Interviews

Sie ist Vorständin für den Konzernbereich VERKEHRSBUERO TRAVEL und die Konzernfunktionen Marketing und Kommunikation. Welche Themen die Reisebranche beschäftigen, erzählt sie im ABW-Interview.

 

Seit 1. Jänner 2024 sind Sie VERKEHRSBUERO Vorständin – wie war der Start?

Da ich ja schon sehr lange im Unternehmen bin und die handelnden Personen schon seit vielen Jahren gut kenne, war es ein sehr guter Start in eine sehr intensive, aber auch sehr erfreuliche Aufgabe. Ich zeichne nun für den gesamten Konzernbereich TRAVEL im VERKEHRSBUERO verantwortlich und habe auch die übergreifenden Funktionen wie IT sowie Marketing und Kommunikation bei mir. Neu ist die volle Entscheidungsmöglichkeit, aber auch volle Verantwortung in einem sehr bekannten und angenehmen Umfeld. 

Welche Herausforderungen beschäftigen die Reisebranche derzeit am meisten?

Zweifelsohne die Themen Digitalisierung und auch Nachhaltigkeit – in vielerlei Hinsicht. Hier haben wir nach den sehr herausfordernden Jahren 2020 bis 2022 im Vorjahr bereits große strategische Programme und Projekte gestartet – etwa die Umstellung der Technologie bei unserem internen Veranstalter Eurotours oder bei Ruefa, wo wir unter dem Titel „Zukunftsreise“ einen 360 Grad-Blick auf unsere Kunden, deren Wünsche und Bedürfnisse werfen. 

Welche Veränderungen im Kundenverhalten haben Sie seit der COVID-Pandemie festgestellt?

Sicherheit, Service und Convenience sind beim Reisen so wichtig und entscheidend wie nie zuvor. Hier können wir mit dem Know-how unserer Reise-Experten absolut überzeugen, das Reisebüro ist die gesuchte, zentrale Anlaufstelle für die Planung der wertvollsten Zeit im Jahr.  Zudem sehen wir, dass die Kunden wieder viel früher buchen als in den Jahren 2020 bis 2022, die beim Reisen ja durchaus einige Herausforderungen gebracht haben und von allen viel Flexibilität gefordert haben. Jetzt wird viel früher gebucht, um sich Wunschtermin und Wunschdestination zu sichern – und vielleicht noch den einen oder anderen Preisvorteil.

Welche Tourismus-Trends wird es in den kommenden Jahren geben?

Tourismus ist wohl die vielseitigste und individuellste Branche der Welt – das ist spannend, motivierend und inspirierend, zugleich aber natürlich für uns als Reiseexperten und Veranstalter auch eine große Herausforderung. Für die österreichischen Urlauber können wir sagen – wir sind und bleiben Fans von Badeurlauben am Meer. Am liebsten rund ums Mittelmeer – wo wir immer wieder neue Orte suchen, die es neu zu entdecken gilt: etwa in Messenien das „ganz alte Griechenland“ oder in Albanien die jüngste Trenddestination;

Zweifelsohne ist das Thema des „bewussten Reisens“ eines, das gekommen ist um zu bleiben – wir sind hier gefragt, Reisealternativen mit nachhaltigen Aspekten zu bieten, alternative Anreiseformen, nachhaltig agierende Hotels und Angebote vor Ort zu promoten; wir müssen gut und klug beraten und Möglichkeiten aufzeigen – die Entscheidung selbst treffen die Kunden.

Welche Technologin kommen beim VERKEHRSBUERO zum Einsatz, um Kundenwünsche bestmöglich zu erfüllen?

Unser Ansatz ist es, unsere Kunden mit ihren Wünschen, Vorstellungen und Anforderungen wirklich im 360° Blick zu verstehen und zu servicieren. Die klassische Customer Journey findet bei uns online- wie offline statt und soll ein möglichst nahtloses, angenehmes Kundenerlebnis mit Wow-Effekt ermöglichen. Dafür bedienen wir uns natürlich verschiedenster Technologien (natürlich auch KI) – aber immer mit der Vorgabe, dass es sowohl für die Kunden wie auch für uns eine Erleichterung und sinnvolle Ergänzung bringt.

Was benötigt man, um eine Destination bestmöglich zu vermarkten?

Die Zutaten sind so unterschiedlich wie die Reisen und Destinationen, die wir für unsere Kunden im Programm haben – es kommt wie immer auf den persönlichen Geschmack an, auf die gewünschte Mischung und dann das Finetuning. Oder anders formuliert – unser Ziel ist es, Angebote für jeden Traumurlaub zu bieten und mit unserer Expertise und Sicherheit zu begleiten. Sei es der Rucksack-Trip über mehrere Wochen, mit unterschiedlichen Touren durch verschiedene Länder oder aber der langersehnte Luxustrip auf einer tropischen Insel zum Baumeln lassen der Seele.

Ihre Pläne und Ziele für 2024?

Ich gehe – gemeinsam mit meinen Teams – sehr zuversichtlich ins Jahr 2024. Wir haben viel vor, wir haben viele neue Ideen und Pläne und die Reiselust der Österreicher ist hoch – beste Voraussetzungen also für ein erfolgreiches Jahr in der schönsten Branche der Welt!

Zur Person

Birgit Wallner ist seit 15 Jahren im VERKEHRSBUERO tätig. Neben verschiedenen Funktionen im Marketing zeichnete sie auch für die konzernweiten Funktionen Marketing und Kommunikation sowie die Geschäftsführung Camping verantwortlich. Mit 1. November 2023 wurde Wallner zudem Mitglied der Geschäftsführung der Eurotours GmbH und Ruefa GmbH. Am 1. Jänner 2024 wurde sie zur Vorständin für den Konzernbereich VERKEHRSBUERO TRAVEL und die Konzernfunktionen Marketing und Kommunikation sowie IT berufen.

Foto: VERKEHRSBUERO/Andreas Jakwerth

Birgit Wallner wurde mit 1. Jänner 2024 zur Vorständin für den Konzernbereich VERKEHRSBUERO TRAVEL und die Konzernfunktionen Marketing und Kommunikation sowie IT berufen.

 

Sie komplettiert damit den Vorstand rund um Vorstandsvorsitzenden Martin Winkler. Dieser zeichnet weiterhin für den Konzernbereich VERKEHRSBUERO HOSPITALITY und die Konzernfunktionen Strategie, Personal, Finanzen und Recht verantwortlich. Birgit Wallner folgt auf Helga Freund, die nach 30 Jahren im VERKEHRSBUERO zum Jahreswechsel ihre Pension angetreten hat.

„Wir freuen uns, mit Birgit Wallner eine ausgewiesene Expertin für die touristischen Zukunftsthemen im Vorstand zu haben, die erfreulicherweise auch aus dem Unternehmen kommt. Gemeinsam mit Martin Winkler, der mit seiner Erfahrung weiterhin als Vorsitzender des Vorstandes des VERKEHRSBUEROS an der Spitze agiert, garantiert diese Entscheidung Kontinuität und zukunftsweisende Dynamik, um den strategischen Herausforderungen und Chancen für Österreichs größtes Touristikunternehmen gerecht zu werden“, erklärt Mag. Alexander Wolfgring, Aufsichtsratsvorsitzender der Österreichisches Verkehrsbüro AG.

Birgit Wallner ist seit 15 Jahren im VERKEHRSBUERO tätig. Neben verschiedenen Funktionen im Marketing zeichnete sie auch für die konzernweiten Funktionen Marketing und Kommunikation sowie die Geschäftsführung Camping verantwortlich. Seit 1. November 2023 ist Wallner zudem Mitglied der Geschäftsführung der Eurotours GmbH und Ruefa GmbH.

Mit der neuen Vorständin treibt das VERKEHRSBUERO das Thema Kundenorientierung mit Hochdruck voran. So sollen Synergien zwischen den einzelnen Konzernbereichen verstärkt genutzt werden, um den sich wandelnden Marktbedingungen und Kund:innenanforderungen der Zukunft zu begegnen.

„Die Tourismusbranche bietet Wachstumspotenzial für die nächsten Jahrzehnte und verändert sich dabei zugleich so agil wie nie zuvor. Mit einer starken Kund:innenzentrierung sowie umfassenden digitalen Transformationsprozessen werden wir die strategischen Hebel für die kommenden Jahre setzen. Ich bedanke mich beim Aufsichtsrat für das Vertrauen und freue mich darauf, gemeinsam mit Martin Winkler und allen Kolleg:innen die Zukunft des VERKEHRSBUEROS aktiv mitzugestalten“, so Birgit Wallner.

