dem Jahr 2019 wird gezeigt: Unter der musikalischen Leitung von Marco Armiliato sind u. a. Evgenia Muraveva, Joseph Calleja und Bryn Terfel zu erleben.

Am 6. Februar folgt Debussys Pelléas et Mélisande vom Juni 2017, u. a. mit Adrian Eröd, Olga Bezsmertna, Simon Keenlyside, Maria Nazarova, Franz-Josef Selig und Bernarda Fink; Dirigent: Alain Altinoglu.

Alle unten angeführten Streams sind in Österreich wie auch international kostenlos auf der Webseite play.wiener-staatsoper.at verfügbar. Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr, die Übertragungen sind 24 Stunden lang abzurufen.

Falls Sie sich bereits registriert haben, können Sie sich hier play.wiener-staatsoper.at/login zum Streaming einloggen. Falls nicht, können Sie sich hier registrieren: play.wiener-staatsoper.at/registerHier finden Sie alle häufig gestellten Fragen zum Streaming. 

Das Programm bis einschließlich 6. Februar 2021:

Dienstag, 2. Februar 2021, 19.00 Uhr
Edvard Grieg
PEER GYNT (Vorstellung vom 4. Dezember 2018)
Musikalische Leitung: Simon Hewett
Choreographie: Edward Clug
Mit u.a.: Jakob Feyferlik, Alice Firenze, Eno Peci, Zsolt Török, SolistInnen, Corps de ballet des Wiener Staatsballetts

Mittwoch, 3. Februar 2021, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
IDOMENEO (Vorstellung vom 14. Oktober 2014)
Dramma per musica in drei Akten
Musikalische Leitung: Christoph Eschenbach
Inszenierung: Kasper Holten
Mit u.a.: Michael Schade, Margarita Gritskova, Maria Bengtsson, Chen Reiss

Donnerstag, 4. Februar 2021, 19.00 Uhr
Giacomo Puccini
TOSCA (Vorstellung vom 6. Dezember 2019)
Melodramma in drei Akten
Musikalische Leitung: Marco Armiliato
Inszenierung: Margarethe Wallmann
Mit u.a.: Evgenia Muraveva, Joseph Calleja, Bryn Terfel, Ryan Speedo Green, Alexandru Moisiuc

Freitag, 5. Februar 2021, 19.00 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
IDOMENEO (Vorstellung vom 14. Oktober 2014)
Dramma per musica in drei Akten
Musikalische Leitung: Christoph Eschenbach
Inszenierung: Kasper Holten
Mit u.a.: Michael Schade, Margarita Gritskova, Maria Bengtsson, Chen Reiss

Samstag, 6. Februar 2021, 19.00 Uhr
Claude Debussy
PELLÉAS ET MÉLISANDE (Vorstellung vom 30. Juni 2017)
Drame lyrique in fünf Akten
Musikalische Leitung: Alain Altinoglu
Inszenierung: Marco Arturo Marelli
Mit u.a.: Adrian Eröd, Olga Bezsmertna, Simon Keenlyside, Maria Nazarova, Franz-Josef Selig, Bernarda Fink.

Foto: Shutterstock/Stefano Carniccio

Flimmit & myfidelio: Streamen auf „Österreichisch“

Jederzeit und überall klassische Musik und rot-weiß-rotes Filmvergnügen genießen – die beiden beliebten österreichischen Streaming-Plattformen myfidelio und Flimmit machen es möglich. 

Klassik aus sieben Jahrzehnten 

Das Klassik-Streamingangebot von myfidelio verfügt über mehr als 2.000 Stunden Programm aus sieben Jahrzehnten, das durch die Zusammenarbeit mit ORF, UNITEL und renommierten Kulturinstitutionen laufend erweitert und in bester Ton- und Bild-Qualität produziert wird. Kategorisiert nach den Genres Oper, Konzert, Ballett, Doku bietet die Navigation dem Publikum direkten Zugang zu den wichtigsten Bereichen der Website.

Neu sind auch korrespondierende „Playlists“ zu den einzelnen Genres, die wie ein Tune-in-Kanal mit redaktionell kuratiertem Programm für entspannten Musikgenuss sorgen. Für all jene, die ein Kultursommer-Highlight versäumt haben oder noch einmal genießen möchten, sichert ein myfidelio-Abonnement den besten Platz in der ersten Reihe bei zahlreichen, glanzvollen Produktionen des heurigen Sommers u.a. aus Salzburg, Bregenz, Grafenegg, St. Margarethen, Baden und Gmunden und zeigt herausragende Künstlerinnen und Künstler wie Camilla Nylund, Rolando Villazón oder Rudolf Buchbinder. Ein großes Best-of der bekanntesten und beliebtesten Sommer-und Open-Air-Festivals darf natürlich auch nicht fehlen. 

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Filme und Kabarett aus Österreich 

Flimmit bietet mit mehr als 5.900 Titeln eine umfassende Auswahl an österreichischen TV- Filmen sowie brandaktuellen Serien mit den Publikumslieblingen des Landes. Dank redaktionell kuratierter und humorvoll gestalteter „Mood-Icons“ auf der Flimmit-Startseite findet man direkt den passenden Titel zur passenden Stimmung.

Je nach Lust und Laune kann das bevorzugte Genre (z. B. „Drama“, „Krimi“, „Action“ etc.) angeklickt werden und schon präsentiert Flimmit eine umfangreiche Auswahl an stimmigen Programmen. Außerdem gibt es ausgewählte ORF-Produktionen bereits vor der TV-Ausstrahlung zu sehen, im Besonderen neue ORF-Serien und -Filme, aber auch herausragende Dokumentationen.

Auch für die Jüngsten gibt es mit rund 1.300 Titeln ein umfangreiches Programm. Rechtzeitig zum Schulbeginn stehen bei Flimmit deshalb Spiel, Spaß und Begeisterung auf dem Programm. Klassiker wie „Servus Kasperl“, „Freddy und die wilden Käfer“ und die Thomas Brezina-Formaten „Tom Turbo“, „Tolle Tiere“ oder „ABC Bär“ sorgen für familienfreundliche Unterhaltung. „Mit den beiden Plattformen wird sichtbar, wie vielfältig, hochwertig und kreativ das Kultur- und Filmschaffen in Österreich ist“, so ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weissmann. 

