Interviews

Austrian Business Woman im Gespräch mit Kärntens Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Gaby Schaunig.

 

Wer Hypo Alpe Adria sagt, denkt dabei unwillkürlich an Kärnten, an Millionen-Verluste und Verstaatlichung. Doch Österreichs südlichstes Bundesland war auf einem sehr guten Weg, punktete sogar mit hohem Wirtschaftswachstum – bis das Corona-Virus kam. Dennoch wird es wieder aufwärts gehen, davon ist Kärntens Landeshauptmann-Stellvertreterin überzeugt.

Die Corona-Krise hat auch Österreichs Wirtschaft mit voller Wucht getroffen. Wie beschreiben Sie die Lage in Kärnten?

Dem Bundesland Kärnten ist in den Jahren seit der Bereinigung der HETA-Haftungsbedrohung eine beispiellose Aufholjagd gelungen mit dem mitunter höchsten Wirtschaftswachstum aller Bundesländer, einem stetigen Rückgang der Arbeitslosigkeit, aufsehenerregenden Betriebsansiedelungen und dem Aufbau neuer Forschungseinrichtungen. Auch heuer schien Kärnten, so die Prognosen zu Jahresbeginn, von der allgemeinen Konjunktureintrübung weniger betroffen als andere Bundesländer. Und dann kam Corona.

Wir sind noch mitten in der Schockphase, aber klar ist heute schon, dass der Arbeitsmarkt nachhaltig erschüttert ist und bestimmte Branchen – Tourismus, Gastronomie, Kulturschaffende, der Kreativ-Bereich, kleine Ladenbesitzer, Ein-Personen-Dienstleister und viele mehr – in Existenznöte geraten. Gleichzeitig ist Kärnten ein exportorientiertes Industrieland, das von Verwerfungen an den internationalen Märkten stark getroffen wird. Wichtige Handelspartner wie etwa Italien brechen komplett weg. Aber trotzdem fürchte ich mich nicht. Furcht wäre jetzt ein ganz schlechter Ratgeber. Um noch einmal auf die HETA-Bedrohung zurückzukommen, wage ich zu behaupten: Krise können wir.

Wir beginnen nicht bei null. Wir haben die Werkzeuge, die Partner, die Maßnahmen, das Know-how. Wir sind auch in den vergangenen Jahren nicht in das Rennen um die Nulldefizit-Schlagzeile eingestiegen, sondern haben vielmehr die niedrige Zinslandschaft genutzt, um Geld nachhaltig zu investieren – in Infrastruktur, in Bildung, in Gesundheit und Pflege. Wir werden diesen Kurs nun nicht nur fortsetzen, sondern noch verstärken. 

Auf welchen Bereichen liegt Ihr besonderer Fokus?

Arbeitsmarkt und Soziales. Die erhöhte Arbeitslosigkeit wird uns über einen längeren Zeitraum begleiten und dies wird zu einem Anstieg der Armutsgefährdung führen. Hier müssen wir alle gemeinsam – allen voran der Bund – massiv gegensteuern. Ich spreche mich für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes aus, da die derzeitige Nettoersatzrate von 55 Prozent zu niedrig ist.

Gleichzeitig müssen wir die Menschen auf ihrem Weg zurück in die Erwerbsarbeit unterstützen – eventuell auch mit Umschulungen in andere Bereiche. In Kärnten werden wir gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice Stiftungsmaßnahmen deutlich ausweiten, um insbesondere arbeitssuchenden Menschen mit Vermittlungshemmnissen beizustehen. Unser zweiter Fokus wird auf dem Bereich der Lehrausbildung liegen. Wir rechnen in einigen Branchen, etwa der Gastronomie, mit einem eklatanten Lehrstellenmangel. Diesen wollen wir mit der überbetrieblichen Lehrausbildung abfedern. Unser Ziel ist es, dass im Herbst jede und jeder Jugendliche in Kärnten einen Bildungs-, Ausbildungs- oder Maßnahmenplatz hat. 

Die heimische Wirtschaft wird mit finanziellen Mitteln von Bund und Ländern gestützt. Sind die Kärntner Betrieb zufrieden mit den Massnahmen?

Es ist richtig, dass Geld in die Hand genommen wird. Dort, wo es in der Umsetzung gehakt hat – etwa bei den Garantieerfordernissen für Kredite – hörte der Bund mitunter auch auf die Verbesserungsvorschläge der Länder. Wir hören aber von sehr, sehr vielen Unternehmerinnen und Unternehmern, dass bei ihnen keine Unterstützungen ankommen. Dazu zählen etwa Betriebe, die in den Vorjahren viel investiert haben, Betriebe, die gerade ein Sanierungsverfahren abwickeln, Betriebe, die erst vor kurzem gegründet worden sind.  Der Zugang zum Fixkostenzuschuss muss unbürokratischer werden, mit weniger Einschränkungen. Und dann warte ich natürlich auf die Präsentation des großen Arbeitsmarktpakets der Regierung. 

Bitte beschreiben Sie kurz, wie Sie die vergangenen Wochen persönlich erlebt haben?

Ich war über einen Zeitraum von vier Wochen vorwiegend im Home Office – am Telefon, am Laptop, in Videokonferenzen, zu jeder Zeit in enger Abstimmung mit meinen Regierungskolleginnen und -kollegen und bestens unterstützt von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Büro wurde personell auf Minimalbetrieb heruntergefahren. Beim Bearbeiten von Akten oder dem Verfassen von Schriftstücken waren die Arbeitsabläufe nicht so viel anders als sonst, aber ein ganz großer Bereich meiner Tätigkeit fiel komplett weg: die direkten Kontakte mit den Menschen. Ich freue mich sehr darauf, wenn dies eines Tages wieder möglich sein wird.  

Frauen sind von der Krise besonders betroffen. Was raten Sie ihnen?

Die Krise hat einmal mehr deutlich gezeigt, was oft leider in den Hintergrund tritt: dass Frauen die überwiegende Mehrheit der Care-Arbeit schultern, und zwar sowohl der bezahlten als auch der unbezahlten. Sie versorgen ihre Familie, ihren Haushalt und ältere Angehörige; im Job kommt die Versorgung von Kunden, von Pflegebedürftigen oder von Kranken dazu.