Foto: VERKEHRSBUERO/Andreas Jakwerth

Mag. (FH) Melanie Wallner ist seit Anfang Juli 2019 Leiterin der Marketingabteilung bei STIHL Österreich. Ihre Pläne: Neuausrichtung der Kommunikationsstrategie und Ausbau des Online Bereichs. 

Der international tätige Motorsägen- und Motorgerätehersteller STIHL blickt auf mehr als 50 erfolgreiche Jahre in Österreich zurück und betreut aktuell rund 800 nationale Fachhändler. Mag. (FH) Melanie Wallner (34) verantwortete die Presse- und Medienarbeit von STIHL Österreich agenturseitig als PR-Expertin bereits seit dem Jahr 2014. Nun folgte der Wechsel ins Unternehmen. Mit dem Neueinstieg von Wallner sichert sich das Traditionsunternehmen langjährige Expertise im PR-, Marketing- und TV-Bereich.

„Ich freue mich auf die neue Herausforderung und auch darauf, ab sofort für eine Marke mein gesamtes Know-how und 100 Prozent Leistung zu geben“, sagt Wallner. Auch Mag. Alexander Hembach, Geschäftsführer STIHL Österreich, blickt motiviert in die Zukunft: „Mit Melanie Wallner kommt frischer Wind in unser Marketing. Sie wird auch die digitalen Themen in unserem Haus vorantreiben und ausbauen.“


Breit gefächerte Expertise in der Medienbranche
Die gebürtige Wienerin begann ihre Erfolgsgeschichte als Redakteurin für bekannte TV-Formate. 2014 wechselte sie in die PR-Branche, in der sie zuletzt als Gesellschafterin einer Kommunikationsagentur tätig war. Bereits vor dem Einstieg bei STIHL Österreich war Wallner mitverantwortlich für die Konzeption des aktuellen Online Video-Magazins „STIHL Insight“, das sich an Profis und Händler richtet, und über den unternehmenseigenen YouTube Kanal ausgestrahlt wird.

„Bewegtbild hat mich im wahrsten Sinne des Wortes schon immer „bewegt“. Dank meiner jahrelangen Erfahrung in der TV- als auch Agenturbranche habe ich mich schon früh mit Trends auseinandergesetzt und konnte meine Expertise und Kompetenzen vielfältig ausbauen. Diese werde ich nun auch in der neuen Position gekonnt zum Einsatz bringen“, so Wallner. 

Mission Zukunft in der Kommunikationsarbeit
Die Erweiterung eines ganzheitlichen Marketingkonzepts für den B2B- als auch B2C-Markt, kombiniert mit erfolgsversprechender Pressearbeit und dem Einsatz von digitalen Medien, stehen im Fokus der neuen Marketingleiterin. Durch die Erarbeitung von Kernstrategie-Themen wird sie gemeinsam mit ihrem Team die Neuausrichtung der Kommunikationsarbeit umsetzen. Dabei werden neben den Profi-Produkten wie der STIHL Motorsäge, für die das Unternehmen weltweite Bekanntheit erlangt hat, speziell Gartengeräte, wie Akku-Produkte, in den Fokus der Arbeit rücken.

„Wir sind in der glücklichen Lage, auf eine hohe Markenbekanntheit und -relevanz aufbauen zu können. Doch unsere Zielgruppen werden immer differenzierter. Als Traditionsunternehmen können wir Sicherheit und Qualität garantieren, aber nun gilt es auch aufzuzeigen, dass wir flexibel und zukunftsorientiert handeln – und das sowohl in unserem Produktportfolio, als auch in der Marketingarbeit“, erklärt Hembach und Wallner ergänzt: „Die Branche verändert sich immer rascher, speziell durch den Online Handel findet ein großer Wandel im Kauf von Gartengeräten statt. Wir müssen hinsehen und unsere Zielgruppen noch besser kennenlernen, um zu wissen, wo ihr Bedarf in der Gartenarbeit liegt.“ 

Foto: Stihl Österreich

Seit 2019 ist sie Pressesprecherin von ISS Österreich, seit Jänner 2022 gehören auch die Bereiche Marketing, Presse sowie Unternehmenskommunikation zu ihrem Verantwortungsbereich.

 

In der neu geschaffenen Rolle als Head of Marketing & Communication ist sie maßgeblich für die Stärkung der Markenbekanntheit, der weiteren Professionalisierung der internen Kommunikation sowie der Social Media- und PR-Aktivitäten bei ISS Österreich verantwortlich. 

„Wir sind seit über 65 Jahren erfolgreicher Marktführer für Facility Services mit einer klaren Strategie für die Zukunft. In diesem Jahr wollen wir aktiv unsere Marktpräsenz stärken und uns über unsere Branchengrenzen hinweg als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Vertreten sind wir nicht nur in der Reinigung, sondern auch im Bereich Gebäudetechnik sowie Betriebsgastronomie. Aktuell beschäftigen wir uns intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit und Diversität. 70 Prozent unserer rund 7.000 Mitarbeitenden sind Frauen, insgesamt sind mehr als 90 Nationen bei uns tätig“, so die neue Marketing-Managerin, die sich – als Unterstützer der UN Women’s Empowerment Principles – künftig noch stärker für Gender Equality, Vielfalt und Inklusion engagieren will.

In diesem Zusammenhang ist eines der Schwerpunktthemen 2022 ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und wie Frauen noch besser unterstützt und für Führungspositionen qualifiziert werden können. Für 2023 wird an einem Kinderbetreuungsangebot gearbeitet um damit die Arbeitgeberattraktivität weiter zu stärken.

Auch im Bereich der Nachhaltigkeit hat sich das Unternehmen Ziele gesetzt: Bis 2040 soll weltweit für alle Emissionskategorien (Scope 1 bis 3*) eine Netto-Null-Bilanz erreicht werden. Besonders im Bereich taste’njoy – der Betriebsgastronomiemarke – seien für 2022 zahlreiche Maßnahmen in Umsetzung: etwa die Einführung einer plant based Menülinie, Lebensmittelabfälle drastisch zu reduzieren aber auch den Co2 Fußabdruck je Speise abzubilden.

Der Reiz der Vielfalt

Die vielen Facetten von ISS Österreich, sind für Isabella Waldbauer-Schulner besonders faszinierend. „Allen voran die Themenvielfalt und die unterschiedlichen Kampagnen und Projekte, die wir laufend umsetzen können. Nach wie vor haben wir mit einem tradierten Bild zu kämpfen: ISS ist in Österreich primär als Reinigungsdienstleister bekannt. Für uns ist mehr denn je wichtig, uns nicht nur in der Branche, sondern in der breiten Gesellschaft als Marktführer für Reinigung, Gebäudetechnik und Betriebsgastronomie zu etablieren, der sowohl für Kunden als auch für (potentielle) Mitarbeiter viel zu bieten hat“, so Waldbauer-Schulner, deren Interesse für die Themen Kommunikation und Marketing bereits frühzeitig erwachte.

„In meiner Tätigkeit für eine Wiener Kommunikationsagentur konnte ich namhafte Kunden bei großen strategischen Herausforderungen begleiten – wie Neupositionierung, Krisenkommunikation oder Kulturwandel und habe hier mein Interesse für strategische Prozesse festgestellt. Als Dozentin an der FH St. Pölten gebe ich mein Wissen an Studierende weiter, lerne aber zugleich auch von ihnen. Die Offenheit und die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen bzw. eine Herausforderung aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, sehe ich als wichtige Eigenschaft jeden Kommunikators.“ Und: Aufgeschlossen für Trends und neueste Entwicklungen zu bleiben, sei gerade in ihrem Umfeld unabdingbar.

Foto: ISS Österreich

Die Österreichischen Plattform für Forschungs- und Technologiepolitikevaluierung hat seit Oktober 2023 eine neue Geschäftsführerin. Wir haben mit ihr gesprochen. 

 

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Ernennung zur Geschäftsführerin. Können Sie uns kurz Ihren beruflichen Werdegang beschreiben?

Vielen Dank! Mein Werdegang war immer eine spannende Verquickung aus Theorie und Praxis: zunächst habe ich Medienmanagement studiert und sogleich in diversen Einsätzen im Kultur- und Veranstaltungsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Changemanagement angewendet. Danach habe ich mich der Wissenschafts- und Technikforschung an der Universität Wien gewidmet und konnte in der Folge die Kombination aus beidem hervorragend am Zentrum für Soziale Innovation, einem außeruniversitären Forschungsinstitut in Wien, zum Einsatz bringen. Hier habe ich zahlreiche internationale Projekte an der Schnittstelle zwischen Forschung, Innovation und gesellschaftlicher Entwicklung koordiniert und auch Evaluierungserfahrung gesammelt. Dabei hatte ich das Glück, aber auch die Herausforderung, dass mir früh viel Gestaltungsspielraum aber damit auch Verantwortung gegeben wurde. In den zehn Jahren am ZSI konnte ich die Dynamiken internationaler Forschungskooperation beobachten und verstehen, hatte Gelegenheit mit Politikgestaltern weltweit zusammenzuarbeiten und konnte viel über die verschiedenen Perspektiven in der Forschungspolitik lernen. 

