Personal-Intensivwoche der Bundespolizei

Personal-Intensivwoche der Bundespolizei

Die Kraftanstrengung Personalaufnahme setzt sich bei der Bundespolizei auch in diesem Sommer fort. Seit Anfang Juli 2025 gab es in verschiedenen Bundesländern Ausmusterungen und Angelobungen Hunderter Inspektorinnen und Inspektoren sowie neu aufgenommener Aspirantinnen und Aspiranten.

Zusätzlich beendeten mehrere Hundert neue Dienstführende ihre sechsmonatige Zusatzausbildung und unterstützen ab sofort den essenziellen Mittelbau in der Kommando- und Entscheidungsstruktur, sowohl im uniformierten Wachkörper als auch im Kriminaldienst und im Staatsschutz. 

Die Zielvorgabe ist klar: Jede freigewordene Stelle (hauptsächlich wegen Ruheständen) wird schnellstmöglich nachbesetzt, weil so das Allzeithoch im Personalstand der Polizei (über 32.000) gehalten werden kann. Da in fast allen Bundesländern der Personalstand gedeckt ist (teilweise sogar übererfüllt), ist diese Zielvorgabe auch realistisch umsetzbar. In Wien und Vorarlberg werden auch weiterhin zusätzliche Turnusse eingeleitet, um die hohen Abgänge durch Ruhestände auch mittelfristig kompensieren zu können. 

Intensiv-Woche für Ausmusterungen

Der Wesenskern der Sicherheitsexekutive sind die Polizistinnen und Polizisten, die tagtäglich für die innere Sicherheit einschreiten und der Bevölkerung zur Seite stehen. Sie sind das tragende Fundament einer friedlichen und sicheren Gesellschaft und der Grund, warum sich Österreich das weltweit sicherste Land nennen darf (ausgenommen dreier Inselstaaten, siehe „Global Peace Index“). Für das Innenministerium ist deshalb – trotz notwendiger Sparvorgaben – klar, dass die Reihen der Polizistinnen und Polizisten fortwährend gestärkt und die Polizeischulen dort, wo Bedarf besteht, jetzt und in Zukunft gut gefüllt werden müssen. 

Die vergangenen sieben Tage beweisen, dass dies auch weiterhin gelingt: Ende Juni 2025 begannen ca. 350 Aspirantinnen und Aspiranten mit der Grundausbildung für den Dienst in der Landespolizeidirektion Wien. Zusätzlich traten 152 fertige Inspektorinnen und Inspektoren sowie etwa 320 neu ernannte dienstführende Beamtinnen und Beamte ihren Dienst für die Polizei Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Burgenland an. 

In Salzburg schlossen 43 Polizistinnen und Polizisten mit Erfolg ihre Ausbildung zu dienstführenden Beamten ab. 

Auch in Vorarlberg gibt es seit Ende Juni zusätzliche Unterstützung, es beendeten 27 dienstführende Beamtinnen und Beamte ihre Zusatzausbildung in der Sicherheitsakademie.

Am 3. Juli stellte Kärnten 80 Polizistinnen und Polizisten, die die Polizeigrundausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, in den Dienst. Dazu kamen 42 neue Dienstführende. 

Am 4. Juli feierten schließlich in Tirol vier Polizei-Grundausbildungskurse mit 79 Polizistinnen und Polizisten und zwei Ausbildungskurse für dienstführende Polizeibeamte mit 55 Polizistinnen und Polizisten ihre erfolgreichen Abschlüsse. Weitere 55 Aspirantinnen und Aspiranten wurden zusätzlich angelobt und beginnen ihre Ausbildung in der Sicherheitsakademie.

Ausblick: Bereits am 8. Juli gibt es die nächste Ausmusterung in der Steiermark, wo etwa 75 Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihren Dienstführendenkurs abschließen. 

Das ergibt zusammengefasst, allein für die vergangenen sieben Tage:

  1. Mehr als 400 Aspirantinnen und Aspiranten, die mit der Polizeischule beginnen und bereits in wenigen Monaten im Rahmen einer langen Praxisphase die Regulärkräfte unterstützen (die meisten davon für den Einsatzort Wien);
  2. Etwa 310 Neo-Polizistinnen und -Polizisten, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben und ab sofort im Regulärdienst als uniformierte Exekutivbedienstete den Streifendienst der Sicherheitsexekutive verstärken (die meisten davon für den Einsatzort Wien);
  3. Mehr als 560 frisch ausgebildete dienstführende Beamtinnen und Beamte für die Kommandostrukturen der Polizeiinspektionen und Kommanden, aber auch für ermittelnde Dienststellen. 