Im Lockdown wurden sie auch noch zu Systemerhalterinnen, Lehrerinnen, Spielkameradinnen, Brotbäckerinnen, Fitnesstrainerinnen, Masken-Näherinnen, Risikogruppenbeschützerinnen… Und wofür? Für ein paar Runden Applaus und die Versicherung, dass es ja eh „keine Schande“ ist, wenn man sich mal überfordert fühlt und Kinderbetreuung in Anspruch nehmen möchte. Unsere strikte Trennung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Care-Arbeit ist nicht mehr zeitgemäß, das hat diese Krise überdeutlich gezeigt. Für mich ist nun der Zeitpunkt gekommen, um über Grundeinkommensmodelle, wie sie jetzt teilweise schon umgesetzt werden, nachhaltig zu diskutieren.  

Foto: Gernot Gleiss

 

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Mitverantwortlich für das Erwachen des politischen Interesses war ihre Mutter, die als erste Landessekretärin einer Gewerkschaft in Österreich Pionierarbeit leistete.

 

„Mir war früh klar, dass es notwendig ist und sich auszahlt, sich für Dinge, die einem wichtig sind, einzusetzen. Gerechte Arbeitsbedingungen, faire Löhne, soziale Sicherheit, Solidarität, Kampfgeist – das waren einige der Ziele und Werte, die ich aus meinem Elternhaus mitbekommen habe“, so Gaby Schaunig.

In den vergangenen Jahren sei es gelungen, zahlreiche Mühlsteine der Vergangenheit, die Kärnten belastet haben, aus dem Weg zu räumen – die HETA-Haftungen, risikoreiche Finanzgeschäfte, Geldflüsse in Event- und PR-Politik. „Mit all dem haben wir aufgeräumt und Kärnten auf einen positiven Sanierungskurs geführt. Jetzt geht es darum, das Land und die Menschen bestmöglich auf die Digitalisierung vorzubereiten, die alle Gesellschaftsbereiche grundlegend verändern wird. Das tun wir mit Investitionen in Bildung, Qualifizierung, Forschung und Entwicklung, Infrastruktur“, sagt die Landeshauptmann-Stellvertreterin, die in Kärnten keine Anzeichen von Politikverdrossenheit erkennen kann.

Als Politikerin mit einem regionalen Mandat versucht sie Sprachrohr ihres Wahlkreises und insbesondere des Bezirks Liezen zu sein.

 

„Mein Interesse an Politik erwachte schon früh während meiner Schulzeit. Seit damals verfolge ich das politische Geschehen. Politisch engagiert habe ich mich allerdings erst nach meinem Studium, nämlich in dem ich die Aufgabe als Jugendpersonalvertreterin des Landes Steiermark angenommen habe“, erzählt die Juristin.

Als Politikerin mit einem regionalen Mandat versucht sie Sprachrohr ihres Wahlkreises und insbesondere des Bezirks Liezen zu sein. In diesem Zusammenhang setzt sie sich dafür ein, die Interessen und Anliegen der Menschen aus ihrem Heimatbezirk in Wien zu vertreten. Durch ihr ÖAAB Mandat und ihren politischen Werdegang in der Personalvertretung sieht sie sich auch als Vertreterin der Arbeitnehmer. Ein ganz besonderes Anliegen sind ihr in diesem Zusammenhang auch Gleichstellungsfragen und Frauenrechte.

Gleichstellung von Frauen  

In erster Linie solle ein guter Politiker authentisch sein, so Schwarzenberger. „Politiker, die versuchen eine Rolle zu spielen werden von den Menschen nicht ernst genommen. Das lässt sich immer wieder beobachten. Dazu zählt für mich auch der echte Wille, etwas für die Menschen, die man vertritt, zu erreichen und in diesen Dingen auch eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag zu legen.“

Das Vertrauen der Menschen könne man in seiner politischen Funktion vor allem dann gewinnen, indem man sich auf die fachliche Arbeit konzentriere. „Gerade die vergangenen Monate haben gezeigt, dass ständiges Anpatzen und vor allem künstliches Skandalisieren für alle allen Beteiligten schlecht ist. Vor allem schadet es auch dem Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen“, so die Steiererin, die sich wünschen würde, echte Gleichstellung von Frauen in allen Gesellschaftsschichten und Religionen durchzusetzen. Damit einhergehend ganz besonders auch ein Ende der Gewalt gegen Frauen in Österreich.

Foto: Privat

Als Head of Marketing und Innovation bei IP Österreich ist sie die richtige Ansprechpartnerin, wenn es um das Thema KI im Unternehmen geht.

 

Was Claudia Schabata-Ostermann von den neuesten Entwicklungen hält, verrät sie im ABW-Interview.

Was halten Sie von Künstlicher Intelligenz im Marketing-Business? 

Ich glaube, dass KI im Marketingbereich grundsätzlich sehr wertvoll sein kann und in den nächsten Monaten immer wertvoller werden wird. Sie kann helfen, Marketingstrategien zu verbessern. Allein in unserer Branche ergeben sich dadurch völlig neue Möglichkeiten der Werbeauslieferung. Personalisierte Werbung, bessere Kundenansprache, effektivere Kampagnen, effizientere Prozesse, bessere Datenanalyse - um nur einige Aspekte zu nennen. 

Zu den Chancen und Risiken habe ich die KI ChatGPT selbst befragt:

Chancen:

  • Personalisierung: KI kann helfen, personalisierte Werbebotschaften zu erstellen, die auf dem individuellen Verhalten und Interessen der Verbraucher basieren, was zu einer höheren Engagement-Rate führen kann.
  • Effizienz: KI kann helfen, den Prozess der Datensammlung und Analyse zu automatisieren, was Zeit und Ressourcen spart und eine schnellere Reaktionszeit auf Veränderungen ermöglicht.
  • Vorhersagen: KI kann helfen, Vorhersagen über zukünftige Trends, Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Verbrauchern zu treffen, was Unternehmen dabei helfen kann, ihre Marketingstrategien zu optimieren und ihre Zielgruppen besser zu verstehen.

Risiken:

  • Datenschutz: KI benötigt Daten, um effektiv zu arbeiten, aber es besteht die Möglichkeit, dass diese Daten missbraucht werden können. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Datenschutzgesetze einhalten und die Daten der Verbraucher sicher aufbewahren.
  • Bias: KI-Modelle können aufgrund von ungleichen Datensätzen oder unbewussten Vorurteilen in den Daten verzerrt sein. Dies kann zu diskriminierenden Ergebnissen führen, was für Unternehmen schwerwiegende rechtliche und Rufschäden verursachen kann.

Künstliche Intelligenz kann menschliche Kreativität nicht vollständig ersetzen und das Fehlen menschlicher Kontrolle kann sich als Nachteil erweisen, insbesondere wenn es darum geht, Beziehungen zu Kunden aufzubauen.

Es ist wichtig, dass Unternehmen die Potenziale und Risiken von KI im Marketing-Business sorgfältig abwägen und sicherstellen, dass sie verantwortungsvoll und ethisch mit KI umgehen.