So war der Schritt in den Evaluationsbereich ein logischer. Die Österreichische Plattform für Forschungs- und Technologiepolitikevaluierung (fteval) ist ein Netzwerk, bei dem sowohl jene Institutionen, die Forschungsgelder vergeben, als auch solche, die die Vergabeprozesse evaluieren zusammenarbeiten. Der Austausch zwischen den Perspektiven ist sehr wichtig für das gegenseitige Verständnis und letztlich auch für die Qualität von Evaluierungen. 

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer neuen Tätigkeit? Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert?

Die Plattform fteval selbst ist ein faszinierendes Gebilde im österreichischen Forschungs- und Innovationssystem System, in dem sich zentrale Stakeholder vernetzen, austauschen und auf gemeinsame Praktiken und Standards einigen. Der gemeinsame Nenner ist das Bemühen, Forschungspolitik und ihre Evaluation immer weiter zu verbessern. Als Geschäftsführerin kommt mir daher eine Schnittstellenfunktion und die Verantwortung zu, einer vielfältigen Community einen Rahmen zu bieten, sich immer weiter zu entwickeln. Was mich an dieser Tätigkeit fasziniert ist das konstruktive Wohlwollen mit dem hier seit beinahe 30 Jahren zusammengearbeitet wird.

Die Herausforderung ist es nun, die vielfältige Community von Institutionen im Forschungspolitikbereich in diesem konstruktiven und vertrauensvollen Austausch zu halten und die unterschiedlichen institutionellen Perspektiven der Community und angrenzender Fachgebiete (wie beispielsweise im Bereich Nachhaltigkeit oder Bildung) gut einzubinden. Nur so können wir die Qualität und Standards der Evaluierungsprozesse und damit die Evidenz für effektive Politikprogramme verbessern und den Anforderungen der Zeit angemessen begegnen.

Welche kurz- und langfristigen Ziele haben Sie sich vorgenommen?

Unsere Pläne für die Zukunft der Plattform sind dreierlei: Wir wollen die internationale Zusammenarbeit stärken, unser Angebot noch professioneller gestalten und die Community weiter festigen. Aktuell entwickeln wir das Serviceangebot der Plattform weiter, indem wir bewährte Formate stärken und neue, zeitgemäße Formate einführen. So habe ich beispielsweise vergangenes Jahr den „REvaluation Podcast“ gestartet, der einen schnellen Einstieg in unterschiedliche Themen der Evaluierung von Forschungs- und Wissenschaftspolitik ermöglicht. 

In den kommenden Jahren legen wir einen Fokus darauf, den internationalen Austausch zu fördern. Das beinhaltet die Etablierung unserer Konferenz „REvaluation“ als feste Größe für die Auseinandersetzung mit Evaluierung, die Vertiefung von internationalen Kooperationen über den Podcast und die weitere Internationalisierung unseres Fachjournals „fteval Journal for Research and Technology Policy Evaluation“.

Langfristig setzen wir darauf, unsere Community weiter zu stärken. Dazu gehört der Austausch mit angrenzenden Fachgebieten, die Vernetzung mit anderen Evaluationsplattformen, die weitere Aufnahme von Mitgliedsorganisationen sowie die Schaffung von interdisziplinären Kompetenzen. Wir möchten die Vielfalt, den Zusammenhalt und die Evaluierungspraxis unseres Netzwerkes weiter stärken, etwa mit gemeinsamen Veranstaltungen, Trainings und der Vergabe des „Evaluation Talent Awards“ für Nachwuchstalente. Gleichzeitig ist es uns wichtig, den Generationenwechsel an den Institutionen zu begleiten und institutionelles Lernen zu fördern.

Gibt es bestimmte Trends oder Entwicklungen im Forschungs- und Technologiebereich, die Sie besonders interessant oder herausfordernd finden?

Die rasante Entwicklung neuer Technologien und ihre Auswirkungen auf die Forschungspolitik sind äußerst faszinierend, aber auch eine Herausforderung. Natürlich beschäftigen wir uns in der Community aktuell sehr stark damit, wie sich Monitoring und Evaluation mit den Möglichkeiten, die auf künstlicher Intelligenz basierte Werkzeuge bieten, verändern werden, aber gleichzeitig auch, welche Herausforderungen dadurch in einem Evaluationssystem entstehen.

Eine weitere Besonderheit der Forschungspolitik ist die hohe Erwartung, die die Gesellschaft an Forschung und Entwicklung hat, die Probleme der Zeit zu lösen. Gleichzeitig darf die tragende Säule der Grundlagenforschung nicht vernachlässigt werden, weil uns sonst langfristig fundamental neue Erkenntnisse fehlen. Hierbei spielt übrigens auch internationale Kooperation in der Wissenschaft eine entscheidende Rolle.

Die Rolle der Evaluation in diesem Prozess und welche Funktion Evaluation überhaupt in demokratischen Prozessen haben kann und soll, finde ich naturgemäß sehr spannend.

Welchen Rat haben Sie für junge Frauen, die gerade erst im Berufsleben Fuß fassen?

Mein Rat: Lassen Sie sich von Neugier leiten! Seien Sie mutig, neue Wege zu gehen, auch wenn sie nicht ins herkömmliche Karriereschema passen. KI und andere Entwicklungen werden den Wert von Querschnittskompetenzen weiter steigern und neue Wege eröffnen, die man nicht vorab planen kann. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Perspektive und Ihr Beitrag wertvoll sind – Ich denke, die Vielfalt der Perspektiven ist der Schlüssel zu Innovation und Fortschritt.

Über die fteval

Die Österreichische Plattform für Forschungs- und Technologiepolitikevaluierung (fteval) ist eine Organisation mit aktuell 26 institutionellen Mitgliedern, wie Ministerien, Agenturen und Forschungsinstitutionen im Bereich Forschungspolitik. Sie hat sich gegründet, um eine Evaluierungskultur zu pflegen, die es der Politik für Wissenschaft und Forschung ermöglicht, stetig weiterzulernen. Das leistet die Plattform mit Angeboten wie thematischen Arbeitsgruppen, gemeinsamen Standards, Trainings, einem Fachjournal, einer internationalen Konferenzserie und, seit neuestem, einem Podcast. 

Foto: Gregor Titze/Plattform fteval

Für sie ist klar: Ein Politiker muss nicht nur gut reden, sondern vor allem gut und aufmerksam zuhören können.

 

Ein wertschätzender Umgang mit den Menschen und ein ehrliches Interesse an ihren Anliegen, Sorgen und Ideen sind für Monika Vonier zentral.

Wie gewinnen Sie, als Politikerin, das Vertrauen der Menschen?

Austausch mit den Bürgern und Transparenz sind aus meiner Sicht zwei zentrale Schlüssel. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen das im direkten Gespräch sehr gut beurteilen können. Neben dem Dialog ist größtmögliche Transparenz ein wichtiger Punkt.

Ihre politischen Ziele und Visionen?

Wir in Vorarlberg haben uns zum Ziel gesetzt, „der chancenreichste Lebensraum für unsere Kinder“ zu sein. An diesem Zielbild arbeiten wir kontinuierlich in allen Bereichen. Ein zentraler Bereich ist sicherlich die Bildung. Wir wollen allen Kindern die gleichen Startchancen geben und keines zurücklassen.

Jedes Kind soll nach seinen Fähigkeiten, Talenten und Interessen gefördert werden. Dabei setzen wir auf vielfältige Wege und Initiativen. Um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, brauchen wir diese klugen Köpfe. So wollen wir mit der MINT-Strategie junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern. Gerade die duale Ausbildung spielt in Vorarlberg eine wichtige Rolle. Es ist erfreulich, dass sich in Vorarlberg jeder zweite Jugendliche für eine Lehre und damit für beste Zukunftsperspektiven entscheidet. 

Ein weiterer Punkt ist die Gleichstellung von Frauen und Männern. Hier wurde schon viel erreicht, aber es gibt auch noch einiges zu tun. Zum Beispiel, wenn es um Frauen in Führungspositionen geht.

Was kann getan werden, um das schlechte Image von Politikern zu verbessern? 

