Standort Europa bei COP30 positionieren

Standort Europa bei COP30 positionieren

Bereits zu Beginn des Jahres 2025 mussten alle Vertragsstaaten des Paris Agreement neue Zielsetzungen an die UNO melden. Viele haben das getan, viele – auch die EU – bisher nicht.

„Gerade in der aktuellen geopolitischen Lage muss die EU Stärke zeigen. Bei den anstehenden Entscheidungen zu EU-Positionierungen für die bevorstehende Klimakonferenz (COP30) in Brasilien geht es nämlich nicht nur um Klimaziele, sondern um die Positionierung des Standorts Europa“, betont Christiane Brunner, Vorständin von CEOs FOR FUTURE und Initiatorin des Climate Business Circle.

Denn Klimakonferenzen seien nicht nur der Ort der Klimadiplomatie, sondern auch Wirtschaftsmessen. „Klimakonferenzen sind die globale Leistungsschau der Dekarbonisierung. Unternehmen aus der ganzen Welt zeigen ihre Lösungen. Wer im internationalen Wettbewerb vorne sein will, muss hier Flagge zeigen. Europa muss sich als attraktiver Standort für Investitionen in neue Technologien und Lösungen positionieren“, so Brunner.

Viele Länder suchen nach Lösungen für ihre Dekarbonisierung. „Die internationale Positionierung als Vorreiter der Dekarbonisierung und digitalen Transformation eröffnet Export- und Innovationschancen“, ergänzt Karl Sagmeister, Country President Österreich Schneider Electric.

„Die Technologien für die Dekarbonisierung und digitale Transformation sind vorhanden – sie müssen jetzt konsequent eingesetzt werden. Europa steht an einem strategischen Wendepunkt: Eine entschlossene Effizienzwende ist der schnellste und kosteneffektivste Hebel, um Emissionen zu senken und gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Denn die beste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird. Damit Unternehmen diese Chancen nutzen können, braucht es verlässliche politische Rahmenbedingungen, die Investitionen ermöglichen und Planungssicherheit schaffen. Die EU muss jetzt Leadership zeigen – nicht nur durch ambitionierte Ziele, sondern durch konkrete Umsetzung und wirtschaftliche Weitsicht, so Sagmeister. 

CEOs FOR FUTURE und der Climate Business Circle haben daher bereits vor dem Rat am 23. Oktober einen Aufruf von 130 europäischen Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen zur Sicherung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft durch klares Weiterverfolgen des Clean Industrial Deal unterstützt. Darin wird gefordert:

  • Ein 90-%-Klimaziel bis 2040, um klare langfristige Signale zu setzen
  • Leistbare und saubere Energie sowie Elektrifizierung und Förderung der Unabhängigkeit
  • Leitmärkte und öffentliche Beschaffung für Low-Carbon-Produkte
  • Beschleunigte Green-Tech-Entwicklungen und strategische Investitionen
  • Mobilisierung von Investments
  • Kreislaufwirtschaft als strategische Ressource
  • Produktivitätssteigerung durch Beschleunigung der Twin Transition (grün und digital)
  • Kohäsion und Fairness – Vorteile der Transformation für alle Europäer:innen

 

„Die COP ist ein Platz, um Wettbewerbsstärke zu zeigen, Exportschienen zu legen und Partnerschaften zu knüpfen. Wir wollen alle EU-Entscheidungsträger:innen ermutigen, klare Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und vor, bei und nach der COP Stärke zu zeigen. Die Unternehmen können das – und brauchen nur einen klaren Rahmen“, so Brunner abschließend.

Foto: Martin Hron

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