  

Sind bei IP Österreich bereits KI-Systeme im täglichen Einsatz?
Unsere Partnerwebsite österreichprogramm.at verwendet einen Chatbot.

Ansonsten verwenden wir in Einzelfällen Open Source für kleine Grafiken und Texte. Aber wir beobachten natürlich die Entwicklungen und ich gehe davon aus, dass auch wir in den nächsten Jahren verstärkt mit KI arbeiten werden. Auch für unsere Werbeprodukte ergeben sich durch KI natürlich spannende neue Möglichkeiten - Stichwort Contextual Video Tagging, Emotional Video Tagging etc.

 

Welche KI-Werkzeugen sind Ihnen vertraut?

Chat GPT, Canvas, Chatbots.

Foto: Christoph Meissner/IP Österreich

Seit mehr als sechs Jahren ist sie für den Werbezeitenvermarkter IP Österreich tätig, seit 2017 verantwortet das Gesamtmarketing sowie das Programmmarketing für die beliebtesten Privatsender.

 

Nach dem Studium startete sie bei einem Film Distributor, arbeitete danach in New York für das Austrian Cultural Forum – ihr Zuständigkeitsbereich lag ebenfalls im Filmbereich. Dem Genre ist sie im Grunde treu geblieben: Auch heute geht es um Bewegtbilder, konkret um TV-Werbung. Seit mehr als sechs Jahren ist sie für den Werbezeitenvermarkter IP Österreich tätig, seit 2017 verantwortet das Gesamtmarketing sowie das Programmmarketing für die beliebtesten Privatsender.

Wann erwachte bei Ihnen das Interesse für die Marketingbranche? 

Ich hatte das Glück bereits während des Studiums durch zahlreiche Praktika Einblicke in die PR & Marketingwelt zu bekommen. In der Theorie ist ja dann doch vieles anders als im tatsächlichen Berufsalltag. Durch diese praktischen Erfahrungen war für mich sehr schnell klar, dass ich auch nach dem Studium in diesem Bereich Fuß fassen möchte. Die Verbindung mit der Medienbranche war mir dabei ebenfalls immer sehr wichtig. 

Sie ist eine der besten Journalistinnen des Landes, ihre Arbeitsweise wird geschätzt, ihre Energie bewundert. Ein ABW-Interview mit Dr. Martina Salomon, ab 1. Oktober 2018 KURIER-Chefredakteurin.

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Was macht für Sie die Faszination „Zeitung“ aus?

In keinem anderen Job ist man so nah dran am Lauf der Welt. Kein Tag gleicht dem anderen.

Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?

Strukturiertes Chaos.

Anfang Oktober hat Astrid Salmhofer das Kommunikationsmanagement bei Wien Energie übernommen. Zuvor vermarktete sie Bundespräsident Heinz Fischer. 

 

Austrian Business Woman sprach mit der bestens vernetzten PR-Expertin.

Von der Hofburg zu Wien Energie – was macht den Reiz Ihrer neuen Herausforderung aus?

Die Energieinfrastruktur ist die Lebensader unserer modernen Wirtschaft und Gesellschaft. Genau dort, auf dem Energiemarkt, bleibt aber derzeit kein Stein am anderen. Die Branche ist spannend und steht durch Klimaschutz, Digitalisierung und neue Zukunftstechnologien vor großen Veränderungen. Diese Veränderungen mitzugestalten und vorne dabei zu sein, reizt mich.

Seit Oktober 2019 ist die Juristin Umweltsprecherin der Grünen im Nationalrat und setzt sich besonders für Naturschutz und Biodiversität, Kreislaufwirtschaft und Mehrwegsysteme ein.

 

Wann erwachte Ihr Interesse an der Politik?

Schon als Jugendliche war mir Umweltschutz ein großes Anliegen, von der Anti-Atombewegung bis zum sauren Regen und Artenschutz. So habe ich früh begonnen, die politischen Entscheidungen zu hinterfragen und nach besseren Lösungen zu suchen. Beruflich habe ich mich nach dem Studium als Juristin bei der Salzburger Umweltanwaltschaft für den Umweltschutz entschieden, für Umweltberatung, bessere Abfalltrennung und Recycling in den Gemeinden, später auch für Bürgerbeteiligung und Mediation bei großen Umweltverfahren.

Die berufliche Erfahrung hat mich darin bestärkt, als Politikerin bei der Umweltgesetzgebung direkt mitwirken zu können. Als Mitglied der Salzburger Landesregierung konnte ich zwischen 2013 und 2018 unter anderem ein richtungsweisendes neues Raumordnungsgesetz ausverhandeln, im Nationalpark Hohe Tauern ein großes Wildnisgebiet ausweisen, den Naturpark Salzachauen umsetzen, 16 Wildbienenarten unter Schutz stellen, sowie eine Verpflichtung für Mehrweggeschirr bei Veranstaltungen einführen.  

In welchen Bereichen sehen Sie den akutesten Handlungsbedarf?

Alle Umweltthemen sind ja auch Teil des Klimaschutzprogramms, man kann das nicht voneinander trennen. Den dringendsten Handlungsbedarf sehe ich aktuell in der Biodiversitätskrise, weil der rasante Verlust von Artenvielfalt und natürlichen Lebensräumen für die menschliche Gesundheit und den Klimaschutz ganz fatale Folgen hat. Ohne mehr Schutz für unsere natürlichen Lebensgrundlagen werden wir die Klimaziele niemals erreichen können. Dazu muss auch der wahnwitzig hohe Bodenverbrauch gestoppt werden.

Was macht für Sie einen idealen Politiker aus?

Als Politiker muss man für seine Themen brennen, sich inhaltlich auskennen und darf nie aufhören zu fragen und zu lernen. Es muss immer die Sache im Vordergrund stehen und nicht der persönliche Vorteil. Und man muss zuhören können, weil Politik den Menschen und einem guten Zusammenleben dient, nicht umgekehrt.

Für mich war immer wichtig, von einem politischen Amt nicht abhängig zu sein und in eine berufliche Tätigkeit zurückkehren zu können. Politik lebt von unterschiedlichen Interessen und Standpunkten, umso wichtiger finde ich, dass Politiker sich für gemeinsame und konstruktive Lösungen einsetzen, nicht nur als Regierungspartei, sondern auch in der Opposition.