Daran gilt es täglich zu arbeiten und mit positiven Beispielen in der Praxis zu überzeugen. Die Menschen erwarten und dürfen von der Politik zu Recht erwarten, dass trotz unterschiedlicher Standpunkte und ideologischer Ansätze am Ende gute Lösungen gefunden werden. Ich bin überzeugt, dass es in der Politik auf allen Ebenen viele Menschen gibt, die ihre politische Aufgabe und Verantwortung sehr ernst nehmen und sich tagtäglich nach bestem Wissen und Gewissen dafür einsetzen. Auf diese Kräfte müssen wir bauen. 

Klar ist: Demokratie lebt vom Wettbewerb der Ideen und Positionen. Der Streit darüber ist ein wesentliches Element der Demokratie. Entscheidend ist aber, dass dies bei allen Unterschieden in der Sache mit gegenseitigem Respekt, Kompromissbereitschaft und Vernunft geschieht.  Angesichts der großen Herausforderungen - Stichwort Ukraine-Krieg, Inflation usw. - darf es nicht nur um die nächste Schlagzeile gehen. Gerade jetzt brauchen wir mehr Kooperationsbereitschaft und einen pragmatischen Zugang zur Lösung von Problemen. Kurzum: Mehr Miteinander statt Gegeneinander.

Wodurch kann der soziale Zusammenhalt gefördert werden?

Das Ehrenamt spielt in Vorarlberg eine große Rolle. Das Ehrenamt und die Vereine sind sicher auch ein Stück weit der Kitt unserer Gesellschaft. Wenn ich sehe, wie viele Menschen sich ehrenamtlich engagieren und damit aktiv an einer positiven Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken, dann stimmt mich das zuversichtlich. In Vorarlberg wollen wir dieses vielfältige Engagement und die Beteiligung der Bürger auf allen Ebenen bestmöglich unterstützen und fördern und damit auch den Zusammenhalt weiter stärken. 

Im politischen Alltag können wir alle einen Beitrag leisten, indem wir nicht an der Verhärtung von Positionen mitarbeiten, sondern gegensteuern und uns konstruktiv und verbindend einbringen. Wichtig sind aus meiner Sicht auch Eigenverantwortung, Solidarität, mehr Bewusstsein, dass jeder ein Teil des Ganzen ist und einen Beitrag zu einer positiven Zukunft leisten kann.

Welche Ziele haben Sie in Bezug auf Klima und Energie?

Wir befinden uns in einem großen Transformationsprozess. Es muss uns gelingen, die Menschen, alle Bereiche der Gesellschaft und auch die Wirtschaft, vom großen Industriebetrieb bis zum kleinen Unternehmen, auf diesem Weg mitzunehmen. Die klima- und energiepolitischen Ziele sind ambitioniert, jetzt gilt es, sie Schritt für Schritt umzusetzen. In Vorarlberg haben wir bereits vor Jahren enkeltaugliche Maßnahmen definiert und mit der Energieautonomie plus weiterentwickelt. Diese großen Projekte werden in Vorarlberg oft parteiübergreifend getragen, was ich für sehr wichtig halte.

Mit unserem Projekt Mission Zero V und dem Ziel der klimaneutralen Verwaltung wollen wir auch selbst einen konkreten Beitrag leisten. In allen Strategien, wie der neuen Tourismusstrategie oder der Agrarstrategie, spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Wir tragen hier eine große Verantwortung für die nächsten Generationen. Der Klimawandel muss mit aller Kraft bekämpft werden. Auch hier darf es nicht zu einem Gegeneinander von Wirtschaft und Umwelt kommen.

Die Wirtschaft ist hier als Motor für Innovation, Forschung und Entwicklung zu sehen. Große Potenziale sehe ich im Bereich der Kreislaufwirtschaft und neuer, zukunftsorientierter Geschäftsmodelle. Wichtig ist, dass wir in zentralen Bereichen und Zukunftsprojekten schneller in der Umsetzung werden. Zum Beispiel beim Ausbau der Wasserkraft und bei strategisch wichtigen Projekten brauchen wir eine Beschleunigung, wenn wir die Ziele auch wirklich erreichen wollen. In Vorarlberg haben wir zudem das „Klimaforum der Volkspartei“ gegründet und stehen in engem Austausch mit Institutionen und Unternehmen und setzen gemeinsam Initiativen.

Foto: Alexandra Serra

 

Die Juristin und Mutter dreier Söhne engagiert sich seit bald 15 Jahren für die SPÖ Steiermark. Jetzt zieht es sie nach Brüssel um die Interessen der Österreicher im Europäischen Parlament zu vertreten.

 

Die Europäische Union ist für mich an erster Stelle vor allem eine Friedensunion. Diese Aufgabe erfüllt sie auch – noch nie gab es eine so lange Periode frei von Krieg. Frieden bedeutet für mich jedoch mehr als „nur“ die Abwesenheit von Krieg, sondern vor allem sozialen Frieden“, so die SPÖ-Kandidatin für die EU-Wahl Bettina Vollath. In diesem Bereich könne und müsse die EU mehr tun. Denn nur wenn die Europäische Union ihr bei der Gründung gegebenes Versprechen von Wohlstand für alle Menschen erfüllt und ihnen Zukunftsperspektiven gibt, wird der Frieden in der EU auch langfristig abgesichert sein. Ganz besonders beschäftigt Vollath das Thema der Steuergerechtigkeit.

„Je nach Berechnung 800 bis 1.000 Milliarden Euro an Steuergeld werden in der EU jährlich an den Steuertöpfen vorbeigeschleust. Für Österreich bedeutet das jährlich einen Verlust von knapp 13 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Wir brauchen dieses Geld dringend, etwa für den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze oder die Finanzierung unseres Gesundheitssystems und der Pflege.“ Dass sich eine Handvoll internationaler Internet-Konzerne wie Amazon und Co hier einfach vor der Verantwortung drücke und keinen Beitrag zum Gemeinwohl leisten wolle, könne eine solidarische Gesellschaft nicht mehr hinnehmen. Das Thema müsse auf EU-Ebene endlich angegangen werden.

Die Biobäuerin und Kandidatin der Grünen aus Kärnten lebt tagtäglich ihre Grundsätze und will diese künftig auch im EU-Parlament einbringen.

 

Die EU alserfolgreichstes Friedensprojekt ist für Olga Voglauer, als Angehörige einer Minderheit, eine „Lebensversicherung“. Sie sieht die Europäische Union als gemeinsames Dach der pluralistischen Gesellschaft Europas und verurteilt den aufkeimenden Nationalismus und dramatischen Rechtsruck. Auch das wachsende Bedürfnis der Bevölkerung nach Antworten und Lösungen für die brennendsten ökologischen und sozialen Fragen und die „Vogel-Strauß-Politik“ der agierenden politischen Kräfte beschäftigen sie. Voglauer möchte das Gemeinsame vor das Trennende stellen und mit Solidarität und den vier Freiheiten der EU den wachsenden Nationalismus in die Schranken weisen.

Als Bio-Bäuerin in einer Grenzregion kenne ich die Sorgen und Probleme der Menschen. Ich spreche vier Sprachen und möchte daher Sprachrohr der vielen Menschen in den ländlichen Regionen sein“, sagt die Mutter zweier Kinder, die mit einer „Roadshow“ durch ganz Kärnten tourt. Mit Gesprächsabenden, Diskussionsrunden und Vorträgen wird vor allem auch in die Peripherie des Landes gegangen. Dort sei es besonders wichtig, zuzuhören. Natürlich ist auch Social Media ein großes Thema für die EU-Kandidatin der Grünen. 

Mit der Juristin Monika Vögele steht erstmals eine Frau an der Spitze des Verbandes der österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler PHAGO. Ein Austrian Business Woman-Interview.

 

Monika Vögele hat die Führung des Verbandes der österreichischen Arzneimittelvollgroßhändler PHAGO inne. PHAGO ist eine freiwillige Interessenvertretung des österreichischen Arzneimittelvollgroßhandels, die seit 1955 besteht. Der Verband vertritt die Interessen von 2.000 Mitarbeitern, die  sechs Mitgliedsunternehmen bevorraten 50.000 Artikel von mehr als 2.000 Lieferanten und liefern jeden Monat 20 Millionen Arzneimittelpackungen aus.

Die gebürtige Oberösterreicherin war nach Abschluss des Jus-Studiums in Wien bei IBM Österreich für die Verträge mit den Vertriebspartnern in Osteuropa zuständig. In den Jahren 2002 bis 2007 arbeitete sie als Konzipientin in drei Wiener Rechtsanwaltskanzleien und schloss die Ausbildung und Prüfung zur Rechtsanwältin ab.