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Teil der ORF-Digital-Strategie 

Maßgeblich verantwortlich für die erfolgreiche Vermarktung der beiden Streaming-Plattformen ist Mag. Petra Höfer. Für sie sind Flimmit und myfidelio ein wichtiges Puzzle-Teil in der ORF-Digital-Strategie. Durch tagtägliches Zusammenarbeiten in interdisziplinären Teams, schnelles Reagieren auf neue digitale Möglichkeiten und einen zielorientiertern Know-How Austausch mit den ORF-Partnern bleibe man weiter auf Erfolgskur, so Höfer. Die Zahlen bestätigen es: Die Abo-Entwicklung von Flimmit verzeichnet eine Steigerung um 360 Prozent. 

Fotos: Alex Gotter, ORF

GLOBE WIEN ab Juni unter freiem Himmel

Unter dem Titel „GLOBE WIEN OPEN AIR“ verwandeln die Theatermacher Michael Niavarani, Georg Hoanzl und ihr Team eine urbane Freifläche direkt neben der Marx Halle in einen sommerlichen Kultur-Treffpunkt für bis zu 1.500 Personen

St. Marx, 4.500 Quadratmeter freie Fläche. Auf dem großen Platz zwischen der Marx Halle und dem markanten Magenta Telekom Gebäude, dort, wo bisher die Künstler*innen nach ihrem Auftritt im GLOBE WIEN backstage verabschiedet wurden, werden diese in Kürze ihr Publikum begrüßen.

Von Ende Juni bis September rücken Scheinwerfer hier auf einer neuen Wiener Open-Air Arena endlich wieder die Stars ins Licht: Das „GLOBE WIEN OPEN AIR“ setzt mit ganz viel Musik und auch Humor & Satire ein luftiges Zeichen für einen lebendigen Kultursommer mitten in Wien. Der Vorverkauf startet am 13. April 2021 auf www.globe.wien - das Programm wird noch laufend erweitert. 

Wir pfeifen auf den Winter und freuen uns auf den Sommer! 

„Wir machen die Türen vom GLOBE WIEN weit auf. Dort unter freiem Himmel, vielleicht sogar unter Sternen, freuen wir uns auf ein kulturelles Miteinander. Wir pfeifen auf den Winter und freuen uns auf den Sommer!“, so das Motto von Michael Niavarani und Georg Hoanzl, die hier mit ihrem Team ihren Weg ins Freie fortsetzen. Schon vergangenen Sommer hat ihr THEATER IM PARK am Belvedere (aktuelles Programm auf www.theaterimpark.at) mit über 90.000 Besucherinnen und Besuchern gezeigt, wie Kultur unbeschwert und sicher in einem Open-Air Rahmen live und zur Freude aller stattfinden kann.

Programmschwerpunkte Konzerte plus Kabarett & Comedy

Der urbane Standort des GLOBE WIEN OPEN AIR wird der Musik-Szene von Pop, Rap, Indie bis zum Wienerlied eine neue Spielwiese bieten. Wir freuen uns auf Künstler*innen wie Ina Regen, Leyya, Julian Le Play, My Ugly Clementine, Avec, DAME, Kreiml & Samurai, folkshilfe, Voodoo Jürgens, Ernst Molden & Der Nino aus Wien. Für eine feine Akustik und gute Sicht auf die Künstler*innen sorgen die stimmige Tontechnik und eine große Publikums-Tribüne.

Zahlreiche Kabarett- und Comedystars, die man schon aus dem GLOBE Wien kennt, sind ebenfalls mit dabei. Omar Sarsam, Alex Kristan, Klaus Eckel, Gery Seidl, Thomas Stipsits, Martina Schwarzmann, Dieter Nuhr, Torsten Sträter oder Michael Mittermeier brauchen dann nur mehr die Garderobentür in Richtung der neugestalteten angrenzenden Open-Air Arena zu öffnen. Viele bereits zu einem früheren Zeitpunkt erworbene und nach wie vor gültige Eintrittskarten können nun bei diesen Terminen auch eingelöst werden.


„Dieser wunderbar geeignete große Platz, der im städtebaulichen, über 100-jährigen Spannungsbogen zwischen der denkmalgeschützten Marx Halle, 1881 von Rudolf Frey als erste Wiener Schmiedeeisenkonstruktion entworfen, und dem markanten, mehrfach preisgekrönten Magenta Telekom Gebäude von Günther Domenig platziert ist, ermöglicht uns dieses notwendige Projekt. Hier möchten wir uns besonders bei der Marx Halle und ihrem Team sowie unserem unmittelbaren Nachbarn der Magenta Telekom für ihr Wohlwollen dem Projekt gegenüber bedanken und freuen uns auch nach jeder Vorstellung über die schön schimmernde 34.000m² große LED-Fassade des Magenta Telekom Gebäudes vis-à-vis, die uns den Weg gut heimleuchtet.“ (Georg Hoanzl)

GLOBE WIEN OPEN AIR * Facts 

  • Open Air-Gelände zwischen Marx Halle (GLOBE WIEN Seite), Magenta Telekom Gebäude und Robert-Hochner-Park, Eingang Karl-Farkas-Gasse 19 (Marx Halle)
  • Ende Juni bis Ende September 2021
  • 500 bis maximal 1.500 Sitzplätze (Parkett und Tribüne)
  • Bewährtes Outdoor-Sicherheitskonzept mit großzügigen Reihenabständen, Beistelltische zwischen Besucher*innengruppen
  • Getränke-Bestellung vorab möglich

Foto: Markus Wache

Umfassende Retrospektive: Das Werk von Michela Ghisetti

Die ALBERTINA widmet Michela Ghisetti als erstes Museum eine umfassende Retrospektive. Das Werk der 1966 im italienischen Bergamo geborenen und seit 1992 in Wien lebenden Künstlerin bewegt sich zwischen den Polen Abstraktion und Figuration.