Wir leben in einer sehr bewegten Zeit, wo es so viel leichter ist, Zweifel und Missgunst zu säen als zusammen zu arbeiten. Die Klima- und die Coronakrise fordern aber, dass wir Menschen zusammenarbeiten, nicht nur in Österreich, sondern weltweit. Und dazu sind wir auch verpflichtet – im Umweltschutz, bei den Klimazielen und bei den Menschenrechten. Wenn andere Länder Kriege führen und Regenwälder abbrennen gibt uns das nicht das Recht, bei den Klimazielen nach Ausreden zu suchen. Ganz im Gegenteil, wir müssen unseren Teil erfüllen und uns dafür einsetzen, dass auch andere Länder ihre Beiträge leisten.

Wie kann man das Vertrauen der Menschen in die Politik zurückgewinnen?

Indem wir demokratische Strukturen stärken, mehr politische Bildung in den Schulen ermöglichen und insgesamt Bürgerbeteiligung fördern. Politische Entscheidungen müssen transparent und nachvollziehbar sein, dazu zählt auch die Offenlegung und Kontrolle jeder Art von Parteienfinanzierung. Käuflichkeit und Korruption darf in der Politik keinen Platz haben.

Aber auch der öffentliche Umgang mit und in der Politik selbst ist zu hinterfragen, wenn lösungsorientierte Sachpolitik zunehmend von Kampf- und Konfliktrhetorik verdrängt wird, werden sich kompetente Menschen überlegen, ob sie sich das antun wollen. Das betrifft insbesondere auch Frauen, die noch stärker öffentlichen Angriffen und Hasstiraden in den sozialen Medien ausgesetzt sind.

Sie haben einen (politischen) Wunsch frei – was stünde ganz oben auf Ihrer Liste?

Ganz klar ist es der Wunsch nach einem gesellschaftlichen Konsens für unsere Klimaziele! Damit meine ich die allgemeine Bereitschaft und Zuversicht, dass wir diese - zugegeben nicht leichte - Aufgabe gemeinsam schaffen können und wollen. Und zwar alle, von den Schulen bis zur (Land-)Wirtschaft, in Stadt und Land, Universitäten, Energieversorger und Vereine, Interessensvertretungen und politische Gremien. Ärmel hochkrempeln und alle machen mit.

Foto: Privat

DI Johanna Ronay ist Co-Gründerin des Finanz-Start-Ups „Froots“ und weiß, worauf Frauen bei der Geldanlage beachten sollten.

 

Warum ist die richtige Finanzplanung gerade für Frauen essenziell? 

Frauen sind oft die Verlierer in der „Rush hour des Lebens“ (also zwischen dem Alter von 30 und 40 Jahren). Da haben sie vielleicht ihre ersten guten Jobs, klettern die ersten Schritte in der Karriereleiter hinauf und haben dann das Problem, dass die Familienplanung ihnen dazwischenkommt. Ich kann da selbst aus Erfahrung sprechen. Wir gehen in Karenz und kommen – wenn überhaupt – oft nur als Teilzeitkräfte zurück. Dadurch verlieren Frauen in den Jahren, in denen sie gut verdienen könnten, wichtige Beitragspotenziale für ihre staatliche (und auch betriebliche) Pensionsvorsorge. Und an die private Vorsorge denken in diesen Zeiten die wenigsten. 

Einkommenseinbußen durch Karenzzeiten und der Gender Pay Gap sind traurige Realität – wie lässt sich hier in der Praxis für Ausgleich sorgen? 

Aus meiner Erfahrung sollte schon früh in die Finanzbildung investiert werden. Die Wichtigkeit einer langfristigen Finanzplanung und die Auslotung der entsprechenden Möglichkeiten (und dazu gehört nun mal zwingend der Kapitalmarkt) sollte schon im Kindes- und Jugendalter von Eltern thematisiert werden. Für Frauen ist es – aus meiner persönlichen Erfahrung – aber auch insbesondere die Zeit, in der man noch keine familiären Verpflichtungen hat, also die Zeit, in der man die ersten beruflichen Schritte macht und vielleicht das erste Mal im eigenen Leben auch monatlich mehr Flexibilität hat, richtig, um Geld für sich wegzulegen. Das wäre ein toller Zeitpunkt, um selbst mit dem Investieren zu beginnen. 

Wie gestaltet man bei Froots ein Portfolio für einen solchen Fall? 

Bei Froots beginnen wir mit den Zielen der einzelnen Kunden und ihrer persönlichen Situation. Es geht darum, zu verstehen welche Ziele Kunden in ihrem Leben erreichen möchten. Konkret kann ich wieder mein Beispiel nennen: Ich investiere für meine Kinder, um ihnen einen Startvorteil nach der Schule, also in 15 Jahren, ermöglichen zu können und für meine private Vorsorge, die mit dem Pensionseintritt in 30 Jahren startet. Für diese beiden Ziele bekomme ich individuelle Portfolios auf separaten Depots, kann diese aber auch beide über mein Kundenportal steuern. Die Portfolios sind dabei abhängig vom Ziel und meinem Risikoprofil aufgestellt und basieren auf streng selektierten ETFs (Exchange Traded Funds). 

Je näher ich nun dem Zeitpunkt komme, dass meine Kinder eine Ausbildung starten und ich ihnen das Geld auszahlen möchte, desto stabiler und konservativer wird dieses Portfolio aufgestellt. Das Portfolio für meine Pension kann aber auch in diesem Zeitraum noch mehr Risiko vertragen und dadurch stärker wachsen. Uns bei Froots ist es also wichtig auf die einzelnen Lebensumstände unserer Kunden einzugehen und ihnen für jedes Ziel, die optimale Veranlagung bieten zu können. 

Abseits des akuten Bedarfs, merken Sie bei weiblichen Anlegerinnen eine größere Hemmschwelle, wenn es um das Thema Finanzen geht? 

Nein, grundsätzlich nicht. Nach unseren Erfahrungen reagieren aber Frauen schon in unterschiedlichen Situationen anders als männliche Investoren. Zum Beispiel in Zeiten hoher Unsicherheit am Markt, agieren Frauen verhaltener und Männer gehen „Aktien-shoppen“ 

Frauen nutzen aus meiner Sicht auch viel mehr Empfehlungen aus ihrem Netzwerk, Freundes- und Familienkreis und verlassen sich auf diese persönlichen Erfahrungen. Was mich aber doch immer wieder schockiert ist, dass sich noch viele Frauen in Hinblick auf ihre Finanzen komplett auf ihre Partner verlassen. Darin sehe ich ein inhärentes, großes Risiko und eine verpasste Chance sich langfristig, finanziell unabhängig aufzustellen und sich in allen Lebenssituationen wohlzufühlen. 

Womit begründet sich diese Schwellenangst? 