Im Jänner 2008 nahm sie ihre Arbeit in der Österreichischen Apothekerkammer auf, wo sie die stellvertretende Leitung der Präsidial-, Personal- und Verwaltungsabteilung innehatte. Daneben hält sie seit 2015 die Rechtsvorlesung für Pharmaziestudentinnen und –studenten an der Universität Wien. Seit Oktober 2016 ist sie als Nachfolgerin von Prof. Krammer die neue Generalsekretärin der PHAGO, des Verbandes der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler – als erste Frau in der Verbandsgeschichte.

Wie kamen sie zum Verband?

Die PHAGO – der Verband der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler – suchte für Prof. Heinz Krammer, der seine Tätigkeit als Generalsekretär nach 35 Jahren zurücklegt, eine/n Nachfolger/in. Als Kennerin der Branche – ich war zuvor über acht Jahre in der Präsidialabteilung der Österreichischen Apothekerkammer – musste ich nicht zwei Mal überlegen, sondern habe mich sofort beworben.

Als derzeitiger EU-Abgeordneter und Spitzenkandidat der FPÖ bei der Europawahl strebt er eine den Nationalstaat begünstigende Reformpolitik an und will den Tierschutz vorantreiben. 

 

Die Europäische Union beurteilt der gebürtige Wiener als reformbedürftig: „Wir erleben seit geraumer Zeit, dass die europäische Politik einen Kurs fährt, den wir für problematisch halten. „Wir wollen weg von der Idee eines zentralistischen Superstaates.“ Harald Vilimsky geht mit drei Themen in den Wahlkampf: An erster Stelle steht die Reform der EU, gekennzeichnet durch die Rückverlagerung von Kompetenzen in die Mitgliedsstaaten. Ein weiteres Anliegen sei es, sichere Grenzen zu schaffen und Migration nach Europa im Sinne einer "No-Way-Politik" zu meistern. „Zudem will ich mich intensiv für ein besseres europaweites Tierschutzrecht einsetzen, insbesondere was Lebendtiertransporte betrifft.

Bestrebungen einer Reformpolitik 

Ich glaube, dass die EU vielen Bürgern einiges schuldig geblieben ist. Flüchtlingskrise, Willkommenspolitik, der Ausgang des Brexit-Referendums: Da ist - verständlich und zu Recht - viel Unmut entstanden. Wir wollen diese Entwicklung stoppen und der EU das Versprechen von Frieden, Freiheit und Wohlstand wieder ins Stammbuch eintragen.“ Konkret wünsche er sich beispielsweise zukünftig nur noch einen Tagungs- und Arbeitsort für die Abgeordneten des Europaparlamentes.

Die Präsidentin des Dialog Marketing Verbandes Österreich (DMVÖ) fördert jede Art von personalisierter Kommunikation – in digitaler wie in analoger Form. Und weiß, worauf es dabei ankommt.

 


In welchen Bereichen der Digitalisierung sehen Sie die größten Herausforderungen für die Kommunikations- und Marketingbranche?

Die größte Herausforderung der Digitalisierung liegt in den Prozessen. Denn diese müssen evaluiert und angepasst werden. Man kann bestehende, analoge Prozesse nicht eins zu eins in die digitale Welt transformieren. Da hilft auch die beste Marketingtechnologie nicht. Die zweitgrößte Herausforderung bei der Digitalisierung sehe ich im fehlenden Know-how. Unsere jährliche Studie zum Status Quo des Data Driven Marketings in Österreich zeigt ganz klar, dass der Fachkräftemangel eine der größten Herausforderungen darstellt.

Die Menge an Content macht es immer schwieriger, die Aufmerksamkeit von Zielgruppen zu gewinnen. Ihr Rezept dagegen?
Relevanz ist das Zauberwort, denn relevante Inhalte bieten dem Nutzer, der Nutzerin einen Mehrwert. Und damit erreicht man nicht nur die Aufmerksamkeit der Zielgruppe, sondern kann auch in den Dialog mit der Zielgruppe treten. Um Relevanz zu erzeugen, braucht es aber nicht nur Content, sondern auch die Datenanalyse dazu. Nur so kann Content generiert und angeboten werden, der sich an den Interessen, an den Vorlieben der Kundin orientiert und somit personalisiert ist.

Personalisierte Kommunikation wird heute bereits von vielen Kunden erwartet. Welche Strategien gibt es, um ein hohes Maß an Personalisierung zu bieten, ohne aufdringlich zu wirken?
Um personalisieren zu können, braucht es eine solide Datenbasis und deren Analyse. Um diese Daten erheben und verarbeiten zu können, muss den Nutzerinnen und Kundinnen transparent gemacht werden, was mit den Daten geschieht und zu welchem Zweck. Das Vertrauen und die Zustimmung in die Datenverarbeitung ist die halbe Miete für eine erfolgreiche Personalisierung.

Die zweite Hälfte des Erfolges liegt in der richtigen Mischung aus relevanten Inhalten, bevorzugten Touchpoints und einer ausgewogenen Taktung. Alles in allem das, was Dialogmarketing schon immer gemacht hat: die Orchestrierung aller Touchpoints entlang der Customer Journey.

Stichwort „Nachhaltigkeit“: Wie wichtig ist das Thema beim Erstellen von Marketingstrategien?
Nachhaltigkeit ist für mich nicht Teil einer Marketingstrategie, sondern Teil der Unternehmensstrategie. Nachhaltigkeit darf kein Lippenbekenntnis sein, sondern muss in den Unternehmenswerten verankert sein und bei allen Initiativen mitgedacht werden. Genauso wie Datenschutz als Data Compliance im Unternehmenskern verankert sein sollte.

Was ist seitens des DMVÖ für 2024 geplant?
Der Dialog Marketing Verband wird auch in diesem Jahr mit Wissen, Service und Impulsen dafür sorgen, dass wir unseren mehr als 1.000 Mitgliedern konkrete Angebote und Hilfestellungen für die Herausforderungen des Data Driven Marketing bieten. Damit wollen wir weiterhin Ansprechpartner Nummer 1 sein, wenn es um Fragen rund um Data Driven Marketing Anwendungen geht.

Konkret bieten wir auch in diesem Jahr wieder unsere monatlichen Data Compliance Talks an, um schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen in Sachen Regulierung und Datenschutz reagieren zu können, sowie Live-Events mit thematischem Fokus auf den mittlerweile Dauerbrenner KI, B2B-Marketing und E-Commerce. Wir werden unsere Leitveranstaltung, den Marketing Automation Day, wiederholen und einen neuen Ableger, den CRM Day, ins Leben rufen. Ebenso werden wir unsere Socializing-Angebote ausbauen und neben unserem Sommerfest ein zweites reines Networking-Event aus der Taufe heben.

Auch die Weiterbildung mit unserer Academy sowie die Nachwuchsförderung mit unseren Marketing Natives Events bleiben ein wichtiger Bestandteil des DMVÖ-Angebots, ebenso wird es auch heuer wieder den DMVÖ Award geben. Das Voting dafür startet in Kürze und ich bin schon sehr gespannt, welches Ausnahmetalent des Dialogmarketings wir heuer ehren dürfen.

Zum DMVÖ

Der DMVÖ versteht sich als Vordenker und Wegbereiter technologischer Neuheiten, die Kommunikation für Konsumenten individueller und nützlicher macht – und die Unternehmen erlaubt, persönlicher und effizienter zu kommunizieren. Die Mitglieder teilen ihre Erfahrungen und lernen im Austausch voneinander. Dazu bietet der DMVÖ unterschiedlichste Formen von agiler Projektarbeit, Informations- und Veranstaltungsreihen. Die Einhaltung der Datenschutz- und Verbraucherrichtlinien ist dem DMVÖ dabei ebenso wichtig wie die Mitgestaltung dieser Materie, um Unternehmen und Konsumenten in diesem Bereich Sicherheit zu geben.

Foto: Joel Boyd

Als neuer General Manager des Forum Verlages Herkert will sie den Wachstums- und Digitalisierungskurs der international agierenden Unternehmensgruppe in Österreich vorantreiben und den Standort weiter auszubauen.

 

Worauf es im Marketing zunehmend ankommt, welche Vorteile die heimische Digitalwirtschaft nutzen sollte und warum eine praxisnahe Ausbildung nie schaden kann, verrät sie im ABW-Talk.