In Michela Ghisettis Arbeiten fließen biografisch-emotionale und philosophisch- kunsttheoretische Elemente ineinander. Dadurch entstehen konzeptuell strenge, humorvolle und intuitive Werkgruppen, wobei die Künstlerin stets neue Inhalte und unterschiedlichste Materialien erprobt.

Auch die Reflexion über den Bewegungsablauf im Arbeitsprozess bildet ein konstantes Element ihres Schaffens. Michela Ghisetti webt seit Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit an ihrem einzigartigen Gefüge von Zeit-, Themen- und Motivachsen und umkreist damit formal wie inhaltlich die für sie zentralen Fragen von Kunst und menschlicher Existenz.

Die Frau und ihre gesellschaftlich bedingten Rollen sind in Ghisettis Arbeit von Anfang an in unterschiedlichsten Facetten als Thema präsent. Dies bestätigt sich auch in ihren jüngsten Werken. Die Präsentation in der ALBERTINA umfasst retrospektive wie aktuelle künstlerische Positionen und spannt den zeitlichen Bogen über knapp fünfundzwanzig Jahre.

Michela Ghisetti

14. Oktober 2021 bis Jänner 2022

Albertina Wien

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Bild/Bildquelle: Michela Ghisetti, AFUA/DER WEG (Triptychon/Zweiter Teil), 2012, Farbstift auf Holz, ALBERTINA, Wien © Michela Ghisetti

Anna Volovitch präsentiert "Konzerte im Achten"

Konzertpianistin Anna Volovitch, geboren in Russland, hat seit nunmehr acht Jahren ihre Heimat im 17. Wiener Gemeindebezirk gefunden. Damit hat sie die musikalische Landschaft Wiens um ein Stück reicher gemacht.

Mitte Oktober startet die neue Konzertreihe "Konzerte im Achten" in der Albert Hall im 8. Bezirk Wiens. Die künstlerische Leitung übernimmt Anna Volovitch, die diese Eventreihe auch gleich mit zwei Solo-Klavierkonzerten am Donnerstag, 14. und Freitag, 15. Oktober, einleiten wird.

Doch wer genau ist Anna Volovitch, warum hat sie Wien als ihre Heimat ausgewählt und wie entstand die Idee zu der Konzertreihe "Konzerte im Achten"?

Wie kam es zu Ihrer Liebe zum Klavier? War es der Wunsch Ihrer Eltern oder haben Sie sich selbst für dieses Instrument entschieden?

Musik war in meiner Familie immer präsent. Mein Großvater war Opern-Tenor und Konservatoriumsprofessor. Meine Eltern spielten Geige und Klavier. Aus diesem Grund gab es bei uns zu Hause auch ein Klavier und natürlich konnte ich als kleines Kinde diesem wunderbaren Spielzeug nicht widerstehen. Sehr früh versuchte ich meine Lieblingsmelodien nachzuspielen aber auch meine eigenen Lieder zu erfinden.

Da ich mich so für Musik interessierte, entschieden meine Eltern mich ernsthaft Musik studieren zu lassen. Sie brachten mich mit sechs Jahren in die „Spezielle Musikschule für Hochbegabte Kinder“, wo ich für elf Jahre als professionelle Pianistin ausgebildet wurde.

Sie haben mit 11 Jahren Ihr erstes Solo Klavierkonzert gespielt – wie war das für Sie?

Mein erstes Solokonzert war ein wunderbares Erlebnis. Natürlich habe ich bis dahin schon auf der Bühne gespielt - aber das waren meist nur Prüfungen, die gemeinsam mit anderen Studenten stattfanden. Ein ganzes Programm alleine auf der Bühne zu spielen, in einem vollen Saal, alle Augen auf mich gerichtet - das hat mich so gefreut. Hier habe ich entschieden, dass mich Musik durch mein Leben begleiten wird.

Wie sah Ihre Kindheit aus? Wie oft mussten Sie üben und blieb noch Zeit um Kind zu sein?

Natürlich mussten die normalen Kinderaktivitäten für mich etwas eingeschränkt werden. Das Klavierspielen stand immer im Vordergrund, dann gab es natürlich regelmäßige Schulaufgaben und erst danach konnte ich mit meinen Spielsachen spielen, Bücher lesen oder fernsehen. Aber meine Eltern und Großeltern halfen mir, das Beste aus meiner Freizeit zu machen, indem sie immer versuchten, Besuche von Freunden oder Ausflüge zu organisieren.

Gab es für Sie auch eine berufliche Alternative falls es musikalisch doch keine Zukunft gegeben hätte?

Der Schwerpunkt meiner Schule lag auf Musik. Ich hatte drei- bis viermal die Woche Klavierunterricht, manchmal sogar täglich. Meine Tage waren so sehr mit Musik gefüllt, sie wurde ein Teil von mir und ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, etwas anderes zu machen, und ich liebte es damals wie heute. Also nein. Eine Alternative gab es nicht.

Durch ein Stipendium sind Sie nach Beendigung ihrer Schule in die USA. Was war in den Staaten anders oder besser in Bezug auf Ihre Ausbildung?

Für mich war das zunächst eine ganz ungewöhnliche Situation. Mein ganzes Leben lang war ich immer unter dem "Flügel" meiner Klavierlehrer. In Russland hatte ich sehr oft Klavierunterricht, ich konnte mich bei Fragen jederzeit an meine Professorin wenden. In Amerika war das nicht so. Die Zeit, die der Professor mit dem Studenten verbringt, ist sehr begrenzt (1 Stunde pro Woche), also musste ich lernen, alles selbst herauszufinden, meine eigene Lehrerin und Kritikerin zu sein - viel mehr als zuvor.