Ich habe manchmal das Gefühl, dass das Rollenbild hier in Österreich noch sehr konservativ ist und Frauen nicht zugetraut wird, die Finanzen selbst in den Griff zu bekommen. Auch Frauen müssen sich hier selbst mehr zumuten und aktiv werden. 

Gelten diese Vorbehalte im speziellen für komplexere Anlageformen, wie beispielsweise ETF- Sparpläne? 

Nein. Ich finde gerade ETFs haben einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass Frauen sich erstmals wohlfühlen in den Kapitalmarkt zu investieren. Mit Hilfe von ETFs kann man durch ein einziges Wertpapier, das so leicht handelbar ist wie Aktien, schon eine hohe Diversifikation erreichen. Das spricht viele Frauen an und kommt der weiblichen Haltung zu Risiko sehr entgegen.  

Welche Schritte können hier gesetzt werden, um das Bewusstsein zu schärfen? 

Wir müssen auf jeden Fall noch viel in Finanzbildung und Aufklärung über den Finanzmarkt investieren. Frauen müssen verstehen, dass der Kapitalmarkt ein Vehikel ist, dass ihnen hilft langfristig Vermögen aufzubauen und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. 

Für mich persönlich waren drei Punkte ausschlaggebend, endlich mit dem Investieren zu beginnen: Die historischen Daten zeigen, dass du durch langfristiges, diversifiziertes und zielorientiertes Investieren die Risiken am Kapitalmarkt im Griff haben kannst. In Zeiten hoher Inflation und niedrigen Zinsen am Sparbuch ist Langfristiges Investieren fast alternativlos, um langfristig Wohlstand aufzubauen. Ich habe ein professionelles Team an meiner Seite, damit ich mich eben nicht ständig selbst fragen muss, ob ich die „richtigen“ Wertpapiere habe oder nicht.

Was unternimmt Froots um Frauen bei der Finanzplanung zu unterstützen? 

Es gibt schon viele tolle Initiativen in Österreich Finanzbildung zu fördern und wir sind mit einigen dieser Initiativen in Kontakt, um gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Zusätzlich tüfteln wir auch an eigenen Formaten speziell für Frauen, in denen sich Frauen wohl fühlen sollen, sich auszutauschen und kontinuierlich lernen zu können.  

Warum haben Sie als Frau eine Karriere in diesem Bereich gewählt und was würden Sie jungen Nachwuchstalenten raten, wenn sie diese berufliche Laufbahn einschlagen wollen? 

Mich hat unser Angebot überzeugt. Als das erste Mal von dieser Idee gehört habe, war ich Feuer und Flamme und habe als Frau, Mutter und (bis zu dem Zeitpunkt) Nicht- Kapitalmarkt-Investorin sofort gewusst, dass ich hier mitarbeiten möchte. 

Ich hatte davor viele sehr unterschiedliche Stationen in meiner beruflichen Laufbahn und folgende Dinge waren dabei immer ausschlaggebend für mich: Egal wo du bist und in welchem Umfeld du arbeitest, es kommt immer auf dich persönlich an, was du daraus machst. Man ist seines eigenen Glückes Schmied und kann überall den kleinen, aber feinen Unterschied machen. Lass dich nicht in eine Schublade stecken. Ich selbst habe Wirtschaftsingenieurswesen-Maschinenbau an der TU Wien studiert. Damit ist man als Frau oft immer schon etwas „anders“ als andere. Und jetzt arbeite ich auch noch in der Finanzbranche. Aber es kommt eben nicht immer darauf an einen „geraden“ Werdegang zu haben, sondern man muss seinem Instinkt folgen. 

Wenn Sie einer Frau, die überlegt, ob sie investieren soll, etwas sagen könnten, was wäre das? 

Auch wenn die Welt des Investierens überwältigend erscheinen mag, ist es erstmal wichtig damit anzufangen, sein Vermögen zu vermehren. Egal, ob man nun mit froots oder vielleicht einer anderen Plattform investieren möchte oder sogar selbst investieren möchte. Das Wichtigste ist anzufangen. Ein wichtiger Tipp: Legen Sie nicht mehr Geld an, als Sie kurzfristig brauchen, und investieren Sie nicht mehr, als Sie sich leisten können zu verlieren. Aber nichts mit dem Geld zu tun, ist womöglich die schlechteste Option, die Sie tun können, auch wenn es sich nicht so anfühlt. Und bitte sehen Sie zu, dass Sie sich selbst mit Ihren Finanzen auseinandersetzen und überlassen Sie die Verantwortung nicht Ihrem Partner. 

Foto: Nuno Filipe Oliveira

Mit 15 Jahren, als sie eine Schülerzeitung schrieb, setzte sie sich erstmals mit den Rechten und Pflichten von Menschen auseinandergesetzt – und entdeckte die Politik für sich.

 

Ein wichtiges Thema für sie ist Chancengleichheit – diese fange bei den Bildungschancen, also im Kindergarten, an. „Wir brauchen ein Bildungssystem, das ausreichend Ressourcen hat, individuell auf jedes Kind einzugehen und dort zu unterstützen, wo am dringendsten Hilfe gebraucht wird“, so Astrid Rompold. 

Auch die Partizipation von Bürgern bei der Gestaltung ihrer Stadt sowie Umwelt- und Sozialpolitik liegen ihr am Herzen. Umsetzungskraft, Authentizität, Blick über den Tellerrand, und Mut seien wichtig, um ein guter Politiker zu sein. 

Auf das Thema Politikverdrossenheit angesprochen, meint Rompold: „Das Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen ist schwierig, solange einzelne politische Kräfte das System für sich ausnützen und damit die gesamte Politiker-Kaste in Misskredit bringen. Aber einzelne Player können überzeugen, zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen (auch unangenehme) und so das Vertrauen der Menschen wiedergewinnen.“

Foto: Urban

Die Generaldirektorin und Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvederes hat Grund zur Freude: Die Museumsräume haben sich wieder mit Besuchern gefüllt.

 

„Die Pandemie mit Lockdowns und Reisebeschränkungen führte dazu, dass das Belvedere im Jahr 2021, wie schon 2020, einen Besuchsrückgang von achtzig Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie zu verzeichnen hatte: eine Zeit, die wir zur Reflexion und Weiterentwicklung unserer Formate nutzten. Nun blicken wir allerdings erfreut auf das aktuelle Jahr zurück, denn aufgrund der guten Entwicklungen erwarten wir insgesamt 1,2 Millionen Besucher, das wären im Jahresschnitt also rund 70 Prozent von 2019. Wir erleben, dass sich die Museumsräume wieder mit Menschen füllen und das Haus zu dem machen, was es eben ist: ein Ort der Kunst, doch vor allem der Menschen“, zeigt sich die Kunstmanagerin erfreut.

