Gerlinde Riedl, stadt wien marketing Chefin – ein ABW-Talk über Trends und Events

Wien soll sowohl für die Wienerinnen und Wiener, als auch für alle in- und ausländischen Gäste stets attraktiv, lebens- und liebenswert sein: Das ist das größte Anliegen der stadt wien marketing gmbh. 

 

Das Unternehmen wurde vor bald 20 Jahren gegründet, um im Auftrag der Stadt Wien Events in der Bundeshauptstadt zu unterstützen, zu fördern und durchzuführen.Gerlinde Riedl, seit rund eineinhalb Jahren Mitglied der Geschäftsführung, im ABW-Talk.

Was umfasst Ihr Aufgabenbereich?

Ich teile die Geschäftsführung mit Michael Draxler, einem absoluten Profi im Eventbereich, der das Unternehmen über viele Jahre erfolgreich mitaufgebaut hat. Während er sich um das budgetäre und operative Geschäft kümmert, bin ich für die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, das Sponsoring und die Kommunikation zuständig. Ich bin sozusagen das Gesicht nach außen. Wenn es um kreative Leistungen geht, arbeitet sowieso das ganze Team im Unternehmen mit.  

Sie waren u.a. im Journalismus sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig – was können Sie aus Ihren beruflichen Erfahrungen für aktuelle Position nutzen? 

Neben dem handwerklichen Rüstzeug sind es zweifellos die vielen Kontakte, die ich mir im Laufe der Jahre aufgebaut habe, sei es zur Medienbranche, zur Politik, zur Stadt Wien oder zur Kulturszene. Diese Netzwerke sind in meiner Position sehr hilfreich.

Was waren Ihre Business-Highlights der vergangenen Jahre?

Erfolg ist für mich etwas Kontinuierliches, das erst über einen längeren Zeitraum sichtbar wird. Ich habe zehn Jahre lang für die Wiener Kultur gesprochen und den Bekanntheits- und Imagewert des Kulturstadtrates mitgeformt und ich finde, beide stehen nicht schlecht da. Eine große Herausforderung war dabei die Ressorterweiterung nach der Gemeinderatswahl 2015: Wir haben ja zur Kultur und Wissenschaft noch den Sport, die Medien, die Wahlen, die EDV, die digitalen Agenden, den PID dazubekommen. Wir mussten uns personell komplett neu aufstellen. Das war eine Challenge, aber gemeinsam haben wir es geschafft! Der absolute Höhepunkt war natürlich mein Wechsel in die Geschäftsführung der Stadt Wien Marketing im Herbst vergangenen Jahres. Stolz bin ich aber auch auf das Liederbuch, dass ich für meine Mutter geschrieben und herausgegeben habe, aber das ist eine andere Geschichte… 

Wie schaut ein typischer Arbeitstag aus?

Tut mir leid, aber in der Eventbranche ist kein Arbeitstag wie der andere. Im Grunde bin ich natürlich von meinem Terminkalender und den gerade stattfindenden Veranstaltungen gesteuert. Daneben sollte es aber immer genug zeitlichen Spielraum für Unvorhergesehenes geben - das reicht vom Stromausfall bis zum Ausfall eines Sponsors.  

Rund 50 Events jährlich und etwa sechs Millionen Besucher im Jahr – was ist das Erfolgsrezept des Unternehmens?

Wir versuchen, die Ziele der Stadt Wien, die sie mit der Förderung von Veranstaltungen im öffentlichen Raum verfolgt, umzusetzen, indem wir Qualität mit Niederschwelligkeit verbinden: Allen WienerInnen soll, unabhängig von Einkommen und Bildung, die Teilhabe an kulturellen wie sportlichen Aktivitäten in hoher Qualität ermöglicht werden. Am Erfolg unserer großen City Events wie dem Eistraum, dem Silvesterpfad oder dem Filmfestival sehen wir, dass diese attraktiven und Großteils kostenlosen Publikumsveranstaltungen im öffentlichen Raum auch nach zwei Jahrzehnten nichts von ihrer Anziehungskraft verloren haben. 

Was sind die Trends bei den Events, worauf setzen Sie?

Es sind zunehmend interaktive Veranstaltungen mit einem hohen emotionalen Erlebnisfaktor, die für ein positives Lebensgefühl sorgen und die Identifikation der BürgerInnen mit ihrer Stadt verstärken. Solche außergewöhnlichen Events sind auch Alleinstellungsmerkmale und erhöhen die Attraktivität und Anziehungskraft einer Metropole im nationalen und internationalen Standortwettbewerb.

Was ist Ihre persönliche Lieblingsveranstaltung in Wien?

Ich bin ein absoluter Fan von Open-Air-Veranstaltungen – vom Popfest am Karlsplatz über das Literaturfestival o-töne im Museumsquartier bis zu unserem Wiener Filmfestival auf dem Rathausplatz. 

Foto: Christian Jobst

 

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