Eigentlich fand ich es sehr gut, dass ich dadurch auch lernte selbstständig zu arbeiten. Andererseits muss ich sagen, dass es bei diesem System durchaus sein kann, dass ein paar Details unbeaufsichtigt bleiben. Einfach weil dem Lehrer nicht genug Zeit bleibt, um in die Tiefen der Musik einzusteigen.

Warum haben Sie sich auf klassische Musik spezialisiert?

Klassische Musik war die einzige Möglichkeit, das Musikstudium zu beginnen - um Noten, Rhythmus, Körperhaltung und so weiter richtig zu lernen. Dann gab es natürlich auch Möglichkeiten, sich dem Jazz oder der Volks- oder Popmusik zuzuwenden - dies haben aber nur wenige meiner ehemaligen Schulkollegen getan. Ich besuchte auch Jazz Stunden und fand diese auch sehr interessant - aber ich habe immer gemerkt, dass ich mich mit klassischer Musik viel wohler fühle und sie besser verstehe.

Warum sind Sie von Amerika dann ins kleine Österreich gekommen?

Wien ist bekanntlich die Stadt der Musik. Ich habe immer davon geträumt, nach Europa zu kommen und die Musik dort zu erleben, wo sie geboren beziehungsweise entwickelt wurde. Es ist eine unglaubliche Inspiration, einfach nur durch die gleichen Straßen zu gehen wie einst Mozart, Beethoven, Brahms und viele andere beliebte Komponisten. Ich habe viel gelernt, indem ich in Österreich gelebt habe, viele wundervolle Kollegen gehört und auch kennengelernt und die Geschichte aufgesogen.

Wie kann man sich als Laie den Tag einer Konzertpianistin vorstellen?

Klavier zu üben ist natürlich ein alltäglicher Job. Es gibt kein Wochenende, keine Feiertage - es ist immer präsent. Die Art des Übens hängt von den Stücken ab, die ich gerade studiere. Jedes erfordert seine eigene spezielle Herangehensweise.

Aber neben dem Klavierspielen spielt auch die Analyse der Noten eine sehr wichtige Rolle. Diese ist notwendig, um effizient zu sein und den Auftritt auf das höchste Leistungsniveau bringen zu können.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?

Hoffentlich werde ich weiterhin die Konzertreihe "Konzerte im Achten im 8. Bezirk Wiens leiten und wundervolle Musik mit unglaublich talentierten Kollegen und mit unserem lieben Publikum zusammen erleben.

Wie kam es überhaupt zur Idee von "Konzerte im Achten"?

Die Idee zu einer eigenen Konzertreihe hatte ich schon lange. Ich glaube, dass das gesamte Konzerterlebnis mit der Interpretation zusammengehört.

Für das Publikum beginnt das Konzert erst mit dem Kauf des Tickets. Von diesem Moment an ist das Konzert in ihrer Vorstellung. Sie stellen sich Fragen wer zum Beispiel die Künstler sind, was  gespielt wird, wie der Saal aussieht, wie die Akustik ist, was es zu trinken gibt und wer noch zum Konzert kommt.

Am Tag des Konzerts spielt jeder Aspekt der Veranstaltung eine wichtige Rolle, wie die Musik vom Publikum wahrgenommen wird. Das Personal im Saal, das Buffet, die Beleuchtung, die Temperatur, wie die Künstler aussehen, wie sie gekleidet sind und natürlich wie die Musik gespielt wird. Alles zusammen kreiert das Konzerterlebnis.

Aus meiner Sicht darf ich als künstlerische Leiterin auch das gesamte Repertoire auswählen und lade die Kollegen ein, mit denen ich gerne spielen möchte.

Was ist das Besondere an dieser Konzertreihe, was grenzt diese von anderen ab?

Die Hauptunterschiede bei "Konzerte im Achten" zu anderen Konzerten sind der Abwechslungsreichtum und die Location.

Mit einem einzigen Abonnement können die Gäste Solo-Klavier-, Lieder-, sowie Kammermusik-Konzerte und historische Instrumente genießen. Auch innerhalb jedes Konzertprogramms gibt es viel Abwechslung: verschiedene Komponisten aus verschiedenen Epochen sowie mehrere Kombinationen von Instrumenten und Künstlern.

Gibt es gewisse Plätze wo Sie sehr gerne einmal auftreten würden?

Ich hatte das Glück, im Laufe der Jahre in vielen Ländern und in vielen wunderbaren Konzertsälen spielen zu dürfen. Es gibt sicherlich noch viele Orte, die ich besuchen und an denen ich auftreten möchte. Aber manchmal können auch die bezauberndsten Konzerte in einem kleinen Konzertsaal in einem kleinen Dorf irgendwo weit entfernt stattfinden. Für mich ist das Wichtigste die Musik, die ich spiele um damit mit meinem Publikum zu kommunizieren.

Nähere Infos zu Konzertreihe "Konzerte im Achten" sind unter www.konzerteimachten.at zu finden.

Foto: Amarilio Ramalho

The cure of melancholy – Ausblicke aus einem verfinsterten Raum

Der Kunstraum Nestroyhof zeigt von 24. März bis 22. April 2021 das spartenübergreifende Ausstellungsprojekt The cure of melancholy. Ausblicke aus einem verfinsterten Raum, das sich motivisch und atmosphärisch auf die zentralen Aspekte von Robert Burtons Buch „Die Anatomie der Melancholie“ aus dem Jahr 1621 bezieht.

Ausstellungsdauer: 24. März – 22. April 2021

Ort: Kunstraum Nestroyhof Nestroyplatz 1, 1020 Wien

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12–18 Uhr, Eintritt frei

www.kunstraum-nestroyhof.at

Foto: Annelies Oberdanner, Metamorphose, 2010–2021

Ganz besondere Bilder: Faces. Die Macht des Gesichts

Die Ausstellung Faces in der ALBERTINA präsentiert Porträts aus der deutschen Zwischenkriegszeit. Ausgangspunkt ist Helmar Lerskis herausragende Fotoserie Verwandlungen durch Licht (1935/36).