Austausch zwischen Menschen

Zu den Highlights des Vorjahres zählte die Wiedereröffnung des renovierten Unteren Belvedere sowie die Schau „Dalí – Freud. Eine Obsession“, die den Einfluss des Psychoanalytikers Sigmund Freud auf das Werk Salvador Dalís darlegte.

„Es war eine Freude, da sich das Belvedere wieder mit Leben füllen durfte. Aus aktuellem Anlass nehmen wir die Veranstaltungsreihe Tea Talks wieder auf, die mir sehr am Herzen liegt. Diese ermöglicht einen Austausch zwischen Menschen aus Wien und der Ukraine. Ich bin davon überzeugt, dass Museen Orte sind, an denen man die Seele und den Geist zur Ruhe kommen lassen kann, in denen man sich von einem belastenden Draußen erholen kann und auch darf“, so Stella Rollig.

Ökologisches Engagement

Im vergangenen Sommer wurde das Belvedere mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet, das an Museen vergeben wird, die nach den internationalen Richtlinien für ethische Museumsarbeit von ICOM (International Council of Museums) handeln und besondere Sammlungen bewahren und präsentieren. Doch das ökologische Engagement endet hier nicht, sondern beginnt vielmehr – verspricht die Generaldirektorin. „Von der Sanierung der Fenster, natürlichen Wandfarben bis zur selbstreflexiven Haltung zu Themen wie Klimatisierung, Transporten oder auch zu Leihgaben, die rund um den Globus geschickt werden, beschäftigen uns diese Fragen weiterhin stark.“

Besonderes Jibiläum

Das heurige Jahr steht ganz im Sinne des dreihundertjährigen Belvedere-Jubiläums. Unter dem Motto „Goldener Frühling“ wird nicht nur die Entwicklungen der Vergangenheit, sondern besonders die Entwicklungen, die noch vor dem Traditionshaus liegen, gefeiert. „Das Museum von morgen ist ein lernendes, ein diverses und heterogenes: Es stellt Fragen. Mein Wunsch für 2023 und darüber hinaus? Fragend bleiben“, so Rollig.

Foto: Ingo Pertramer/Belvedere, Wien

Die Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des Belvederes über digitale Führungen, fehlendes Geld für Investitionen und den Wunsch, die Museumsräume endlich wieder voll Menschen zu sehen.

 

Beschreiben Sie uns bitte die Situation des Belvedere? Wie viele Menschen haben seit dem Lockdown Online-Führungen genutzt?

Das Belvedere ist war Anfang November wieder im Lockdown. Wir haben Verständnis für die Schließung der Museen – die Eindämmung der Coronakrise hat im Moment absolute Priorität. Wir wollen diese Zeit zur Reflexion, zur Weiterentwicklung und für Investitionen in die Zukunft der traditionsreichen Einrichtung nutzen. Dazu gehört, dass wir unser digitales Angebot neu aufgesetzt haben. 

Wie beim ersten Lockdown im Frühjahr finden auf allen unseren digitalen Kanälen wieder täglich um 15 Uhr Führungen statt – jedoch mit neuen Formaten! Dazu zählen Dialoge über unterschiedliche Perspektiven, Schlaglichter auf Meisterwerke aus den Bundesländern, Einblicke in Lieblingsbilder von Kuratoren und Reflexionen gesellschaftlicher Themen über die Epochen hinweg. Das wird von den Menschen begeistert angenommen: Wir konnten im November die Zahl der Zuseher gegenüber vergangenem März mehr als verdoppeln!

Wie man seitens des Belvederes mit der Ausnahmesituation umgeht und warum Zukunftsprognosen derzeit sinnlos sind, verrät Generaldirektorin Stella Rollig im Austrian Business Woman-Interview. 

 

Wie gut wird das „Digitale Belvedere“ von den Menschen angenommen?

Wir haben unmittelbar nach der Schließung damit begonnen, Online-Kurzführungen zu Kunstwerken aus der weltberühmten Belvedere-Sammlung anzubieten. Täglich um 15 Uhr auf unseren Social Media Kanälen (Facebook, Twitter, Instagram, Youtube). Dieses Angebot wird mit Begeisterung angenommen. Mehr als 700.000 Menschen haben die Führungen wahrgenommen und 200.000 haben sie tatsächlich angesehen. Deshalb werden wir auch nach der Wiedereröffnung unser digitales Angebot intensivieren.  

Gibt es spezielle Strategien zur Positionierung des Belvederes nach Corona?

Unser Fokus bei der Programmgestaltung liegt derzeit auf dem lokalen Publikum. Das Belvedere wird in den nächsten Monaten eine neue Besuchsqualität bieten können. Nie wieder werden Sie im Oberen Belvedere so viel Platz für sich haben! Wir hoffen sehr, dass dies möglichst viele Menschen aus Österreich nutzen werden. Wir rechnen zudem mit einem großen Bedürfnis nach Vermittlungs- und Familienprogrammen.  Das Untere Belvedere hat als eines der ersten Museen in Wien bereits am 15. Mai 2020 geöffent. Besonders attraktiv: Täglich bieten wir für die Ausstellung „Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafé“ kostenlose Führungen in kleinen Gruppen an.     

Sie ist Marketing und E-Commerce Director bei Nespresso Österreich. Was Sie an ihrem Job besonders schätzt und warum sie sich manchmal wie eine Dirigentin fühlt, hat sie ABW erzählt. 

 

Was schätzen Sie besonders an Ihrer Tätigkeit?

Als Verantwortliche für alle Marketingagenden sowie die Bereiche CRM und E-Commerce von Nespresso Österreich begleite und gestalte ich die gesamte Customer Journey. Die größte Herausforderung ist sicher die Verknüpfung von menschlichen Wahrheiten und datenbasierten Einblicken in Kundenwünsche und -verhalten, die uns die heutigen Technologien ermöglichen.

Meine Arbeit erlaubt mir, schneller und besser auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und das Nespresso-Markenerlebnis für unsere Kundinnen und Kunden einzigartig zu machen - eine große, spannende Aufgabe, der ich mich Tag für Tag gerne widme. Ich arbeite für eine der bekanntesten Marken in Österreich, kann mich in meinem Beruf weiterentwickeln und darf jeden Tag mit einem engagierten Team zusammenarbeiten. Das macht mir Spaß und spornt mich an. Durch meine Arbeit kann ich außerdem die außergewöhnlichen Geschmacksprofile der unterschiedlichen Nespresso-Kaffeevarietäten und Limited Editions täglich neu entdecken, was mir große Freude macht.