Sie sind seit September des Vorjahres General Managerin des Forum Verlages Herkert, sind Sie bisher zufrieden mit Ihrer neuen Tätigkeit?
Meine Entscheidung zur Forum Media Group, einem der größten Fachverlage Deutschlands, mit weltweiten Niederlassungen, zu wechseln wurde in jeder Hinsicht bestätigt. Diese Tätigkeit gibt mir die Chance mit Fachinformationen und aktuellen Ausbildungsthemen den österreichischen Wirtschaftsstandort zu unterstützen. Insbesondere bei aktuellen Themen wie Lehrlingsoffensive, Digitalisierung und Compliance mit Rechtsnormen braucht es konkrete Umsetzungsunterstützung. Gemeinsam mit meinem großartigen und sehr engagierten Team in Österreich, eingebettet in internationalen Erfahrungsaustausch, macht es sehr viel Spaß den Forum Verlag in Österreich zu leiten und den Wachstums- und Digitalisierungskurs voran zu treiben.
 

Was wird in einer Zeit der Digitalisierung von Marketingmanagerin gefordert?
Die Digitale Transformation ist auch für das Marketing die größte Herausforderung. Es braucht heutzutage mehr als nur ein gutes Produkt mit der richtigen Botschaft zum richtigen Preis am richtigen Ort zu platzieren. Und genau da kommt das fünfte „P“, das Personal, ins Spiel – für digitales Marketing benötigt es Spezial Know-how und veränderte Prozesse und Abläufe. Changemanagement spielt hier eine sehr hohe Rolle und der digitale Marketingmanager muss mehr denn je eine Balance zwischen Content und Performance schaffen und seinen Markt und seine Audience kennen und die relevanten Daten dafür nutzen bzw. nutzbar machen.

„Geldanlage und Investieren ist längst nicht mehr nur Männersache“, ist Pia Vejnik, Head of Communications bei ROCKETS, überzeugt.

 

Im Gespräch mit dem führenden heimischen Crowdinvesting-Anbieter wird deutlich: Der Anteil der Investorinnen steigt seit Jahren kontinuierlich an. 

Aktuelle Plattform-Statistiken zeigen, dass sich der weibliche Anteil der Crowd seit der Plattformgründung im Jahr 2013 mehr als verdoppelt hat. Mittlerweile liegt dieser bei 24 Prozent. Damit sind etwa 9.000 der mehr als 38.000 Anleger großen ROCKETS-Crowd Frauen. Betrachtet man die Neuregistrierungen der letzten beiden Jahre, sind verhältnismäßig viele Frauen unter den Neuzugängen. Das heurige Jahr stellt mit knapp 32 Prozent einen neuen Höchstwert dar. 

„Das sind Schritte in die richtige Richtung. Aber es gibt noch Luft nach oben“, so Vejnik, die sich im Hinblick auf finanzielle Veranlagung mehr Selbstbewusstsein und -sicherheit auf Frauenseite wünscht. Stellt sich die Frage, wo die Hürden liegen.

Wissenslücken schließen und Unsicherheiten ausräumen

„Frauen steht oftmals deutlich weniger Kapital zur Verfügung als Männern“, sagt Vejnik. So liegt laut freiwilliger Profil-Angaben das durchschnittliche Finanzanlagevermögen von Frauen bei rund 23.000, jenes von Männern bei etwa 269.000 Euro.

„Hinzu kommt, dass Frauen tendenziell vorsichtiger agieren und weniger risikobereit sind. Darüber hinaus spielt bei vielen auch eine große Unsicherheit mit. Sie schätzen ihr Finanzwissen selbst als zu gering ein“, erklärt Vejnik weiter. Eine 2021 erfolgte Studie der OECD zur finanziellen Bildung in Österreich kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen ein geringeres Finanzwissen haben als Männer. Daher setzt ROCKETS vermehrt auf Financial Education. „Wir wollen die vielen bestehenden Wissenslücken und damit einhergehenden Unsicherheiten ausräumen. Es braucht Aufklärarbeit und eine verständlichere Kommunikation, damit auch Frauen selbstbewusst und souverän veranlagen können“, so Vejnik. 

Nachhaltige Investitionen bei Frauen besonders gefragt

Zudem gelte es, die Bedürfnisse von Frauen stärker zu berücksichtigen. In einer aktuellen Befragung von J.P Morgan unter 4.000 Frauen in zehn europäischen Ländern gaben 77 Prozent der Befragten an, dass eine nachhaltige Geldanlage für sie einen Unterschied mache. 

Auch in der ROCKETS-Auswertung zeigt sich, dass Frauen überwiegend in nachhaltige und soziale Projekte investieren – und das über einen längeren Zeitraum hinweg. „Umweltbewusstsein, Klimaschutz und soziale Verantwortung stehen für Frauen an vorderster Stelle“, so Vejnik. 

Mehr als 82 Prozent des von Investorinnen angelegten Kapitals wurde bislang in zukunftsorientierte Projekte investiert. „Frauen nehmen für mehr sozialen und ökologischen Impact sogar weniger Rendite in Kauf“, sagt Vejnik mit Blick auf die Umfrageergebnisse.

Frauenpower auch im ROCKETS-Team 

Auch innerhalb des ROCKETS-Teams wird Frauenpower hochgehalten: Die Hälfte der 35 Mitarbeiter sind Frauen. „Wir unterscheiden nicht zwischen Männern und Frauen. Letztendlich geht es um die Leistung eines jeden Einzelnen bzw. einer jeden Einzelnen. Nichtsdestotrotz sind wir sehr stolz auf den hohen Frauenanteil in unserem Unternehmen und die Ausgeglichenheit im Team“, so Vejnik. „Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass es bei Finanzthemen ebenso zahlreiche Expertinnen gibt, die hier mit sehr viel Know-how und Fingerspitzengefühl agieren.“

Foto: Rockets

Es war am 8. Juni 2015, als Gerhild Vanis das Gummistiefelhaus in der Strozzigasse/Ecke Lerchenfelderstraße eröffnete. Damit erblickte in Wien der erste Fachstore für Regenbekleidung weltweit das Licht der Modewelt.

 

„Es hatte gefühlte 30 Grad“, erinnert sich Gerhild Vanis an den 8. Juni 2015, jenen Tag, an dem sie das Gummistiefelhaus in der der Strozzigasse/Ecke Lerchenfelderstraße in Wien eröffnete. „Mein Team und ich arbeiteten den ganzen Tag in Stiefeln aus Naturkautschuk. Das war ein wirklicher Härtetest“, lacht Gerhild Vanis. Seither hat sich viel getan: Hier in Wien hat sich das Gummistiefelhaus mittlerweile als fixe Mode-Institution etabliert und einen Namen gemacht. „Es kommen auch immer wieder Touristen aus regenreichen Gebieten wie Norddeutschland, Holland, Skandinavien oder Irland zu uns und wundern sich, dass es bei ihnen zu Hause ein derartiges Fachgeschäft nicht gibt“, zeigt sich Vanis bestätigt, was das Potenzial ihrer Geschäftsidee angeht.

Die Regenmodekollektion 2018 mit einer enormen Auswahl an superschicken Mänteln und Jacken von Marken wie Blaest, Danefae, Didriksons, Hunter, Rains oder Tom Joule, die sich nun auf der 250 m² großen Verkaufsfläche neben den Echtgummistiefeln tummeln, kann sich sehen lassen. „Regenfeste Materialien machen nicht nur bei nassem Wetter Spaß, sondern geben der Trägerin jederzeit ein ganz eigenes Gefühl von urbaner Coolness“, meint die Gummistiefelhaus-Gründerin, die nun in ihrer Fachboutique mehr Regenmode bietet denn je. Das Sortiment des Gummistiefelhauses kann ausschließlich im Geschäftslokal erworben werden. Denn Gerhild Vanis ist eine glühende Verfechterin des stationären Handels: „Wie sähe Wien wohl aus, wenn es nur noch Internet-Händler oder Online-Shops gäbe?"

Über das Gummistiefelhaus

Das Gummistiefelhaus wurde im Frühsommer 2015 von Gerhild Vanis gegründet. Der Shop für Gummistiefel aller Art, Regenbekleidung und Regenaccessoires in der Strozzigasse 1 im 8. Wiener Gemeindebezirk bietet für jeden Fuß den passenden Stiefel (Größen 19 bis 50) – auch Kautschuk-High-Heels oder modische Regenkleidung und Accessoires gehören zum Sortiment des Gummistiefelhauses, dem weltweit ersten Fachgeschäft seiner Art. Zu den angebotenen Marken zählen unter anderem Viking, Ilse Jacobsen Hornbæk, nat-2, Skellerup sowie Tretorn und jetzt eben auch Blaest, Danefae, Didriksons, Hunter, Rains oder Tom Joule. Das rund 250 Quadratmeter große Verkaufslokal bietet neben den bekannten Größen auch immer wieder Platz für frische, junge Labels. Schließlich wurde das Gummistiefelhaus von der Jury des Unternehmerinnen Awards 2017 mit dem 2. Platz in der Kategorie „Start-ups“ ausgezeichnet.