In den 1920er- und 30er-Jahren erneuern Fotografinnen und Fotografen radikal das Verständnis des klassischen Porträts: Ihre Aufnahmen dienen nicht mehr der Darstellung der Persönlichkeit eines Menschen, sondern fassen das Gesicht als nach ihren Vorstellungen inszenierbares Material auf.

Über das fotografierte Gesicht werden sowohl ästhetische Überlegungen der Avantgarde als auch gesellschaftliche Entwicklungen der Zwischenkriegszeit dargestellt. Experimente mit neuer Formensprache, das Verhältnis zwischen Individuum und Typ, feministische Rollenspiele und politische Ideologien treffen aufeinander und erweitern damit das Verständnis der Porträtfotografie.

KünstlerInnen:
Gertrud Arndt, Marta Astfalck-Vietz, Irene Bayer, Aenne Biermann, Erwin Blumenfeld, Max Burchartz, Suse Byk, Paul Citroen, Carl Theodor Dreyer, Andreas Feininger, Werner David Feist, Trude Fleischmann, Jozef Glogowski, Paul Edmund Hahn, Lotte Jacobi, Grit Kallin- Fischer,EdmundKesting, RudolfKoppitz,KurtKranz,GermaineKrull,ErnaLendvai-Dircksen, Helmar Lerski, László Moholy-Nagy, Lucia Moholy, Oskar Nerlinger, Erich Retzlaff, Hans Richter, Leni Riefenstahl, Franz Roh, Werner Rohde, Ilse Salberg, August Sander, Franz Xaver Setzer, Robert Siodmak, Anton Stankowski, Elfriede Stegemeyer, Edgar G. Ulmer, Umbo, Robert Wiene, Stanisław Ignacy Witkiewicz, Willy Zielke

Faces. Die Macht des Gesichts

12. Februar bis 24. Mai 2021

Albertina Wien

Weitere Informationen finden Sie hier.

Bild/Bildquelle: Max Burchartz. Lotte (Auge), 1928, Silbergelatinepapier, Museum Folkwang, Essen © Bildrecht, Wien 2020

Bank Austria Kunstforum Wien zeigt Mirjam Baker

Medienanalytische Ansätze ziehen sich wie ein roter Faden durch die künstlerische Praxis von Mirjam Baker. Die vielteilige installative Arbeit „Staub“ im tresor im Bank Austria Kunstforum Wien macht Farbe in ihrer materiellen Beschaffenheit zum Thema: Am Beginn dieser Auseinandersetzung entstehen Pastelle, für die Baker hochfeines Pigment auf Papier aufträgt und gleichsam verdichtet. Im Anschluss werden die Pastelle fotografiert und erhalten dadurch (auch) eine digitale Erscheinungsform. Aus den aufeinanderfolgenden digitalisierten Pastellen entwickelt die Künstlerin schließlich den Animationsfilm „Staub“.

Im tresor im Bank Austria Kunstforum Wien wird durch das Nebeneinander des als hochauflösende Projektion präsentierten Films und ausgewählten Pastellen eine vergleichende Rezeption ermöglicht: Die Betrachtenden erleben die medialen Transformationsprozesse, welche die Farbe vom Pastell, über die Fotografie, bis zum Film durchläuft.

Baker spricht von „Lichtfarbe“, die durch die Digitalisierung von Pigment auf Papier – also dem titelgebenden Staub – entstehe. Jeder Farbe ist in dem rund 13-minütigen Animationsfilm eine rund einminütige Sequenz gewidmet, die die jeweiligen Pastelle aufeinanderfolgen lässt.

Mit fortwährender Betrachtung des Films entstehen individuelle Bildräume, die in der Bildmitte durch eine waagerechte Linie – man könnte kompositorisch auch von einem Horizont sprechen – geteilt werden. Es ergeben sich spezifische Farberfahrungen durch die vibrierenden Farbflächen – von sattem Purpur über kräftiges Magenta bis zu intensivem Phthaloblau. Je nach Farbe wird teilweise ein regelrechtes Eintauchen ermöglicht, andere Farben scheinen sich den Betrachtenden geradezu zu verschließen.

Den Soundtrack zu „Staub“ entwickelte Baker in Zusammenarbeit mit Carl Ludwig Hübsch, vertont wurde er von der Bassflötistin Angelika Sheridan. Akustische und visuelle Wahrnehmung werden in dieser die Medien Malerei, Film und Ton verschränkenden Installation erweitert, Monochromie und Monotonie eröffnen neue sinnliche Erfahrungsräume.

Über Mirjam Baker

Mirjam Baker, geboren 1985 in Melk, lebt und arbeitet seit 2014 in Köln an den Schnittstellen von Film und Malerei. Sie studierte am Royal College of Art in London und an der Fachhochschule St. Pölten. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter den Daler-Rowney-Preis des Royal College of Art, London, den Hubert-Sielecki-Preis, Wien, und den Künstlerhauspreis Wien sowie mehrfache Kurzfilmförderungen durch die Film- und Medienstiftung NRW, das Bundeskanzleramt Österreich und das Land Niederösterreich. Ihre Arbeiten werden regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Weitere Informationen auf mirjambaker.net

Die von Veronika Rudorfer kuratierte Ausstellung „Mirjam Baker. Staub“ wird mit freundlicher Unterstützung der Film- und Medienstiftung NRW gezeigt und ist bis 21. November 2021 bei freiem Eintritt im tresor im Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen.

Die Eröffnung mit einer Ansprache von Bank-Austria-Kunstforum-Wien-Direktorin Ingried Brugger und einem Gespräch zwischen Mirjam Bakerund Ausstellungskuratorin Veronika Rudorfer findet am 2. Oktober 2021, um 19.30 Uhr, statt. Die Teilnahme ist ausschließlich nach vorheriger Anmeldung auf kunstforumwien.at/baker möglich.

Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerinnenbuch von Mirjam Baker, das ab sofort im Shop des Bank Austria Kunstforum Wien und im gut sortierten Buchhandel erhältlich ist. Werfen Sie einen Blick ins Buch auf kunstforumwien.at.

Veranstaltungstipp: Am 10. Oktober 2021 findet ab 11 Uhr ein Screening von Mirjam Bakers Filmen in der Factory im Künstlerhaus (1010 Wien, Karlsplatz 5) statt. Im Anschluss findet ein Gespräch mit Mirjam Baker und Veronika Rudorfer (Bank Austria Kunstforum Wien) sowie Martina Tritthart(Künstlerhaus) statt.

Weitere Informationen auf kunstforumwien.at

Foto: Mirjam Baker

...aus heiterem Himmel – Wolfgang Denk. Neue Malereien

4. Februar 2021 –  St. Pölten Seit September 2019 arbeitet Wolfgang Denk konsequent an einer neuen Bildsprache, die der im Waldviertel lebende und arbeitende Künstler zum DENK ART-Vokabularium verdichtet. Im Mittelpunkt von Denk steht der Versuch die deklarative Beschränktheit des Geometrischen und die überschüssige Expressivität der gestischen Malerei zu überwinden.

Das Resultat seiner intensiven Beschäftigung mit den Parametern der Malerei, ist eine neue Form der Plasticolorotype -Technik – ein von Denk entwickelter Terminus technicus. Diese neuentwickelte Technik ist für Denk ein Weg, in unregelmäßigen Reihen sternförmige Grundelemente zu variieren, welche seine neue Position in der Malerei bestimmt. Diese Strahlenelemente werden in verschiedene Zusammenhänge gestellt und erzielen eine hohe Wandlungsfähigkeit der diversen Elemente.

Entstanden sind in dieser Schaffensphase rund 200 klein-, mittel- und großformatige Malereien auf ver-schiedenen Trägermaterialen wie Leinwand, Papier und Hartfaserplatten (HFPL). Zu sehen ist nun eine Auswahl von ca. 80 Werken, die im Zeitraum von 2019 bis 2020 entstanden sind und ab Donnerstag, den 11. März 2021 unter dem Titel ... aus heiterem Himmel. Wolfgang Denk. Neue Malereien. im NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst in der Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten.

Wolfgang Denk wird in der Zeit von 12 bis 18 Uhr anwesend sein und für Gespräche zur Verfügung stehen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog unter dem Titel Wolfgang Denk. Neue Malereien 2019–2020 mit Texten von Carl Aigner, Wolfgang Denk und Susanne Magdalena Karr im Verlag Bibliothek der Provinz GmbH, Gmünd.

ORT NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst, Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten

START Donnerstag, 11. März 2021, 12 – 18 Uhr in Anwesenheit des Künstlers

DAUER 12. März – 18. April 2021

ÖFFNUNGSZEITEN MI – SO 10 – 18 Uhr

EINTRITT FREI

INFORMATION www.noedok.athttps://denkwolfgang.com

Foto: Denk Art

Ausstellung in der Albertina: Xenia Hausner. True Lies

Mit dieser Ausstellung zeigt die ALBERTINA eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen unserer Zeit. Der Schwerpunkt der Schau liegt auf dem Aspekt der Inszenierung, der die Werke Xenia Hausners auszeichnet.

Für ihre Bilder konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige räumliche Settings in ihrem Atelier, die sie zunächst fotografiert. Autofragmente oder Zugabteile werden so zu selbstverständlich bewohnten Orten, triviale Alltagsgegenstände zu Mitspielern ihrer eigentümlichen Szenarien.

Auch ihre Modelle arrangiert sie in diesem Umfeld. Die Figuren lösen sich von der ursprünglichen Person und nehmen eine eigene Rolle in Hausners Geschichten ein, die sich einer eindeutigen Lesart entziehen. 

In fragmenthaften Montagenb konfrontiert uns die Künstlerin mit den Widersprüchen, die in uns angelegt sind, mit Facetten, die wir nicht nach außen kehren. Gerade die Fiktion ermöglicht ihr, mit geschärftem Blick dem wahren Kern nachzuspüren und in ihren Bilder offenzulegen.

Während die Kunstgeschichte vom männlichen Blick geprägt ist, verfolgt Xenia Hausner ihre Spurensuche in einer rätselhaften Gegenwelt – sämtliche Themen werden anhand von Frauen erkundet, die alle Rollen einnehmen können und so den männlichen Part meist mitverkörpern.

Die Ausstellung ist retrospektiv angelegt, beginnend mit den ersten frühen Arbeiten aus den 1990er-Jahren bis zu Xenia Hausners jüngsten bewegenden Exiles-Serie.

Xenia Hausner

True Lies

30. April bis 25. Juli 2021

Weitere Informationen finden Sie hier.

Bild/Bildinfo: Xenia Hausner. Adler und Engel, 2005, Courtesy Xenia Hausner © Bildrecht, Wien, 2020

Startgalerie: Hannahlisa Kunyik Kurzfilm "Paukenhofstraße"

Auf einem Hügel, verdeckt von hohen Bäumen, steht ein modernistischer Bau. Ist es ein Wohn-, ein Wochenendhaus oder ein Bunker? Das Gebäude mit seinen matt schimmernden Oberflächen und dunklen Räumen wurde 1968/69 von dem Architekten Friedrich Binder erbaut und von ihm und seiner Frau bewohnt.

Der Erzählung nach verließ Frau Binder nach Ableben ihres Mannes das Kellergeschoß nicht mehr. Nach dem Tod der Witwe stand das Haus einige Jahre leer.

Hannahlisa Kunyiks Kurzfilm Paukhofstraße(4K, 12 min) spielt in der Paukhofstraße in Eichgraben, Niederösterreich. Er bildet das Herzstück der gleichnamigen Ausstellung. In einer Installation, in digitaler und analoger Fotografie finden hier zwei Arbeitsfelder der Künstlerin zu einem neuen Zyklus zusammen: ihre Beschäftigung mit Körper, Gefühl und der Politizität von beidem sowie ihr Interesse an Orten.