Sie studierte Telematik an der TU Graz, forscht und gibt ihr Wissen an Studenten weiter. Ein ABW-Interview mit der Wissenschafterin und Mutter einer kleinen Tochter Theresa Rienmüller.

 

Woran arbeiten Sie gerade?

Ich arbeite als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Health Care Engineering mit Europaprüfstelle für Medizinprodukte. Die Biomedizinische Technik stellt ganz allgemein eine Schnittstelle zwischen Medizin, Biologie und Technik dar. Wir befassen uns mit der Analyse, Modellierung und Simulation biophysikalischer und biomedizinischer Prozesse. Meine Aufgaben umfassen im Wesentlichen die drei Bereiche Lehre, Forschung und Administration.

Gutes für den Klimaschutz bewirken und dabei eine solide Rendite erzielen – mit Crowd4Climate (C4C) wird es möglich. ABW sprach mit Geschäftsführerin Verena Riedler.

 

Bitte beschreiben Sie uns kurz das Konzept von Crowd4Climate.
Crowd4Climate (C4C) bietet Privatanlegern über eine Online-Plattform eine einfache Möglichkeit, ihr Geld in Klimaschutzprojekten anzulegen. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt – Gutes bewirken und eine solide finanzielle Rendite – wird bei C4C durch einen transparenten Auswahlprozess für Klimaschutz-Projekte sichergestellt. 
Rechtlich handelt es sich dabei um qualifizierte Nachrangdarlehen nach dem Alternativfinanzierungsgesetz. 

Seit September 2023 sind Sie in der Geschäftsführung bei Crowd4Climate – was schätzen Sie besonders an dieser Tätigkeit?
Meine Vision ist ein gutes Leben für alle auf einem gesunden Planeten. Das klingt zunächst sehr allgemein - für Crowd4Climate (C4C) kann ich Projekte auswählen und über unsere Plattform anbieten, die ganz konkret daran arbeiten. Diese Projekte machen uns in jeglicher Hinsicht reicher: mit ökologischer, sozialer und finanzieller Rendite. Damit wollen wir klare Standards am Investmentmarkt setzen. 

Mit welchen spezifischen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert?
„Über Geld spricht man nicht“ ist in Österreich immer noch eine verbreitete Haltung. Das wollen wir ändern! Besonders spannend finden wir die Frage: Was bewirkt mein Geld? Passt das zu meinen persönlichen Werten? Wir alle können dafür Verantwortung übernehmen, was unser Geld bewirkt. Dies beginnt damit, genau hinzuschauen und nachzufragen, was sich hinter einem wohlklingenden Label tatsächlich verbirgt. Greenwashing ist nicht nur bei Konsumprodukten ein großes Thema, auch im Finanzbereich muss man sich vor Mogelpackungen in Acht nehmen. Da die Anleger über unsere Plattform direkt in einzelne Unternehmen investieren, können wir hier ein sehr hohes Maß an Transparenz bieten und legen zudem Ziele und Wirkung der einzelnen Projekte offen. 

Bemerken Sie Veränderungen bei den Kundenbedürfnissen wenn es um Geldanlage geht?
Wir sehen ganz klar eine gesteigerte Nachfrage bei nachhaltiger Geldanlage. Allerdings muss man auch hier sehr genau hinsehen und das „Kleingedruckte“ lesen, um sicherzugehen, dass sich z.B. in einem als „grün“ gekennzeichneten Fonds wirklich nur Unternehmen befinden, die den eigenen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entsprechen. Hier wird mehr Information gewünscht. 

Welche Erwartungen und Ziele haben Sie für das heurige Jahr?
Wir wollen 2024 auf drei Ebenen aktiv werden: Investieren - Informieren - Inspirieren. Finanzieren: Im Bereich Investieren können wir unserer wachsenden Community eine Vielzahl an Projekten mit ökologischer, sozialer und finanzieller Rendite anbieten.

Die Messung dieser Wirkungen werden wir nächstes Jahr auf neue Beine stellen und so für noch mehr Nachvollziehbarkeit sorgen. Informieren: Zudem werden wir unser Informations-Angebot stark ausweiten, z.B. in Form leicht verständlicher Webinare zu nachhaltiger und regenerativer Geldanlage, um das Wissen zu verbreiten, wie wir heute schon in Morgen investieren können. Inspirieren: Letztlich wollen wir die öffentliche Aufmerksamkeit stärker auf das Thema gute Geldanlage lenken.  

Ihr Tipp für Frauen, die im Finanzbereich Karriere machen möchten?
Transparenz schaffen - Transparenz bieten - Transparenz einfordern
Die Kunden honorieren das - und die Organisationen brauchen mehr Transparenz, um sich weiter zu entwickeln.

Foto: Monika Fellner

Wien soll sowohl für die Wienerinnen und Wiener, als auch für alle in- und ausländischen Gäste stets attraktiv, lebens- und liebenswert sein: Das ist das größte Anliegen der stadt wien marketing gmbh. 

 

Das Unternehmen wurde vor bald 20 Jahren gegründet, um im Auftrag der Stadt Wien Events in der Bundeshauptstadt zu unterstützen, zu fördern und durchzuführen.Gerlinde Riedl, seit rund eineinhalb Jahren Mitglied der Geschäftsführung, im ABW-Talk.

Was umfasst Ihr Aufgabenbereich?

Ich teile die Geschäftsführung mit Michael Draxler, einem absoluten Profi im Eventbereich, der das Unternehmen über viele Jahre erfolgreich mitaufgebaut hat. Während er sich um das budgetäre und operative Geschäft kümmert, bin ich für die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, das Sponsoring und die Kommunikation zuständig. Ich bin sozusagen das Gesicht nach außen. Wenn es um kreative Leistungen geht, arbeitet sowieso das ganze Team im Unternehmen mit.  

Silvia Richters Karriere ist eindrucksvoll – die einstige Merrill Lynch-Brokerin ist heute Vorständin der renommierten Zürcher Kantonalbank. ABW sprach mit der Managerin über Ihren Weg an die Spitze.

 

„Für meine Mitarbeiter bin ich wie eine Leitwölfin, die ihr Rudel organisiert und lenkt. Nicht aufgeben, sondern immer dranbleiben, sind Leitlinien die ich meinem Team vermittle,“ erzählt Silvia Richter schmunzelnd. Eigenschaften, die der Spitzenbankerin auch in schwierigen Zeiten immer wieder geholfen haben, durchzuhalten und weiterzumachen.

