Mag. Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank: Im Bereich Private Banking wollen wir wachsen

Die Vorstandsvorsitzende der BKS Bank spricht im ABW-Interview über aktuelle Herausforderungen, neue Produkte und Nachhaltigkeitsstrategien.

                                                    

Wie würden Sie das vergangene Geschäftsjahr in drei Worten beschreiben?

Herausfordernd, aber erfolgreich und sehr dynamisch.

Welche großen Entwicklungen oder Trends haben die Bankenbranche in diesem Jahr geprägt?

Banken übernehmen eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Transformation. Die Umsetzung der Vorgaben aus dem EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums haben zum Ziel, Kapitalflüsse verstärkt in zukunftsorientierteProjekte zu lenken. Ein Mammutprojekt, das von Banken und Unternehmen Enormes abverlangt und ein hohes Maß an Verantwortung überträgt. Allen voran die Analyse und Quantifizierung von ESG-Risiken, welche imKreditvergabeprozess berücksichtigt werden müssen.

Parallel dazu ist die Nachfrage nach nachhaltigen Bankprodukten deutlich gestiegen und das Angebot ebenso. Eine durchwegs erfreuliche und positive Entwicklung, die wir mit unserem umfangreichen Angebot an nachhaltigen Produkten, wie z.B. unserem Natur & Zukunft-Konto sowie der BKS Portfolio-Strategie nachhaltig1, mittragen.

Welche spezifischen Herausforderungen sind im letzten Jahr aufgetreten und wie haben Sie diese gemeistert?

Die nach wie vor hohen Inflationsraten sorgten für Zurückhaltung bei Konsumenten und Unternehmen. Parallel dazu verursachte die Anhebung der Zinsen einen Rückgang im Kreditgeschäft. Wir konnten diese Entwicklung durch unsere starke Kundennähe und unsere vorausschauende Geschäftspolitik sehr gut kompensieren. Fordernd waren auch die geopolitischen Verwerfungen, die vor allem die Stimmung auf den Kapitalmärkten trübten. Durch den Zinsanstieg habenaber Spar- und Einlagenprodukte so- wie Anleihen an Attraktivität gewonnen. Das Produktangebot musste vor diesem Hintergrund neu ausgerichtet werden.

Gab es bedeutende Innovationen oder Dienstleistungsangebote, die Ihre Bank in diesem Jahr eingeführt hat?

Seit dem zweiten Quartal 2023 sind wir mit einer Leasinggesellschaft in Serbien vertreten und freuen uns über den erfolgreichen Markteintritt. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Umsetzung unserer Wachstumsstrategie und zeigt, dass unsere nachhaltige Geschäftsphilosophie sowohl im In- als auch im Ausland gefragt ist.

Dem gestiegenen Verantwortungsbewusstsein unserer Kunden gerecht werden konnten wir mit zwei weiteren GreenBonds2 und einen Sustainability Bond2, die heuer erfolgreich emittiert wurden. Mit deren Emissionserlösen wurden einBiomassekraftwerk eines Kärntner Unternehmens sowie ein Gesundheitszentrum in St. Pölten finanziert. Auch im Bereichder Digitalisierung haben wir einen Reihe von Neuerungen gelauncht und so unsere Innovationsstärke unter Beweisgestellt.

Welche Maßnahmen hat die BKS ergriffen, um sozialer und ökologischer Verantwortung gerecht zu werden?

Das gesamte Strategiegebäude der BKS Bank baut seit über 20 Jahren auf Nachhaltigkeit und Qualität. Wir zählen unter anderem zu den Gründungsmitgliedern der Green Finance Alliance und haben uns verpflichtet, unser Kredit- und Investmentportfolio bis 2040 klimaneutral auszurichten. Dar- über hinaus haben wir unsere vielfältigen ESG-Aktivitäten in allen Unternehmensbereichen implementiert – vor allem in unserem Kerngeschäft und unserem Produktangebot.

Besonders stolz sind wir über die Entwicklung unseres Natur & Zukunft- Kontos, das die Aufforstung heimischer Schutzwälder unterstützt. Wir konnten nicht nur die Abschlussquote des Natur & Zukunft-Kontos in den letzten Monaten verdreifachen, sondern haben für diese Produktinnovation mit hohem Impact auch das Österreichische Umweltzeichen3erhalten. Ein weiteres nachhaltiges Konto, das soziale Aspekte bedienen wird, wird voraussichtlich noch bis Ende des Jahres gelauncht.

Erst vor wenigen Wochen haben wir zwei neue nachhaltige Kreditangebote gelauncht. Mit dem Energie- und Zukunft-Kredit werden Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, die Umstellung des Heizsystems sowie Technologien für Energieeffizienz realisiert. Mit unserem neuen Bildungs- und Zukunft- Kredit werden Aus- und Weiterbildungenfinanziert. In sozialen Belangen pflegen wir langjährige und verlässliche Partnerschaften zu zahlreichen Non-ProfitOrganisationen wie z.B. der Caritas, SOS-Kinderdorf oder Kärntner in Not und unterstützen anlassbezogen auch mit Spendenaktionen, wie in diesem Sommer für Unwetteropfer in Slowenien, Steiermark und Kärnten.

Großen Wert legen wir auch auf die Vermeidung von Altersdiskriminierung. Unser Filialnetz blieb im abgelaufenen Jahr trotz wesentlicher Fortschritte im Bereich der Digitalisierung unverändert. Ältere Kunden, welche die rasante digitale Transformation überfordert, zollen uns dafür Respekt und Anerkennung.