Kunyiks Herangehensweise bewegt sich zwischen Abstraktion und Narration und zielt oft auf eine Inszenierung von Inszeniertheit.

Hannahlisa Kunyik ist bildende Künstlerin und lebt in Wien. Sie arbeitet mit Performance, Installation, Film und Video, Fotografie, Sprache und Druck. Letzte Soloausstellungen zeigte sie im MOM Art Space, Hamburg, What keeps me alive, und in der Galerie VIN VIN, Wien, Great Wall Something, 2019. Für ihre Arbeit erhielt sie Auszeichnungen wie das Start-Stipendium für Medienkunst, das Aufenthaltsstipendium für Shanghai oder das Ö1 Talentestipendium. Werke von ihr sind in der Sammlung des Wien Museums, in den Landessammlungen Niederösterreich und in Privatsammlungen vertreten. 

 

Hannahlisa Kunyik
Paukhofstraße

26. August bis 19. September 2021

Ausstellungsort:
Wien Museum MUSA Startgalerie
1010 Wien, Felderstraße 6-8

Filmstill: Hannahlisa Kunyik | Bildrechte Wien, 2021

hdgö öffnet am 9. Februar mit neuer Ausstellung „Verfolgen und Aufklären“

Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) lädt ab 9.Februar 2021 wieder ins Museum in der Neuen Burg und eröffnet gleichzeitig die Ausstellung „Verfolgen und Aufklären“. 

Diese stellt zwanzig PionierInnen der Holocaustforschung – unter ihnen auch Simon Wiesenthal – in den Mittelpunkt, die während und nach dem Zweiten Weltkrieg Taten dokumentiert und Spuren der Naziherrschaft gesichert haben. Bis heute bilden die von den PionierInnen gesammelten Quellen eine unersetzbare Basis für die Erforschung des Holocaust.

Die Hauptausstellung „Neue Zeiten: Österreich seit 1918“ lässt sich mit neuen Audioguides zu den Meilensteinen der Demokratie oder der Umweltgeschichte in Österreich aus einem neuen Blickwinkel entdecken. So können BesucherInnen neue Inhalte „erhören“, obwohl Führungen auf Grund des bis auf Weiteres geltenden Veranstaltungsverbots nicht stattfinden können. Für einen sicheren Besuchfinden sich alle Informationen auf der hdgö-Webseite.

Für alle, die auch weiterhin online Neues aus der Zeitgeschichte erfahren möchten, läuft im „Digitalen Museum“ des hdgö im Februar der Themenschwerpunkt „Black History Month“. Lexikon-Artikel, Objekte aus den hdgö-Ausstellungen und Video-Interviews geben Einblick in die schwarze Geschichte Österreichs. Beiträge werden auf der Museums-Webseite www.hdgoe.at und den Facebook und Instagram-Kanälen des hdgö während des ganzen Monats ergänzt.

Öffnungszeiten ab 9. Februar 2021:
Dienstag – Sonntag, 10-18 Uhr
Neue Burg, Heldenplatz
 
Aktuelle Ausstellungen und Themenschwerpunkte
 
Neue Zeiten – Österreich seit 1918.
In acht Themenbereiche gegliedert, zeigt die Hauptausstellung des hdgö anschaulich und lebendig die Meilensteine österreichischer Zeitgeschichte – von den Anfängen der Demokratie bis hin zu aktuellen Ereignissen wie Ibiza oder Corona. Vor Kurzem eröffnete sie in runderneuerter Form. Sie gibt Einblicke in die wichtigsten politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen des letzten Jahrhunderts bis ins Heute. Außergewöhnliche Objekte, teils noch nie gezeigte Dokumente und interaktive Medienstationen machen Zeitgeschichte für Klein und Groß erlebbar – in den historischen Räumen der Neuen Burg mit zeitgemäßer Architektur und Gestaltung.

Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung
(9.2.– 6.4.2021)
Der Holocaust zielte auf die Vernichtung von Menschen und die Zerstörung ihrer Kultur. Die Betroffenen dokumentierten Taten, sammelten Fakten und sicherten Spuren. Sie gründeten Archive und Forschungsgruppen, die nach Kriegsende ihre Arbeit fortsetzten. Sie wollten an die Ermordeten erinnern, den Holocaust ergründen, die TäterInnen vor Gericht bringen und gleichzeitig einen erneuten Genozid unmöglich machen. Die Ausstellung setzt Leben und Arbeit von zwanzig dieser Pionierinnen und Pioniere der Holocaustforschung ein Denkmal.

Eine Ausstellung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und des Touro College Berlin in Zusammenarbeit mit der Wiener Library London. Auf Initiative des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien wird sie im hdgö gezeigt.
 
Nicht mehr verschüttet. Jüdisch-österreichische Geschichte in der Wiener Malzgasse
(bis 06.04.2021)
Geborgen aus meterhohem Schutt, erzählen noch nie gezeigte Fundstücke aus kürzlich entdeckten Kellerräumen in der Wiener Malzgasse 16 von der wechselvollen Geschichte eines Ortes florierenden jüdischen Lebens. Bis zu seiner Verwüstung durch die Nationalsozialisten in der Pogromnacht von 9. auf 10. November 1938 fanden sich an dieser Adresse nicht nur das erste jüdische Museum der Welt, sondern auch eine Synagoge und eine Schule. Die Ausstellung erzählt die Geschichte der Malzgasse 16 von 1870 bis heute.

Die Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Israelitischen Tempel- und Schulverein Machsike Hadass konzipiert und umgesetzt.
 
Digitale Themenschwerpunkte unter www.hdgoe.at  
 
Black History Month
Februar 2021
Ausgehend von den USA wird im Februar in vielen Ländern der „Black History Month“ gefeiert. Damit heuer auch Österreich dazu gehört, leistet das hdgö einen Beitrag: Mit einem eigenen Themenschwerpunkt erzählt das Museum österreichische Geschichte aus einer neuen Perspektive. Lexikon-Artikel, Objekte aus den Ausstellungen und Video-Interviews geben Einblick in die schwarze Geschichte Österreichs. Beiträge werden laufend online ergänzt.
 