Weg ins Finanz-Business

Als Tochter eines Elektrohändlers in Wien-Brigittenau geboren, lernt sie früh, konsequent ihren eigenen Weg zu gehen. Der Vater, Jahrgang 1913, sieht für seine Tochter eine Ausbildung zur Krankenschwester vor. Sie hat andere Pläne: Medizin studieren und dann als Ärztin in Entwicklungsländern arbeiten. Kurzerhand meldet sie sich an der Sames-Schule in der Billrothstraße an.

Der tägliche Weg über den Donaukanal, ein Aufeinanderprallen zweier Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Hier der traditionelle Arbeiterbezirk, dort das bürgerliche Döbling. Silvia Richter weiß, was sie will. Und was sie nicht will. Sie zeigt Haltung und traut sich, ihre Meinung zu sagen. Während ihrer Gymnasialzeit wird sie Klassensprecherin, und merkt irgendwann, dass sie für ihre Träume vorab finanzielle Unabhängigkeit benötigt.

Um Geld zu verdienen, macht sie eine Ausbildung zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin im Wiener Hotel Inter-Continental und arbeitet anschließend in einem Hotel-Start-up. Durch ein Gespräch mit einem Vermögensverwalter wird sie auf die Finanzwelt aufmerksam und steigt schließlich bei Merrill Lynch ein - der Beginn einer beeindruckenden Karriere.

„Damals kannte ich weder Merrill Lynch noch wusste ich, was ein börsennotiertes Unternehmen ist“, gibt Silvia Richter unumwunden zu. Doch die junge Frau ist ehrgeizig, wird gefördert, lernt schnell und gut. Bald kennt sie alle Geheimnisse des Finanzmarktgeschäfts. Es ist die Zeit des schnellen Geldes. Der Wall-Street-Broker mit den Hosenträgern, Vorbild für die Rolle des Gordon Gekko alias Michael Douglas.

Sie ist in Princeton, an der New Yorker Börse, spürt die fiebrige Energie, die in der Luft liegt, wenn Millionen und Abermillionen Dollar durch Kaufen und Verkaufen den Besitzer wechseln. Gewonnen werden. Oder verloren. Eine aufregende, lehrreiche Zeit, die ihr ein anderes, neues Verständnis für die Volatilität der Märkte vermittelte und acht Jahre andauern sollte.

Der Mensch steht in Mittelpunkt

Das Jahr 2000 wird zur Zäsur. Der Einsturz der beiden höchsten Türme des World Trade Centers beschert der Finanzwelt eine Zeitenwende und Entlassungswelle. Merrill Lynch – „The biggest Broker worldwide“ – kündigt 30.000 Mitarbeiter. Silvia Richter soll von Wien nach München wechseln und entscheidet sich anders. Statt börsennotierte Konzerne will sie die DNA der Privatbanken kennen lernen. Jetzt stehen die Kunden, die Menschen und ihre Lebenssituationen im Mittelpunkt, nicht ausschließlich das Kapital. Das gefällt ihr.

Sie beginnt bei Sal. Oppenheim. Fünf Jahre bleibt sie, eine Zeit, die sie nicht missen möchte. Dann die nächste Herausforderung: Der Ruf der Bank Hottinger. Ein Angebot, das Silvia Richter nicht ablehnen kann. Mit 36 Jahren wird sie Partnerin und in den Vorstand berufen. Als unternehmerisch denkender Mensch baut sie das Geschäft in Österreich in den kommenden sechs Jahren auf. 2008/2009 folgt die nächste Zäsur.

Der Mutterkonzern beschließt sämtliche Auslandstöchter aufgrund der nun strengeren – und damit kostenaufwendigeren – Regeln für Finanzinstitute zu schließen. Richter wickelt die Liquidation ab, setzt sich für Kunden und Mitarbeitende ein und verlässt - wie es sich für einen guten Kapitän gehört - zuletzt das sinkende Schiff. Eine schwere Zeit. „Rückblickend bin ich daran gewachsen“, sagt sie.

Verwaltung von Vermögen

Ihr Motto, das sie auch allen Leserinnen ans Herz legen möchte: Aufstehen und weitergehen. Und keine Angst vor Fehlern haben. „Fehler passieren, weil Informationen fehlen. Niemand ist fehlerfrei. Man sollte immer nach Lösungen suchen, nie nach Schuldigen". Nach Beendigung der Liquidation beginnt Silvia Richter ein Studium – an der SFU den Lehrgang für Organisations- und Personalentwicklung und Coaching um 2015 bei der Zürcher Kantonalbank Österreich ihre Bestimmung zu finden.

Die einzige Tochter der Zürcher Kantonalbank Schweiz (mit Standorten in der Hegelgasse in Wien und der Getreidegasse in Salzburg) bezeichnet sie als Wunscheinzelkind. Hier, zwischen modernen Gemälden junger Künstler, die in regelmäßigen Veranstaltungen präsentiert werden, berät sie und ihr Team Kunden in der Vermögensverwaltung. Zehn bis zwölf Stunden am Tag. Oftmals im Monat fährt sie mit dem Zug ins Salzburger Büro.

Kraft tankt die Managerin in der Stille. Bei Waldspaziergängen oder zu Hause bei einem guten Buch, derzeit Daniel Kehlmanns Roman „Lichtspiel". Auch der tägliche Fußmarsch ins Büro und abends wieder zurück – egal ob es stürmt oder schneit – hilft ihr, abzuschalten. „Ich gehe jeden Tag durch andere Gassen und staune wie eine Touristin über die Schönheit der Stadt. Da werden alle Probleme ganz klein", sagt sie.

Mit Expertise Lösungen finden

Im Rahmen ihrer Beratung lernt Silvia Schneider Unternehmens- und Familiengeschichten kennen. Und natürlich die Menschen. Sie liebt es, zuzuhören und mit ihrem Fachwissen die besten Lösungen zu finden. Es geht um Nachfolgeplanung, Kapitalerhalt, Crashkurse in Finanzfragen für die nächste Generation, und vieles mehr. Sie bezeichnet diesen Überbau gerne als Vermögensarchitektur. Denn auch wenn ein Haus gebaut werden soll, muss man in der Planungsphase wissen, wo, warum und wie.

„Bei der Zürcher Kantonalbank geht es um Stabilität, Wertschätzung, Vertrauen und Diskretion. Wachstum ist wichtig, aber auch Kontinuität. Als 150-jährige Traditionsbank mit Triple-A-Rating können wir unseren Kundinnen und Kunden beides bieten, sagt Vorständin Silvia Richter und verspricht: „Wir sind gekommen, um zu bleiben“

Foto: Zürcher Kantonalbank

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