Welche technologischen Neuerungen oder Plattformen hat Ihre Bank in diesem Jahr eingeführt oder geplant?

Wir haben für unsere Privatkunden einen Finanzplaner entwickelt, der einen optimalen Überblick über Einnahmen, Ausgaben und Ersparnisse liefert und über die BKS App abrufbar ist. Eine übersichtliche Grafik zeigt unseren Kunden, wofür sie wie viel ausgegeben haben und welche Einnahmen sie hatten. Die Ausgaben werden in Kategorien zusammengefasst, die vom Kunden individuell erweitert und geändert werden können. Möglich ist auch ein schneller Monatsvergleich der Ein- und Ausgaben.

Der Finanzplaner ist aber nur eines von mehreren Projekten, die in den vergangenen Monaten abgeschlossen wurden. Unter anderem können die Zahlungsverkehrskonten anderer Banken in die BKS Bank-App eingebunden werden. An weiterenDigitalisierungsschritten wird bereits gearbeitet – wie beispielsweise an der Online-Depoteröffnung und derWertpapierorder in der BKS App. Auch die Digitalisierung des Firmenkreditprozesses kommt gut voran. Firmenkunden wird damit die Möglichkeit geboten, schnell und unkompliziert ein unverbindliches Angebot einzuholen.

Welche Erwartungen haben Sie für das kommende Jahr und welche Ziele hat sich die BKS gesetzt?

Wir wollen unserer Vorreiterrolle als Nachhaltigkeitspionier in Österreich halten und weiter ausbauen – durch weitere Produktinnovationen, umfassende und bedürfnisorientierte Beratungsleistungen sowie die aktive Begleitung unsererFirmenkunden auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Verstärkt in den Fokus rücken wollen wir auch unser Private Banking, das seit über zehn Jahren ausgezeichnete Arbeit leistet. Hier werden wir unsere Ambitionen deutlich erhöhen und substanziell wachsen.

Wie bereitet sich Ihre Bank auf potenzielle zukünftige Herausforderungen, wie beispielsweise Rezession oder regulatorische Änderungen, vor?

Wir sind gut vorbereitet. Unsere überlegte Geschäftspolitik hat uns schon durch viele herausfordernde Dekaden der letzten hundert Jahre geführt. Denn unumstritten werden die nächsten Monate herausfordernd bleiben. Auch wenn wir bis dato noch keine wesentlichen Kreditausfälle verzeichnen mussten, müssen wir doch mit der einen oder anderen Insolvenz in den nächsten Monaten rechnen, insbesondere im Immobiliensektor. Auf die regulatorischen Änderungen im Zuge des EU-Aktionsplan bereiten wir uns intensiv vor, genauso wie auf Basel IV, CEOSP oder DORA.

Was war für Sie persönlich der prägendste Moment im heurigen Jahr?

Besonders gefreut haben mich die zahlreichen Auszeichnungen, die wir als BKS Bank in diesem Jahr entgegennehmendurften. Unter anderem wurden wir zum dritten Mal in Folge mit dem Nachhaltigkeitspreis der Wiener Börse ausgezeichnet und zum zweiten Mal in Folge mit dem ASRA für unsere Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sehr gefreut hat mich auch unsere jüngste Auszeichnung: Wir haben in Berlin den Umweltmanagementpreis als eines von fünf Unternehmen in Deutschland und Österreich in der Kategorie „Beste Strategie zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung“entgegengenommen.

Wichtig war auch, dass sämtliche Rechtsverfahren, die die UniCredit Bank Austria gegen uns angestrebt hat, zu unseren Gunsten ausgegangen sind.

Foto: Gernot Gleiss

 

Disclaimer:

1Hierbei handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Die Angaben auf dieser Webseite dienen lediglich der unverbindlichen Information der Kunden und ersetzen keinesfalls die Beratung für den An- oder Verkauf von Wertpapieren, sowie die umfassende Risikoaufklärung – jedes Wertpapierprodukt hat ein unterschiedliches Risikoniveau. Es handelt sich weder um ein Angebot noch um eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der hier erwähnten Veranlagungen bzw. (Bank-)Produkte, ebenso wenig handelt es sich um eine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung. Weitere Informationen sind in den Geschäftsstellen der BKS Bank AG, St. Veiter Ring 43, 9020 Klagenfurt erhältlich.

2Green Bonds unterliegen nicht der Einlagensicherung. Die Rückzahlung der Anleihe sowie die Zinszahlungen sind von der Zahlungsfähigkeit (Bonität) der BKS Bank abhängig. Zudem können Anleger dem Risiko einer Gläubigerbeteiligung („Bail-In“) ausgesetzt sein. Ein Ausfall der Emittentin oder Gläubigerbeteiligung kann einen (Total-)Verlust des eingesetzten Kapitals oder der Zinsen zur Folge haben. Weitere Informationen zur Bankenabwicklung und Gläubigerbeteiligung sowie zur Unterscheidung zwischen Anleihen und Bankeinlagen finden Sie unter unter Mifid II - BKS Bank.

3Das Österreichische Umweltzeichen wurde vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus für „BKS Portfolio-Strategie nachhaltig“ verliehen, weil bei der Auswahl von Investmentfonds nebenwirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien beachtet werden. Das Umweltzeichen gewährleistet, dass diese Kriterien und deren Umsetzung geeignet sind, entsprechende Investmentfonds auszuwählen. Dieswurde von unabhängiger Stelle geprüft. Die Auszeichnung mit dem Österreichische Umweltzeichen lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung des Investments zu.


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