Österreich neu erfinden
seit Jänner 2021
Mittels Web-Ausstellungen, Lexikon- und Blogbeiträgen werden jene Mechanismen aufgezeigt und hinterfragt, die seit 1945 dazu beigetragen haben, eine österreichische Identität zu etablieren. Den Beginn macht die Webausstellung „Österreich als filmischer Sehnsuchtsort“ zur Rolle von Kostümfilmen in der Konstruktion des Nationalbewusstseins.
 
Weiterführende Links
Themenschwerpunkte und aktuelles Programm: www.hdgoe.at
Öffnungszeiten und Sicherheits-Hinweise: www.hdgoe.at/zeiten-preise

Foto: hdgö/Klaus Pichler

 

Schutzschirm gibt der österreichischen Kultur eine Perspektive

Der intensive Dialog, den auch die Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft mit der österreichischen Bundesregierung führen konnte, trägt Früchte, die das ganze Land positiv in die Zukunft blicken lassen. Der im Nationalrat beschlossene Schutzschirm für die Veranstaltungswirtschaft hat weitreichende Folgen, von denen weite Teile der heimischen Wirtschaft profitieren. 

Die so wichtige finanzielle Absicherung, die den Anstrengungen von Staatssekretärin Andrea Mayer mit Sektionschef Jürgen Meindl und der Weitsicht von Bundeskanzler Sebastian Kurz, Finanzminister Gernot Blümel und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger zu verdanken ist, ermöglicht die Planung von Veranstaltungen – und hoffentlich vor allem auch wieder von Großveranstaltungen – für die kommenden Jahre. Österreich übernimmt eine europäische Vorreiterrolle.

Das Zusammenspiel aus Veranstaltungs-, Kultur- und Tourismuswirtschaft ist essenziell für den Standort und unzählige Klein- und Mittelunternehmen. Durch den 300 Millionen Euro starken Schutzschirm werden Planungs- und Entwicklungskosten übernommen, wodurch Großveranstaltungen, Messen und Kulturevents umgesetzt werden können.

Der heutige Beschluss der österreichischen Bundesregierung bringt Österreich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und wird die Tourismus- und Kulturnation schneller aus der Krise bringen. Der enge Dialog der Bundesregierung mit der Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft gibt auch tausenden Künstlern wieder Mut und Hoffnung. Österreich ist für die neue Normalität gerüstet und beginnt an der wirtschaftlichen und kulturellen Zukunft zu arbeiten.

Die Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft ist zuversichtlich, den Schutzschirm nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung von Veranstaltungen in der neuen Normalität wird das Bekenntnis zu einer umfassenden Schnellteststrategie sein.

„Der heute beschlossene Schutzschirm ist für die Branche mehr als nur ein Signal. Er ist schlicht und ergreifend die Basis für den Weiterbestand einer Kultur-, Veranstaltungs- und Messeszene, die den Ruf Österreichs seit jeher so bestimmend prägt und die einen Hauptpfeiler unseres Wirtschaftslebens und unseres Selbstverständnisses darstellt. Das funktionierende Zusammenspiel des Kultur- und Tourismusministeriums beweist, welchen Stellenwert diese beiden eng verwobenen Themen in unserem Land haben. Das jetzt gesicherte Überleben der Veranstaltungsszene wird Österreich 2021 und 2022 zu einem sicht- und spürbaren Vorsprung im internationalen Vergleich verhelfen“, zeigt sich CTS-EVENTIM-Austria-CEO Christoph Klingler erfreut.

„Der soeben erfolgte Beschluss des Schutzschirmes ist für uns und unser Team der Startschuss für die Arbeit an Veranstaltungen im kommenden Jahr. Nach all den Monaten der Rückabwicklungen freuen wir uns, wieder etwas auf die Beine stellen zu können. Hoffentlich auch etwas Großes – denn wir hoffen, dass der Schutzschirm neben kleinen Veranstaltungen auch die Großkonzerte und Festivals als wesentliche Wertschöpfungstreiber abdecken wird. Noch mehr hoffen wir aber, diese in Aussicht gestellte Hilfe nicht beanspruchen zu müssen, weil wir eben spielen dürfen“, meint Ewald Tatar (Barracuda Music), Präsident der IG Österreichische Veranstaltungswirtschaft.

„Ich bin dankbar, dass Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sich als Speerspitze für die Veranstaltungsbranche eingesetzt hat – mit voller Unterstützung des Bundeskanzlers. Der neue Schutzschirm, der Fixkostenzuschuss Phase II und auch die Verlängerung der Umsatzsteuer-Senkung bis Ende 2021 sind für uns die Motivation, mitzuhelfen, dass dieses Land wieder Aufbruchsstimmung spüren und leben kann! Es ist europaweit einzigartig, wie die österreichische Regierung, insbesondere die Bundesminister Elisabeth Köstinger, Gernot Blümel und Bundeskanzler Sebastian Kurz sich für diese Branche einsetzen! Das Ergebnis werden Millionen an Nächtigungen für die Hotellerie und Milliarden Umsätze für Tourismus sowie Gastronomie und Zulieferer sein. Der Kunst- und Kulturstandort Österreich scheint somit abgesichert!“, unterstreicht Klaus Leutgeb (Leutgeb Entertainment).

„Dieser Schutzschirm gibt allen Veranstaltern und der gesamten Branche wieder die Zuversicht, die wir alle brauchen. Wir können somit bereits für die Zeit nach Covid-19 planen und gestalten und helfen somit dem gesamten Tourismus in unserem Land und auch den vielen kleinen Unternehmen, die an der Eventbranche hängen. Österreich wird somit das erste Land sein, in dem Veranstaltungen wieder möglich sein werden“, so Herwig Straka (e|motion group).

Foto: Paul Gruber

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