Foto: Hubert Rinnhofer

Dr. Ines Vancata ist  ins Managementteam des Pharmagiganten Roche aufgestiegen. Sie schätzt ihre spannenden Aufgaben und wünscht sich mehr Kolleginnen in Führungspositionen.

 

Vor sechs Monaten hat Dr. Ines Vancata die Position als Market Access Director bei Roche Austria übernommen. Damit verbunden war ein Aufstieg ins Managementteam, das sie nun als zweite Frau verstärkt. Zuvor war Vancata Leiterin des Regional Health Care Managements. In ihrer Führungsposition verantwortet Vancata nun sämtliche Maßnahmen, um den Zugang zu modernen Therapien für Patienten nachhaltig zu gewährleisten. Einen hohen Stellenwert in ihrem Aufgabengebiet stellen auch der partnerschaftliche Dialog und die Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen dar. 

Ihre Karriere bei Roche startete die Veterinärmedizinerin 2004 in der Forschung, wo sie klinische Studien entwickelte und betreute. Nach langjährigen Führungsrollen in medizinischen und kommerziellen Unternehmensbereichen wurden ihr 2014 der Aufbau und die Entwicklung des regionalen Health Care Managements übertragen. Mit ihrem Team verantwortete sie wesentliche Schlüsselbereiche, wie beispielsweise die Markteintrittsstrategien für Produkte und Services sowie die Konzeption und Einführung völlig neuer, individueller Preismodelle auf regionaler und nationaler Ebene.

Seit 2014 ist sie Abgeordnete im Europäischen Parlament. Als erneute Kandidatin der Grünen ist sie sich sicher: Egal ob mit oder ohne Mandat, sie werde immer ein politischer Mensch sein.

 

Wer die EU retten will, muss sie verändern. Die EU ist mehr als ein Binnenmarkt und eine Wirtschafts- und Währungsunion. Ich kämpfe als überzeugte Europäerin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament für eine Sozialunion und aktive Gleichstellungspolitik.“ Monika Vana ist seit 2014 Abgeordnete im EU-Parlament und gehört vier Ausschüssen zu Regionaler Entwicklung, Haushalt, Beschäftigung und soziale Angelegenheiten sowie Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter an. 

Zuletzt beschäftigte sich die stellvertretende Vorsitzende der Grünen/EFA Fraktion mit der Richtlinie „Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in Europa“, welche auch Regelungen bezüglich EU-Mindeststandards für Väterkarenz und „Papa-Monat“ vorsieht.  „Ich liebe die parlamentarische Arbeit, das Europaparlament ist tatsächlich ein Arbeitsparlament. Diese Arbeit ist sehr wichtig. Darüber hinaus engagiere ich mich seit vielen Jahren in der europaweiten Vernetzung der Grünen Kommunalpolitiker*innen, da der Austausch von Best Practise Beispielen und das Lernen voneinander im gemeinsamen Europa unerlässlich ist.“ 

Bei ihrer Arbeit als Bloggerin hat die Österreicherin Sylvie Utudjian von uberchique.com von einem Moment auf den anderen feststellen müssen, dass ihre Welt durch die Covid-Krise plötzlich Kopf steht. 

 

Nichts ist mehr so wie es war. Internationale Fashion Shows, Events und Lifestyle-Reisen sind abgesagt und finden bis auf weiteres gar nicht oder in völlig neuer Art und Weise – zumeist online – statt. Wir alle stehen aktuell vor jeder Menge coronabedingten Herausforderungen. Dabei ist der heimische Handel, ebenso wie der Kulturbetrieb, die Gastronomie oder die Reisebranche von den Einschränkungen besonders stark betroffen.

Für Influencerin Sylvie Utudjian, die auf ihrem Instagram Account @uberchique deutlich über 60.000 Follower vereint, Anlass genug kreativ zu werden und eine Strategie zu entwickeln, wie sie ihre Kraft und Wirkung als Influencerin zu Gunsten heimischer Betriebe einsetzen kann. Das Ergebnis ist die Initiative #uberchiquelocal, mit der Sylvie Utudjian unmittelbar unterstützend tätig ist. Bleibt zu hoffe, dass sie damit Vorbildwirkung entfaltet und engagierte Nachahmer in der Influencer- und Blogger-Szene findet. 

Auch wenn Aktivitäten außerhalb der Grenzen Österreichs derzeit nicht –oder nur online – möglich sind, hat die seit 20 Jahren in Wien lebende Bloggerin Sylvie Utudjian einen straff durchorganisierten Zeitplan. Seit einiger Zeit steht allerdings regelmäßig ein neuer Punkt auf ihrer Agenda, nämlich die Erkundung ihrer lokalen Umgebung – oder wie man in Wien sagt: Streifzüge durch ihr Grätzel.

Sylvie Utudjian ist nämlich aktuell dabei, ihre Heimatstadt ganz neu zu entdecken und stärkt dabei ihre Verbindungen mit ihren Lieblingsorten und -geschäften, während sie die Stadt gleichzeitig nach Geheimtipps und Besonderheiten erkundet. Ganz insgesamt setzt sich die findige Wienerin verstärkt für die zielgerichtete Unterstützung heimischer Marken, Unternehmen und des Wiener Kulturbetriebs, sowie für die Zusammenarbeit mit lokalen Geschäften und Designern ein.

Im Rahmen ihrer Initiative sind unter dem Hashtag #uberchiquelocal Tipps für lokale Angebote aus den Bereichen Mode, Lifestyle und Kultur zusammengefasst. Dabei präsentiert sie ihrer internationalen Community ausgewählte Angebote aus Wiener Shops, um so potenzielle neue Online-Kundinnen und Kunden zu begeistern und anzuziehen.

#uberchiquelocal: Unterstützung lokaler Betriebe im Fokus – Zusammenhalten als Gebot der Stunde

„Gerade in der aktuellen Situation sehe ich engagierte Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung als Gebot der Stunde. Es ist derzeit besonders wichtig, den Gedanken des Zusammenhaltens wirklich zu leben und einen Fokus auf lokale Kooperationen zu setzen. Dafür bringe ich die Reichweite meines Instagram Accounts ein und setze dort mit dem Hashtag #uberchiquelocal konkrete Impulse zum Thema „local support“. Es ist mir ein Anliegen, damit auch zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung beizutragen“, erklärt Sylvie Utudjian, Gründerin von uberchique, enthusiastisch. 

Für ihren Instagram-Account fotografiert und inszeniert Sylvie Utudjian saisonale Fashion-Must-haves lokaler Geschäfte wie Ina Schulz (www.instagram.com/p/CH7YAYXgLGX/?igshid=10fnfu5nwrj8h) oder macht auf Pop-up Angebote wie z.B. von Petar Petrov (www.instagram.com/p/CBNPXVwA-tQ/?igshid=1rifkn3z9j0cc) aufmerksam. Auch themenbezogene Highlights wie die Dorotheum-Auktion „Vintage Mode- und Accessoires“, die „Zeitreise-Auktion“ des Auktionshauses im Kinsky oder die Vienna Contemporary Art Fair werden von Sylvie Utudjian gefeatured. Ebenso liegt ihr die hart getroffene Kulturszene am Herzen, deshalb präsentiert die umtriebige Influencerin auch Specials des Wiener Theater-Betriebs, der Staatsoper oder des Burg-Kinos.

Das kann jeder von uns beitragen: 6 Prinzipien als Handlungsanleitung 

Um Bewusstsein dafür zu schaffen, was jede und jeder Einzelne für seine „Lieblingsbetriebe“ und seine „Local Heroes“ leisten kann, präsentiert die Influencerin einen 6-Punkte-Plan als Handlungsempfehlung für die Unterstützung lokaler Händler und Betriebe. 

„Denn: Nicht nur Influencer haben Einfluss, sondern jeder von uns kann Einfluss nehmen. Diese Kraft gilt es zu nutzen und damit gerade jetzt aktiv einen hilfreichen Beitrag zu leisten“, ist Sylvie Utudjian überzeugt. 