Volle Klassen – volle Bewerbungsbögen

Der Beruf der Polizistin und des Polizisten ist weiterhin attraktiv: Aktuell befinden sich mehr als 4.000 Polizeischüler in der zweijährigen Grundausbildung, welche quartalsmäßig in Turnussen startet: Im Jahr 2024 begannen 2.588 Frauen und Männer ihre Ausbildung – ein Plus von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1.737). Auch 2025 bleibt das Interesse hoch: Etwa 1.500 Polizeischüler haben bereits oder werden heuer noch die Grundausbildung starten. 880 Aufnahmen erfolgten bereits im März und Juni, im September sind weitere 330 Aufnahmen geplant, inklusive 16 Personen aus der Justizwache, die das Ressort wechseln. 

Aufgrund der intensiven Recruiting-Maßnahmen, online und offline, zählt das Innenressort mehr Bewerbungen denn je für den Polizeiberuf. Durch die vielen tausenden Bewerbungen ist es der Exekutive möglich, die notwendig hohen geistigen, körperlichen, aber auch sozialen Erfordernisse an die zukünftigen Exekutivbediensteten aufrecht zu erhalten. 

Ein wertvolles Werkzeug für das wirksame Recruiting ist das zielgruppenaffine Begegnen und Bedienen von Erwartungshaltungen: etwa durch das Ansprechen von Zielgruppen durch gezielte Inhalte auf Social Media, durch weniger Bürokratie mittels moderner Online-Bewerbung („One Click“) oder auch das persönliche Gespräch am Recruiting-Stand mit ehrlichem und realistischem Austausch zwischen Interessierten und Polizisten.

Das proaktive Anbieten von Ansprechpartnerinnen für interessierte Bewerberinnen mit frauenspezifischen Fragen ist zentraler Teil des Female Recruiting der Bundespolizei, das auch Wirkung zeigt: Über 40 Prozent der Auszubildenden in den Polizeischulen sind im Jahr 2025 weiblich. 

Hintergrund: Dienstführende Beamte

„Dienstführende“ ist der wichtigste Karriereweg, den Inspektorinnen und Inspektoren nach gewisser Zeit in Rang und Dienst einschlagen können. Der Sprung in die silbernen Schulterdistinktionen der „Chargen“, wie diese Dienstführenden auch genannt werden, gelingt nach einer kompetitiven Auswahlprüfung, bei der man sich durch Fachwissen von den Konkurrentinnen und Konkurrenten absetzen muss, einer darauffolgenden mehrmonatigen Ausbildung in der Sicherheitsakademie und schließlich einer bestandenen Dienstprüfung, bei der Fachwissen und die Eignung zu dieser verantwortungsvollen Aufgabe vor einer dreiköpfigen Kommission bewiesen werden müssen. 

Die dienstführenden Beamten sind der Mittelbau der Führungsstruktur der Bundespolizei und das Rückgrat, wenn es um den fachlich korrekten Dienstvollzug und die effiziente Planung und Organisation in der tagtäglichen Dienstverrichtung dieses großen Wachkörpers geht.

Mit den Dienstgraden „Bezirksinspektor“ bis „Chefinspektor“ sind sie außerdem die Brücke zwischen den leitenden Beamtinnen und Beamten (Polizeioffiziere) und den mit roten Schulterdistinktionen ausgestatteten „eingeteilten“ Bediensteten, den Inspektorinnen und Inspektoren des Streifendienstes. 

Auch die Reihen des Kriminaldienstes – vom Bezirkspolizeikommando über die Landeskriminalämter bis hin zu Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz – bestehen zu weiten Teilen aus dienstführenden Beamtinnen und Beamten. Aus diesem Grund ist der Rang „Dienstführende“ oder „Dienstführender“ sowohl wichtig für das Funktionieren der komplexen Polizeiarbeit als auch ein wichtiger Karriereschritt für viele Inspektorinnen und Inspektoren. 

Weitere Informationen zu Aufnahme und Karriere bei der Polizei: https://www.polizeikarriere.gv.at/

Bild: BMI/Makovetz