Von ihrer Community gibt es für diese Initiative viel Applaus. Die 6 Prinzipien im Überblick: 

    1. #shoplocal: Support Locals durch bewusstes lokales Shoppen – online mit Postversand oder via Click & Collect, ebenso wie auch persönlich vor Ort in den Geschäften.
    2. Share your Experience: Durch Posten von positiven Einkaufserlebnissen next door, Posten von Lieblings-Stücken und das Aufmerksam-Machen auf die Shops mit Stories & Co., ebenso wie durch das Setzen von Tag und Links. 
    3. Intensivierung des Social Media Dialogs: Denn jeder Kommentar und jeder Share steigert die Sichtbarkeit und stärkt die Präsenz sowie die Aufmerksamkeit auf den Online Kanälen.
    4. Recommend your Heroes: Empfehlungen und positive Bewertungen für die persönlichen „Heroes“ abgeben. 
    5. Gutscheine, Voucher & Online-Services nutzen: Shopping- und Ticket-Gutscheine für besondere Anlässe wie Valentinstag, Ostern, Muttertag & Co. sowie für Kulturbetriebe besorgen und online-Streaming-Angebote nutzen. 
    6. Verschieben statt absagen: Konkrete Vorhaben, die derzeit nicht stattfinden können, keinesfalls entfallen lassen oder absagen, sondern verschieben und zu einem späteren Zeitpunkt verlässlich nachholen. 

Um die Auswirkungen des dritten Lockdowns zu verkraften, kommt es in den nächsten Wochen und Monaten im lokalen Handel tatsächlich auf jeden einzelnen Einkauf an. Dies gilt besonders auch für die Kunst- und Kulturszene, deren Lage aufgrund der geltenden Restriktionen weiterhin überaus prekär ist. Somit ist es entscheidend, die Angebote und Services intensiv zu nutzen – und genau das ist der Gedanke hinter der Initiative #uberchiquelocal.

Das Beste aus beiden Welten: Onlinekanäle & Einkaufserlebnis im Geschäft in perfekter Ergänzung 

Ihre Expertise und ihre internationalen Insights bringt Sylvie Utudjian aktuell auch verstärkt in der Beratung hinsichtlich „missed opportunities“ in der Online-Präsenz und bei der Digitalisierung von Wiener Unternehmen ein. Dabei geht es ihr darum, Defizite im Online-Auftritt und bei digitalen Vertriebskanälen auszugleichen und damit fitter für das Online-Shopping-Erlebnis zu werden. 

„Immer wieder kommt es vor, dass einer meiner Follower, z.B. aus New York, nach einem Posting auf meinem Instagram Account nachfragt, wo ein bestimmtes Fashion-Piece zu haben ist. Wenn dann kein Online-Shop mit internationalem Versand verfügbar ist, tut es mir um jede dieser verpassten Einkaufsgelegenheiten enorm leid. Umso mehr freue ich mich, wenn ich meiner Community immer auch gleich mitteilen kann, wo sie die Mode, die Accessoires und die Designer-Stücke kaufen können“, stellt Sylvie Utudjian fest. 

In dieser Hinsicht sieht die österreichische Influencerin Sylvie Utudjian die derzeitige Situation als große Chance für heimische Unternehmen, sich zukunftsfit zu machen und ihre digitale Präsenz somit auf ein völlig neues Niveau zu heben. Wenn das gelingt, sind trotz aller Konsequenzen und Herausforderungen, welche die Corona-Krise mit sich bringt, die Weichen für die Nutzung von zusätzlichem Umsatz-Potenzial gestellt, indem neue Verkaufskanäle zur Verfügung stehen, die bislang geschlossen waren. 

Die in der Corona-Krise entstandene Idee für #uberchiquelocal bringt Sylvie Utudjian in Kontakt mit einigen lokalen Geschäften, die entweder noch keine professionelle Online-Präsenz hatten oder deren bestehende Kanäle wie z.B. Instagram noch nicht an einen Webshop angebunden sind. Oft zeigt sich für Sylvie Utudjian auch, dass wertvolles Potenzial brach liegt, um bestehende Kundinnen und Kunden sowie neues Publikum mit dem direkten Ziel des Verkaufens anzusprechen.

Klar ist: In diesem Bereich besteht noch deutlicher Handlungsbedarf, um neue Chancen auch wirklich nutzen zu können. Dabei ist Sylvie Utudjian beratend aktiv und bringt ihre Expertise mit Begeisterung ein. Denn sie weiß: Ihre Wirkung – und somit wirtschaftliche Effekte – entfalten Impulse aus der Online-Welt aber nur dann in vollem Umfang, wenn der Online-Handel mit dem Offline-Handel – also dem physischen Einkaufserlebnis im Geschäft vor Ort – verzahnt ist.

Foto: Sylvie Utudjian / uberchique

Vor knapp drei Monaten ist die Tochter von harry’s home Gründer Harald „Harry“ Ultsch offiziell in den Familienbetrieb eingestiegen.

 

Neben seinen Söhnen Florian und Fabian, hält nun auch Valentina Ultsch eine wichtige Unternehmensposition inne: Mit gerade einmal 26 Jahren übernimmt die BWL-Absolventin die Leitung im Bereich Human Resources der gesamten Harry’s Home Holding AG. 

Nach Ihrem BWL-Studium in Wien sind Sie vor wenigen Wochen in leitender Funktion in den Familienbetrieb eingestiegen – mit gerade einmal 26 Jahren. Welche Position haben Sie übernommen? 

Ich habe die Leitung Human Resources sowohl bei den harry’s home hotels & apartments als auch bei den Innsbrucker Häusern ADLERS Lifestyle-Hotel und Hotel Schwarzer Adler übernommen. Das betrifft aktuell insgesamt 250 Mitarbeiter der gesamten Harry’s Home Holding AG, nächstes Jahr werden es 300 sein. Ich bin übrigens nicht unmittelbar nach dem Studium in unseren Familienbetrieb eingestiegen. 

Was haben Sie stattdessen gemacht und wieso haben Sie sich für einen späteren Einstieg entschieden? 

Direkt nach dem Studium wäre es einfach zu früh gewesen. Ich wollte lieber noch ein bisschen Praxiserfahrung in anderen Firmen sammeln, um zu sehen, wie es anderswo läuft. Das habe ich schließlich knapp drei Jahre lang in Graz gemacht. Zuerst war ich dort bei Iventa – The Human Management Group, dann bei epunkt tätig – jeweils in der Personalberatung. 

Warum der Bereich Human Resources? 

Mein Interesse dafür habe ich während eines Management Trainees in unserem Betrieb entdeckt. Ich durfte dabei mehrere Positionen durchlaufen und alle Abteilungen kennenlernen. Zu der Zeit hatten wir eine tolle Mitarbeiterin im Bereich Human Resources, die mir gezeigt hat, wie kreativ das Gebiet sein kann, z. B. hinsichtlich Employer Branding oder Recruiting. Die Abwechslung und der permanente Austausch mit Menschen macht mir sehr viel Spaß. 

Was sind Ihre langfristigen Ziele? 

In unserem Betrieb leben wir das Motto „We all are family“, das direkt aus unserer Familie hervorgeht. Mein Ziel ist es, diesen Slogan auch wirklich zu verinnerlichen – egal wie groß wir als Unternehmen sind. Das soll nicht nur eine schöne Maske nach außen sein, sondern innendrin auch richtig gelebt werden. Das ist mir extrem wichtig. 

Haben Sie schon vor Ihrem offiziellen Einstieg ins Unternehmen mitentscheiden dürfen oder lag das bisher eher beim Rest der Familie? 

Also mitgeredet habe ich immer. In unserer Familie herrscht eine sehr offene Gesprächskultur. Es wird natürlich auch im privaten Umfeld viel über das Geschäft gesprochen und gerade größere, strategische Entscheidungen untereinander besprochen. Meine Eltern legen großen Wert darauf, die Meinung aller einzuholen und gleich abzuwägen. Bei ein paar externen Terminen, etwa in Wien, wo wir viele Partner haben, durfte ich zuletzt schon dabei sein und z. B. mitentscheiden, wie die künftigen Designgenerationen in unseren Hotels aussehen werden. 

Sie sind die Jüngste in der Familie, die aktiv in den Betrieb eingestiegen ist. Haben Sie das Gefühl, dass es Nachteile mit sich bringt als letzte dabei zu sein? 

Ich hatte anfangs schon die Befürchtung, dass ich im Nachteil sein könnte, denn der Altersunterschied zu meinen beiden älteren Brüdern ist relativ groß. Mittlerweile glaube ich, dass das sogar ein Vorteil ist. Bei uns gibt’s keinen Konkurrenzkampf aber natürlich kann es auch mal krachen, das gehört dazu. Mit meinen neun Jahren Unterschied zu Florian zählt dieser nämlich schon zu einer anderen Generation, da kann man schon mal anderer Meinung sein. Genau das ist aber auch das Schöne: Unser Vater ist sehr offen und möchte immer wissen wie unterschiedliche Altersgruppen denken und unsere Mutter legt großen Wert darauf, dass wir miteinander reden und gemeinsam Spaß haben. Am Ende finden wir stets einen Konsens, mit dem alle innerhalb der Familie zufrieden sind. 

Foto: Harry’s Home Holding AG/Aria Sadr-Salek

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